Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Unbegrenztes Wachstum. Wohlstand für alle, Kapitalismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

carrot

Aktives Mitglied
Schau "Star Trek", da ist das verwirklicht. Unter anderem durch die Erfindung der Replikatoren, durch die es keinen Hunger und keine Obdachlosigkeit mehr gibt (Häuser aus dem Riesenreplikator/was wir heute als 3-D-Drucker kennen).
Allerdings auch, weil in dieser Zukunftswelt keiner mehr so einfach einen Krieg oder religiöse Auseinandersetzungen anzetteln kann, wer es versuchte, wird (von den Helden der Serie :)) ziemlich schnell aus dem Verkehr gezogen.
Achtsamkeit und das alles ist leider ziemlich herzlich wenig wert, solange die Bösewichte dieser Welt ungehindert ihren Wahn und Terror durchziehen können und so immer wieder für neuen Schaden und neues Leid sorgen können. Beseitige alle Kriegstreiber, Warlords, Verbrechersyndikate (egal ob Mafia oder die Verbrecherfamilien in Lateinamerika) und diktatorischen Staatschefs (wem verdanken wir das Leid in Syrien und Millionen Flüchtlinge in dieser Region?), dann ist die Welt schon mal ein deutlich besserer Ort.
Häuser aus dem 3 D Drucker ist ja möglich, bei Nahrung sehe ich da schon Grenzen.
Dann geht es weiter mit menschlichen Organen, dann den Menschen selbst ?

Wer will denn in so einer Welt leben ?
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Moin,

ich habe mir im Leben viel Gedanken zu obigen Themen gemacht. Wie ist eure Meinung zu der Sache? Denkt ihr die Menschheit sollte sich grundsätzlich ändern und emanzipieren, oder ist es in Ordnung wie es läuft?
Wird sich der Pöbel noch einmal erheben oder ist das Sklavenvolk mittlerweile so betäubt von Reklame und Sozialleistungen das es vergisst wer den Reichen 1% Ihr Geld erwirtschaftet?
Sollten Schulden weiterhin sozialisiert und Gewinne privatisiert werden? Sollten Unternehmen wie Amazon weiterhin Steuerschlupflöcher praktisch zur Verfügung gestellt bekommen und glaubt ihr sie nehmen uns mit wenn sie Raumschiffe haben um ins All zu entfliehen?
Was ist das größte Problem der Menschheit welches jedem von uns inne wohnt?

Könnte Achtsamkeit, Gebefreudigkeit, Weisheit und Mitgefühl ein Lösungsansatz sein? Teilen statt zu raffen? Geben statt zu gieren? Geben alle etwas hat dann jeder genug?


Ist es möglich eine Gesellschaftsform abseits der aktuell fehlerhaft gelebten Formen auf der Welt zu etablieren oder überhaupt nur zu denken?
Was meint ihr?

Das größte Problem ist die Raffgier, immer schneller weiter höher, ein weiterer ist der das wir nicht von oder mit der Natur leben. Wenn es uns an etwas mangelt (zumindest meinen wir das dann) buddeln oder bohren wir ein Loch und holen es uns.

Kennst du die Geschichte vom Löwen?
 

