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Ständige Lügen aus Angst vor Eskalation

JimGmail

Aktives Mitglied
Hi
Ich mußte den Kontakt nicht abbrechen. Ich entschied mich bewußt dafür, nachdem ich die Konsequenzen aus dem zog, was mir da bzgl. meiner Vergangenheit und Kindheit vermehrt nach der letzten Begegnung mit den Eltern und Geschwistern in Erinnerung kam. Wie schreibt Susan in etwa, Verzeihung ist schön, doch sollte Verzeihung am Ende des Prozesses stehen. Vorher kommt die Wut und die Wut will gelebt und verarbeitet werden.

Die Wut ist vor einiger Zeit erst bei mir so aufgeflammt. Wut darüber, was es mir alles so im Leben versaut hat, dass ich da mein Päckchen mit mir rumgetragen habe. Und diese Wut möchte ich erstmal für mich selbst verarbeiten und dann irgendwann kann ich weitersehen. Zumindest leide ich nicht daran, dass ich keinen Kontakt mehr mit diesen Menschen habe, die es einfach versäumten in der Kindheit irgendeine Verbindung zu mir aufzubauen und sozusagen meinen emotionalen Bedürfnissen keinerlei Beachtung schenkten.

Dir ist klar, dass du keinen Weg findest, dass du mit ihnen reden kannst?
Dann dürfte der Weg wohl sein, dass du das akzeptierst und dann damit lebst.
Akzeptieren und nicht schön reden. Das ist ganz wichtig!

Versuch erstmal Abstand zu gewinnen und dann kannst du weitersehen, ob du noch zu gewissen Personen den Kontakt halten, auf ein Minimum beschränken oder abbrechen möchtest.
Die Konfrontation findest du beschrieben in dem Buch Vergiftete Kindheit, Elterliche Macht und ihre Folgen von Susan Forward.
Wenn dir daran liegt, könntest du zumindest den Versuch unternehmen, die Personen einzeln zu der Konfrontation einzuladen, in dem du der jeweiligen Person mitteilst, dass dir das sehr wichtig ist. Wird das dann abgelehnt, kannst du dir denken, wie wichtig du dieser Person dann wohl sein wirst und dich fragen, ob du noch Wert darauf legst, Umgang mit Personen zu pflegen, die dich nicht wichtig nehmen.
Aus der Sicht der Angehörigen ist man wahrscheinlich eh der Verrückte, wenn man sich so verhält, dass man wie ich jetzt absolut auf Kontakt verzichtet und den nicht haben möchte. Bin schließlich der Erste in der Familie, der je eine Therapie gemacht und eine Scheidung durchgezogen hat. Das habe ich inzwischen auch so akzeptiert und keinerlei Probleme damit. Denn ich konnte dank der Therapie erkennen, welche Glaubenssätze ich da mit mir rumgetragen habe und hab seitdem keinerlei Selbstwertprobleme mehr oder dass ich mich selbst nicht mag.
42 Jahre empfand ich mein Leben als traurig und einsam. Doch das ist seit meiner Therapie nicht mehr so.

Deine Aufgabe sehe ich ganz klar, dass du dafür sorgst, dass du einen Weg für dich findest, dass du nicht daran leidest. Das kann eine Mamutaufgabe sein, doch es lohnt sich das anzugehen. Mit deiner Therapie hast du eine sehr gute Entscheidung getroffen und du kannst Stolz darauf sein, dass du den Mut hast das anzugehen.

Fühl dich gedrückt, Jim
 

Verri

Mitglied
Hallo Jim,

Srry, dass ich erst so spät zurückschreibe.

Das Buch "Vergiftete Kindheit" werde ich mir sicher besorgen, die beiden anderen Bücher von der Autorin helfen mir nämlich auch extrem, ich erkenne so viel an Verhaltensweisen wieder, dass es schon fast gruselig ist...

