die wenigen, die 60 oder 70 wurden, als uralte Greise galten, die mehrere (kurzlebige) Generationen hatten kommen und gehen sehen. Daß die Menschen eines Tages tatsächlich an der 120-Jahres-Grenze kratzen würden, konnte sich in der Bronzezeit vermutlich keiner vorstellen.
Bergarbeiter und Matrosen hatten jedenfalls keine Sorgen in diese Richtung. Wenn der Zellstopp über 40 Jahre angeboten wird, werden wir auf hohem Niveau wieder mit einer "sozialen Frage" zu kämpfen haben, die sich gewaschen haben wird.
Der "Nachkriegsvertrag" wurde ja bereits wieder durch eine profitorientierte 2 Klassen Medizin ersetzt und es gibt kein Geheimnis, zu unseren derzeitigen Methusalems. Wer den 100er schaffen will, sollte das nötige Kleingeld mitbringen. Das ist längst statistisch nachgewiesen und Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Es gibt kein Geheimnis, weil das alles ganz banal zugeht. Wer sich die bessere Hüfte kaufen kann, hat dann Ruhe auf dem Gebiet. Wer das nicht kann, wird zusätzlich zu den nächsten Beschwerden wieder Hüftprobleme bekommen und dieser Stress (oder nicht) gehört jetzt schon zu den entscheidenden Faktoren.
Bin kein Verschwörungstheoretiker aber sobald sich die Zellalterung 20-30 Jahre lang anhalten lässt, werden wir es eher nicht erfahren. Es sei denn, es wird uns geleakt. Ein Herr Bezos wird einen Teufel tun, zu uns aus seinem komfortablen Nähkästchen zu plaudern. Denn ohne es mir zu wünschen kommt mir sonnenklar vor, dass wieder Barrikaden errichtet werden, wenn die Lebenserwartung um 30-40 Jahre auseinanderdriftet - zu Gunsten schwer abgeschirmter Reichenghettos.
Ich bin darum gar nicht so froh mit dem Thema. Mir wäre lieber, wir sterben alle im selben Rahmen und würde mich auch nicht beklagen. Da geht es um eine ganz wesentliches Gerechtigkeitsproblem das soziale Unruhen vermuten lässt.
Und der "hypokratische Eid" wird entgültig zur Farce, mit einer Reichenmedizin die soziale Fragen/Rebellion anheizt, statt die allgemeine Gesundheit zu fördern. Depression als neue Volkskrankheit gibt die eigentlich nötige Richtung vor: den Jahren wieder mehr Leben geben, statt dem Leben mehr Jahre.
Mit den Schönheitschirurgen die ohne Indikation (Notwendigkeit) anbieten, hat sich wieder eine neue Medizinerkaste herausgebildet, die sich selber verhöhnt. Sollen sie ihre Geschäfte machen, aber der Titel hätte ihnen entzogen werden müssen. Weil ein solcher Schönheitschirurg nicht als Arzt durchgehen kann. Von den notwendigen Indikationen abgesehen. Schon klar, die indizierte plastische Chirurgie profitiert stark vom "Beautygeschäft" aber auf die Art können wir dann langsam oben mit unten vertauschen. Ein Arzt der sich drum kümmert, dass sein reicher Patient 40 Jahre länger lebt als Andere, macht in erster Linie krank. Nämlich ganz viele Menschen depressionskrank. Einmal wurde das schon getan (Godwins law nicht überstrapazieren) und es sieht so aus, als würden unsere Mediziner bald wieder ein paar Faustwatschen benötigen, damit sie uns nicht wieder "entmenschen".