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Die Hartz-Reformen : Fluch oder Segen ?

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mikenull

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Ja, gut, was alles sein könnte, wenn.....Bringt ja nicht weiter. Es fehlt bezahlbarer Wohnraum und der Staat kommt natürlich nicht dahinterher.
 

Daoga

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"Der Staat" kommt nie hinterher ohne Tritt in den Allerwertesten. Weil "der Staat" nämlich ein virtuelles Gebilde ist. "Der Staat" besteht aus sämtlichen Bewohnern, Institutionen, dem Land und vielem mehr.

Wer will daß sich im Wohnungsbau was tut, muß vor Ort tätig werden, den eigenen Gemeindevertretern dahin treten wo es weh tut (metaphorisch gesprochen) und sie mit der Nase auf Mißstände stoßen. Und Gleichgesinnte finden, weil einer allein wenig bewegen kann, wenn aber viele der gleichen Meinung sind, wenn Handlungsbedarf erkennbar wird, bewegt sich eher was.
Als Otto Normalverbraucher kann man im besten Fall nur regional was bewegen. Und nur wenn genug Regionen sich bewegen, wird sich überregional was tun.
 
P

PuhBär

Gast
Ja, gut, was alles sein könnte, wenn.....Bringt ja nicht weiter. Es fehlt bezahlbarer Wohnraum und der Staat kommt natürlich nicht dahinterher.
Aber wenn Wohnraum fehlt und dadurch das er fehlt, also durch Nachfrage die Preise
künstlich in die Höhe getrieben werden und der Staat das zulässt, wo soll das dann
noch hinlaufen.

Noch mal Beispiel Container: von 80 auf 160000, gibts da kein Haus für?
 

Daoga

Urgestein
Fürs Haus brauchst Du immer ein Grundstück dazu. Das läßt sich nicht einfach transportieren, und in manchen Gemeinden fehlt es inzwischen an Grundstücken. Stichwort Nachverdichtung, es wird gebaut wie blöd, alte Hundehütten und Einfamilienhäuser abgerissen und stattdessen Mehrfamilienhäuser und Wohnblocks hingestellt. Aber die kosten dann entsprechend und sind für sozial Schwache einfach nicht erschwinglich. Bürocontainer kosten übrigens um die 5000 oder weniger, wenn Du mal auf Ebay guckst, und so ein Container muß nicht mal neu sein, nur gut erhalten. Ausgebaut wird er ja sowieso.
 

mikenull

Urgestein
Gegen die Container hätte das BVG wohl was. Weil eine bestimmte Größe vorgeschrieben ist. Uns so groß ist ein Container ja nun auch nicht.
Bis jetzt läßt der Staat sozusagen den "Markt" zu. Die Mietpreisbremse ist ja gescheitert. Also wird er sich was anderes einfallen lassen müssen. Es wird nur funktionieren, wenn er selbst baut. Das würde auch die anderen Preise etwas senken können. Aber da ist lang hin, weil ja sehr viel Wohnraum fehlt.
Bei uns hier ist das Gottseidank völlig anders. Mieten ist teuer, aber auch sowas wie eine Ausnahme. Jedes 10, Haus steht leer und ist in der Regel billig zu haben. Man muß halt was drin tun.
 

Daoga

Urgestein
Man hat lieber Obdachlose, weil das BVG eine Mindestgröße für Wohnungen vorschreibt? Wieder mal das Gewieher des Amtsschimmels. Wenn einer nur ein Zimmerchen als Untermieter hat, Mitbenutzung Küche/Bad, schreitet dann das BVG auch jedesmal ein? Vielleicht sollte man den Menschen selber überlassen, ob sie so eine Containerwohnung haben wollen oder nicht, das Angebot sollte auf jeden Fall da sein. Die Studenten glaub ich haben sich auch nicht dran aufgehängt, die waren heilfroh überhaupt eine bezahlbare Unterkunft zu finden.
 

Daoga

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Das Problem ist, daß diese Wohnungen überwiegend da leerstehen, wo kein Mensch wohnen will. Irgendwo in der Pampa, wo nicht mal die Rentner versauern wollen, und für jüngere Leute keine Arbeitsplätze vorhanden sind.
In Nürnberg dagegen läuft gerade wieder eine Aktion, wo Leute leerstehende Wohnungen melden sollen, damit die Besitzer angesichts der angespannten Wohnlage in der Stadt angemahnt werden können, was gegen den Leerstand zu tun. Wer dann keine gute Begründung bringt wie etwa laufende Renovierungen, muß damit rechnen, daß die Stadt ihm ein wenig auf die Füße tritt. Enteignungen stehen zwar nicht im Raum, aber wer weiß was die Stadtoberen sich für den Fall des Falles ausgedacht haben ... Zwangsverwaltung vielleicht, das ginge, so ähnlich wie bei Insolvenzfällen, das wäre noch keine Enteignung.
 

mikenull

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Solange keiner klagt . was aber nicht ausbleibt - passiert ja nichts. Die Politik hat garantiert schon öfters versucht, die Leistungen für Hartz 4 Empfänger zu drücken - ist aber dann vom Gericht gestoppt worden.
Es kann aber auch nicht angehen, daß dann irgendwo Container-Landschaften mit der damit eingehenden Diskriminierung entstehen. Genau das soll ja verhindert werden. Und es ´betrifft eben nicht nur Sozialhilfeempfänger - viele Wohnungen sind für normal arbeitende Sterbliche auch nicht mehr bezahlbar.
 

Daoga

Urgestein
Die Mietpreise folgen der wachsenden Immobilienblase. Gabs ja schon mal, so eine Blase, damals mit Gewerbeeinheiten die gebaut wurden wie blöd und immer teuer wurden, bis sie sich keiner mehr leisten konnte und wollte, und dann ging´s abwärts und für etliche Käufer die sich mit solchen Objekten finanziell übernommen hatten, weil sie auf Gewinne hofften die nie kommen konnten, gleich mit (Immobilienspekulant Schneider, wer erinnert sich noch, der aber auch von seinen Banken ganz ordentlich aufs Kreuz gelegt wurde).
Jetzt genau das gleiche mit Wohnungen, weil die Banken auf Guthaben keine Zinsen mehr geben wollen, weshalb jeder sein Geld woanders - Immobilien - anzulegen versucht. Ehrlich, das einzige Grundstück das ich mir im Moment kaufen würde wenn mich der Trieb drücken täte, wäre ein Kartoffelacker, die gibt´s immer noch halbwegs billig (wenn nicht als Bauland ausgewiesen) und die verlieren ihren Wert auch nicht, notfalls tät ich mir darauf meine Kartoffeln selber anbauen. Jeder andere sollte warten bis die Hausse vorbei ist und die Preise auf Talfahrt gehen, denn zur Zeit verbrennt man nur Geld damit.
 

Daoga

Urgestein
... wenn es aber ein Kontrastprogramm zu den wachsenden Immobilienwerten gäbe, nämlich komplett mietfreier Wohnraum für jeden der ihn haben will, auch wenn er winzig ist (manche Menschen können minimalistisch leben, weil sie eh nur zum Schlafen daheim sind), dann würde das die Mietpreisentwicklung wirksam hemmen. Weil die Vermieter, die es mit der Miete übertreiben, ihre überteuerten Wohnungen dann einfach nicht mehr an den Kunden brächten. Für Obdachlose und Frauen, die nach Knatsch mit dem gewalttätigen Partner auf der Straße stehen, wäre es eh ein Segen, Hauptsache Dach über dem Kopf.
 
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