An der Situation hat sich nichts geändert, ich werde entweder ignoriert oder auf's Übelste beschimpft ("billige Hure" usw.), muss noch immer lügen, damit ich fortkann, musste mir grade eine "friedliche Standpauke" von meiner Mutter anhören, dass ich doch auch an die anderen denken muss, mein Bruder das gute Recht dazu hat, mich so zu beschimpfen, wenn ich so lang weg bin, blabla und außerdem verzerrt sie die Realität was zeitlich Abfolge betrifft extrem, was hier aber sehr wichtig ist: Sie sagt, sie hätte meinen Freund er st nach den ganzen Streitereien nicht mehr sehen wollen, dabei wollte sie ihn von Anfang an sehen. Ich kann einem Menschen nicht mehr vertrauen, der so lügt und mir sowas einreden will, ich kann überhaupt nicht mehr davon ausgehen, dass sie für mich was Gutes will. Was ich nach allem, was war, sowieso nicht mehr kann...

Dein Tipp, zuerst mit der eigenen Wut umzugehen, klingt gut, ich habe nämlich eine Stinkwut mittlerweile. Zuerst habe ich immer nur geweint, jetzt bin ich aber richtig zornig mittlerweile. Dann packt mich wieder das schlechte Gewissen, das muss ich unter Kontrolle bringen.

Besonders wütend bin ich im Moment gerade deshalb: Wir haben fünf Katzen daheim, die alle sehr an mir hängen. Da mein Freund nicht zu mir kann, musste ich ja immer zu ihm, deshalb konnte ich mich nicht mehr um sie kümmern wirklich, sondern nur so sporadisch. Und das wird mir jetzt vorgeworfen, dass ich sie so auf mich hindressiert hätte und sie jetzt leiden - aber was soll ich denn tun??? Ich leide auch darunter, aber soll ich dafür mein Leben aufgeben?
Heute ist eines der kleinen Kätzchen gestorben, ich bin gerade daheim, es hatte den Katzenschnupfen. Ich sitze gerade in meiner Gartenhütte (habe hier Strom und alles), nach der Standpauke ging meine Mutter rein, hat dann die tote Katze geholt und mir reingehalten in die Hütte und gesagt "Gute Nacht". Ich bin so fertig, mir wird vermittelt, dass ich Schuld an ihrem Tod bin und ich weiß, es stimmt, nicht, es macht mich trotzdem fertig. Und ich häng so sehr an meinen Katzen und ich kann mich aber nicht um sie kümmern, ich könnte sie auch nicht mitnehmen in die Stadt, die sind absolut gewöhnt auf daheim und absolute Freigänger, die hassen es förmlich, in vier Wänden zu sein...also bleibt mir nichts anderes übrig, als sie dort zu lassen, ich würde sie unglücklich machen, wenn ich sie mitnimm.

Aber diese scheiß Vorwürfe immer, ich geh dran noch zugrunde. Ich muss mich distanzieren, du hast Recht, sie machen mich kaputt, ich bin ein Nervenbündeln nur noch, absolut nervös, oft Herzrasen und dicke Ringe unter den Augen. Und ich flipp extrem leicht aus, es reicht oft nur ein Wort...bei "billige Hure" hab ich nur noch herumgebrüllt. Ich bin eigentlich sehr ruhig, mich nimmt das sehr her.

Ja eine Therapie ist wirklich notwendig, da hast du Recht. Danke für dein Lob :) Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich es machen soll, mein Freund hat mir da sehr oft gut zugeredet und es hat wirklich mein Leben verändert, ich kann es nur weiterempfehlen! Man wird mit sowas nur schwer bis gar nicht selbst fertig...

Das kann ich mir denken, dass du als der "Verrückte" bezeichnet wirst, bin ich seit Februar auch, extreme Pathologisierung und Verzerrung die ganze Zeit. Das mit der Lüge bezüglich Abfolge von den Ereignissen, obwohl sie es sicher weiß, hat mich jetzt wirklich stutzig gemacht...aber das macht sie eh nicht zum ersten Mal.
Ja man gewöhnt sich irgendwie nie dran, die "Wahnsinnige" und "Manipulierte" zu sein, das zerrt an einem.

