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Glaubst du an Gott? (und einiges mehr)

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G

Gelöscht 41245

Gast
Vor 50 Jahren habe ich Gott geliebt und versucht, alle seine Gebote zu befolgen. Gott war für mich real und der Glaube kein Widerspruch. Es ergab alles einen Sinn, sogar meine Zweifel. Aber je älter ich wurde, um so mehr beschlich mich das Gefühl, einer gut gemeinten "Gutenachtgeschichte" aufgesessen zu sein. Gott wacht über alles und jeden und nichts entgeht ihm. Die gute alte Theodizee-Frage : "Warum dann das Böse und all das Leid?" war damals kein Problem.

Bis heute habe ich viel Erfahrungen mit den Menschen und mir selbst gemacht. So vieles kommt mir wie ein Kasperletheater vor, aber ich kann den Stock im Kaspar und im Seppel sehen. Wir Menschen erschaffen unsere Welt um uns herum und verändern sie. Starrt ein Mensch in den Himmel, ist da vielleicht nichts zu erkennen. Tun das 20 am selben Ort, wird manchmal "sichtbar", was garnicht da ist. Wenn "da" etwas sein muss, dann finden sich auch Menschen, die das spüren und fühlen.

Ich habe meinen Glauben während meiner Lebensreise eingebüßt. Ich würde gerne an einen Gott glauben und wäre gerne von wunderbaren Mächten geborgen. Ich würde auch gerne glauben, dass ich meine Tochter irgendwann wiedersehen werde. Das wäre wirklich schön, denn ich lache so gerne mit ihr. Aus meiner heutigen Sicht spiegelt das Werk sehr oft den Schöpfer wider. In dieser Welt könnte also ein Funke Gottes zu finden sein. Aber für jeden vermeintlichen "Funken" aus meiner Kindheit finde ich heute eine andere und zumeist plausiblere Erklärung und die tolle Formulierung eines Herrn Leibnitz, dass wir leiden müssen, weil wir es nicht verstehen, klingt für mich inzwischen doch zu schulmeisterlich und von oben herab. Es ist eine Klatsche für Menschen, die sich einfach nicht zufrieden geben wollen, weiterhin an eine Obrigkeit zu glauben, in die sie das Vertrauen verloren haben. Ich habe mein Vertrauen verloren und lasse mich nicht mehr wie ein kleines Kind in den Schlaf singen, auch wenn mir die Liedchen bekannt und angenehm vorkommen.

Für mich steckt so sehr Menschliches in all unseren Problemen und Fragen, da braucht es keinen Gott mehr für die "weißen Flecken". Vielleicht staune ich irgendwann Bauklötze, wenn es heißt "Nach oben oder unten?", "In den Himmel oder in die Hölle?" Also echt jetzt! Gott erschafft eine Hölle, um Menschen zu quälen? Oh, ich vergaß, wir sind ja auch für die Hölle verantwortlich, weil... Ich mag diese Kasperlegeschichten, aber nun sind sie mir doch langweilig geworden. Einfach glauben und alles wird besser. Dem Seppel habe ich seinen Unsinn nie abgenommen. Ich kann nicht mehr glauben, wenn dem jede Faser meines Seins und Denkens entgegen spricht. Manchmal sind einige Dinge auf dieser Welt logisch und machen Sinn. Ich soll auch glauben, was die Bild-Zeitung erzählt, was mir Verkäufer auftischen und nun ist die richtige Zeit für Bitcoin-Käufe. Gespenster gibt es genau so, wie Außerirdische, die aber leider nur mit Kameras unscharf und verwaschen aufgenommen werden können, weil das halt so ist. Ach ja, ich bin ja sowieso vom Teufel besessen, laut einem Diakon der ev. Kirche. Nur so nebenbei.

Ich bin nicht so tapfer, dass ich meinem Ende mit stoischer Gelassenheit entgegensehen könnte. Aber ich werde es wohl müssen, denn nichts anderes ist mir geblieben, als dass ich dankbar bin, so einiges erlebt und gefühlt zu haben. Ich achte den Glauben von anderen, aber das sollte niemanden daran hindern, sich so manches Theater näher und eingehender anzuschauen. Die Pyramiden und unsere Kirchen wurden gebaut, weil Menschen glaubten. Und jetzt fressen uns die Unterhaltskosten die Haare vom Kopf und die Dinger zerfallen. Aber irgendwie auch ein schlauer Schachzug von Menschen, die sich Geltung verschafft haben. Oder ist da noch mehr?

Meine Welt ist kleiner und kälter geworden, ganz ohne Frage. Aber sollte wirklich eine gefühlte Notwendigkeit der wahre Grund eines Glaubens sein? Ich möchte das nicht.
Das was du schreibst, berührt mich sehr. Ich finde es traurig, dass du Gott mal geliebt hast, dann aber irgendwann angefangen hast zu zweifeln. Das erinnert mich daran wie Jesus in der Wüste vom Satan versucht wurde, und Satan flüstert ihm ein "sollte Gott gesagt haben" ? Genauso wie er das schon bei Eva tat. 1 Mose 3 V1
Du sagst selber, du hast deinen Glauben eingebüßt und du würdest gerne glauben. Das hat meine eigene Mutter auch bis kurz vor ihrem Tod noch gesagt :(
Wenn das wirklich so ist, dann steht dir die Türe offen. Dann bist du von wunderbaren Mächten wunderbar geborgen! Dann brauchst du dich nicht zu fürchten, selbst dann nicht wenn du einen Herzinfarkt bekämst...sorry nur ein Beispiel.
Wenn man den Zweifeln die Türe geöffnet hat, wird es sicher schwieriger wieder zu glauben. Aber ich kann dir nur sagen, wenn du das ernst meinst, du würdest gerne glauben, dann kann Gott dir diesen Glauben wieder schenken. Fang an mit ihm zu reden. Bitte ihn das er dich erkennen lässt ob es ihn gibt...sag ihm einfach alles was in dir vorgeht. Es ist dafür noch nicht zu spät!

