Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Kita auf dem Prüfstand

Nikola-mit-Sven

Aktives Mitglied
Das es bei 20 Kinder nicht immer geht sollte klar sein. Also gibt es öfters Abstimmungen und die Mehrheit entscheidet z.b ob wir ein morgenkreis machen oder was für ein spiel wir spielen.
Im Waldorfkindergarten mag das gehen. Diese freien Konzepte sind aber gewiss nicht alltagstauglich.

Stell dir vor sie darf sich sogar aussuchen was sie anziehen möchte in dem ich ihr zwei Outfits Zeige die ich am Abend vorher schon rausgelegt habe.
Ist deine Tochter nicht erst 2 oder 3? Hätte ich das bei meinem Kind angefangen, wären wir in der Grundschule so weit gewesen, dass sie mit 9 bauchfrei und mit Minirock zur Schule gegangen wäre. Ich finde, dass du Entscheidungsfreiheit viel zu früh zulässt. Meine Meinung.Bis meine Kinder 6 waren, habe ich entschieden, was die anziehen. Ab Klasse 1 oder 2 hatten sie dann ein gewisses Mitspracherecht und durften am Sonntag zwischen Klamotten auswählen, die sie innerhalb der kommenden Woche tragen. Die Auswahl habe ich vorgegeben.
Zuvor waren die Kinder beim Kleiderkauf dabei. Ich hab nie irgendwas gekauft, was die Kinder schrecklich fanden.
Ab 11 haben sie mit einer gewissen Aufsicht entschieden. Kinder haben teilweise noch kein Gefühl dafür, was sie witterungstechnisch tragen können und was nicht.
Manche 16 Jährige haben das bis heute noch nicht, wenn ich manchmal sehe, wie manch einer im Frühling bei 13 Grad mit kurzen Hosen unterwegs ist. Da kann man dann aber nicht mehr viel machen. Da läuft die Erfahrung aufs wer nicht hören kann muss fühlen heraus.
Meine Tochter meinte mit 17 auch, sie könnte in Stoffturnschuhen zur Schule. Bei 10 Grad Minus. Hatte die Schuhe einfach eingepackt und dann die Winterschuhe in den Schulspint geworfen. Tja und dann fiel der Schulbus aus. Ende vom Lied war damals, dass wir mit einem halb erfrorenen Zeh beim Chirurg saßen. Mit ganz viel Glück konnte der soweit wieder hergestellt werden, dass er jetzt bei Kälte nur noch rot wird und juckt. Seitdem geht sie nie wieder ohne Winterschuhe aus dem Haus ab Oktober. Manche Fehler tun eben weh. Da Kleinkinder das aber noch nicht realistisch einschätzen können, sollte die Entscheidungsfreiheit dementsprechend eingeschränkt bleiben.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Aber es braucht auch klare Strukturen und Regeln im Leben, weil die später in der Schule auch zum Tragen kommen und da nicht jeder machen kann was er möchte.
Wir haben in unsere Einrichtung klare Regeln und Strukturen. Neben den üblichen Regeln wie niemand hauen nicht Rennen uns so weiter müssen die Kinder auch aufräumen.
Zwischen 7:30 Uhr und 9:30 Uhr kann gefrühstückt werden. Bis 12 Uhr ist Freispiel angesagt wenn nicht gerade ein Angebot stattfindet.
Um 12 Uhr gibt es Mittagessen. Und nachdem Mittagessen bis 14 Uhr ruhezeit wo die Kinder sich ein Buch ansehen können sich hinlegen können oder ein Spiel am Tisch wird gespielt und danach gibt es eine knabbereunde.
Und wer sich nicht an die Regeln hält bekommt eine Auszeit oder ein Verbot .