Daoga

Urgestein
Häuser aus dem 3 D Drucker ist ja möglich, bei Nahrung sehe ich da schon Grenzen.
Dann geht es weiter mit menschlichen Organen, dann den Menschen selbst ?
Wer will denn in so einer Welt leben ?
Was glaubst Du, wie wohl der "Transporter" bei Star Trek funzt, mit dem man Leute sprichwörtlich "beamen" kann? Und die Szene in "Das fünfte Element", wo von einem übriggebliebenem Arm des "perfekten Kriegers" ein vollständiges Exemplar zusammengebaut wurde, dürfte auch noch in Erinnerung sein. Und der Markt für transplantationsfähige Organe wäre riesig. Dann braucht niemand mehr aasgeierartig auf den Hirntod von jemandem, der kompatible Organe hätte, warten.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Also ich denke, wir leben in einer Art Übergangsphase (im Grunde ist vermutlich jede Zeit der Menschheitsgeschichte eine Übergangsphase, aber jetzt ist das wohl in besonderem maße so).
Bis vor wenigen Jahren (also bis vor unter 100 Jahren, was ja Menschheitsgeschichtlich gestern ist), war Gier ja auch irgendwie nötig und ein Überlebensvorteil. Dazu kam dass Ressourcen, die man erreichen konnte in für den Menschen nahezu unbegrenzter Form zumindest theoretisch verfügbar waren, bzw man diesen Eindruck hatte.
Also Platz war auf der Erde genug, theoretisch war es möglich, so viel anzubauen, zu jagen, zu "besitzen" wie man wollte: Also das Fass hatte quasi keinen sichtbaren Boden.
Erst die letzten Jahre erleben und spüren wir die Endlichkeit von Ressourcen jeglicher Art.
DAs heißt, die Gier hat plötzlich einen extrem mächtigen Gegenpart bekommen- die Endlichkeit.
Diese Endlichkeit gab es ja früher so garnicht: Da gab es immer noch mehr Land oder noch mehr Vieh, oder noch mehr Rohstoffe die man theoretisch besitzen konnte.
Also auf der einen Seite erleben wir, dass es natürliche Grenzen gibt, an die wir immer mehr stoßen und auf der anderen seite zeigt sich, dass wir unbegrenzte Gier für einen Überlebenskampf garnicht mal bräuchten. Das war ja zu früheren Zeiten auch nicht so: Da war es immer besser, zwei Stücke Speck zu haben und drei waren noch besser. Und heute könnten wir 20 haben und merken irgnedwann: Das macht keinen Sinn mehr! Und wir hören auf natürliche Weise damit auf, noch mehr heranzuschaffen.
Aber es ist noch tief drin: Siehe Hamsterkäufe.
Die letzten 100 Jahre haben uns auch noch eine weitere Erkenntnis gebracht: Nämlich die sich immer mehr durchsetzende Haltung, dass alle Menschen gleich wert sind. Zumindest in unserer westlichen Welt ist das auf dem Papier ja Grundsatz. Das ist ja ein absolutes Novum: In antiken Rom war es keine Frage, dass es OK ist, Sklaven zu halten usw.
Also wir haben einen Haufen neue Erkenntnisse, die sich aber unterschiedlich schnell in den einzelnen Gesellschaftsschichten und Ländern durchsetzen.
Und die Frage ist auch: WERDEN sie sich überhaupt durchsetzen?
Nehmen wir an, sie setzen sich durch (was ja wundervoll wäre) dann wird das aber noch eine Weile dauern, bis diese archaischen "Programme" im Menschen upgedated sind.
Also bis wirklich jeder Mensch kapiert hat, dass Ressourcen nicht unbegrenzt da sind, jeder ein Anrecht drauf hat, man mehr davon hat, wenn man auch mal teilt usw. Und vor allem setzt sich hoffentlich die Erkenntnis irgendwann durch, dass die Menschenheit NUR dann überleben kann, wenn sie teilt und bescheidener wird.

Ich meine: Man erlebt es doch heute noch: Eigentlich wissen wir doch alle, dass Wohlstand heuzutage so wenig wie nie zuvor mit der eigenen Leistung zusammenhängt. Wir wissen es eigentlich besser, das es viel mehr davon abhängt, in welchem Land, in welchen Verhältnissen man geboren wurde.
Trotzdem ist bei uns immernoch die Haltung dominierend: Wer es zu "nichts gebracht hat", muss irgendwie selber schuld sein und wer viel besitzt, der muss doch irgendwie ein Recht darauf haben, weil er es sich ja erarbeitet hat.
Dass diese Zusammenhänge heute nicht mehr so gelten wie bei den Jägern und Sammlern wo natürlich der, der die fetteste Beute gemacht hat, der beste Jäger sein musste, setzt sich erst langsam durch.
Es sind einfach andere Werte, die sich nach und nach etablieren (müssen) und ich denke, das ist auch unsere einzige Chance als Menschheit zu überleben: Dass wir diese alten Überlebensmechanismen einer Generalüberholung unterziehen. Sonst hat die Menschheit wohl längerfristig keine Chance und wird sich selbst ausrotten.
 

