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Keine Freunde, kein Spaß am Leben :(

G

Gelöscht 85892

Gast
Ich hatte auch so eine Phase, wo es mir ziemlich scheiße ging.
Auf der Arbeit hat man auf mir nur gehackt, in der Familie bin ich das hässliche Entlein und groß Freunde habe ich auch nicht. Immer als ich frei hatte, war ich die ganze Zeit nur am PC oder an der Playsi beschäftigt. Und irgendwann war ich gesättigt. Es hat mir einfach kein Spaß mehr gemacht, mit Spielfreunden Online zu spielen und nebenbei zu quatschen, war nichts mehr besonderes.

Aus Langeweile habe ich Youtube angeschmissen, habe mir das Video von so einem Typen angesehen. Normalweise interessieren mich solche Lifestylevideos überhaupt nicht. Er hat von sich erzählt wie dreckig es ihm geht. Er hatte beschlossen Monate Youtube Pause zu nehmen, weil er das Gefühl hatte, die Kontrolle über sein Leben verloren zu haben.

Das Gefühl hatte ich auch. Gelebt für die Arbeit, Freizeit habe ich geschlafen, gefressen und gezockt. Meine Oma hat Alzheimer, die weiß nicht mehr, ob ich exisitere. Ich bin schwul, deswegen fühle ich mich als außenseiter in der Familie. Jeder hat seinen Partner, und ja ich hab das Gefühl, ich verpass das Leben. Liebespaare unternehmen viel und ich sitz irgendwie nur zu Hause und darf mich Online mit ONS vergnügen. 90% der User suchen nur das Abenteuer.
Ich mach kein Sport, stopfe mich nur mit Süßigkeiten und Fertiggerichten rein und ich nehm die Arbeit viel zu ernst.

Nach dem Video oder in dem Video hat der Typ erzählt was er an seiner Situation ändern möchte und das muss ich auch tun. Wenn mir eine Arbeit nicht gefällt und jegliche Änderungen mir nicht gefallen, das muss ich die Arbeit wechseln. Auch habe ich beschlossen zweimal in der Woche Sport zu machen, auch wenn es nicht viel ist. So gut es geht auf Pizzen, Fertiggerichten und Süßkram zu verzichten. Mit meiner Sexualität werde ich bestimmt nichts ändern können, weder mein Verhalten in der Familie noch das was ich suche. Ich als Mann stehe auf Männer, daran möchte ich auch nichts ändern.

Ich kann ihm einfach nur danken. Es gibt Menschen, die führen ein besseres Leben als ich, sind nicht schwul, schaffen auf anhieb gute Kontakte zu knüpfen und denen kann es auch mal wirklich scheiße sein.
Hi RepedeStar,

vielen Dank für deinen Beitrag! Ich finde es toll, dass du an deiner Situation was ändern willst und wünsche dir viel Glück und Erfolg auf deinem Weg!! Lass dich von anderen nicht unterkriegen! :)

MfG
 
G

Gelöscht 85892

Gast
Hallo name123,

du schreibst, dass deine Eltern dir viel angetan haben und nicht einfühlsam sind. Das klingt, zusammen mit deiner isolierten Situation und deinem geringen Selbstwertgefühl danach, als ob sie dich nie wirklich geliebt haben. Ob dich deine Mutter oder dein Vater mag, weiß ich nicht, aber echte Liebe hat unter anderem IMMER damit zu tun, dass ich mich für denjenigen interessiere, dass ich wissen will, wie es ihm WIRKLICH geht, dass ich seine Grenzen respektiere. Dazu gehören auch Einfühlungsvermögen, Zärtlichkeit, Trost, Interesse an den Hobbys, Anleitung für alle möglichen Dinge, Schutz und vieles mehr. Eltern sind zu 100% verantwortlich, wie es ihren Kindern geht. Sie sind die Erwachsenen, sie haben die nötige Erfahrung, sie müssen dafür sorgen, dass es dem Kind auch seelisch gut geht, denn ein Kind kann seine eigenen Emotionen lange Zeit nicht selber regulieren. Das kann gar nicht anders sein. Ein Säugling weint so lange, bis eine Bindungsperson kommt und ihm gibt, was er gerade braucht. Angst kann ein Säugling oder Kleinkind nicht aushalten, denn es kann sich nicht selbst trösten. Das heißt, Eltern müssen unglaublich viel geben. Und immer im Dialog mit dem Kind bleiben. Dadurch, dass die Eltern dem Kind vermitteln: "Du bist es uns wert, dass wir uns um dich kümmern, du bist wertvoll und kostbar für uns", lernt das Kind, dass es etwas wert ist, denn ein kleines Kind glaubt den Eltern alles. Aus seiner Sicht sind es ja fast Götter (zunehmend weniger, natürlich). Ein geliebtes Kind fühlt sich mit 18 Jahren einigermaßen fit fürs Leben, liebt sich selbst, hat einen großen Berg an Wärme und schönen, verbindenden Erlebnissen erhalten, und in seinem Gehirn gibt es sowas wie Autobahnen: Manche Gedanken und Gefühle sind so oft durch die Nervenverbindungen gerast, dass sie eben ein festes Netz bilden, also Nerven mit vielen Synapsen zu anderen bestimmten Nerven gebildet haben: Klar bin ich wertvoll. Es gibt mich, und ich bin insgesamt o. k. Ich muss nichts leisten, um für mich und meine Eltern liebenswert zu sein.

