Grundsätzlich hat jeder Mensch die Chance, sein Leben auf eigenen Beinen und auch auf eigenen finanziellen Beinen zu leben.
Das klingt nur auf dem Papier schön und wahr. Die Realität ist anders als Schwarz und Weiß.
Fakt ist: Es gibt ein Sozialsystem in Deutschland, bei dem arbeitsfähige Menschen bestraft werden, wenn sie dies und das nicht erledigen: Vor den Urteilen von Karlsruhe war es auch okay, jemandem sein komplettes Geld zu sperren, inkl. Miete. Für was? Weil Termine verpasst wurden? 10 statt 15 Bewerbungen im Monat geschrieben wurden? Eine miese Arbeit nicht angenommen wurde? (Und das "gescheiterte" finnische Experiment hat gezeigt, dass es ohne Bestrafung exakt genauso gut geht - ganze 6 Menschen mehr, die ein BGE bezogen, haben eine Arbeit gefunden im Vergleich zum sanktionierbaren Arbeitslosen...)
Und nicht nur werden die arbeitsfähigen Menschen bestraft. Nein, auch ihre Kinder gleich mit. Und eben jene Kinder, die natürlich die Chance haben mal Millionär oder Präsident oder sonst was zu werden, nagen erst mal am Hungertuch (wenn es die Tafeln nicht gäbe), dürfen wahrscheinlich - Internate und Privatschulen sind halt zu teuer und meist ist die nächstgelegene öffentliche Schule zu wählen - in eine Schule mit "ihres gleichen" gehen. Dort lernen sie - zumindest nach der Grundschule - dann Dinge, von denen sie den Großteil für ihren Wunschberuf nicht benötigen (und sie wahrscheinlich - alleine wegen dem Notendruck - nicht sonderlich interessieren), der ihnen aber mit schlechten Noten den Zugang zu eben jenem Beruf sehr erschweren können. Gerade langsamere Lerner haben dann erst mal ein Problem. Aber ja, Chancen haben sie...
Mit höherer Bildung der Eltern, steigt auch das Einkommen dieser und die Bildung (bzw. der Bildungsgrad) der Kinder. Aber auch dann: Ich habe mal in einem Callcenter gearbeitet. Ich fand dort ausgebildete Informatiker, die überqualifiziert waren für den Job. Sogar ein ehemaliger Anwalt war dabei!
Bildung: Check
Arbeit: Na immerhin Niedriglohn...
Und mir sind auch arbeitslose Akademiker bekannt. Nanu? Wie geht denn das? Ist die Kausalität zwischen Bildung und Arbeit vielleicht eher eine Korrelation?
Ich kenne auch Schulabbrecher und Hauptschüler (persönlich oder über Medien), denen es finanziell nicht schlecht geht - wenn man denn Schule und Bildung fälschlicherweise gleichsetzen möchte. Einige gründeten sogar Firmen ...
Man kann Chancen erhöhen ja.
Trotzdem ist nicht für jeden Arbeit da. Das ist eben die Realität der aktuellen Zahlen.