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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Amatio

Aktives Mitglied
Solcherlei gibt es einige Ergebnisse... Auch die simple Umfrage zeigt es einigermaßen: Befragt man jemanden, ob er mit BGE trotzdem arbeiten würde, so bejaht dies eine Mehrheit. Fragt man dieselben, ob auch andere weiter arbeiten würden, dann sagt die Mehrheit nein. Jeder denkt von sich, er würde normal weiter arbeiten aber jeder andere ist ganz anders als man selbst und würde sich mit der symbolischen Dose Bier vor den symbolischen Fernseher setzen um ganz symbolisch RTL zu glotzen. :rolleyes:
Super Empty, Du hast es begriffen! (y) Ich beschäftige mich nun schon seit 2005 intensiv mit dem BGE und habe in dieser Zeit (fast 17 Jahre!) als Haupthindernis für die Einführung des BGE zwischenmenschliche Probleme ausgemacht: Dem anderen zu unterstellen, faul zu sein; sich selbst als fleißig darzustellen, das daraus resultierende Gefühl der Überlegenheit zu genießen und für sich selbst eine Führungsposition zu reklamieren. Darum geht es im Kern: Überlegenheit und Macht über andere Menschen.
 

Rose

Urgestein
Super Empty, Du hast es begriffen! (y) Ich beschäftige mich nun schon seit 2005 intensiv mit dem BGE und habe in dieser Zeit (fast 17 Jahre!) als Haupthindernis für die Einführung des BGE zwischenmenschliche Probleme ausgemacht: Dem anderen zu unterstellen, faul zu sein; sich selbst als fleißig darzustellen, das daraus resultierende Gefühl der Überlegenheit zu genießen und für sich selbst eine Führungsposition zu reklamieren. Darum geht es im Kern: Überlegenheit und Macht über andere Menschen.
Und eine große Portion Neid ist auch im Spiel.
 

Rose

Urgestein
Gerade durch Krankheit. Das bedenken viele nicht. Vor psychischen Krankheiten sehen sich viele gefeit und sind es wahrscheinlich auch. Aber was ist mit einer Krebserkrankung oder Unfall? Das kann jeden treffen.
Ja eben, das geht schneller als einen lieb ist. Deswegen schießen auch Versichrungen aus dem Boden wie Plize.
 
G

Gelöscht 63394

Gast
und mal drüber nachdenken, warum diese jobs unbesetzt sind. nicht weil niemand arbeiten will, aber warum arbeiten gehen, wenn ich dann sowieso aufstocken muss oder gar weniger habe wie wenn ich hartz iv bekomme. und das ist bei diesen jobs der fall.
die leute, die sagen, es gibt doch überall jobs, würden so einen job nie annehmen.
Richtig. In meiner Gegend haben auch schon Läden aus Personalmangel zugemacht. Das sind aber alles schlecht bezahlte Jobs, für die man niemanden findet. Man kann hier auch keine Miete davon bezahlen. Es geht einfach nicht. Das Jobcenter zahlt orientiert sich bei den Mieten nicht an den aktuellen Mietspiegeln.
Und ich würde im Übrigen nicht jeden Job machen, wenn ich wieder in Hartz IV käme. Finde es auch unehrlich, wenn andere dies fordern, die die Situation nicht kennen. Die wenigsten würden sich ausbeuten lassen zum Mindestlohn, womit man hier keine Mieten zahlen kann und im wissen sich nie etwas aufbauen zu können und noch aufstocken zu müssen und im Alter auch noch auf Grundsicherung angewiesen zu sein.
 