Daoga

Urgestein
Das größte Problem ist die Raffgier, immer schneller weiter höher, ein weiterer ist der das wir nicht von oder mit der Natur leben. Wenn es uns an etwas mangelt (zumindest meinen wir das dann) buddeln oder bohren wir ein Loch und holen es uns.
Weißt Du auch, warum das so ist? Jedenfalls bei uns Europäern.
Wegen unserer Vergangenheit. Das Schaffen und Raffen liegt uns in den Genen, weil unsere Vorfahren seit Jahrtausenden mit den europäischen Wintern zu tun hatten, in denen jeder verhungert und erfroren ist, der nicht rechtzeitig genug Vorräte an Nahrung und Feuerholz hat einlagern können.

Die Afrikaner, im Vergleich, kennen das nicht. In vielen Regionen Afrikas ist ein Leben von der Hand in den Mund durchaus normal, mehr Vorräte als man unmittelbar verbrauchen kann werden selten angelegt - und wenn, dann in Regionen, wo auch dort jährlich Mangel herrscht, aber dort wegen der Trockenzeit, nicht Winter wie bei uns.
Wo aber das ganze Jahr hindurch gesät und geerntet werden kann, denkt man nicht weiter als bis zur nächsten Mahlzeit, wenn mehr Vorräte vorhanden sind, wird gefeiert und die ganze Dorfbevölkerung ausgehalten, bis alles verbraucht ist. Das wird dort vielfach sogar erwartet, daß jeder einen Überschuß mit allen anderen teilen muß - und so hat letztlich keiner jemals sehr viel für sich selbst. Und wenn dann dort eine Notzeit unerwartet einbricht, hungern alle gleichermaßen. Weil man eben kein Vorratsdenken hat. Es hat schon einen Grund, warum man bei Welthunger immer zuerst an Afrika denkt.
Die Europäer dagegen raffen und schaffen - um sich Vorräte anzulegen, egal ob in Form von Waren oder von Geld (für das sich alles andere eintauschen läßt wenn nötig). Das ist ein ganz unbewußter Drang, der uns im Erbgut steckt. Man kann dagegen angehen - aber erst, wenn einem dieser Drang bewußt geworden ist, wenn einem klargeworden ist, daß das Leben heute etwas sicherer ist als in den letzten Jahrtausenden.
Was sich aber leider jederzeit auch wieder ändern könnte, z. B. falls irgendein Idiot tatsächlich einen Krieg anzettelt...
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied

Bitte sehr, der Löwe ab 1;19min.
Auf witzige Art und Weise zeigt er uns was falsch läuft und hat ja so recht.
Wir selber wissen es auch ändern aber nichts an unserem Verhalten und läuten so den Countdown zum Showdown ein, die Uhr tickt bereits.
 
Zuletzt bearbeitet:

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Weißt Du auch, warum das so ist? Jedenfalls bei uns Europäern.
Wegen unserer Vergangenheit. Das Schaffen und Raffen liegt uns in den Genen, weil unsere Vorfahren seit Jahrtausenden mit den europäischen Wintern zu tun hatten, in denen jeder verhungert und erfroren ist, der nicht rechtzeitig genug Vorräte an Nahrung und Feuerholz hat einlagern können.


