Ich hätte jetzt vorgeschlagen, sie solle doch Möbel von euch nehmen (das wäre nur fair gewesen, wenn sie da was gekriegt hätte, schließlich hatte sie die mindestens indirekt mitbezahlt), aber das hast du schon selbst gemacht und sie will nicht. Nun, dann muss es eben ohne die Möbel gehen. Ich hoffe, du hast das mit den Möbeln mitnehmen kommuniziert, bevor sie sich welche gekauft hatte, weil danach ist es irgendwo ein sinnloser Vorschlag, quasi wie bei einer Tante, die man nicht bei der Hochzeit dabei haben will und die man deshalb erst einlädt, nachdem die Trauung stattgefunden hat.
Wäre die Heirat an deinem Unwillen gescheitert, hätte ich sowas wie einen (zeitweisen) Trennungsunterhalt durchaus für moralisch angemessen gehalten, aber zumindest laut deiner Beschreibung scheiterte die Eheschließung an ihr. Sie hat nun den Vorteil, ohne lästiges Scheidungsverfahren gehen zu können, bezahlt dies aber nun damit, dass ihr auch kein Unterhalt zusteht.
Ich würde ihr höchstens noch einmalig was geben, wenn sie diesen/letzten Monat nur wegen der Bedarfsgemeinschaft kein Geld vom Staat bekam (und dann genau das, was ihr ohne dich zugestanden hätte). Natürlich nur, wenn ihr ohne dich tatsächlich was zugestanden wäre (das nicht von nem Nebenjob o.ä. abgedeckt war) und einmalig, denn künftig ist das Jobcenter dann finanziell erst mal für sie zuständig, ihr seid nun ja keine Bedarfsgemeinschaft mehr.
Ich würde dir raten, trotz allem freundlich mit ihr umzugehen und nicht auf sie herabzusehen. Immerhin hattest du glückliche Jahrzehnte mit ihr verbracht und durch deinen Druck zumindest einen Teil zur Trennung beigetragen (es sind meist beide Partner an einer Trennung "schuld", in eurem Fall passten nun mal eure Alltagserwartungen nicht mehr zusammen).
Ich würde vorschlagen, dass es nochmals ein einmaliges Treffen gibt, in welchem alles Organisatorische geklärt wird. Etwa ob sie nicht doch nochmals Möbel oder andere Dinge aus eurer Wohnung haben will, ob irgendwelche gemeinsamen Versicherungen und Verträge gekündigt/umgebucht werden müssen oder so. Und dann - da es nicht klingt, als ob du noch (freundschaftlichen) Kontakt wölltest - einen Schlussstrich unter die Sache ziehen. Dann könnt ihr beide in ein neues und hoffentliches Leben starten, ohne ständig vom jeweils anderen enttäuscht zu sein. Was sie dann aus ihrem Leben macht und ob sie tatsächlich dauerhaft vom Staat lebt, ist dann ihre Sache.