Wenn man geliebt wird, kann man seine Talente besser trainieren, denn man hat den Kopf eher dazu frei und hat weniger Angst. Man weiß, man hat seine Basis, die Eltern (oder Oma und Opa etc.), man fühlt sich sicher und kann sich anderen Dingen widmen. Wer Kompetenzen hat, wirkt auf andere attraktiv (aber da muss noch mehr dazukommen). Wer Angst und Depressionen hat, kann schlechter lernen.
Ganz wichtig für die Attraktivität ist die seelische Ausstrahlung, die durch Mimik und Gestik, durch die Stimme, Körperhaltung, die Laune, die Sprache und durch die eigenen Werte und Taten sichtbar wird. Ein Mensch, der z. B. ständig auf Konfrontation aus ist, hinterhältig ist, dominieren will, sehr unsicher oder ständig depressiv ist etc. etc., ist für die meisten weniger attraktiv. Wenn man einen Menschen findet, der ähnliche Ansichten und Interessen hat, freundlich, ehrlich und seelisch stabil ist, fühlt man sich meistens zu ihm hingezogen. (Natürlich hat jeder seine eigenen Vorlieben und den eigenen Wertekanon, aber ich denke, diese Mischung hier wirkt auf viele Leute attraktiv.)

Deine Eltern scheinen dir ganz viel von dem, was ein Kind seelisch wirklich braucht, vorenthalten zu haben. Es sieht für mich alles danach aus, als würdest du unter einem Riesenmangel an Liebe und Unterstützung leiden. Sowas wie ein Hunger, der nie gestillt worden ist. Und vielleicht bist du deswegen auch depressiv - ich weiß es nicht. Jedenfalls scheinst du sehr, sehr verunsichert zu sein. Was nicht wundert, denn deine Eltern haben dir offenbar sehr oft vermittelt, dass du eben nicht ok bist. Ich nehme an, dass du meistens davon überzeugt bist, "nicht ok" zu sein. Das scheint mir das "Erbe" zu sein, das deine Eltern durch ihr Verhalten in deinem Gehirn hinterlassen haben. Das ist es, was du 18 Jahre lang gehört hast, direkt und indirekt.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine Psychotherapie für dich sehr wichtig wäre. Denn kein Freund und keine Freundin kann so viel an Zuneigung, Unterstützung und Geduld aufbringen wie du es nötig hättest. Das wäre keine Freundschaft mehr, denn du brauchst sehr viel und könntest erstmal nicht so viel geben. Später schon. Ein guter Therapeut ist, nach manchen Therapieansätzen zumindest, jemand, der dich "nachbeeltern" kann. Nicht nur das, aber auch das. Es ist ein sehr, sehr wichtiger Bestandteil der Therapie. Ich hab mehrere Therapien gemacht und bin sehr froh, dass ich das erleben durfte. Ein Mensch ist eben ein Herdenwesen und nicht für 20 Jahre Einsamkeit gemacht.

Wenn man will, dass es einem besser geht, dann muss man ALLE seine Emotionen spüren. Eine Emotion ist wie eine Welle, die durch einen Menschen durchläuft. Sie hat einen Anfang, kann ein paar Minuten oder viele Stunden dauern, aber irgendwann ist sie vorbei. Wenn man sie spürt, fühlt man sich lebendiger als wenn man sie unterdrückt. Natürlich heißt das bei Wut nicht, dass man mit Tellern werfen oder Leute beleidigen soll, aber ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass eine Unterdrückungssituation (ich nehme an, dass deine Eltern dich unterdrückt haben) ohne Wut - egal, ob sie sofort oder erst nach Jahren spürbar wird - aufgelöst werden kann. Man muss erstmal fühlen, dass man wirklich ein Recht darauf hat und immer schon hatte, respektiert zu werden. Ich hatte damals jahrelang eine Riesenwut auf meine Eltern. Insofern kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wie man seelisch heilen soll, wenn die Schuldfrage ausgeklammert wird. Die Eltern sind, wie gesagt, bis du 18 bist, zu 100% für dich verantwortlich. Diesen Satz hab ich vor kurzem so bei Jesper Juul, einem renommierten Erziehungswissenschaftler, gelesen, aber ich war auch vorher schon davon überzeugt.

Ich bin der Meinung, dass viele Eltern eine Menge Scheiße bauen. In sehr vielen Fällen ist die Ursache dafür, dass sie selbst psychisch krank sind und sich dieser Einsicht um nichts in der Welt stellen wollen. Das wäre ja sehr schmerzhaft, sehr unbequem und würde den eigenen Stolz verletzen. Da ist es doch einfacher, so weiterzumachen wie gehabt und die Kinder zu unterdrücken, damit der Nachwuchs die Eltern nicht mit ihren Mängeln und Fehlern konfrontieren kann. Kinder zu unterdrücken tut den Eltern selbst nicht weh, also ist alles in Ordnung.-

Soviel erstmal zu den Ursachen.