Deine Tochter ist erst 2. Ich finde das extrem früh. Mit 2 hätte ich mein Kind nie bestimmen lassen, was es anzieht.
Nochmal ich Lege zwei Outfits raus Zeige sie ihr und sie kann entscheiden was sie anziehen möchte.
Was lst daran bitte schön verkehrt?
Ich lasse mich nicht auf die Nase von ihr rum tanzen.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
@Nikola-mit-Sven
Sorry aber du bist auch der meinung das Töpfchentraining gut ist für kinder.
Du solltest einsehen das kinder menschen sind mit Bedürfnisse und ja auch eine zwei Jährige kann ein bisschen entscheiden.
Und ich finde es nicht schlimm wenn ich zwei Outfits die ich vorher zusammen gestellt habe ihr morgens zeige und sie darauf zeigt was sie lieber anzieht an dem tag.
Meine Tochter kann wenigstens in ihrem Alter bitte und danke sagen. Viele 6 Jährige in meiner Gruppe sind dazu nicht in der Lage.

Diese freien Konzepte sind aber gewiss nicht alltagstauglich.
Sagt wer du?
Halt dich mal fest es klappt sogar sehr gut.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
So ging es mir bei der Mutter-Kind Kur.
Ich dachte, ich muss von der Welt.
Klar sind die Windeln bequem. Aber irgendwann kommen die Kinder in die Schule. Selbst bei Kindern, die mit 2 oder 3 trocken sind, geht da noch was daneben manchmal. Wenn ein Kind aber mit 4 oder 5 erst trocken wird, ist die ganze Entwicklung verzögert.
Warum soll es bequem sein, ein Kind mit 4 oder 5 noch zu wickeln? Kann mir ehrlich gesagt kaum was weniger bequemes vorstellen, als in dem Alter immernoch die Hinterlassenschaften eines Kindes wegmachen zu müssen. Toilette oder Töpfchen ist doch viel bequemer.
Also ich finde es jetzt nicht besonders sinnvoll, von einem trockenen Kind zu sprechen, das mit 18 Monaten halt einfach dauernd aufm Topf hockt. Dann ist jedes Kind trocken, aber wirklich kontrollieren kann es sich halt doch noch nicht.

