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Hamsterrad

Aktives Mitglied
Ich habe nur das Gefühl, dass wir als Gesellschaft auch entlang der Grenze Jung-Alt immer weiter auseinanderdriften und lieber über die anderen schimpfen, als aufeinander zuzugehen.
Ich denke das hat nichts mit dem Alter zu tun, es ist der Radikalisierung im Netz geschuldet. Und die gibt es auf so vielen Ebenen ... es sind einfach Radikale, welche die Gesellschaft erpressen wollen.
Die Kleber in Berlin sind mal wieder die berühmte laute Minderheit.
Auf jeden Fall.
 
Hallo Hamsterrad,

schau mal hier: Verwöhnt?.
Hier findest du vielleicht was du suchst.

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Puh, schweres Thema.

Wir sind als vieles gewöhnt, was westliche Gesellschaften als normal empfinden: Fließend Wasser, Strom, Sozialsysteme, hohe Sicherheit etc.
Verwöhnt impliziert für mein Verständnis, dass wir in negativer Weise wählerlisch sind und höhere Ansprüche stellen.
Beides darf man nicht verwechseln. Wenn jemand ein Geschäft hat, welches nur läuft wenn er Strom hat, ist es für ihn ein Stromausfall ein großes Problem. Ich finde es weder verwerflich den Status Quo erhalten zu wollen noch grundsätzlich seine Lage verbessern zu wollen. Das ist nicht "verwöhnt".

"Verwöhnt" heißt für mich, dass es brennt und ich darüber klage, dass Menschen sich nicht meiner Moral nach verhalten. Mein Eindruck ist, dass dies in westlichen Gesellschaften immer häufiger geschieht. Wir wollen nicht nur irgendwo Produkte kaufen sondern wollen Anderen sagen wie sie diese Produkte zu erzeugen haben.

Der Moralanspruch des Westens ignoriert Wirklichkeiten. Wir wollen die Guten sein und investieren deswegen nur in gute Dinge. Einem hungernden Afrikaner ist es egal wie ökologisch sein Essen ist. Er isst auch genetisch veränderten Weizen. Und er konsumiert auch Kohlestrom. Hautsache er hat Essen und Strom.

Das merken wir gerade selber: Plötzlich ist es ok wenn wir wieder Kohlestrom produzieren, weil es an Gas mangelt. Vielleicht kommen irgendwann Zeiten, in denen wir auch diskutieren, ob 45m² Wohnung als Existenzminimum angesehen werden. Immerhin leben viele Menschen auf der Welt auf weniger Fläche. Vielleicht werden wir noch vieles hinterfragen, weil es wirtschaftlich bergab geht.

Es muss anderen Ländern dekadent vorkommen wenn sich der Westen über Probleme von Morgen Sorgen macht, Bio, vegan und nachhaltig leben will, während anderorts Millionen Menschen verhungern. In Regionen wie Afrika, Indien und Südamerika werden die "bösen" Länder wie Russland und China oft positiv wahrgenommen weil sie das liefern, was man braucht: Essen, Ressourcen, Strom, Arbeit. Und umgekehrt alles abkaufen, was diese Länder produzieren. Harter Kapitalismus ABER am Ende für alle Partner vorteilhaft.
Die Deutschen fragen hingegen, ob Produkte fair produziert wurden und versuchen diese Länder über Entwicklungshilfen nach deutscher Moral zu formen.

Der Westen bildet zahlenmäßig die absolute Minderheit und wird sich daran gewöhnen müssen, dass andere Länder nicht nur aufholen sondern teilweise überholen. Länder, in denen Bürger bereit sind, alles für ihren wachsenden Wohlstand zu tun. Die nicht eine 38 Stunden Woche als unfair empfinden, weil die Schere zwischen Arm und Reich auseinander ginge, sondern die 50 Stunden die Woche arbeiten, weil sie sich ihre Träume erfüllen und es so weit wie Andere bringen wollen.

Irgendwann hat das in Deutschland aufgehört. Irgendwann zwischen Instagramm Urlaubsfotos, Facebook Veggie Gerichten, Whatsapp Statusupdates und Amazon Prime Lieferungen haben wir vergessen was wir eigentlich könnten und was Generationen vor uns geschaffen haben.
 

_cloudy_

Urgestein
Eines scheint auf jeden Fall zu stimmen.

Wir haben Unmengen an Abiturienten und Studierenden, aber Fachkräftemangel.

