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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Sehr aktives Mitglied
Doch, der Widerstand gegen Arbeitsplatzabbau wird sehr wohl berücksichtigt und führt immer wieder dazu, dass dieser abgeblasen, verschoben oder vermindert wird. Das ist die gesellschaftliche Bremse für die Rationalisierung. Noch krasser aber ist die ökonomische Bremse für die Rationalisierung: Wenn menschliche Arbeit billiger ist als Maschinenarbeit, stellt kein Unternehmen von Menschenarbeit auf Maschinenarbeit um. Denn das wäre ein Kostennachteil und ein Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz. Ist es aber umgekehrt, dann tut man es (Kostenvorteil + Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz). Und die Konkurrenz zieht dann nach, um im Wettbewerb mithalten zu können.
Unternehmer handeln rational und wirtschaftlich. Daher interessiert Sie der Widerstand gegen Arbeitsplatzabbau nicht. Zudem kann man das über Abfindungen, frühzeitigen Renteneintritt, keine Neueinstellungen, Fluktuation lösen.

Maschinen sind gut darin, körperlich anstengende oder stupide Arbeiten (oder beides auf einmal) zu verrichten. Diese sind für Menschen sehr anstrengend. Da mit dem BGE der Zwang wegfällt, einen Job anzunehmen, muß man dann dafür mehr Lohn bieten, um dafür weiterhin genügend Arbeitskräfte zu bekommen. Sobald der Lohn dann die Kosten der gleichen Arbeit für Maschinen übersteigt, wird rationalisiert. Das ist ganz logisch und daher mit Sicherheit nicht zu pauschal.
Wenn die Lohnkosten steigen weil man Mitarbeitern künstlich mehr Geld zahlt um Sie auf "Maschinenniveau" zu bringen wandern Unternehmen eher ab. Daher geht auch so viel Produktion weg aus Deutschland. Kein Problem in einer globalisierten Welt. Dein Vorschlag sorgt für mehr Arbeitslose in Deutschland und mehr Wertschöpfung im Ausland, für Deutschland hat es nur negative Seiten. Du schaffst Wohlstand ab in Deutschland. Mehr Geld verteilen wollen und Wohlstand vernichten. Auch hier passt es mal wieder überhaupt nicht aufeinander.

Das ist Unsinn! Das BGE ist nur deshalb noch nicht da, weil es einer Menge Menschen in Führungspositionen Macht über andere Menschen wegnimmt (Arbeitgeber, Gewerkschaftsfunktionäre, Politiker, Arbeitsagenturen usw.). Diese zwischenmenschlichen Probleme sind der einzige Grund dafür, warum es noch nicht eingeführt wurde. Und deshalb werden die sehr guten Argumente dafür ignoriert.
Mein Arbeitgeber hat keine Macht über mich und das ist bei vielen Leuten so. Passt mir was nicht, gehe ich woanders hin. Zudem erbringe ich Leistung und bekomme Geld. Momentan sind Fachkräfte gefragt ohne Ende, die "Macht" Forderungen zu stellen hat der Arbeitnehmer.

Hier gab es ja schon einige Threads über das Thema, in der Presse wird es auch ab und an durchleuchtet, eine realistische Durchrechnung mit Argumenten gab es noch nie. Auf dem Papier funktioniert alles, das hilft wenig in der Realität.
 
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Insta

Sehr aktives Mitglied
Das ist gerecht, weil die oberen Einkommensklassen viel mehr Zinsen kassieren als die unteren.

Das Vermögen kann man ja auch in die Besteuerung einbeziehen. Oder aber es erst dann besteuern, wenn es ausgegeben wird. Denn: Vermögen verwandelt sich früher oder später in Einkommen.
Zinsen? In welchem Land lebst Du? Du meinst die Negativzinsen die wir in Deutschland seit Jahren haben, vor allem auf hohe Vermögen?

Ich bilde Vermögen auf versteuertes Geld. Das wird es heute schon.

Und Du willst es besteuern wenn man es ausgibt? Warum muss ich das heute schon? Wenn ich Geld ausgebe zahle ich Mehrwertsteuer, Alkoholsteuer, Mineralölsteuer....jeder der Geld ausgibt bezahlt längst Steuern darauf.
 

Daoga

Urgestein
Und wenn Du das so schön findest, dann müßtest Du ja für das BGE sein. Denn dann kannst Du den ganzen Tag Bier saufen und Netflix gucken.
Wenn ich das für meinen Lebensinhalt halten täte, würde ich mit BGE sofort mit der Arbeit aufhören, und meinen (bescheidenen) Lebensunterhalt dürfte die arbeitende Allgemeinheit finanzieren.
Der Witz ist, es gibt tatsächlich Leute, die das und nichts anderes als erstrebenswert empfinden. Bislang hartzen sie, zuweilen aufstockend zu Mini-Frührente (da oft früh schon dem Alkohol verfallen und darum nicht mehr arbeitstauglich), mit BGE würde das endgültig zum akzeptierten Lebensstil.
Das sind die herabgekommenen Typen, die man in Großstädten in Parks oder vor Kneipen herumhängen sieht und um die jeder andere einen großen Bogen macht, Loser der Gesellschaft. Die auch gar nicht mehr daran denken, noch mal irgendwas nützliches in ihrem Leben zu tun, selbst wenn es ihnen auf dem Silbertablett angeboten würde, weil sie sich in diesem armseligen Leben bequem eingerichtet haben.
Jeder Stadtbewohner kennt dieses Trauerbild aus eigener Erfahrung.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich persönlich habe genug Geld und brauche es nicht. Ich bin dennoch dafür.
Aber das meine ich ja:
Du hast persönlich keinen Nachteil vom BGE. Deswegen kann es dir vollkommen egal sein, wer die Last trägt.
Du beziehst die Wünsche und Rechte der Menschen, die das BGE finanzieren sollen nicht mal mit ein. Alleine die Tatsache, dass diese Menschen mehr verdienen reicht dir in der Argumentation aus um ihnen etwas zu nehmen.
Du stellst dich:
- keiner Grundrechtsdiskussion (also ob das BGE überhaupt verfassungskonform sein kann)
- keiner Diskussion um die Rechte der Menschen, die das BGE finanzieren sollen
- keiner Gerechtigkeitsdiskussion

Du machst keinerlei Abwägung bei der Argumentation, keinerlei Verhältnismäßigkeit.
 