Ich bereite mich derzeit auf's Ausziehen vor, bringe Sachen zu einer Freundin und zu meinem Freund, suche nach einem Job, im Jänner such ich mir dann eine WG. Bis dahin les ich die Bücher und versuch mich zu distanzieren. Ich brauch die Zeit einfach. Und dann in Februar hau ich ab, mir egal, sollen sie sich aufführen dann daheim, ich werd es ihnen sicher nicht vorher sagen, weil dann ist das Drama non-plus-ultra.

Vielen Dank für deine lieben Nachrichten :blume: Ich wünsch dir alles Gute für die Situation mit deiner Familie - du weißt aber eh, was du willst, also kann dir sicher nix mehr passieren, dennoch viel Kraft für die Zukunft!
 

JimGmail

Aktives Mitglied
Hallo Jim,

Srry, dass ich erst so spät zurückschreibe.

Das Buch "Vergiftete Kindheit" werde ich mir sicher besorgen, die beiden anderen Bücher von der Autorin helfen mir nämlich auch extrem, ich erkenne so viel an Verhaltensweisen wieder, dass es schon fast gruselig ist...

An der Situation hat sich nichts geändert, ich werde entweder ignoriert oder auf's Übelste beschimpft ("billige Hure" usw.), muss noch immer lügen, damit ich fortkann, musste mir grade eine "friedliche Standpauke" von meiner Mutter anhören, dass ich doch auch an die anderen denken muss, mein Bruder das gute Recht dazu hat, mich so zu beschimpfen, wenn ich so lang weg bin, blabla und außerdem verzerrt sie die Realität was zeitlich Abfolge betrifft extrem, was hier aber sehr wichtig ist: Sie sagt, sie hätte meinen Freund er st nach den ganzen Streitereien nicht mehr sehen wollen, dabei wollte sie ihn von Anfang an sehen. Ich kann einem Menschen nicht mehr vertrauen, der so lügt und mir sowas einreden will, ich kann überhaupt nicht mehr davon ausgehen, dass sie für mich was Gutes will. Was ich nach allem, was war, sowieso nicht mehr kann...

Dein Tipp, zuerst mit der eigenen Wut umzugehen, klingt gut, ich habe nämlich eine Stinkwut mittlerweile. Zuerst habe ich immer nur geweint, jetzt bin ich aber richtig zornig mittlerweile. Dann packt mich wieder das schlechte Gewissen, das muss ich unter Kontrolle bringen.

Besonders wütend bin ich im Moment gerade deshalb: Wir haben fünf Katzen daheim, die alle sehr an mir hängen. Da mein Freund nicht zu mir kann, musste ich ja immer zu ihm, deshalb konnte ich mich nicht mehr um sie kümmern wirklich, sondern nur so sporadisch. Und das wird mir jetzt vorgeworfen, dass ich sie so auf mich hindressiert hätte und sie jetzt leiden - aber was soll ich denn tun??? Ich leide auch darunter, aber soll ich dafür mein Leben aufgeben?
Heute ist eines der kleinen Kätzchen gestorben, ich bin gerade daheim, es hatte den Katzenschnupfen. Ich sitze gerade in meiner Gartenhütte (habe hier Strom und alles), nach der Standpauke ging meine Mutter rein, hat dann die tote Katze geholt und mir reingehalten in die Hütte und gesagt "Gute Nacht". Ich bin so fertig, mir wird vermittelt, dass ich Schuld an ihrem Tod bin und ich weiß, es stimmt, nicht, es macht mich trotzdem fertig. Und ich häng so sehr an meinen Katzen und ich kann mich aber nicht um sie kümmern, ich könnte sie auch nicht mitnehmen in die Stadt, die sind absolut gewöhnt auf daheim und absolute Freigänger, die hassen es förmlich, in vier Wänden zu sein...also bleibt mir nichts anderes übrig, als sie dort zu lassen, ich würde sie unglücklich machen, wenn ich sie mitnimm.

Aber diese scheiß Vorwürfe immer, ich geh dran noch zugrunde. Ich muss mich distanzieren, du hast Recht, sie machen mich kaputt, ich bin ein Nervenbündeln nur noch, absolut nervös, oft Herzrasen und dicke Ringe unter den Augen. Und ich flipp extrem leicht aus, es reicht oft nur ein Wort...bei "billige Hure" hab ich nur noch herumgebrüllt. Ich bin eigentlich sehr ruhig, mich nimmt das sehr her.

Ja eine Therapie ist wirklich notwendig, da hast du Recht. Danke für dein Lob :) Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich es machen soll, mein Freund hat mir da sehr oft gut zugeredet und es hat wirklich mein Leben verändert, ich kann es nur weiterempfehlen! Man wird mit sowas nur schwer bis gar nicht selbst fertig...

Das kann ich mir denken, dass du als der "Verrückte" bezeichnet wirst, bin ich seit Februar auch, extreme Pathologisierung und Verzerrung die ganze Zeit. Das mit der Lüge bezüglich Abfolge von den Ereignissen, obwohl sie es sicher weiß, hat mich jetzt wirklich stutzig gemacht...aber das macht sie eh nicht zum ersten Mal.
Ja man gewöhnt sich irgendwie nie dran, die "Wahnsinnige" und "Manipulierte" zu sein, das zerrt an einem.

Ich bereite mich derzeit auf's Ausziehen vor, bringe Sachen zu einer Freundin und zu meinem Freund, suche nach einem Job, im Jänner such ich mir dann eine WG. Bis dahin les ich die Bücher und versuch mich zu distanzieren. Ich brauch die Zeit einfach. Und dann in Februar hau ich ab, mir egal, sollen sie sich aufführen dann daheim, ich werd es ihnen sicher nicht vorher sagen, weil dann ist das Drama non-plus-ultra.

Vielen Dank für deine lieben Nachrichten :blume: Ich wünsch dir alles Gute für die Situation mit deiner Familie - du weißt aber eh, was du willst, also kann dir sicher nix mehr passieren, dennoch viel Kraft für die Zukunft!
Hallo

Oh weh. Da hast du ja wieder das volle Programm bekommen. Das reinste Horroszenario.
Könntest vielleicht auch ein Buch schreiben und deiner Familie mitteilen, dass du schon ein Angebot hast, dass es verfilmt werden könnte. Ich könnte mir vorstellen, da würde es ganz schon hoch bei denen plötzlich her gehen.
Mach dir eins aber klar, droh nur an, was du auch bereit bist durchzuziehen, ansonsten machst du dich unglaubwürdig und man nimmt die nächste Drohung nicht mehr ernst.

Kurze Frage, wie oft wurden ausgesprochene Drohungen durch deine Mutter/ deinen Bruder umgesetzt und durchgezogen?


Wie heißt es so schön im Buch über die emotionale Erpressung von der Susan. Es funktioniert nur, wenn der oder die Erpresser beim Erpressten die wunden Punkte drücken kann.

Die lassen sich leider nur dann nicht mehr drücken, wenn du die geklärt hast, und dann prallt das alles sozusagen an dir ab oder geht durch dich hindurch, ohne dich zu treffen. Du bist diejenige, die damit deinen Erpressern sozusagen die Macht in die Hand gibt, dich zu knechten.

Ein Ring sie alle zu knechten, daran denk ich gerade. Deine Therapie ist dann sozusagen die Reise zum diesem Berg, um den Ring da rein zu werfen, um dich frei von deinen Folterknechten zu machen.

Da solltest du ansetzen, bei der Wundheilung und dann kann dich sowas wirklich nicht mehr treffen.

Ist leicht gesagt, sagst du jetzt vielleicht und es kommt dir sehr schwer vor, gegen diese in dir da geweckten Schuldgefühle dann anzugehen. Doch es lohnt sich echt, das für sich zu klären, das weiß ich.

Kenn das ja noch von früher, wie es bei mir war und auch wenn ich inzwischen dachte, dass ich da sozusagen fast unverwundbar wäre, so haben mir doch jedesmal die Finger gezittert, wenn meine jetzige Exfreundin während eines Streites mit Auszug drohte und ab und an erwischte ich mich dabei, dass ich mir überlegte, ob ich was sage, da sie dann ja explodieren hätte können.

Hab beim dritten mal ihr dann auch den Wunsch mit dem Auszug erfüllt und nun sitz ich hier und genieße es, dass die nicht mehr hier ist. War die absolut korrekte Entscheidung aus meiner Sicht, denn Grenzen bzgl. dem Verhalten ihrer Kinder hier in meiner Wohnung, die ich hier setzte, hat die ständig ignoriert.
Und wenn sie es ihren Kindern dann doch mal sagte, dann mit der Begründung, dass ich es halt verboten hätte.
Sie vermittelte da ihren Kids halt die Botschaft, dass sie schon gerne würde, aber ich es mißbilligen täte und somit hatte ich dann jedesmal den schwarzen Peter.

Mit deinen Katzen, das kann ich auch nachvollziehen. Hab meine damals auch bei meinen Eltern zurückgelassen, als es da mit der Mutter gekracht hatte. Hier jedoch wäre die mir schon längst überfahren worden und somit hab ich mich halt dafür entschieden, dass ich sie dort gelassen habe, denn es ging ihr da gut und sie hatte sich sehr gut dort eingelebt.

Wie gesagt, jetzt ist es wichtig, dass du wieder auf die Beine kommst!
Dass du erkennst, dass du der wichtigste Mensch in deinem Leben bist!
Dass du erkennst, dass du der Mittelpunkt deines Universums bist!
Dass all die Schuldvorwürfe erstmal komplett unter den Tisch gefallen lassen werden, denn die Quellen, aus denen die kommen sind vergiftet!

Wenn du dort bleibst, ist es meiner Meinung nach sehr schwierig, dass du da entspannt durchkommst. Mit dem Entschluß, da raus zu kommen, gehst du jedenfalls meiner Meinung nach einen guten Weg.
Zieh das durch, ich wünsch dir alle Kraft, die du brauchst.

Gruß Jim
 

Verri

Mitglied
Hi,

ja ich dachte mir selbst schon oft, dass es eigentlich filmreif wird langsam...am Anfang fühlte ich mich oft wie in einer ganz ganz miesen Seifenoper, mittlerweile grenzt es schon an einen Psychothriller...

Mit den Drohungen hast du Recht, da hab ich mir selbst auch schon klipp und klar gesagt, dass wenn wirklich wer handgreiflich werden sollte oder mich wer einsperrt, ich dann die Polizei ruf, und das mach ich hundertprozentig und damit werde ich auch drohen, weil ich mir da sicher bin. Auch wenn ich ausgezogen bin und sie irgendwie rauskriegen sollten, wo ich wohne und dann vielleicht meine Tür belagern, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als die Polizei zu rufen. Noch "böser" als ich ohnehin schon bin, kann ich eh nicht mehr werden in ihren Augen.

Die Drohungen, die meine Mutter ausgesprochen hat (meine Brüder haben meiner Erinnerung nach nie mit was gedroht), hat sie immer durchgezogen: Sie drohte mir, dass sie meinem Freund die Polizei schickt, das hat sie getan, sie drohte mir, dass sie zu ihm raufkommt, wenn ich nicht heimkomm, auch das hat sie einmal getan. Gerade vorhin hat sie verkündet, sie wird ihr ganzes Leben lang versuchen, ihn aus dem Weg zu schaffen, also aus unsere Familie hinauszuekeln. Falls ich mit meinem Freund zusammenbleiben werde, dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mit ihr den Kontakt abzubrechen oder auf ein Minimum zu reduzieren. Das Minimum wär mir lieber, aber wird werden sehen.
Grundsätzlich bin ich davon überzeugt und das haben mir auch bereits viele bestätigt, dass egal welcher Mann mit mir zusammen wäre, meine Mutter ihn gleichermaßen hassen würde. Da mein Freund recht wehrhaft ist, hat sich das so hinaufgeschaukelt.

