Offenbar ist sie aber so helle, dass sie ihre Aussage in soweit differenzieren kann, dass sie zwar einerseits sagt: Es ist Quatsch, AKWs jetzt abzuschalten und auf Kohle umzusteigen, weil die AKWs ja schon DA sind und als Übergangslösung jetzt eben brauchbar, als irgendwas neu hochzufahren oder gar zu bauen. Andererseits sieht sie die Sache eben auch so klar, dass das keine Dauerlösung sein kann. Zumindest hat sie meines Wissens NICHT gesagt: OK, lasst uns jetzt alles auf die AKW-Karte setzen.Sogar Greta Thunberg hat das inzwischen begriffen und sie nicht gerade das hellste Licht auf der Torte.
...Und deswegen sollen wir es lieber ganz lassen, oder was meinst Du damit?Der Ausbau der Erneuerbaren dauert zu lange und kommt für die Erderwärmung zu spät.
Die Erderwärmung ist kein Zustand, der plötzlich da ist: Hop oder Top, sondern etwas, das graduell passiert. Und ALLES, was die Erderwärmung bremst, sollte jetzt mit allen Kräften vorangetrieben werden. Wie weit wir damit kommen, sehen wir dann. Ich möchte jedenfalls nicht erleben, dass wir in 10 Jahren erkennen: Mist, wir hätten damals ja doch noch einiges verbessern können, aber jetzt ist echt alles aus.
Besser spät als nie, aber klar: Je später, desto krasser. Hätte man schon vor 20 Jahren mit Vollgas die Enerigewende losgetreten, wären wir jetzt woanders. Damals war es falsch, die Aussagen der Experten und Umweltschützer zu belächeln oder zu verteufeln und heute ist es immernoch falsch und es wird auch weiterhin falsch sein. Und egal wie sehr manche drauf beharren: es wird dadurch nicht richtiger!
Mal was positives: Ich habe heute mit jemandem gesprochen, der sich gerade eine Solaranlage aufs Dach hat pflanzen lassen. Er hat davon geredet, dass jetzt eine Reihe von Anreizen geschaffen wurde (ZB soll die Mehrwertssteuer beim Kauf einer solchen Anlage erlassen werden), um mehr Menschen davon zu überzeugen, sich so eine Anlage anzuschaffen.
Die Politik wurde und wird also aktiv.
DAs ist ganz sicher nicht der Verdienst derer, die sich auf die Straße pappen, aber es ist eben auch nicht aus dem Nichts passiert: natürlich braucht es auch Stimmen, die laut werden, damit die Politik sich bewegt.
Es ist also auch nicht der Verdienst derer, die mit den Schultern zucken und sagen: Ach darum sollen sich mal andere kümmern.
Fakt ist nunmal: Hätte die Politik die letzten 10/20 oder sogar 30 Jahre mehr auf die entsprechenden Experten und auch auf Umweltschutzverbände und co gehört, dann wären wir heute halt ganz woanders.
Wer jetzt eine Solaranlage aufm Dach hat und eine Wärmepumpe im Boden, der braucht sich schon mal keine großen Sorgen vor explodierenden Strompreisen oder irgendwelchen Engpässen machen. Der wird sich relativ selbständig versorgen können.
Und als Gesellscahft wären wir auch besser berdient, wenn Gas wirklich nur noch von denen verbraucht werden müsste, bei denen es nicht anders geht (also gewisse Industriezweige und Leute, die in älteren Gebäuden wohnen.)
Dann wäre unsere Lage eine ganz andere. Und auch weltweit hätte unser Beispiel schule machen können, denn wer wäre nicht lieber unabhängig in seiner Versorgung mit Strom und Wärme?
Irgendwie schon sehr seltsam: Die Grünen (und alle, die sich mit dem Thema Naturschutz befassen) warnen doch schon seit Jahren vor dem was jetzt passiert. Aber anstatt zuzugeben, dass sie letztlich all die Jahrre recht hatten und es ein Fehler war, die Alarmglocken zu überhören, macht man ihnen unsere Lage jetzt auch noch zum Vorwurf.
Für diese paradoxe Verhalten gibt es sicher ein Fachwort und eine psychologische Erklärung, aber ich finde es schlicht und ergreifend unverständlich, um nicht zu sagen fahrlässig.
Das wäre genauso, wie wenn mich jemand beständig warnen würde: "Vio, pule bitte nicht mit der Gabel in der Steckdose rum" und wenn ich dann einen Schlag bekommen habe, lasse ich mich von der gleichen Person zum Arzt fahren und gebe ihr auf der ganzen Fahrt dorthin die Schuld, denn sie hat die Katastrophe ja herbeigeredet: Hätte sie nicht dauernd davon gesprochen, dann wäre mir sicher nichts passiert.
Genauso unlogisch kommt es mir vor, was gerade in vielen Diskussionen zu diesem Thema abläuft.
Fakt ist doch einfach: Viele wollten es nicht sehen, dass wir an unserem Ast sägen, Umweltschutz und Energiesparen ist unbequem, drum hat die Politik- wider besseren Wissens- nicht viel unternommen. Jetzt können wir die Augen nicht mehr davor verschließen und das nervt natürlich. Dann muss ein Buhmann her! Und wer bietet sich da besser an, als die Grünen: Dann kann man sich gleich noch einreden, man hätte die ganze Zeit recht gehabt.