Ich bin natürlich auch der Ansicht, dass jeder (junge) Erwachsene selbst dafür zuständig ist, sich seelisch zu heilen und heilen zu lassen. Wie lang es auch immer dauert. Diese Verantwortung kann ihm niemand abnehmen. Aber es gibt ja Hilfen in Form von Psychotherapien, Büchern und Selbsthilfegruppen, da sollte man zuschlagen und alles mitnehmen, was man braucht. :)

Frohe Ostern!

Kaela
Hallo Kaela,

du hast mit sehr Vielem recht, leider. Und es tat auch irgendwo weh deinen Beitrag zu lesen.
Darf ich fragen, wie lange die Therapien bei dir gedauert haben? Und hat es den Schaden auch behoben, den deine Eltern hinterlassen haben? Also zumindest einen großen Teil?

Ich weiß zwar auch nicht, ob mich meine Eltern mögen/lieben (ist ja das Gleiche?), aber für mich ist Lieben leider was Anderes und so kann ich nicht sagen, dass sie mich lieben.

Was aber Beziehungen angeht, wäre ich nicht anspruchsvoller als ein anderer Partner, dem es psychisch gut geht. Ich will eben nur, so wie du ja gesagt hast, das Gefühl bekommen, dass man mich auch respektiert und merkt, dass ich doch nicht so scheiße bin, wie man es vermutet. Ich will mir einfach die Liebe woanders holen, das heißt aber nicht, dass ich mehr Liebe brauche/erwarte, als ein anderer Partner auch. Wobei aber jeder Mensch ja unterschiedlich viel Nähe braucht.

MfG und vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort :)
 

kaela

Aktives Mitglied
Hallo name123,

wie gesagt, habe ich mehrere Therapien gemacht. Erstmal war ich 3 Monate in einer psychosomatischen Klinik (dort gab es zwei unterschiedliche Psychotherapien), dann zwei Jahre Psychoanalytische Psychotherapie. Später wieder 3 Monate psychosomatische Klinik, dann eine kognitive Verhaltenstherapie (hm, vielleicht 2-3 Jahre?), danach eine undefinierbare Gesprächstherapie, vielleicht zwei Jahre? Dazwischen noch drei Gruppentherapien, das können zusammen etwa 3 - 6 Jahre gewesen sein ... später noch mehrere Therapiewochenenden ... ich weiß, die Kinnlade ist dir längst runtergefallen. :) Bei mir war eben in vielen Bereichen vieles im Argen, es war schon extrem. Aber es war auch ganz sicher so, dass ich bis jetzt noch nicht die richtige Therapie bekommen habe. Immer nur Versatzstücke.

In der Klinik wurden bei mir die Grundlagen für das Verständnis meiner Probleme gelegt und die aktuellen Themen bearbeitet. Beim zweiten Mal ging es um positive Rückmeldungen, weitere Erklärungen, und damals haben mir die Kontakte zu den anderen Patienten sehr geholfen, selbstsicherer zu werden. Das Schöne an einer Klinik ist, dass man sich dort nicht zu verstecken braucht. Alle haben ihre Baustellen, und man wächst jeden Tag ein ganz kleines Stück. Manchmal auch ein größeres. Man hilft sich gegenseitig. Manchmal wird man gebissen oder beißt andere - und lernt auch daraus. Leider gab es in meiner Klinik als Einzeltherapie nur Psychoanalytische Psychotherapie. Die kreativen Gruppentherapien waren im Prinzip gut, dort geht es um das Bewusstwerden und Bearbeiten von unbewussten Emotionen und falschen Glaubenssätzen, sowohl im Umgang mit sich selbst als auch mit anderen. Gruppentherapien können ziemlich hart sein, aber wie gesagt, man lernt auch dadurch etwas.
Ein anderer Patient sagte mir mal: "Das hier ist ein Tempel!"
Ich denke, er hatte Recht.

Die Psychoanalytische Psychotherapie in Reinform ist relativ gut, um die Ursachen von Symptomen wie Depressionen, Ängsten oder Sucht aufzudecken und zu verstehen, wie man persönlich, die eigene Familie und die Seele im Allgemeinen funktioniert. Aber was die Heilung der Wunden anbelangt - fast völlige Fehlanzeige. Ja, es gibt jemanden, der geduldig zuhört und im besten Fall echtes Interesse hat (das war der Fall bei mir). Aber die Therapeuten sitzen da und sagen kaum was. Kaum Ratschläge, kaum Erklärungen. Am ehesten noch Fragen, die einen weiterbringen. Man muss fast alles (bei mir waren das sicher 80 - 90 Prozent der Erkenntnisse) selbst herausfinden. Und klar, wenn man mir 50 Jahre Zeit gibt, finde ich ganz sicher alles allein raus. :rolleyes:
Also ich hab dort sehr geackert, vieles über mich und meine Familie gelernt (z. B. über Machtstrukturen und seelischen Missbrauch), und die Geduld und das Strahlen meiner Therapeutin genossen, wenn sie mich begrüßt hat. Aber wirklich geholfen hat sie mir fast nie, sie hat mich also weitgehend allein gelassen. Das Ganze hat hat mich schon ein wenig stabilisiert, aber eher wie eine Krücke anstatt wie eine notwendige Operation.
Reine Psychoanalytische Psychotherapie - nie wieder.