Die Afrikaner, im Vergleich, kennen das nicht. In vielen Regionen Afrikas ist ein Leben von der Hand in den Mund durchaus normal, mehr Vorräte als man unmittelbar verbrauchen kann werden selten angelegt - und wenn, dann in Regionen, wo auch dort jährlich Mangel herrscht, aber dort wegen der Trockenzeit, nicht Winter wie bei uns.
Wo aber das ganze Jahr hindurch gesät und geerntet werden kann, denkt man nicht weiter als bis zur nächsten Mahlzeit, wenn mehr Vorräte vorhanden sind, wird gefeiert und die ganze Dorfbevölkerung ausgehalten, bis alles verbraucht ist. Das wird dort vielfach sogar erwartet, daß jeder einen Überschuß mit allen anderen teilen muß - und so hat letztlich keiner jemals sehr viel für sich selbst. Und wenn dann dort eine Notzeit unerwartet einbricht, hungern alle gleichermaßen. Weil man eben kein Vorratsdenken hat. Es hat schon einen Grund, warum man bei Welthunger immer zuerst an Afrika denkt.
Die Europäer dagegen raffen und schaffen - um sich Vorräte anzulegen, egal ob in Form von Waren oder von Geld (für das sich alles andere eintauschen läßt wenn nötig). Das ist ein ganz unbewußter Drang, der uns im Erbgut steckt. Man kann dagegen angehen - aber erst, wenn einem dieser Drang bewußt geworden ist, wenn einem klargeworden ist, daß das Leben heute etwas sicherer ist als in den letzten Jahrtausenden.
Was sich aber leider jederzeit auch wieder ändern könnte, z. B. falls irgendein Idiot tatsächlich einen Krieg anzettelt...

Nein es liegt daran das wir meinen alles haben zu müssen weil wir denken sonst etwas zu verpassen.
Dabei ist es umgekehrt wir verpassen etwas weil wir immer alles haben wollen.
Aber das macht nichts die Erde wird es richten in dem sie uns vernichtet wie einst die Dinosaurier.

Und sie macht es nicht aus Boshaftigkeit sondern zum Eigenschutz, man könnte sagen sie macht eine Kur.
Irgendwann bekommt der Mensch dann eine neue Chance und ich wette er macht es wie gehabt.


Ewiges Wachstum kann es nicht geben weil die Ressourcen an benötigten Rohstoffen der begrenzende Faktor sind.
Ewiges Wachstum ist der Wunschgedanke der Politik und der ohnehin schon Superreichen, beiden unterstelle ich den Blick für das reale Leben längst verloren zu haben.
Zudem kommt noch das niemand zurückstecken will was viele Gründe hat, einer davon ist Prestigeverlust.

Was wir dabei völlig ausser acht lassen ist das unser Leben endlich ist und selbst die Erde wird es irgendwann nicht mehr geben.
Wenn alle Menschen nur das nämen welche sie zum leben bräuchten sähe unsere Zukunft wesentlich rosiger aus, tut er aber nicht und was er nicht bekommt wird eben erkämpft, bis heute.
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
"Die Erde" juckt der Mensch nicht. Individuen und selbst ganze Spezies sind der Welt egal, wenn die einen gehen, kommen irgendwann andere. Es ist Unfug und zeugt schon wieder von menschlichem Größenwahn zu glauben, daß der Mensch da was ganz besonderes wäre, der eine Sonderbehandlung verdient.
Für die nötige Selbstregulierung sorgt schon die (menschliche) Natur selber, zum Beispiel durch Kriege, immer schon das probateste Mittel zur Bevölkerungsreduktion, oder durch Seuchen, die sich in übervölkerten Gebieten besonders gut verbreiten können. Früher waren das Pest und Pocken, aktuell ist es Corona, und schon morgen könnte die nächste Viren-Sau durchs Dorf getrieben werden, vielleicht die nächste Geflügelgrippe. ("Captain Trips"!)
Und eben weil das Leben endlich und manchmal ziemlich kurz ist, nehmen die Menschen lieber was sie kriegen können, solange sie es können. Wenn man jedem eine ziemlich lange Lebensspanne versprechen könnte, ohne unmittelbare Armut, wären die Menschen in dieser Hinsicht relaxter, genauso wie beim angeborenen Raffen, siehe oben. Warum soll man ein kurzes Leben "brav und umweltfreundlich" in Armut und Leid leben, wenn man es in dieser Zeit krachen lassen und sich was gönnen kann? Das letzte Hemd hat nämlich so oder so keine Taschen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben