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Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen

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D

Die Queen

Gast
Dreck ist nicht gleich Dreck. Alle Kinder lieben Dreckpfützen beim Spazierengehen, aber versuch mal ein Kind dazu zu motivieren, daß es einem kleineren Geschwister mal die vollgekackten Windeln wechselt, und das nicht nur einmal sondern täglich ... da ist der Dreck ganz und gar nicht mehr begehrenswert, wenn er zum unerwünschten Zwang wird. ... Und wo kommt man zuweilen auf Dauer mit Dreck in Berührung? In der Pflege und in der Entsorgung. Da darf man dann schauen wo man echte Idealisten für solche Jobs findet, wenn es um Geld keiner mehr tut, weil BGE halt sauber ist und der Beruf dreckig.
Nicht zu vergessen die langen Schichten, die Akkordarbeit plus wenig Freiheit.
Gerade in Zeiten, in dem Kinder in Schulen den Floh ins Ohr gesetzt wird, dass alles anstrengungsos, leicht und spaßig ist, wird keiner bei BGE das machen.
 

Daoga

Urgestein
Mit Dreck hat auch der Bauer zu tun. Der macht es sehr oft für ganz wenig Geld. Aber er macht es, weil es ihm noch Spaß macht und viel Herzblut dabei ist.
Ihm vielleicht, aber seinen Kindern ist es häufig zu viel Schufterei, die erleben sie ja täglich in eigener Anschauung, und deshalb wird der Hof in der nächsten Generation dann aufgegeben. Einer der Gründe fürs Höfesterben und dafür, daß Jungbauern so oft keine Frau finden, die bereit ist sich den Tort lebenslänglich mit anzutun.
 

Daoga

Urgestein
Die frühere Beliebtheit eines eigenen Hofes, egal wie wenig er brachte, stammt aus der Erinnerung an die zwei letzten Weltkriege, wo die Bauern gegen Ende des Krieges die einzigen waren, die noch satt zum Essen hatten, während die Städter ihre letzten Wertgegenstände aufs Land fuhren in der Hoffnung, dort Kartoffeln und Butter eintauschen zu können. Aber mangels Krieg und Nahrungsnot geht diese Erinnerung verloren, heute ist Bauernhof in erster Linie gleichbedeutend mit knochenschindender Schufterei, trotz aller Maschinen.
 
G

Gelöscht 114919

Gast
Dreck ist nicht gleich Dreck. Alle Kinder lieben Dreckpfützen beim Spazierengehen, aber versuch mal ein Kind dazu zu motivieren, daß es einem kleineren Geschwister mal die vollgekackten Windeln wechselt, und das nicht nur einmal sondern täglich ... da ist der Dreck ganz und gar nicht mehr begehrenswert, wenn er zum unerwünschten Zwang wird. ... Und wo kommt man zuweilen auf Dauer mit Dreck in Berührung? In der Pflege und in der Entsorgung. Da darf man dann schauen wo man echte Idealisten für solche Jobs findet, wenn es um Geld keiner mehr tut, weil BGE halt sauber ist und der Beruf dreckig.
Da hast du recht, dass Dreck nicht gleich Dreck ist. Ekel ist oft aber angelernt. Wie zum Beispiel die Angst vor Spinnen. Ein Baby hat keine Angst vor Spinnen oder Ekel vor seinem Stuhl. Im Gegenteil: Es findet es interessant. Wenn die Eltern selbst aber Angst haben oder sich ekeln, dann übernimmt es das Kind: https://www.psy.lmu.de/epp/studium_...ten/seminar2kristen08/referat_entwicklung.pdf
Siehe Folie 8 und 10 zur analen Phase. Das Kind ekelt sich später selbst. Natürlich sind nicht nur die Eltern ein Auslöser (33% macht die Anlage aus), ein Kind kann auch so überaus reinlich sein. Jedoch sind die Eltern das Modell für das Kind (Stichwort: Lernen am Modell nach Bandura).

Wenn du natürlich dein Kind wirklich zwingst zum Windeln wechseln, übernehmen direkt beide ein erhöhtes Ekelverhalten. Da reicht schon die Nase zu ziehen, denn Mimik und Gestik kommuniziert ebenso (Erstes Axiom nach Watzlawik).

Also auch hier: Wenn Kinder solch Verhalten angelernt bekommen, ist das oft durch die Eltern verursacht. Das Kind übernimmt das so (unreflektiert natürlich), da es denkt, dass das Verhalten zum Überleben gehört.

Es tut mir Leid Daoga, glaub was du möchtest. Ich glaube du bist sehr vorurteilsbehaftet, nach deinem Kommentar über Schmarotzerkulturen. Ich stehe dem BGE auch kritisch gegenüber, verurteile aber nicht ganze Altersgruppen oder Ethnien ohne Differenzierung. Du würdest doch auch Sturmlaufen, würde ich dich aufgrund eines Merkmales das zu einer Gruppe gehört vorverurteilen. Nimm das bitte nicht als Beleidigung, sondern überlege lieber, ob deine Aussagen (empirisch) zutreffend sind, oder ob deine subjektive Wahrnehmung versucht, allgemeingültig zu sprechen. Wie gesagt, kein Angriff auf dich als Mensch! 😶
 

Daoga

Urgestein
Da hast du recht, dass Dreck nicht gleich Dreck ist. Ekel ist oft aber angelernt. Wie zum Beispiel die Angst vor Spinnen. Ein Baby hat keine Angst vor Spinnen oder Ekel vor seinem Stuhl. Im Gegenteil: Es findet es interessant. Wenn die Eltern selbst aber Angst haben oder sich ekeln, dann übernimmt es das Kind: https://www.psy.lmu.de/epp/studium_...ten/seminar2kristen08/referat_entwicklung.pdf
Siehe Folie 8 und 10 zur analen Phase. Das Kind ekelt sich später selbst. Natürlich sind nicht nur die Eltern ein Auslöser (33% macht die Anlage aus), ein Kind kann auch so überaus reinlich sein. Jedoch sind die Eltern das Modell für das Kind (Stichwort: Lernen am Modell nach Bandura).

Wenn du natürlich dein Kind wirklich zwingst zum Windeln wechseln, übernehmen direkt beide ein erhöhtes Ekelverhalten. Da reicht schon die Nase zu ziehen, denn Mimik und Gestik kommuniziert ebenso (Erstes Axiom nach Watzlawik).

Also auch hier: Wenn Kinder solch Verhalten angelernt bekommen, ist das oft durch die Eltern verursacht. Das Kind übernimmt das so (unreflektiert natürlich), da es denkt, dass das Verhalten zum Überleben gehört.
Irgendwie liest sich das wie eine Rechtfertigung aus der Bewegung der antiautoritären Erziehung, wo Kindern keine Abneigung gegen Fäkalien beigebracht wurden mit dem Ergebnis, daß die lieben Kleinen den eigenen Unrat als Fingerfarben mißbrauchten und das ganze Haus damit "verziert" haben. Zum großen Vergnügen der Eltern und möglicher Besucher. Kinder die noch keinen Ekel kennen, haben auch keine Hemmungen, ähnlich wie ein Hund aus der Kloschüssel zu schlabbern (hat einer meiner kleinen Brüder mal gemacht.) Oder sich beim Spielen im Sandkasten mit dort zurückgebliebenen Hinterlassenschaften etwa von Katzen zu amüsieren, einschließlich Ansteckungsrisiko mit Würmern und anderen interessanten tierischen Parasiten.
Der anerzogene Ekel vor Ausscheidungen, den eigenen übrigens weniger als denen von anderen (denn am eigenen Dreck kann man sich nicht mit was fremdem anstecken) hat gute und nachvollziehbare Gründe.
Irgendwie komme ich bei Deinem Post auf das Kurzergebnis, daß man Kindern doch bitte keinen Ekel vor (fremden) Ausscheidungen anerziehen solle, damit man irgendwann in der Zukunft mehr willige und billige Pfleger hat, die auch fremde Hintern putzen.
(Hint: wird man nicht finden, in BGE-Zeiten.)
 
D

Der Realist

Gast
Nicht zu vergessen die langen Schichten, die Akkordarbeit plus wenig Freiheit.
Habe ich in Semesterferien viel gemacht, bei Daimler Michelin oder Ate. Gab sehr guten Lohn.
Aber warum haben die weniger Freizeit?
Man hat dort weniger als 40-Stundenwoche, insbesondere in der Metallindustrie und relativ viele Urlaubstage. Da träumen andere Branchen noch nicht Mal von.
Also diese Mitarbeiter muss man nicht Bedauern, die meisten Arbeiter beneiden sie.
 

Monk

Aktives Mitglied
Hätte es damals ein bedingungloses Grundeinkommen gegeben, hätte Adolf weiter Postkarten gemalt. ;-)

Aber im Ernst, ein BGE ist gerade für Künstler und ewig Studierende gut geeignet.