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Mitglied
Ganz böse unterstellt: Ihr befürwortet das BGE doch eigentlich nur deswegen, weil ihr euch auf der Gewinner- und nicht auf der Zahlerseite seht. Stellt euch vor, ihr selber müsstet mehr Steuern zahlen damit Andere ein BGE bekommen.
Das sind die herabgekommenen Typen, die man in Großstädten in Parks oder vor Kneipen herumhängen sieht und um die jeder andere einen großen Bogen macht, Loser der Gesellschaft. Die auch gar nicht mehr daran denken, noch mal irgendwas nützliches in ihrem Leben zu tun, selbst wenn es ihnen auf dem Silbertablett angeboten würde, weil sie sich in diesem armseligen Leben bequem eingerichtet haben.
Jeder Stadtbewohner kennt dieses Trauerbild aus eigener Erfahrung.
Niemand, der nicht bereits jetzt auch schon so lebt, würde plötzlich so leben wollen, nur weil er eine Grundsicherung bekommt, ohne Bedingungen. Das ist ein Schreckgespenst, was durch dieses Thema getrieben wird, seit es dieses Thema gibt.

Im Gegenteil: Es gibt eine Studie aus England, da hat man unvermittelbaren Obdachlosen (auch mit Hang zum Alkohol, soweit ich mich erinnere) einfach ohne Bedingungen eine Batzen Geld in die Hand gegeben. Nicht nur, dass durch den Wegfall sämtlicher Verwaltungskosten man weit mehr eingespart hatte, als man an die Obdachlosen vergeben hat, Nein, sie konnten sich eine Wohnung leisten, konnten sich besser herrichten und eine relevante Menge von ihnen, hat Arbeit gefunden.

Solcherlei gibt es einige Ergebnisse... Auch die simple Umfrage zeigt es einigermaßen: Befragt man jemanden, ob er mit BGE trotzdem arbeiten würde, so bejaht dies eine Mehrheit. Fragt man dieselben, ob auch andere weiter arbeiten würden, dann sagt die Mehrheit nein. Jeder denkt von sich, er würde normal weiter arbeiten aber jeder andere ist ganz anders als man selbst und würde sich mit der symbolischen Dose Bier vor den symbolischen Fernseher setzen um ganz symbolisch RTL zu glotzen. :rolleyes:
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Ich fände es nicht schlecht, wenn man eine Art "BGE auf Zeit" einführen würde. Sprich: jeder hier bekommt das Recht, für insgesamt 3 Jahre seines Lebens tatsächlich ein BGE (nicht viel mehr als H4) zu bekommen, ganz ohne von irgendwelchen Ämtern wie dem Jobcenter gegängelt zu werden. Diese 3 Jahren könnte man dann dazu nutzen, sich beruflich weiterzubilden, sich selbstständig zu machen, sich psychisch zu erholen oder eben doch was zu machen, das einem schlicht Spaß macht bzw. weiterzuarbeiten und das Geld in den ETF zu werfen.

Nach den 3 Jahren ist dann Schluss und man fällt zurück zu H4, wenn man sie nicht genutzt hat, um davon raus zu kommen bzw. wenn man eben echt alles hingeworfen hat. In Ausnahmefällen vielleicht noch mit Verlängerung auf 5 Jahre, etwa wenn ein Langzeitarbeitsloser ein Studium angefangen hat, für das er nur nochmals 1,5 Semester Puffer bräuchte, um mit Abschluss leichter vermittelbar zu sein (aber wirklich nur, wenn die Verlängerung dazu führt, in den restlichen Jahren bis zu Rente umso mehr in die Sozialkassen einzuzahlen, das muss sich für die Gesellschaft finanziell dann schon lohnen).

Ein solches BGE auf Zeit würde Menschen etwas Luft zum atmen und die Möglichkeit zum sich Weiterbilden geben. Aber ohne dass es sich lohnen würde, den Job zu werfen und künftig der Faulheit zu fröhnen, schließlich muss man irgendwann doch wieder für sich selbst aufkommen. 3 Jahre auf Hartz4-Niveau dürfte in meinen Augen auch von der Gesellschaft finanzierbar sein.
 

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Mitglied
3 Jahre auf Hartz4-Niveau dürfte in meinen Augen auch von der Gesellschaft finanzierbar sein.
Das ist dann aber kein Bedingungsloses Grundeinkommen mehr, da es an die Bedingung "Zeit" geknüpft wird, was wiederum einen (wenn auch wahrscheinlich kleineren) bürokratischen Apparat bedürfe was in deiner Vorstellung zusätzlich zum Hartz4-Amt anfallen würde.

Und was machen die faulen Faulpelze die mehr als drei Jahre ehrenamtlich etwas für die Gesellschaft tun, z.B. zum Umweltschutz? Dürfen die das dann nur 3 Jahre in relativer Vollzeit machen, weil das H-Amt, ab dem 3. Jahr was dagegen hat, wenn man seine Zeit nicht zur Jobsuche, sondern für die Gesellschaft aufwendet?
 
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