Und Arbeiter müssen aus dem Ausland geholt werden.

Gestern habe ich einen Bericht gesehen, da sind junge Männer (Italiener oder Türken) nach D gekommen um am Flughafen zu arbeiten.

Sie bekommen Kost, Logis und um die 1800 Euro netto. Und dann natürlich die Zeit erstmal, wo sie überprüft werden, dann eine Ausbildung.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Puh, schweres Thema.

Wir sind als vieles gewöhnt, was westliche Gesellschaften als normal empfinden: Fließend Wasser, Strom, Sozialsysteme, hohe Sicherheit etc.
Verwöhnt impliziert für mein Verständnis, dass wir in negativer Weise wählerlisch sind und höhere Ansprüche stellen.
Beides darf man nicht verwechseln. Wenn jemand ein Geschäft hat, welches nur läuft wenn er Strom hat, ist es für ihn ein Stromausfall ein großes Problem. Ich finde es weder verwerflich den Status Quo erhalten zu wollen noch grundsätzlich seine Lage verbessern zu wollen. Das ist nicht "verwöhnt".

"Verwöhnt" heißt für mich, dass es brennt und ich darüber klage, dass Menschen sich nicht meiner Moral nach verhalten. Mein Eindruck ist, dass dies in westlichen Gesellschaften immer häufiger geschieht. Wir wollen nicht nur irgendwo Produkte kaufen sondern wollen Anderen sagen wie sie diese Produkte zu erzeugen haben.

Der Moralanspruch des Westens ignoriert Wirklichkeiten. Wir wollen die Guten sein und investieren deswegen nur in gute Dinge. Einem hungernden Afrikaner ist es egal wie ökologisch sein Essen ist. Er isst auch genetisch veränderten Weizen. Und er konsumiert auch Kohlestrom. Hautsache er hat Essen und Strom.

Das merken wir gerade selber: Plötzlich ist es ok wenn wir wieder Kohlestrom produzieren, weil es an Gas mangelt. Vielleicht kommen irgendwann Zeiten, in denen wir auch diskutieren, ob 45m² Wohnung als Existenzminimum angesehen werden. Immerhin leben viele Menschen auf der Welt auf weniger Fläche. Vielleicht werden wir noch vieles hinterfragen, weil es wirtschaftlich bergab geht.

Es muss anderen Ländern dekadent vorkommen wenn sich der Westen über Probleme von Morgen Sorgen macht, Bio, vegan und nachhaltig leben will, während anderorts Millionen Menschen verhungern. In Regionen wie Afrika, Indien und Südamerika werden die "bösen" Länder wie Russland und China oft positiv wahrgenommen weil sie das liefern, was man braucht: Essen, Ressourcen, Strom, Arbeit. Und umgekehrt alles abkaufen, was diese Länder produzieren. Harter Kapitalismus ABER am Ende für alle Partner vorteilhaft.
Die Deutschen fragen hingegen, ob Produkte fair produziert wurden und versuchen diese Länder über Entwicklungshilfen nach deutscher Moral zu formen.

Der Westen bildet zahlenmäßig die absolute Minderheit und wird sich daran gewöhnen müssen, dass andere Länder nicht nur aufholen sondern teilweise überholen. Länder, in denen Bürger bereit sind, alles für ihren wachsenden Wohlstand zu tun. Die nicht eine 38 Stunden Woche als unfair empfinden, weil die Schere zwischen Arm und Reich auseinander ginge, sondern die 50 Stunden die Woche arbeiten, weil sie sich ihre Träume erfüllen und es so weit wie Andere bringen wollen.

Irgendwann hat das in Deutschland aufgehört. Irgendwann zwischen Instagramm Urlaubsfotos, Facebook Veggie Gerichten, Whatsapp Statusupdates und Amazon Prime Lieferungen haben wir vergessen was wir eigentlich könnten und was Generationen vor uns geschaffen haben.
Auch hier kann ich dir nur Zustimmen. Wie werden in bälde erleben worum es im Leben wirklich geht, das ist hier bei all den anderen von dir genanten Gedöns nämlich komplett in Vergessenheit geraten.
Leider hat uns (der Westen) auch dieses abgehobene Denken in diese Situation gebracht in der wir uns jetzt befinden.
Vielen ist auf ihrem moralisch hohen Ross doch schon gar nicht mehr aufgefallen das man sich Haltung leisten können muss und viele Länder können es eben nicht, wir im übrigen in Zukunft auch nicht mehr, das wird für so manchen ein richtiger Schock, hoffentlich ein heilsamer.;)
 

