D
Der Realist
Gast
Ich kann deinen Ansichten etwas abgewinnen.Ich finde diese Art der Darstellung, dass ich Forderungen ein System nachhaltig zu verändern erst dann stellen darf, wenn ich selber, wie ein Asket in einer Höhle ohne Handy und moderne Mobilität lebe ein wenig absurd. Das unterstelle ich jetzt nicht dir, wird, aber oft polemisch vielen Jugendlichen vorgeworfen. Teilweise kann man heute gar nicht nachhaltig leben, wenn man Teil der modernen Gesellschaft sein will. Zu meiner Schulzeit gingen die Lehrer beispielsweise bereits davon aus, dass jede Person ein Smartphone besitzt und betrieben unter diese Voraussetzung eine leichte Form des digitalisierten Unterrichts. Ich finde ein paar Dinge wären so einfach umsetzbar um die Gesellschaft ein wenig zu verbessern: z.B. Lebensmittelampeln. Jeder von uns weiß, wie wichtig die Ernährung in Bezug auf die Gesundheit ist und auf jede Zigarettenpackung schreiben wir eine Warnung, aber wir sind nicht in der Lage vollkommen chemisches Junkfood mit einem Warnhinweis zu versehen. Das ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Ich muss ja auch nicht nach Nordkorea ziehen um irgendetwas am Kapitalismus zu kritisieren. Soweit ich es mitbekommen habe, verlangen die Jugendlichen auch nicht, dass wir morgen eine ökologische Weltrevolution starten, sondern, dass Politiker seit Jahrzehnten bekannte wissenschaftliche Klimaforschungsergebnisse ernst nehmen und sich an Abkommen halten, die sie selber unterzeichnet in Paris oder Kyoto unterzeichnet haben.
Es muss nicht Leben wie ein Asket sein, aber der Konsum der heutigen jungen Genaration ist eine ganz andere als zu meiner Zeit.
Der Konsum aller Generationen hat sich allerdings erhöht.
Ein viel bewussteres Konsumieren finde ich wichtig.
Was mich aber bei dem Beitrag stört, und das wundert mich aber wiederum nicht, weil es immer voran gestellt wird, ist der Bezug auf die Lebensmittel. Ich bin kein Gegner der Lebensmittelampel. Es gibt viele in unserer Gesellschaft, die von Inhaltsstoffen in Lebensmittel bzgl. Stärke, Fette, Zucker, Eiweiß, Mineralstoffe oder Vitamine völlig falsche Annahmen haben.
Ich finde, wenn man das Ziel verfolgt, eine bessere Aufklärung über Nutzen oder Schädlichkeit von Produkten zu ermöglichen, dann sollte dies nicht nur für Lebensmittel erfolgen. Ich finde bei Lebensmittel habe ich noch die intensivste Informationsquelle auf der Verpackung. Ich frage mich, bei welchen Produkten habe ich etwas vergleichbares?
Warum wird nicht eine Ampel oder etwas Ähnliches auf anderen Produkten oder Dienstleistungen gefordert. Z.B. den CO2-Ausstoß dieser Flugreise, der auf dem Flugschein steht. Dieser sollte auf jedem Fahrschein und Fortbewegungsmittel (Bahn, Bus etc.) stehen. Das sollte auch für das Benzin gelten. Oder der Verbraucher erhält die Information über die Energieeinheiten, die ein Produkt benötigt hat. Mich stört sehr, dass der Fokus sehr auf die Lebensmittel erfolgt.
Was würde die Reiseindustrie davon halten, wenn auf Flugscheinen ein großer roter Punkt für hoher Ressourcenverbrauch und Umweltschädlichkeit aufgedruckt würde?
Bitte mal drüber nachdenken.