Ich kann Dich nicht wirklich ganz verstehen.
Wir haben uns vor vier Wochen einen kleinen Welpen zugelegt. Wir haben alles ganz genau geplant, durchdacht und alle Eventualiäten durchdacht. Die Vorfreude war riesig. Nach den ersten beiden Tagen war mit einem Schnipp meine Vorfreude dahin. Stattdessen hatte ich anscheinend einen Hundeblues: Panikattacken, nicht riechen können, völlige Abneigung, grundloses Heulen. Richtig schlimm. Ich habe mich kaum wieder erkannt. Ich bin eigentlich eine richtig positive, starke und gut gelaunte Person. Auf ein Mal hat es sich komplett ins negative gedreht.
Ihr schafft Euch einen Hund an. Und nach zwei - 2 - Tagen schon ist alles bei Dir durch? Wie geht das denn? Was ist denn in 2 Tagen passiert? Da hattet ihr Euch noch nicht einmal annähernd aneinander gewöhnt, niemals. So ein kleines Tier kommt aus seiner gewohnten Umgebung zu Euch, verlässt Mutter und Geschwister, lernt 1000 neue Eindrücke kennen. Ich kann nicht ganz verstehen, was in diesen unglaublich kurzen 2 Tagen passiert sein soll. Er ist doch noch gar nicht angekommen in 2 Tagen und ihr habt Euch weder kennengelernt noch wisst ihr etwas voneinander ... Wie erklärst Du Dir denn diesen Umschwung? Du hast Dir und auch dem Tier null Chancen gegeben.
Das ist nun drei Wochen her. Mir geht es erneut richtig schlecht. Der Welpe löst bei mir keinerlei positiven Gefühle aus. Ich weine immer noch grundlos, bin deprimiert und richtig kraftlos. So bin ich nicht. Meinen Partner macht das richtig fertig. Das macht mich wiederum natürlich auch völlig fertig und ich versuche permanent mich gut zu stellen. Tief in mir drin geht es mir nur schlecht. Mir tut der Welpe leid, dass ich nicht so sein kann, wie ich bin und das ich ihn nicht lieben kann.
Was hast Du denn erwartet, wenn ein Tier in Deinen Haushalt kommt? Normalerweise schläft ein kleiner Welpe die meisten Stunden am Tag. Waren Deine Erwartungen zu hoch und Du bist jetzt enttäuscht, dass er nicht so funktioniert, wie Du es Dir vorgeplant hast? Ich versuche zu verstehen, warum Du von 100 auf null innerhalb so kurzer Zeit geknallt bist.
Bitte keine Kommentare bzgl. das hättest du wissen müssen - denn ich hätte es sehr gerne vorher gewusst, dass es mir so schlimm gehen wird.
Na ja, irgendwie verstehe ich diese Äußerung jetzt auch nicht. Ein Welpe ist ein Lebewesen, er nimmt Dich als Menschen an und er liebt Dich bedingungslos. Ich mag einen Welpen jetzt nicht mit einem Baby vergleichen, aber dass ein Tier den Lebensalltag verändert, das muss jedem klar sein, er ist ja kein Plüschtier, das brav auf der Couch sitzt und einmal in der Woche abgestaubt wird.
Ich habe seit Februar einen kleinen Hund, den ich mir schon immer gewünscht habe und ich liebe ihn über alles. Der, den ich jetzt habe, sollte es eigentlich noch gar nicht sein, weil ich noch ein wenig warten wollte, auf den Frühling ... aber er hat mich gesehen und sofort mein Herz geklaut, nicht ich habe ihn ausgesucht, er hat mich gesucht und gefunden. Ich hatte nicht mal was für seinen Einzug eingekauft, er kam trotzdem sofort mit mir mit, er bekam jede Menge für die erste Zeit mit. Inzwischen habe ich alles kompletto da, angefangen vom wunderschönen Bettchen und einer gerade noch übersichtlichen Auswahl an Spielzeugs für ihn, auf das ich jede Nacht mal wieder trete und das mir ein Lächeln auch dann ins Gesicht zaubert. Ja, meine Wohnung sieht ein wenig unaufgeräumter aus, aber die Liebe, die ich von ihm bekomme, die ist unbezahlbar und seit neuestem bin ich keinen Tag perfekt angezogen, an dem ich nicht auch ein paar Hundehaare trage. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich glücklich sein konnte, ohne meinen kleinen Hund.