Danke für diesen Tipp, ja du hast Recht, ich muss meine wunden Punkte loswerden. Ich liebe meine Katzen und tu alles für sie, was mir in der Situation möglich ist, bring ihnen immer Futter und manchmal Spielzeuge mit, verbring so viel Zeit wie möglich mit ihnen, wenn ich hier bin. Dass ich mich nicht wirklich um sie kümmern kann, ist nicht meine Schuld. Der Schmerz bleibt aber wohl dennoch...ich häng sehr an ihnen. Aber die Beschuldigungen, das sollte ich mir wirklich zum Ziel machen, die sollten mich nicht mehr berühren. Dass ich meine Katzen so selten seh, das kann und sollte mich ja berühren, ich will ja kein Stein werden, aber die Vorwürfe müssen abprallen, da hast du Recht.

Tut mir leid, dass du mit deiner Freundin und ihren Kindern soviel durchmachen musstest. Das Fingerzittern kenne ich auch nur allzu gut...
Hut ab, dass du das durchgezogen hast, das war wirklich die einzig richtige Entscheidung. Wer so mit den Gefühlen anderer Menschen spielt, der hat es nicht anders verdient, denn er macht den anderen emotional kaputt. Meine Mutter spielt auch so grauenhaft mit meinen Gefühlen, wenn sie mir die tote Katze in meine Hütte hält, ich mein geht's noch und deine Freundin hat mit ihren Auszugsdrohungen dasselbe gemacht, das sind sicher parallelen.

Meine Mutter weiß genau, was meine Ängste sind, seit ich denken kann male und zeichne ich leidenschaftlich gern, konnte dann aber nicht fort von daheim, um ein Kunststudium an einer weiter entfernten Uni zu absolvieren. Ich will diesen Traum aber immernoch erfüllen, will viel Zeit damit verbringen und das weiß sie, deshalb sagt sie Sachen wie "Er hält dich nur von deiner Kunst auf", "Du hast seit Jänner keinen Strich mehr gezeichnet" (was nicht stimmt), "Alle großen Künstler konzentrieren sich nur auf ihre Arbeit" (Erstens maße ich mir nicht an, wirklich groß zu werden, sie will sich nur bei mir einschmeicheln und zweitens ist das Schwachsinn, jeder Mensch braucht Zuneigung und Liebe, van Gogh z.B. hat sich sehr viele Gedanken über das Thema "Liebe" gemacht. Und mein Freund ist außerdem total begeistert von meinen Grafiken, hat sich eine riesige von mir direkt über den Schreibtisch gehängt, also alles Schwachsinn.)

Ich hatte schon immer Probleme damit, mich wichtig zu nehmen, widersprechen war bei mir in der Kindheit sowieso nie der Fall. Und das wurde dann noch gelobt, dass ich nie gestritten hab und immer brav war. Ich hab genug davon, wenn mir was an meine Basis geht, dann wehre ich mich ab jetzt, alles Nebensächliche soll mir egal sein.
Du hast vollkommen Recht, man muss sich selbst wichtig nehmen, ansonsten wird man sehr sehr unglücklich und meiner Meinung nach kann man so auch nur schwer eine glückliche Beziehung führen.
Ich hoffe, dass ich mich in der Hinsicht immer weiter verändere. Und wenn mein Freund damit nicht klarkommt, dann ist das sein Problem. Dass meine Familie das absolut nicht akzeptiert und als "Egoismus" hinstellt und immer hinstellen wird, is eh klar.

Vielen Dank für deine vielen hilfreichen und aufmunternden Zeilen! Ich hoffe, du bleibst weiterhin so stark wie du jetzt geworden bist, ich sehe jedenfalls keinen Grund, der das ändern könnte ;)

Ganz ganz liebe Grüße,
Verri
 

JimGmail

Aktives Mitglied
Hi
Ja der Van Gogh, den hab ich erst letzt bei Dr. Who mal gesehen. ;-)

Doch zurück zum Thema.
Die Kraft die ich inzwischen habe, da merke ich, dass ich seit einigen Tagen, wieder wesentlich mehr davon habe. Hat mit jedem Tag nach dem Ende der Beziehung wieder zugenommen.
Die Beziehung mit dieser Frau war im Nachhinein betrachtet wirklich anstrengend und ich hab in den letzten Monaten jeden Nachmittag nochmals 2 Stunden Schlaf zusätzlich benötigt. Seit dieser Woche merk ich, dass ich auch nach der Arbeit bis zum späten Abend noch fit bin. :)



Hast du eigentlich mal in Betracht gezogen, deiner Mutter klipp und klar zu sagen, dass wenn sie dich loshaben möchte, es vollkommen ausreichen würde, wenn sie einfach sagt. Denn es mit Beschimpfungen oder Bestrafung durch die Blume zu sagen, ist für dich etwas schwer zu verstehen. Deshalb möchtest du mal Rückmeldung geben, dass sie dich bald soweit hat, dass du das tust, was sie dir da vermittelt und ihr den Wunsch erfüllst, dann aus ihrem Leben zu verschwinden, wenn sie so weiter macht und es dann auch keinerlei Kontakt mehr geben würde.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie erstmal ganz verdutzt schaut, falls ihr klar wird, dass du bereit bist, für deine Grenzen einzustehen und du auch den Kontakt komplett abzubrechen würdest.

Gruß Jim

PS.
Kleines Zitat noch

[FONT=&quot]Ich bin überzeugt davon, dass der[/FONT]
[FONT=&quot]Sinn des Lebens [/FONT]
[FONT=&quot]darin besteht, glücklich zu sein. ... In unserem tiefs-[/FONT]

[FONT=&quot]ten Innern sehnen wir uns schlicht nach Zufrieden-[/FONT]

[FONT=&quot]heit. Ich weiß nicht, ob das Universum mit seinen [/FONT]
[FONT=&quot]unzähligen Galaxien, Sternen und Planeten irgend-[/FONT]

[FONT=&quot]einen besonderen Zweck erfüllt, aber zumindest [/FONT]

[FONT=&quot]eines ist klar: Wir Menschen, die wir auf dieser [/FONT]
[FONT=&quot]Erde leben, sind vor die Aufgabe gestellt, auf glück-[/FONT]

[FONT=&quot]liche Weise zu leben.[/FONT]
[FONT=&quot]Tenzin Gyatso, [/FONT]
[FONT=&quot]Dalai Lama XIV, Der Sinn des Lebens[/FONT]
 

Verri

Mitglied
Freut mich für dich wirklich voll, dass es dir so gut geht und dass du das so gut gemeistert hast :) Dass du von Schlaf sprichst, ist echt witzig für mich, weil ich auch ständig nur an's Schlafen denke...wenn ich ausgezogen bin, werd ich richtig richtig viel schlafen und meinen Frieden genießen.

Ich hatte gerade wieder eine heftige Auseinandersetzung mit meiner Mutter (Ich fahr doch nur zum Vögeln zu meinem Freund, er wird mir noch was antun, ich schwebe in Lebensgefahr blablabla), durch solche Aussagen bin ich dann dermaßen gereizt schon mittlerweile, dass ich nur noch herumbrülle, ich kann mich dann nicht mehr halten. Und ich bin sonst ein sehr sehr ruhiger und friedfertiger Mensch. Mein Brüllen muss meinen älteren Bruder so dermaßen erschrocken haben, dass er jetzt weint. Mich hat auch eben noch ein Heulkrampf geschüttelt, aber jetzt geht's wieder. Er tut mir auch so unglaublich leid, auch wenn er oft echt ungut war zu mir, aber er ist einfach vollkommen manipuliert und redet sogar noch davon, wie gut er manipulative Leute erkennt...mir zieht es da innerlich einfach alles zusammen und ich kann ihn nicht ansehn, wenn er weint, ich ertrag das nicht.

Ich hab eben zu meiner Mutter gesagt, ich werd wohl ausziehen müssen, wenn das so weitergeht, das hört sie gar nicht richtig, als ob ich das eh nicht durchzieh. Ihr zu sagen, dass ich den Kontakt abbrich, wenn sie sich nicht bessert, bring ich (noch) nicht zusammen...das schmerzt einfach zu sehr. In mir steigen dann immer Kindheitsbilder und so hoch...und dann bekomme ich einen dicken Kloß im Hals.

Den Termin für den Auszug verschiebe ich aber immer weiter nach vorne, es ist einfach nicht auszuhalten, für alle Beteiligten nicht, mein Bruder ist nervlich auch schon vollkommen am Ende. Und zu mir muss man nur noch Kleinigkeiten sagen und ich brülle wie ein Pavian...

Danke für das Gedicht :blume: Das ist allerdings eine große Herausforderung, vor allem dann, wenn man seine Mitmenschen ernst nimmt und auch deren Glück berücksichtigt. Es ist so unglaublich schwer, bedrohende Forderungen von Personen, die einem nahe stehen, als solche zu erkennen. Sie bedeuten einem ja so unglaublich viel und man will sie eigentlich alle glücklich sehen.
Meine Therapeutin meint, sie glaube, dass meine Mutter eine Persönlichkeitsstörung hat. Wenn Menschen, die einem so viel wert sind, so etwas haben, dann ist man wirklich bedient...
 

Verri

Mitglied
Ach ich gib mich oft so stark und eigentlich bin ich absolut verletzt innen drin. Heute sagte mein jüngerer Bruder, nicht der, der geweint hat, ich solle einfach eine Verzichtserklärung schreiben (auf das Haus, nehme ich an) und mich dann schleichen. Aua. Das tut richtig weh.
 

JimGmail

Aktives Mitglied
Es nimmt dich so wie du schreibst immer stärker mit und geht dir hoffentlich nicht zu sehr an die Substanz.
Dass das Menschen sind, die dir wichtig sind ist mir klar, nur stellt sich irgendwann die Frage, braucht man das, was die da einem zumuten?
Die meinen es bestimmt nur gut, doch gut gemeint ist oft halt schlecht gemacht oder jemand hat dann doch nur etwas im Sinn, das ihm zum Vorteil gereicht.

Kindheitsbilder?
Was steigt da denn bei dir hoch?

Ist oft so, dass die Kinder dann das abbekommen, wenn eine Mutter da ne Störung hat. Dann reagiert so eine Frau keinesfalls nachvollziehbar für die Kinder.

Hast du dich mal mit Yoga beschäftigt? Da kann man viel Kraft und Gelassenheit raus ziehen und einen erhöhten Puls wieder etwas runterbekommen, wenn man eine Tiefenentspannung gemacht hat.

Bei mir war es übrigens so, dass ich nach meiner Trennung nochmals ein Jahr im Elternhaus wohnte. Das ging in der ersten Zeit ja noch ganz gut, bis meine Mutter da anfing, herum zu mäkeln. Grenzen, die ich den Eltern mitteilte, dass ich z.B. darauf bestehe, z.B. Anklopfen vor dem Eintreten in meine Räume wurden jedoch schon in der Anfangszeit konsequent mißachtet. Dann gab es gegen das Ende dieses Jahres ein paar Vorfälle, die mich bewogen, dass ich schleunigst wieder eine eigene Wohnung gesucht habe, denn wenn ich da weiter geblieben wäre, dann wäre das vielleicht auch in der Zerfleischung geendet. Und dazu ist mir mein innerer Frieden, den ich nach 42 Jahren endlich gefunden hatte und die Gelassenheit, die ich inzwischen besitze, einfach zu wichtig.

Wünsch dir viel Kraft für deinen weiteren Weg.

Gruß Jim
 

JimGmail

Aktives Mitglied
HiWas irgendwelche Verzichterklärungen betrifft.Da unterschreibst du nur nach Beratung eines eigenen Anwalts kannst da ja mal erwähnen, wenn da wieder was kommen sollte.Da gehts sozusagen darum, dass du ausgebootet werden sollst.Lass dir das jedenfalls nicht so einfach unterbuttern.Sowas wird gerne mit dem schwarzen Schaf versucht und da kannst dann sehen, welche Prioritäten manche Menschen im Leben haben.Der Pflichtteil steht dir vom Gesetz her zu und nur unterschreiben, dass sie dich in Ruhe lassen würdest du dann sozusagen als Sieg deines Bruders vielleicht empfinden.Findet sich auch im Buch das schwarze Schaf beschrieben Gruß Jim
 

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