G

Gelöscht 63394

Gast
Es gibt überall Jobs. Und natürlich würde ich so einen Job annehmen. Habe ich schon. Ich habe Burger verkauft. Die suchen immer und in jeder Filiale. Warum hätte ich das nicht annehmen sollen? Ich bin mir nicht zu fein für sowas. Immer dieser Klassenkampf völlig abseits der Realität.
Als Student. Du würdest das mit Sicherheit nicht machen, wenn du keine Aussicht darauf hättest dass das vorübergehend wäre.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Es gibt viele Möglichkeiten, Arbeit für Menschen attraktiver zu machen. Und ich bin mir sicher dass diese Möglichkeiten alle realistischer sind als ein BGE.
Die beste Möglichkeit dafür ist das BGE. Denn wenn keiner mehr zu einem Job gezwungen wird, dann müssen die Arbeitgeber die Jobs attraktiver machen (bessere Bezahlung, besseres Betriebsklima, bessere Aufstiegsschancen, mehr Mitbestimmung für die Arbeitnehmer usw.)
Ich sehe im BGE viele Risiken und praktische Unmöglichkeiten, für die ich keine Lösung wüsste.
Wie soll das finanziert werden?
Wenn man ein absurdes, bürokratisches Zwangssystem wie Hartz IV finanzieren kann, dann kann man erst recht ein effektives, freiheitliches und unbürokratisches System finanzieren.
Was erwartet uns Gesellschaftspsychologisch?
Eine viel konstruktivere und hilfsbereitere Gesellschaft mit mehr Zusammenhalt.
Was ist wenn zu viele Leute dann eben nichts mehr tun wollen?
Jeder will was tun. Nichtstun ist auf Dauer öde.
Welcher Anreiz besteht zur Arbeit außer mehr Geld?
Vermeidung von Langeweile und Sinnlosigkeit, Freude an der Tätigkeit, Anerkennung von anderen, Sinnstiftung für das eigene Leben.
Wie bekommt man - notwendigerweise - genügend Menschen zum arbeiten wenn sie auch "chillen" könnten?
Wir brauchen heute nur noch 55% der Bevölkerung, um alles Notwendige zu produzieren (die gleiche Wertschöpfung wie heute bei vollständiger Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten zur Rationalisierung).
Es könnten also 45% der Bevölkerung nur vom BGE leben. Erst wenn es noch mehr wären, gäbe es Probleme, genügend Arbeitskräfte zu finden.
Sind mehr als 45% der Bevölkerung bereit von 1.100 Euro BGE + KV zu leben? - Mit Sicherheit nicht. Das sind sehr viel weniger.
Ergo gibt es dann auch keinerlei Probleme genügend Arbeitskräfte zu finden.
 
G

Gelöscht 63394

Gast
Du hast diesbezüglich nichts falsch gemacht. Mich würde interessieren, ob du dich in irgendeiner Weise bei der Wahl der Unternehmen eingeschränkt hast. Also z. B. nur bestimmte Branchen ausgewählt hast. Ich bin mir sicher, dass händeringend intelligente, gut ausgebildete Mitarbeiter gesucht werden. Und du zählst zweifelsfrei dazu. Aber das wäre jetzt ein bisschen am eigentlichen Thema vorbei.
Ich habe mich nicht eingeschränkt. Habe mich auch bei mehreren Zeitarbeitsfirmen beworben. Kein einziges Angebot. Einmal kam aufgrund meines Lebenslaufs die Nachfrage ob ich ein Burnout gehabt hätte (was ich natürlich nicht gleich ersichtlich reingeschrieben habe, aber ich kann auch keine Arbeitsstationen erfinden). Vermutlich habe ich auch deswegen kein einziges Angebot bekommen.
Ansonsten gibt es bei mir leider fast nur Stellen im ÖD. Dort gibt es dann das Problem mit Regelungen zu Befristungen und andererseits Überqualifizierung.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Super Empty, Du hast es begriffen! (y) Ich beschäftige mich nun schon seit 2005 intensiv mit dem BGE und habe in dieser Zeit (fast 17 Jahre!) als Haupthindernis für die Einführung des BGE zwischenmenschliche Probleme ausgemacht: Dem anderen zu unterstellen, faul zu sein; sich selbst als fleißig darzustellen, das daraus resultierende Gefühl der Überlegenheit zu genießen und für sich selbst eine Führungsposition zu reklamieren. Darum geht es im Kern: Überlegenheit und Macht über andere Menschen.
17 Jahre, das sind einige Regierungsperioden in Deutschland, da kommen weltweit auch schon einige Regierungen zustande. Da sitzen dann etliche Finanzminister weltweit und entscheiden sich mit den entsprechenden Regierungen gegen ein BGE (was dem Staat ja so viel bringt) nur damit Sie "Macht" und "Überlegenheit" gegenüber Menschen haben. Ich hab nicht den Eindruck, dass jemand Macht über micht hat.

Sie haben eine Form der Macht gegenüber Menschen die sich abhängig machen. Nicht leisten, aber kassieren wollen. Wobei ich da auch keine "Macht" verspüre.

In sämtlichen Modellrechnungen gibt es keine realistische Finanzierbarkeit!

Im Kern geht es eher darum: Ich bekomme mein Leben nicht auf die Reihe und fange vielleicht an zu trinken. Natürlich haben die wenigsten Menschen dann den Charakter zu sagen, dass man selbst Schuld ist. Es ist doch immer viel einfacher, die Schuld von sich zu schieben. Also sagt man sich, man ist ja nur Trinker weil es kein BGE gibt. Mit BGE wäre man längst ein weltbekannter Künstler oder toller Unternehmer.

Ich finde es sogar menschlich, eigenes Versagen von sich zu schieben. Nur reicht das nicht für ein BGE. Dafür braucht man finanzielle Argumente, nicht fadenscheinige Unterstellungen.
 
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