Alles Liebe!
 
G

Gelöscht 41245

Gast
Oh ja, das geht durchaus, denn anders kann ich mir einen Glauben nicht erklären. Das hat ja auch sein Gutes. Wenn die Geschichte positiv verläuft, ist man ein Glaubensstifter, ein Visionär oder zumindest eine Inspiration. Aber wenn es schief läuft ...
Was meinst du könnte dabei schief laufen ?
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Von wunderbaren Mächten wunderbar geborgen, wo sind die, wenn man sie braucht.

Sorry, ist etwas lästerlich, aber ich habe Probleme so etwas zu verdauen.
 

_Tsunami_

Urgestein
Vielleicht gibt es eine große und wunderbare Macht.

~~~

Und wie schon gesagt, ich bin nicht besonders religiös. Ich kann dem Christentum, dem Buddhismus und der Wissenschaft ein bisschen was abgewinnen.

~~~

Und wäre ich in einem islamisch geprägten Land aufgewachsen, würde ich vermutlich eine vollkommen andere Ansicht vertreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 119966

Gast
es gibt heute viele-die meisten-die es nicht ertragen könnten zu wissen das jemand über ihnen steht
so weit ist es in dieser Welt gekommen das man Gott verleugnet und dann noch das Armselige tun aus der Kirche auszutreten um angeblich zu Sparen und anderswo das Geld raus zu hauen für undinge die die Eitelkeit dieser Welt mit sich bringt
noch besser gesagt das Heidentum zog mit der Wende hier ein
ich bin Getauft und irgendwann wenn Gott mich zu sich ruft ist meine Zeit zu Ende und ich bin gerne mit Gott verbunden bis zum Tot und darüber hinaus in der Herrlichkeit
mein Herz ist reich mit diesen Gaben wie Trostlos muß es ohne sein!
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Lena, warum will Gott denn nur Menschen helfen oder empfangen, die ihm huldigen? Geht's Gott jetzt um gutes Verhalten oder um Gefolgschaft?
Ich stelle mir das immer so vor, dass ich plötzlich dringend irgendwas von jemandem will, den ich ansonsten ignoriere, mit dem Arsc* nicht anschaue. Vielleicht sogar schlecht über ihn rede.
Aber dann plötzlich erwarte, dass er etwas für mich tut. Mir hilft…
Warum, in aller Welt, sollte derjenige das dann tun? Warum?
 

_Tsunami_

Urgestein
es gibt heute viele-die meisten-die es nicht ertragen könnten zu wissen das jemand über ihnen steht
so weit ist es in dieser Welt gekommen das man Gott verleugnet und dann noch das Armselige tun aus der Kirche auszutreten um angeblich zu Sparen und anderswo das Geld raus zu hauen für undinge die die Eitelkeit dieser Welt mit sich bringt
noch besser gesagt das Heidentum zog mit der Wende hier ein
ich bin Getauft und irgendwann wenn Gott mich zu sich ruft ist meine Zeit zu Ende und ich bin gerne mit Gott verbunden bis zum Tot und darüber hinaus in der Herrlichkeit
mein Herz ist reich mit diesen Gaben wie Trostlos muß es ohne sein!
Das klingt irgendwie sehr melodramatisch. Ich zum Beispiel bin getauft und konformiert, und was bedeutet das jetzt?

Ganz offensichtlich bin ich kein Christ, der anderen das Christentum aufzwingen möchte.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Ich stelle mir das immer so vor, dass ich plötzlich dringend irgendwas von jemandem will, den ich ansonsten ignoriere, mit dem Arsc* nicht anschaue. Vielleicht sogar schlecht über ihn rede.
Aber dann plötzlich erwarte, dass er etwas für mich tut. Mir hilft…
Warum, in aller Welt, sollte derjenige das dann tun? Warum?
Meine Frage war ja eher, warum Gott die Menschen, die sich christlich verhalten haben ohne religiöse Verpflichtungen, nicht nach dem Tode empfangen sollte? Also wenn jemand sich im Leben einfach so, weil es ihrem oder seinem Naturell entspricht gut verhalten hat, ohne jetzt bibelgläubig zu sein?
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Meine Frage war ja eher, warum Gott die Menschen, die sich christlich verhalten haben ohne religiöse Verpflichtungen, nicht nach dem Tode empfangen sollte? Also wenn jemand sich im Leben einfach so, weil es ihrem oder seinem Naturell entspricht gut verhalten hat, ohne jetzt bibelgläubig zu sein?
Ich weiss es nicht. Ich weiss nicht, ob es so ist - oder auch nicht,
Wissen kann das kein Mensch!
Aber ich frage mich, was denn dagegen spricht, Gott schon während des Lebens zumindest in Erwägung zu ziehen. Mal eine „Kontaktaufnahme“ zu wagen🤔
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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