Den Eindruck kann man in der Diskussion gewinnen, weil Manche immer auf die Arbeitsverweigerer verweisen und zumindest den Anschein erwecken, dass ach so viele Hartz 4 Empfänger faul seien.
Mir geht es wie gesagt um die systemische Frage:
- Wer in Not ist und sich nicht helfen kann, erhält Hilfe
- Wer sich selber helfen kann, erhält keine Hilfe
So sollte ein Sozialsystem aussehen um den richtigen Menschen zu helfen und das Grundprinzip aufrecht zu erhalten, dass Menschen sich vorrangig selber unterhalten sollen.
Ich glaube, dass unsere Sichtweise generell nicht weit auseinander liegt, was das grundsätzliche System angeht. Also dass auch du keine bedingungslose Hilfe für jeden willst.
Mein Eindruck ist, dass du lediglich im aktuellen System zu wenig individuelle Hilfe und individuelle Betrachtung siehst. Es wird relativ wenig gefördert.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass ein Arbeitsamt oder Sozialamt garnicht die Aufgabe haben muss, jeden "an die Hand" zu nehmen. Und das auch selten zielführend ist.
Mich regt es einfach auf, dass in den letzten Jahren eine steigende Anzahl von Menschen immer nur die Lösung vom Staat erwarten. Der Staat sind aber eigentlich wie alle. Egal welche Hilfe gezahlt wird, wir alle müssen sie über Steuern zurückzahlen. In einer Gemeinschaft zu leben kann nicht bedeuten, Sozialleistungen zu beziehen und darauf zu warten, dass das Sozialamt sich darum kümmert, dass du Arbeit bekommst.
Wir erziehen uns doch gerade eine Generation, die lernt, dass sie sich nicht mehr selber um Probleme kümmern muss und nur Dumme noch vorsorgen:
- Bank gerät in Schieflage? Kein Problem, sie ist systemrelevant und wird gerettet
- Unternehmen gerät in Schieflage? Kein Problem, wir verteilen Kredite zum Nulltarif damit auch das letzte miese Unternehmen weitermachen kann
- Pandemie? Rettungsgelder für alle!
- Hohe Energiepreise? Entlastungen für Alle!
- Hohe Inflation? Inflationsausgleich für Sozialhilfempfänger
- Lohn zu niedrig? Mindestlohn erhöhen!
- Miete zu hoch? Miete deckeln!
- Renten zu niedrig? Kein Problem, wir finanzieren das mit Milliarden aus Steuermitteln!
Im Einzelfall können solche Maßnahmen richtig sein, aber hatten wir jemals solch eine Taktung? Ich meine wir haben einen Bundeskanzler, der sagt dass die "Renten sicher sind"....
Ich finde dieses System inklusive dem Sozialsystem muss Menschen mehr belohnen, die arbeiten, vorsorgen und gut wirtschaften!
Es darf nicht immer weiter in die Richtung gehen, dass jedes Problem von oben auf Kosten der Allgemeinheit gelöst wird.
Andreas, Du redest schon lange dem Neoliberalismus das Wort.
Das ist also nicht neu.
Doch möchtest Du Biafrakinder in Deutschland sehen?
Hungerbäuche und noch mehr Bettler?
Doch wie weit kommt der Staaten denn in Wirklichkeit damit?
Reiche werden dann immer reicher und Arme eben arm und sterben früher.
Wie kann man also solch ein hasserfülltes Weltbild vertreten?
Wie kann man das, wenn man die Verfassung achtet, auf die man einen Eid ablegte?
Du und andere bewerten dermaßen den Wert eines Menschen nach seiner Produktivität, dass es schon in der Aussage verfassungsfeindlich erscheint.
Denn ob jemand dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht oder nicht, dafür sind ja andere Menschen zuständig. Nicht jedoch wer die Stammtischhoheit vertreten möchte.
Wir haben die soziale Marktwirtschaft, nicht den Raubtierkapitalismus der USA.
Und könnten wir uns mal darauf einigen, nicht immer Einzelfälle als Maßstab zu nehmen, sondern als Ausnahme.
Menschen, worüber politisch gestritten wurde, wo eine CDU/CSU so richtig ihre christliche Nächstenliebe und wahre Gesinnung präsentierten, haben zuvor gearbeitet und gespart, denn sonst hätten sie überhaupt kein Schonvermögen oder Besitz zur Alterssicherung.
Wofür zahlt man also Steuern, wenn es keinen Gemeinsinn in Deutschland geben soll, keine Verbundenheit und keine Solidarität.
Ich betrachte diesen Staat wie eine große Familie und nicht als Staatsziel den Sozialdarwinismus.
Mindestlohn ist Ausbeutung, Überreichtum asozial, sofern nicht adäquate Steuern darauf erhoben werden. Wird aber nicht!
Ein Mensch, besser gesagt,
jeder Mensch arbeitet!
Du und andere unterscheiden Arbeit und maßen sich an, diese zu bewerten. Jedoch kein Wort über die Entlohnung und über die Altersvorsorge.
Damit wird Arbeit zu einem Produktionsmittel reduziert und Menschen in ihrer Würde verletzt. Verbietet das Grundgesetz auch!
In Deiner und anderer Leute Vorstellung ist hauptsächlich abhänge Arbeit unter jedem Lohn favorisiert, wo andere Menschen an dieser Arbeitsleistung Gewinne machen und die, die sie erbringen, immer schlechter bezahlt werden oder unter immer schlechteren Bedingungen arbeiten sollen.
Es gibt ausdrücklich nach dem Verfassungswillen keine Arbeitspflicht!
Daher sollte mal zur Kenntnis nehmen, dass auch durch den Mindestlohn sowohl die Koalitionsfreiheit des Menschen, wie auch sein freies aushandeln des Lohnes, verletzt wird.
In Wirklichkeit wollen Du und andere einen anderen Staat!