Auf der anderen Seite kann der Überlebensdruck zu Höchstleistungen motivieren:

 
G

Gelöscht 114919

Gast
Irgendwie liest sich das wie eine Rechtfertigung aus der Bewegung der antiautoritären Erziehung, wo Kindern keine Abneigung gegen Fäkalien beigebracht wurden mit dem Ergebnis, daß die lieben Kleinen den eigenen Unrat als Fingerfarben mißbrauchten und das ganze Haus damit "verziert" haben. Zum großen Vergnügen der Eltern und möglicher Besucher. Kinder die noch keinen Ekel kennen, haben auch keine Hemmungen, ähnlich wie ein Hund aus der Kloschüssel zu schlabbern (hat einer meiner kleinen Brüder mal gemacht.) Oder sich beim Spielen im Sandkasten mit dort zurückgebliebenen Hinterlassenschaften etwa von Katzen zu amüsieren, einschließlich Ansteckungsrisiko mit Würmern und anderen interessanten tierischen Parasiten.
Der anerzogene Ekel vor Ausscheidungen, den eigenen übrigens weniger als denen von anderen (denn am eigenen Dreck kann man sich nicht mit was fremdem anstecken) hat gute und nachvollziehbare Gründe.
Irgendwie komme ich bei Deinem Post auf das Kurzergebnis, daß man Kindern doch bitte keinen Ekel vor (fremden) Ausscheidungen anerziehen solle, damit man irgendwann in der Zukunft mehr willige und billige Pfleger hat, die auch fremde Hintern putzen.
Hm, nah dran, aber nicht ganz. Hier kommt Lernen am Modell ins Spiel. Solang du nicht mit deinen Fäkalien spielst, wird das auch dein Kind ablegen. Zudem ist die anale Phase recht kurz. Ich glaube vom 2. bis zum 3. Lebensjahr. Da wird das Fundament gelegt.
Das hat meiner Meinung nach kaum mit Autorität zu. Sich ekeln oder nicht zu ekeln ist doch nichts Autoritäres.
Öhm nö, mir ist das egal was du mit deinen Kindern machst. Ich versuche nur klarzustellen, woher Ekel, Arbeitsaversion, etc. kommt. Das ist selten etwas Gegebenes, sondern oft wirklich durch Lebensumstände gegeben. Ich habe nicht einmal impliziert, was die Auswirkung auf die Arbeitswelt ist. Ich wollte hier nur die Ursache darstellen, für manches Verhalten. Wie gesagt, Verhalten ist selten einfach da.
 

Daoga

Urgestein
Hätte es damals ein bedingungloses Grundeinkommen gegeben, hätte Adolf weiter Postkarten gemalt. ;-)

Aber im Ernst, ein BGE ist gerade für Künstler und ewig Studierende gut geeignet.

Auf der anderen Seite kann der Überlebensdruck zu Höchstleistungen motivieren:
Warum sollen "ewig Studierende" vom Staat noch weiter verhätschelt werden? Die lernen ewig, kriegen aber beruflich nie was auf die Reihe bis es langsam aufs Rentenalter zugeht, leben also so ziemlich die ganze Zeit nur vom Staat und/oder von ihren Eltern.
Deswegen wäre ich auch dafür, wenn mal etwas BGE-artiges kommen sollte, daß es bei gesunden und arbeitsfähigen Personen auch am Lebensalter festgemacht wird und erst so ungefähr mit dem 50. Lebensjahr aufwärts anfängt, wenn es allmählich gesundheitlich schlechter wird und bei Arbeitslosigkeit eine neue Stelle nicht mehr so einfach zu finden ist wie mit 30 oder 25. Für Personen unter 50 sollte es generell kein BGE geben, damit sie motiviert sind zu lernen und sich eine Arbeit zu suchen. Denn wie schon geschrieben wurde, auch das Arbeiten muß man erst lernen, und Lehrjahre waren noch nie Herrenjahre, da sind immer unerwünschte Frösche und Demütigungen zu schlucken, niemandem wird der Lehrstoff einfach so in den Hintern geschoben.
 
D

Der Realist

Gast
Ihm vielleicht, aber seinen Kindern ist es häufig zu viel Schufterei, die erleben sie ja täglich in eigener Anschauung, und deshalb wird der Hof in der nächsten Generation dann aufgegeben. Einer der Gründe fürs Höfesterben und dafür, daß Jungbauern so oft keine Frau finden, die bereit ist sich den Tort lebenslänglich mit anzutun.
Die viele Arbeit ist meistens nicht der Grund für das Höfesterben. Kinder aus Unternehmerfamilien wissen, dass ein Unternehmen nicht mit einer 40-Stundenwoche geführt werden kann.
Auch wenn auf einem Hof die 50-Sundenwoche die Regel ist, Arbeiten an Sonn- und Feiertagen normal sind, die Jahresurlaubstage meistens an einer Hand abgezählt werden können; der häufigere Grund für das Höfesterben ist das fehlende Einkommen.
Hinzu kommt, dass 80 Millionen Bewohner meinen, sie seien die besseren Bauern und wüssten wie Landwirtschaft sein sollte. Wobei die Betonung liegt auf "meinen".

Da passt auch der Spruch "Die besten Kapitäne sind an Land." oder "Die besseren Fussballtrainer sitzen vor dem Fernseher". Aber die Profi-Fussballtrainer muss niemand bedauern, bei deren utopischen Gehältern muss auch Kritik ertragen werden.
 
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