Dann die kognitive Verhaltenstherapie, kombiniert mit anderen Methoden: In dieser Therapie geht es vor allem um konkrete, praktische Umsetzung von Zielen. Das war sehr hilfreich, es gab Rollenspiele, es gab die Abklärung von Ängsten und Maßnahmen gegen die Angst, bevor ich bestimmte Unternehmungen gestartet hab (z. B. was habe ich befürchtet, wie realistisch ist die Angst, was könnte gegen die Angst helfen). Soviel ich weiß, habe ich diese Therapeutin etliche Male gefragt, was in der einen oder anderen Situation eigentlich "normal" ist - was man nicht unbedingt weiß, wenn man in einer dysfunktionalen Familie aufgewachsen ist. Ich habe öfters ein positives Feedback bekommen. Aber in einer kognitiven Verhaltenstherapie erhält man von der Kasse deutlich weniger Stunden zugebilligt als in einer Psychoanalytischen Psychotherapie. Die k. V. hätte mir in der Anfangsphase nie gereicht.
Durch diese Therapie bin ich deutlich selbstbewusster geworden und habe mich im Alltag viel sicherer bewegt. Aber ohne all die Erkenntnisse, die ich davor gewonnen hatte, wäre es auch nicht gegangen.
Ich könnte mir vorstellen, dass heutige Psychoanalytiker auch andere Methoden anwenden. Weiß ich aber nicht.

Natürlich habe ich mir noch vor meiner ersten Therapie viele Gedanken gemacht, ich habe immer in dem Sinne "gegrübelt", dass ich mich gefragt hab, wie dies und jenes zusammenhängt, was normal ist, was nicht, wie man Leute schneller durchschaut (was ist das für ein Typ, was ist ihm wirklich wichtig, kann ich dem oder der vertrauen, welche kranken Strukturen herrschen in meiner Familie?). Es geht dabei natürlich um Analysen (um Kenntnisse aus der Sozialpsychologie, der klinischen und Entwicklungspsychologie), und ich würde dieses Wissen um nichts in der Welt wieder hergeben! Ich habe den Eindruck, dass ich viel Intrapsychisches und Interpersonelles verstehe, und seit ca. 19 Jahren sagen mir die Therapeuten, bei denen ich hin und wieder auftauche, dass ich "die Dinge" sehr klar sehe. (Klar weiß ich nicht "alles", aber das meiste für mich Wichtige.) Ich spüre einfach eine ungeheure Erleichterung darüber, dass ich in vielen Situationen weiß, was los ist, anstatt im Stockdunkeln in der Wüste herumzutappen und verzweifelt nach Wasser zu suchen, wie am Anfang. Ich bin überzeugt davon, dass in vielen Familien eine Art Gehirnwäsche praktiziert wird - unbewusst zwar, aber leider ungeheuer wirksam. Die muss natürlich weg.

In den Gruppentherapien (vor allem KBT, Konzentrative Bewegungstherapie) ging es in erster Linie darum, die eigenen Bedürfnisse besser kennenzulernen, anderen Leuten Grenzen aufzuzeigen, wenn nötig, und mit Nähe besser umzugehen.

Durch Selbstbeobachtung, Bücher und Therapien weiß ich, wie ich schwere Depressionen schon zu Beginn ersticken kann (nämlich vor allem durch Weinen und Wut spüren), aber es kommt noch anderes dazu. Meine Ängste sind viel geringer geworden. Ich bin im Umgang mit anderen viel geschickter als früher. Ich fühle mich viel selbstsicherer. Ich weiß viel besser, was mir gut tut und was nicht. Ich kann anderen Leuten Grenzen setzen, ich mag mich lieber, ich weiß, wie wichtig es ist, sich selbst "zu beeltern" und tue es auch (wenn auch nicht oft genug). Ich habe etliche große Illusionen verloren, was sehr schmerzhaft war, aber notwendig. Ich habe mich von Leuten getrennt, die mir nicht gut tun. Ich habe mich von meinem alten religiösen Glauben und der Kirche endgültig gelöst und habe einen neuen Glauben, der, wie ich finde, keine Dogmen hat und mir logischere Erklärungen für vieles bietet. Ich weiß viel besser, welche Menschen zu mir passen und welche nicht. Ja, und es geht mir einfach sehr viel besser als früher. Wenn auch nicht so gut, wie ich es gern hätte.

Es gibt noch Symptome, die sich überhaupt nicht gebessert haben. Daher bin ich immer noch auf der Suche nach einer Therapie, die mir helfen soll, mich an ganz frühe Begebenheiten zu erinnern. Ich weiß, dass ich damals einige sehr schmerzhafte Erlebnisse hatte, meine Eltern wissen es auch, aber das pure Wissen nützt hier nichts. Man muss die Emotionen und die ganze Situation damals wiedererleben. Bisher hat in diesem Zusammenhang noch keine Therapie bei mir geholfen - bei anderen Leuten schon. Das ist ja oft sehr individuell.

Die sinnvollste Therapie bei tiefgehenden und umfassenden, bewussten und halb-bewussten Problemen, von der ich je gehört hab, ist die Schematherapie. Das ist eine Therapieform aus den USA, die erst ab ca. 1990 entwickelt wurde. Das Wichtige bei dieser Therapie ist eigentlich etwas völlig Normales: Dass man mehrere Aspekte der Persönlichkeit innerhalb einer Therapie behandelt. Die Therapeuten befriedigen die Bindungsbedürfnisse (begrenzt), kümmern sich um Kognitionen, Verhalten und Emotionen, also um alles. Es gibt Dialoge, es gibt Imaginationen und Rollenspiele, es gibt "Hausaufgaben", Mitgefühl, Anleitung, aber auch Herausforderungen, und natürlich sind alle Interventionen des Therapeuten auf jeden Patienten persönlich und die jeweilige Behandlungsphase zugeschnitten. Im Grunde kann man sagen: Da hat endlich mal ein Therapeut (Jeffrey Young, der Begründer der Schematherapie) seinen gesunden Menschenverstand benutzt. Keine Grabenkämpfe mehr.
Leider gibt es in Deutschland noch nicht viele Schematherapeuten, und in meiner Umgebung ist noch keiner.

Ganz kurz zu "Liebe": Meine Mutter hat mich immer sehr gern gehabt. Aber auf die Art und Weise, wie man das Steak auf dem Teller mag: Das Ding hat dazubleiben und stillzuliegen, damit man es sich in Ruhe einverleiben kann. Fleisch ist ein Gegenstand, daher muss man nicht auf irgendwelche Bedürfnisse Rücksicht nehmen. Gott sei Dank.

Was das Nehmen und Geben in einer Freundschaft anbelangt, hab ich mich nicht ausführlich genug ausgedrückt: Freundschaften funktionieren ja nur, wenn beide etwa gleich viel geben und nehmen können. Ich glaub dir, dass du nicht mehr nehmen als geben willst. Die Frage ist nur, ob man sich zu Leuten hingezogen fühlt, die genauso schwierig oder gesund sind wie man selbst. Klar, es tut gut, überhaupt mit jemandem zu reden. Aber würdest du jemanden sehr mögen, der so ähnlich ist wie du? Du hast ja geschrieben, dass für dich Scham und Unsicherheit wichtige Themen sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es dabei auch um innere Leere geht. Du schreibst, dass du kein Interesse an Hobbys hast - ich vermute mal, dass die Sehnsucht nach Kontakten bei dir so groß ist, dass alles andere kaum eine Rolle spielt. Und ich denke, du bist emotional ausgehungert. Ich denke, dass alle Leute, die gesünder sind als du, also erfüllter, glücklicher, dich ablehnen würden. Das ist ein sehr schmerzhafter Gedanke, ich weiß, und mein Ziel ist natürlich nicht, dich zu verletzen, aber ich denke, es ist generell einfach so. Eine Art "Naturgesetz". Bei mir war das auch so. Ich mochte eigentlich nur die Leute richtig gern, die deutlich gesünder waren als ich (selbstsicherer, fröhlicher) und mir durch ihre Art, ihre Ausstrahlung mehr "gegeben" haben als ich ihnen geben konnte - die mich dann aber alle irgendwann fallengelassen haben. Logischerweise.
Ich kann viel Mitgefühl und Verständnis für sehr viele Menschen, denen es schlecht geht, aufbringen. Ich kann das alles sehr gut verstehen. Aber mich würden z. B. Leute im realen Leben, die sehr depressiv sind, total herunterziehen. Ich könnte die Depression anderer Leute auf Dauer nicht aushalten. Und um ehrlich zu sein: Leute, die ungefähr so gesund oder krank wie ich sind, denen gegenüber habe ich gemischte Gefühle. Tja, da ist bei mir noch einiges zu tun.

Und ja, es stimmt, dass die Menschen ein unterschiedlich starkes Bedürfnis nach Nähe haben. Ich dachte halt, dass du dich gern mal bei einem Freund oder einer Freundin "anlehnen" würdest (oder auch öfter), weil du das vermutlich noch nie oder kaum erlebt hast. Aber vielleicht ist es gar nicht so.

Soviel für heute.
Ich schreibe übrigens generell sehr gern über diese Themen, deshalb auch gern längere Beiträge. :D

Schöne Grüße,
Kaela
 
Zuletzt bearbeitet:

kaela

Aktives Mitglied
Hi,
ich hoffe, ich hab dich nicht durch den langen Beitrag erschlagen und auch nicht dadurch, dass ich sehr direkt war und sehr schmerzhafte Dinge geschrieben hab. Ich möchte nochmal betonen, dass ich dich natürlich nicht verletzen will! Aber manche Wahrheiten sind einfach hart, und es macht keinen Sinn, einen Ausweg dort zu suchen, wo nur die Wand ist. Für viele Probleme gibt es nur den Ausweg, sich um mehr seelische Gesundheit zu bemühen.
 