Daoga

Urgestein
Irgendwann hat das in Deutschland aufgehört. Irgendwann zwischen Instagramm Urlaubsfotos, Facebook Veggie Gerichten, Whatsapp Statusupdates und Amazon Prime Lieferungen haben wir vergessen was wir eigentlich könnten und was Generationen vor uns geschaffen haben.
Wir brauchen das ja auch nicht mehr, weil in einem wohlhabenden Land irgendwann ein Sättigungseffekt eintritt. Wirtschaft lebt von Gefällen zwischen Angebot und Nachfrage, Überfluß und Mangel. Wenn sich überall ein Gleichgewicht einstellt und jedes Grundbedürfnis schnell befriedigt werden kann, rührt sich nur noch wenig. Um das zu umgehen, versucht die Wirtschaft neue Bedürfnisse künstlich zu erzeugen, mit neuen Moden, Trends, Hypes, die aber überwiegend nicht nachhaltig sind und darum lieber vermieden werden sollten.
 

Daoga

Urgestein
Vielen ist auf ihrem moralisch hohen Ross doch schon gar nicht mehr aufgefallen das man sich Haltung leisten können muss und viele Länder können es eben nicht, wir im übrigen in Zukunft auch nicht mehr, das wird für so manchen ein richtiger Schock, hoffentlich ein heilsamer.;)
Nicht die Haltung ist gemeint, sondern die Moral. Wie heißt der alte Spruch, erst kommt das Fressen, dann die Moral. Wer die Wahl hat, "moralisch" zu verhungern oder "unmoralisch" zu überleben, weiß was er wählt.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Nein!
Das ist eine dumme, bequeme Ausrede.
Haltung hat man!
Egal wo, egal unter welchen Bedingungen.
Oder man hat sie eben nicht.
Das gute an einer Haltung ist, dass sie nichts kostet und auch nicht bedeutet, dass man was tun muss.

Man kann beispielsweise einfach die Haltung haben, dass man den Klimawandel aufhalten, mehr Renten zahlen oder den Ukraine Krieg verhindern soll.
"Man" bezeichnet dabei aber fast immer nicht sich selbst sondern jemand Anderen.

Ich denke, dass die westliche Welt nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Jahrtausendwende fast nur den rasanten Weg nach oben kannte und dabei begonnen hat immer höhere Ansprüche zu stellen und immer verwöhnter zu werden.
Man hat mit der Zeit sich immer mehr Probleme zugewandt, die früher zweitrangig waren aber um die man sich mit wachsendem Wohlstand immer mehr kümmern wollte.
Aktuell gipfelt das in der Diskussion um ein bedingungsloses Grundeinkommen, also der Dekadenz, dass Menschen auch für Nichtstun den Anspruch haben, vollversorgt zu werden.

Dagegen sehen wir aufstrebende Länder wie China, welche einen harten Staatskapitalismus fahren, ihre Gewinne re-investieren und extreme Wachstumsraten haben. Viele neureiche Chinesen haben erlebt, dass man wirklich vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann. Und das beeinflusst die gesamte Gesellschaft positiv.

Aus westlicher Sicht sehen wir Deutschland als Vorbild für die Welt, aber Afrika orientiert sich mehr und mehr gen China, weil sie eben auch ihren Wohlstand vermehren und wachsen wollen.

Wir sehen gerade, dass die westliche Haltung, weltweit scheitert!
Sie scheitert ja sogar innerhalb der westlichen Welt, wenn uns die Billigländer nicht brav weiter Rohstoffe liefern. Ohne China, Russland Katar und all die Bösen hätten wir auch keine Akkus für E-Autos oder Aluminium für Windkrafträder.

Wir können uns unsere Verwöhntheit und all unsere Haltungen leisten, weil andere Länder dafür arbeiten. Weil in anderen Ländern Menschen 50 Stunden die Woche arbeiten, ohne Anspruch auf Soziale Hilfen, Renten oder Gewerkschaften..... deswegen können wir darüber diskutieren, wie hoch unsere Standards sein sollen.

Und nein, ich meine damit nicht dass wir andere Länder ausbeuten. Viele sind sogar wild darauf so viel zu arbeiten, weil dies ihr Leben verbessert. Sie sich nur mit dieser Arbeit Wohlstand erarbeiten können.

Ich meine damit: Wir haben die Haltung, Andere arbeiten......
 

