Das passiert schon längst, nur kriegst du das nicht mit.
Personalmangel überall.
Gestern war ich im Restaurant. Das wird aufgrund von Personalmangel nun mittags geschlossen.
Die Sozialleistungskarriere ist einfach viel attraktiver als eine Tätigkeit in der freien Wirtschaft. Und diese fehlerhafte Entwicklung wird vom Staat immer noch weiter gefördert bis das System endgültig in der Sackgasse landet.
Du bist also tatsächlich der Meinung, dass der Grund für den Personalmangel die Tatsache ist, dass die entsprechenden Leute, die für die offenen Stellen in Frage kämen mehr oder weniger freiwillig auf Hartz machen?
Ernsthaft?
Stellst Du Dir den Arbeitsmarkt so einfach vor?
Wir haben FACH-Kräfte Mangel: Der lässt sich nicht durch irgendwen (der gerade arbeitslos ist) beheben sondern nur durch FACH-Kräfte.
Die vorhandenen Fachkräfte sind in der Regel nicht arbeitslos (es sei denn, sie wurden aufgrund von zB Krankheit berufsunfähig).
Oder anders gesagt: Wir haben auf der einen Seite arbeitslose Menschen, die (wenn sie qualifiziert sind: Denn das sind ja nicht alle) nur für Bereiche qualifiziert/befähigt sind wo niemand gebraucht wird und auf der anderen Seite haben wir offene Stellen für die es eine Qualifikation braucht, die leider zu wenige mitbringen.
Man kann nicht einfach Bewerber beliebig austauschen: Oh, wir haben suchen hier 2 Zugführer und 2 Bäcker: Passt, bei uns aufm Amt lungern gerade 3 arbeitslose Friseure und einer ohne Schulabschluss rum....
Problem gelöst!
Um Dein Beispiel mit der Gastro aufzugreifen: Warum haben wir Mangel in der Gastro?
Weil die ganzen Mitarbeiter lieber zuhause sitzen und von Sozialhilfe leben? Ganz sicher nicht: Die Gastromitarbeiter haben lediglich das gemacht, was Du und andere als rechtschaffenes "Für-sich- selbst-sorgen" bezeichnen würden: Sie haben in der Coronazeit ihre Jobs gewechselt, weil sie eben NICHT vom Amt leben wollten.
Und jetzt wollen viele von ihnen halt nicht zurück in die Gastro: Warum auch? Knochenarbeit und wenig Geld? Die gleiche Kohle kann ein fleißiger Gastromitarbeiter spielend auch zu vernünfitgen Arbeitszeiten woanders verdienen.
Oder nimm zB den Mangel bei Erziehern/Lehrern: Glaubst Du allen Ernstes, die Lehrer wären zwar da, haben aber keinen Bock mehr zu arbeiten und hartzen lieber?
Auch das ist natürlich absolut an der Realität vorbei: Es hat nur schlicht keiner mehr Lust, diesen Knochenjob zu machen und man sucht sich andere Jobs.
Kann man jetzt einfach den Mangel an Lehrern ausgleichen, indem man Arbeitslose "vom Sofa holt" (wo sie es sich ja eh nur gemütlich machen)? Wohl kaum.
Das gleiche ist es mit der Pflege und mit vielen anderen Branchen wo es an Personal mangelt.
Im Grunde machen die entsprechenden geeigneten Bewerber genau DAS was Du und ein paar andere hier so hoch halten: Sie verdienen ihren Lebensunterhalt und zwar in einem Maß, in dem sie nicht abhängig oder von Altersarmut bedroht werden: Nämlich in Jobs, die vernünfitg bezahlt werden und nicht dort, wo man sie ganz knapp am Rand des Existenzminimums hält.
Würdest Du doch auch machen, oder?
Warum ist das jetzt auch wieder falsch?
Hier tönt es doch durch den ganzen Thread: Wer arbeitslos ist, ist im Grunde selber Schuld und hätte mal lieber für sich selbst sorgen, Vermögen und Reserven aufbauen müssen usw:
JA und das bedeutet halt dann letztlich, dass Menschen, die vielleicht durchaus in der Lage wären, an entsprechender Stelle den Fachkräftemangel auszugleichen, sich aber für andere Jobs entscheiden: Nämlich solche, wo sie genau das tun können: Für sich selber sorgen und Reserven aufbauen.