G

Gelöscht 85892

Gast
Hallo name123,

wie gesagt, habe ich mehrere Therapien gemacht. Erstmal war ich 3 Monate in einer psychosomatischen Klinik (dort gab es zwei unterschiedliche Psychotherapien), dann zwei Jahre Psychoanalytische Psychotherapie. Später wieder 3 Monate psychosomatische Klinik, dann eine kognitive Verhaltenstherapie (hm, vielleicht 2-3 Jahre?), danach eine undefinierbare Gesprächstherapie, vielleicht zwei Jahre? Dazwischen noch drei Gruppentherapien, das können zusammen etwa 3 - 6 Jahre gewesen sein ... später noch mehrere Therapiewochenenden ... ich weiß, die Kinnlade ist dir längst runtergefallen. :) Bei mir war eben in vielen Bereichen vieles im Argen, es war schon extrem. Aber es war auch ganz sicher so, dass ich bis jetzt noch nicht die richtige Therapie bekommen habe. Immer nur Versatzstücke.

In der Klinik wurden bei mir die Grundlagen für das Verständnis meiner Probleme gelegt und die aktuellen Themen bearbeitet. Beim zweiten Mal ging es um positive Rückmeldungen, weitere Erklärungen, und damals haben mir die Kontakte zu den anderen Patienten sehr geholfen, selbstsicherer zu werden. Das Schöne an einer Klinik ist, dass man sich dort nicht zu verstecken braucht. Alle haben ihre Baustellen, und man wächst jeden Tag ein ganz kleines Stück. Manchmal auch ein größeres. Man hilft sich gegenseitig. Manchmal wird man gebissen oder beißt andere - und lernt auch daraus. Leider gab es in meiner Klinik als Einzeltherapie nur Psychoanalytische Psychotherapie. Die kreativen Gruppentherapien waren im Prinzip gut, dort geht es um das Bewusstwerden und Bearbeiten von unbewussten Emotionen und falschen Glaubenssätzen, sowohl im Umgang mit sich selbst als auch mit anderen. Gruppentherapien können ziemlich hart sein, aber wie gesagt, man lernt auch dadurch etwas.
Ein anderer Patient sagte mir mal: "Das hier ist ein Tempel!"
Ich denke, er hatte Recht.

Die Psychoanalytische Psychotherapie in Reinform ist relativ gut, um die Ursachen von Symptomen wie Depressionen, Ängsten oder Sucht aufzudecken und zu verstehen, wie man persönlich, die eigene Familie und die Seele im Allgemeinen funktioniert. Aber was die Heilung der Wunden anbelangt - fast völlige Fehlanzeige. Ja, es gibt jemanden, der geduldig zuhört und im besten Fall echtes Interesse hat (das war der Fall bei mir). Aber die Therapeuten sitzen da und sagen kaum was. Kaum Ratschläge, kaum Erklärungen. Am ehesten noch Fragen, die einen weiterbringen. Man muss fast alles (bei mir waren das sicher 80 - 90 Prozent der Erkenntnisse) selbst herausfinden. Und klar, wenn man mir 50 Jahre Zeit gibt, finde ich ganz sicher alles allein raus. :rolleyes:
Also ich hab dort sehr geackert, vieles über mich und meine Familie gelernt (z. B. über Machtstrukturen und seelischen Missbrauch), und die Geduld und das Strahlen meiner Therapeutin genossen, wenn sie mich begrüßt hat. Aber wirklich geholfen hat sie mir fast nie, sie hat mich also weitgehend allein gelassen. Das Ganze hat hat mich schon ein wenig stabilisiert, aber eher wie eine Krücke anstatt wie eine notwendige Operation.
Reine Psychoanalytische Psychotherapie - nie wieder.

Dann die kognitive Verhaltenstherapie, kombiniert mit anderen Methoden: In dieser Therapie geht es vor allem um konkrete, praktische Umsetzung von Zielen. Das war sehr hilfreich, es gab Rollenspiele, es gab die Abklärung von Ängsten und Maßnahmen gegen die Angst, bevor ich bestimmte Unternehmungen gestartet hab (z. B. was habe ich befürchtet, wie realistisch ist die Angst, was könnte gegen die Angst helfen). Soviel ich weiß, habe ich diese Therapeutin etliche Male gefragt, was in der einen oder anderen Situation eigentlich "normal" ist - was man nicht unbedingt weiß, wenn man in einer dysfunktionalen Familie aufgewachsen ist. Ich habe öfters ein positives Feedback bekommen. Aber in einer kognitiven Verhaltenstherapie erhält man von der Kasse deutlich weniger Stunden zugebilligt als in einer Psychoanalytischen Psychotherapie. Die k. V. hätte mir in der Anfangsphase nie gereicht.
Durch diese Therapie bin ich deutlich selbstbewusster geworden und habe mich im Alltag viel sicherer bewegt. Aber ohne all die Erkenntnisse, die ich davor gewonnen hatte, wäre es auch nicht gegangen.
Ich könnte mir vorstellen, dass heutige Psychoanalytiker auch andere Methoden anwenden. Weiß ich aber nicht.

Natürlich habe ich mir noch vor meiner ersten Therapie viele Gedanken gemacht, ich habe immer in dem Sinne "gegrübelt", dass ich mich gefragt hab, wie dies und jenes zusammenhängt, was normal ist, was nicht, wie man Leute schneller durchschaut (was ist das für ein Typ, was ist ihm wirklich wichtig, kann ich dem oder der vertrauen, welche kranken Strukturen herrschen in meiner Familie?). Es geht dabei natürlich um Analysen (um Kenntnisse aus der Sozialpsychologie, der klinischen und Entwicklungspsychologie), und ich würde dieses Wissen um nichts in der Welt wieder hergeben! Ich habe den Eindruck, dass ich viel Intrapsychisches und Interpersonelles verstehe, und seit ca. 19 Jahren sagen mir die Therapeuten, bei denen ich hin und wieder auftauche, dass ich "die Dinge" sehr klar sehe. (Klar weiß ich nicht "alles", aber das meiste für mich Wichtige.) Ich spüre einfach eine ungeheure Erleichterung darüber, dass ich in vielen Situationen weiß, was los ist, anstatt im Stockdunkeln in der Wüste herumzutappen und verzweifelt nach Wasser zu suchen, wie am Anfang. Ich bin überzeugt davon, dass in vielen Familien eine Art Gehirnwäsche praktiziert wird - unbewusst zwar, aber leider ungeheuer wirksam. Die muss natürlich weg.

In den Gruppentherapien (vor allem KBT, Konzentrative Bewegungstherapie) ging es in erster Linie darum, die eigenen Bedürfnisse besser kennenzulernen, anderen Leuten Grenzen aufzuzeigen, wenn nötig, und mit Nähe besser umzugehen.

Durch Selbstbeobachtung, Bücher und Therapien weiß ich, wie ich schwere Depressionen schon zu Beginn ersticken kann (nämlich vor allem durch Weinen und Wut spüren), aber es kommt noch anderes dazu. Meine Ängste sind viel geringer geworden. Ich bin im Umgang mit anderen viel geschickter als früher. Ich fühle mich viel selbstsicherer. Ich weiß viel besser, was mir gut tut und was nicht. Ich kann anderen Leuten Grenzen setzen, ich mag mich lieber, ich weiß, wie wichtig es ist, sich selbst "zu beeltern" und tue es auch (wenn auch nicht oft genug). Ich habe etliche große Illusionen verloren, was sehr schmerzhaft war, aber notwendig. Ich habe mich von Leuten getrennt, die mir nicht gut tun. Ich habe mich von meinem alten religiösen Glauben und der Kirche endgültig gelöst und habe einen neuen Glauben, der, wie ich finde, keine Dogmen hat und mir logischere Erklärungen für vieles bietet. Ich weiß viel besser, welche Menschen zu mir passen und welche nicht. Ja, und es geht mir einfach sehr viel besser als früher. Wenn auch nicht so gut, wie ich es gern hätte.

Es gibt noch Symptome, die sich überhaupt nicht gebessert haben. Daher bin ich immer noch auf der Suche nach einer Therapie, die mir helfen soll, mich an ganz frühe Begebenheiten zu erinnern. Ich weiß, dass ich damals einige sehr schmerzhafte Erlebnisse hatte, meine Eltern wissen es auch, aber das pure Wissen nützt hier nichts. Man muss die Emotionen und die ganze Situation damals wiedererleben. Bisher hat in diesem Zusammenhang noch keine Therapie bei mir geholfen - bei anderen Leuten schon. Das ist ja oft sehr individuell.

Die sinnvollste Therapie bei tiefgehenden und umfassenden, bewussten und halb-bewussten Problemen, von der ich je gehört hab, ist die Schematherapie. Das ist eine Therapieform aus den USA, die erst ab ca. 1990 entwickelt wurde. Das Wichtige bei dieser Therapie ist eigentlich etwas völlig Normales: Dass man mehrere Aspekte der Persönlichkeit innerhalb einer Therapie behandelt. Die Therapeuten befriedigen die Bindungsbedürfnisse (begrenzt), kümmern sich um Kognitionen, Verhalten und Emotionen, also um alles. Es gibt Dialoge, es gibt Imaginationen und Rollenspiele, es gibt "Hausaufgaben", Mitgefühl, Anleitung, aber auch Herausforderungen, und natürlich sind alle Interventionen des Therapeuten auf jeden Patienten persönlich und die jeweilige Behandlungsphase zugeschnitten. Im Grunde kann man sagen: Da hat endlich mal ein Therapeut (Jeffrey Young, der Begründer der Schematherapie) seinen gesunden Menschenverstand benutzt. Keine Grabenkämpfe mehr.
Leider gibt es in Deutschland noch nicht viele Schematherapeuten, und in meiner Umgebung ist noch keiner.

Ganz kurz zu "Liebe": Meine Mutter hat mich immer sehr gern gehabt. Aber auf die Art und Weise, wie man das Steak auf dem Teller mag: Das Ding hat dazubleiben und stillzuliegen, damit man es sich in Ruhe einverleiben kann. Fleisch ist ein Gegenstand, daher muss man nicht auf irgendwelche Bedürfnisse Rücksicht nehmen. Gott sei Dank.