Daoga

Urgestein
Aktuell gipfelt das in der Diskussion um ein bedingungsloses Grundeinkommen, also der Dekadenz, dass Menschen auch für Nichtstun den Anspruch haben, vollversorgt zu werden.
Dabei denke ich immer an das Motto "Brot und Spiele" im alten Rom, kurz bevor es an seiner eigenen Dekadenz und Schwäche zerbrach und unterging. Für die Spiele sorgen heute Internet und Massenmedien, das BGE wäre die moderne Version des Brotes. Ein weiteres mal also die Frage, ob man bereit ist aus der Geschichte zu lernen und die alten Fehler diesmal zu vermeiden.

Dagegen sehen wir aufstrebende Länder wie China, welche einen harten Staatskapitalismus fahren, ihre Gewinne re-investieren und extreme Wachstumsraten haben. Viele neureiche Chinesen haben erlebt, dass man wirklich vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann. Und das beeinflusst die gesamte Gesellschaft positiv.
So positiv nicht, wenn man die Skrupellosigkeit dieser chinesischen Neureichen in Rechnung stellt, sowas wie die westliche Ethik kennen die Chinesen nämlich nicht, das ist klassischer Raubtierkapitalismus mit jeder Menge Ellbogengebrauch, wo über die Verlierer gnadenlos hinweggetrampelt wird und es auch nicht auf die eine oder andere Leiche ankommt. Der Sieger schreibt die Geschichte.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Das gute an einer Haltung ist, dass sie nichts kostet und auch nicht bedeutet, dass man was tun muss.

Man kann beispielsweise einfach die Haltung haben, dass man den Klimawandel aufhalten, mehr Renten zahlen oder den Ukraine Krieg verhindern soll.
"Man" bezeichnet dabei aber fast immer nicht sich selbst sondern jemand Anderen.

Ich denke, dass die westliche Welt nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Jahrtausendwende fast nur den rasanten Weg nach oben kannte und dabei begonnen hat immer höhere Ansprüche zu stellen und immer verwöhnter zu werden.
Man hat mit der Zeit sich immer mehr Probleme zugewandt, die früher zweitrangig waren aber um die man sich mit wachsendem Wohlstand immer mehr kümmern wollte.
Aktuell gipfelt das in der Diskussion um ein bedingungsloses Grundeinkommen, also der Dekadenz, dass Menschen auch für Nichtstun den Anspruch haben, vollversorgt zu werden.

Dagegen sehen wir aufstrebende Länder wie China, welche einen harten Staatskapitalismus fahren, ihre Gewinne re-investieren und extreme Wachstumsraten haben. Viele neureiche Chinesen haben erlebt, dass man wirklich vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann. Und das beeinflusst die gesamte Gesellschaft positiv.

Aus westlicher Sicht sehen wir Deutschland als Vorbild für die Welt, aber Afrika orientiert sich mehr und mehr gen China, weil sie eben auch ihren Wohlstand vermehren und wachsen wollen.

Wir sehen gerade, dass die westliche Haltung, weltweit scheitert!
Sie scheitert ja sogar innerhalb der westlichen Welt, wenn uns die Billigländer nicht brav weiter Rohstoffe liefern. Ohne China, Russland Katar und all die Bösen hätten wir auch keine Akkus für E-Autos oder Aluminium für Windkrafträder.

Wir können uns unsere Verwöhntheit und all unsere Haltungen leisten, weil andere Länder dafür arbeiten. Weil in anderen Ländern Menschen 50 Stunden die Woche arbeiten, ohne Anspruch auf Soziale Hilfen, Renten oder Gewerkschaften..... deswegen können wir darüber diskutieren, wie hoch unsere Standards sein sollen.

Und nein, ich meine damit nicht dass wir andere Länder ausbeuten. Viele sind sogar wild darauf so viel zu arbeiten, weil dies ihr Leben verbessert. Sie sich nur mit dieser Arbeit Wohlstand erarbeiten können.

Ich meine damit: Wir haben die Haltung, Andere arbeiten......
Richtig, ich würde sehr gerne sehen wie sehr viele, die immer noch nicht begriffen haben wo wir stehen und was hier abgeht, im Herbst und Winter versuchen ihre Haltung durch den Ofen zu schieben, oder die Wohnung damit zu beleuchten. Ich wünsche dabei schon mal viel Spaß. Aber wie ich es schon sagte, das wird für sehr viele, ein sehr harter Lernprozess.
 
Status
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