Was das Nehmen und Geben in einer Freundschaft anbelangt, hab ich mich nicht ausführlich genug ausgedrückt: Freundschaften funktionieren ja nur, wenn beide etwa gleich viel geben und nehmen können. Ich glaub dir, dass du nicht mehr nehmen als geben willst. Die Frage ist nur, ob man sich zu Leuten hingezogen fühlt, die genauso schwierig oder gesund sind wie man selbst. Klar, es tut gut, überhaupt mit jemandem zu reden. Aber würdest du jemanden sehr mögen, der so ähnlich ist wie du? Du hast ja geschrieben, dass für dich Scham und Unsicherheit wichtige Themen sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es dabei auch um innere Leere geht. Du schreibst, dass du kein Interesse an Hobbys hast - ich vermute mal, dass die Sehnsucht nach Kontakten bei dir so groß ist, dass alles andere kaum eine Rolle spielt. Und ich denke, du bist emotional ausgehungert. Ich denke, dass alle Leute, die gesünder sind als du, also erfüllter, glücklicher, dich ablehnen würden. Das ist ein sehr schmerzhafter Gedanke, ich weiß, und mein Ziel ist natürlich nicht, dich zu verletzen, aber ich denke, es ist generell einfach so. Eine Art "Naturgesetz". Bei mir war das auch so. Ich mochte eigentlich nur die Leute richtig gern, die deutlich gesünder waren als ich (selbstsicherer, fröhlicher) und mir durch ihre Art, ihre Ausstrahlung mehr "gegeben" haben als ich ihnen geben konnte - die mich dann aber alle irgendwann fallengelassen haben. Logischerweise.
Ich kann viel Mitgefühl und Verständnis für sehr viele Menschen, denen es schlecht geht, aufbringen. Ich kann das alles sehr gut verstehen. Aber mich würden z. B. Leute im realen Leben, die sehr depressiv sind, total herunterziehen. Ich könnte die Depression anderer Leute auf Dauer nicht aushalten. Und um ehrlich zu sein: Leute, die ungefähr so gesund oder krank wie ich sind, denen gegenüber habe ich gemischte Gefühle. Tja, da ist bei mir noch einiges zu tun.

Und ja, es stimmt, dass die Menschen ein unterschiedlich starkes Bedürfnis nach Nähe haben. Ich dachte halt, dass du dich gern mal bei einem Freund oder einer Freundin "anlehnen" würdest (oder auch öfter), weil du das vermutlich noch nie oder kaum erlebt hast. Aber vielleicht ist es gar nicht so.

Soviel für heute.
Ich schreibe übrigens generell sehr gern über diese Themen, deshalb auch gern längere Beiträge. :D

Schöne Grüße,
Kaela
Hallo, Kaela!

Vielen Dank für die sehr detaillierten Informationen und für deine große Mühe!! :)

Um ehrlich zu sein, fühle ich mich bei Leuten, die viel Positives (vielleicht auch nur Positives) ausstrahlen, eher unwohl und "fehl am Platz", als bei Leuten, denen es eben auch nicht so gut geht wie mir. Ich könnte mir vorstellen, dass es mir bei solchen Leuten einfacher fällt, mich zu öffnen, eben weil derjenige/diejenige auch seine/ihre Probleme hat und mich besser verstehen könnte. Und umgekehrt wäre ich auch für andere da. Mich würde es also eher nicht stören. Ob es sich ändert, wenn ich *nur* mit solchen Leuten zu tun hätte, weiß ich nicht. Aber ich würde mich besser fühlen als alleine. So denke ich zumindest und natürlich muss das nicht so sein.

(Ich ersetze jetzt mal "gesund" durch "glücklich", weil das für mich ein wenig besser klingt.)
Meinst du das Anlehnen bei glücklichen Menschen oder bei Menschen mit ähnlichen Problemen wie meine? Weil ich persönlich nicht denke, dass mich eine glückliche Person aushalten kann. Schon gar nicht über einen längeren Zeitraum hinweg. Deswegen würde ich vorerst versuchen, nur mit Personen mit (ähnlichen) Problemen Kontakt zu knüpfen. Weil ich ja eh schon weiß, dass mich so einfach keiner als Freund nimmt und da halte ich dann doch lieber etwas Abstand und will mir eben eher Leute von meiner "Sorte" suchen.

Hi,
ich hoffe, ich hab dich nicht durch den langen Beitrag erschlagen und auch nicht dadurch, dass ich sehr direkt war und sehr schmerzhafte Dinge geschrieben hab. Ich möchte nochmal betonen, dass ich dich natürlich nicht verletzen will! Aber manche Wahrheiten sind einfach hart, und es macht keinen Sinn, einen Ausweg dort zu suchen, wo nur die Wand ist. Für viele Probleme gibt es nur den Ausweg, sich um mehr seelische Gesundheit zu bemühen.
Nein, du hast mich nicht mit deinem Beitrag erschlagen :D. Ich hatte nur viel um die Ohren und konnte leider nicht früher antworten, hab deinen Beitrag aber schon früher gelesen, so als "stiller Leser".

MfG und vielen Dank nochmals! :)
 

kaela

Aktives Mitglied
Hi name123,

danke für deine Antwort!
Heute bin ich zu müde, um was zu schreiben, aber ich antworte auf jeden Fall in den nächsten Tagen.

Nacht! :)
 

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