Soweit ich informiert bin, lernen Kind so ungefähr mit 3 Jahren trocken zu werden. Wobei eben jedes Kind individuell ist und die einen brauchen vielleicht ein bißchen länger und die anderen sind schneller. Zwang kann aber immer nur verkehrt sein.
Gerade wenn es um dieses Thema geht.
ich kenne eine Frau, deren Kind wird noch mit 5 gewickelt: Der Kleine ist geistig und körperlich absolut soweit, trocken zu sein (er erinnert seine Mutter sogar im Supermarkt ans Windelkaufen. ) er WILL nur einfach nicht- aus welchem Grund auch immer.
In dieser Weise würde ich mir als Mutter nicht auf der Nase rumtanzen lassen.
Es hat schon seinen Sinn, dass es für jede Entwicklung ein bestimmtes Zeitfenster gibt: Wenn ein Kind laufen oder sprechen lernt oder eben wenn es trocken wird. Dafür gibt es Zeitfenster und es hat schon seine Richtigkeit, diese Zeitfenster abzuwarten, aber eben auch nicht zu weit verstreichen zu lassen, wenn das Kind grundsätzlich gesund ist.
Genauso wie es keinen Sinn macht, ein 9 Monate altes Baby in ein Laufgeschirr zu stecken und zu sagen, es könne laufen, würde es auch keinen Sinn machen, ein gesundes Kind, das mit 4 natürlich schon laufen kann, in einem Kinderwagen festzuschnallen, und am Laufen zu hindern.
Genauso ist es doch auch mit dem Trockenwerden.
(Gesunde)Kinder entwickeln sich in gewissen Zeitfenstern aber eben individuell und das sollte man auch respektieren.
Es ist weder besonders vorteilhaft ein Kind vor der Zeit zu etwas zu drängen, als auch, es unnötig rauszuschieben.
Kinder entwickeln sich individuell und gerade so kleine Kinder haben auch noch ein sehr gutes Gespür für ihr Tempo. Idealerweise haben das die Eltern und Erzieher auch und können entsprechend dem individuellen Tempo motivieren und können erkennen, warum etwas evtl länger dauert. Manche Kinder brauchen vielleicht einen kleinen Schubs, andere brauchen eher noch ein wenig Geduld usw.
Das mag ja schön und gut sein, aber später in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb arbeitet der Ausbilder auch nicht bedürfnisorientiert.
Ein zwei oder dreijähriges Kind ist aber kein kleiner Erwachsener, dem man die Härte des Lebens beibringen müsste, damit es später durchkommt.
Im Gegenteil: In diesem sehr jungen Alter muss ein Kind erstmal lernen, seine eigenen Bedürfnisse (dazu gehören auch individuelle Fähigkeiten) zu spüren und umzusetzen.
Verwehrt man das einem Kind, wird es als Erwachsener eher Schwierigkeiten haben, seine Bedürfnisse SELBER durchzusetzen. Wer also einen selbstständigen Erwachsenen haben will, der zeige einem Kind bei Zeiten, wie es sich selbst wahrnimmt und zu sich selbst findet. Dazu gehört auch, die Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen und nicht einfach konsequent als Trotz oder Böswilligkeit eines Kindes abzutun: Als etwas, das man brechen und in eine Form pressen muss, um das kind zu einem harten Erwachsenen zu erziehen (dieser Erziehungstil ist zum Glück hinter uns)
Und dazu gehört zB dass man ein Kind das Thema trockenwerden "entdecken" lässt: Ohne es zu bremsen aber auch ohne es unter Druck zu setzen.
Normalerweise will ein Kind von sich aus sauber werden: Genauso wie es laufen und sprechen will: Es will können, was die großen können.
Solle das nicht so sein, sollten sich die Eltern natürlich fragen, warum nicht.
Hat das Kind Ängste? Oder hat es vielleicht gemerkt, dass es damit die Eltern auf Trab halten kann? DANN sind Eltern und Erzieher dafür da, das in richtige Bahnen zu lenken.
Auch das ist nämlich "bedürfnissorientiert": Das heißt NICHT, dem Kind komplett nach seinen Launen und seinem Willen machen zu lassen. Das heißt, dem Kind so gut es geht, das zu geben was es BRAUCHT.
Jeder der Kinder hat weiß: nicht immer ist das was Kinder im Moment wollen auch das was sie brauchen.
Eine vernünftige an den Bedürfnissen des Kindes orientierte Erziehung würde ein Kind auch nicht im Winter mit kurzen Hosen rauslassen, nur weil es das will. (auch wenn das hier offenbar nicht jeder verstanden hat)
Der WILLE mag zwar sagen: Kurze Hose, aber das Bedürfnis heißt: Lange Hose!
 

Nikola-mit-Sven

Aktives Mitglied
Soweit ich informiert bin, lernen Kind so ungefähr mit 3 Jahren trocken zu werden.
Nein, das ist zu pauschal. Es gibt auch Kinder, die schon mit anderthalb trocken sind.

Zwang kann aber immer nur verkehrt sein.
Mich würde interessieren warum du hier von Zwang sprichst. Das Kind aufs Töpfchen zu setzen, hat nichts mit Zwang zu tun. Wenn es nichts macht, setzt man es eben runter.
Zwang ist doch nur, wenn man sagt, dass es nicht eher aufstehen darf, bis es etwas gemacht hat und das behauptet hier keiner. Insofern ist es für das Kind auch nicht schädlich immer mal wieder aufs Töpfchen gesetzt zu werden. Solange es jeder Zeit hoch kann, wenn es nicht muss.

Auch das ist nämlich "bedürfnissorientiert": Das heißt NICHT, dem Kind komplett nach seinen Launen und seinem Willen machen zu lassen.
Darüber kann man streiten. Bedürfnisorientiert heißt nüchtern an den Bedürfnissen vom Kind ausgerichtet und genau das geht wie du festgestellt hast aber nicht immer so.

Sorry aber du bist auch der meinung das Töpfchentraining gut ist für kinder.
Du solltest einsehen das kinder menschen sind mit Bedürfnisse und ja auch eine zwei Jährige kann ein bisschen entscheiden.
Und ich finde es nicht schlimm wenn ich zwei Outfits die ich vorher zusammen gestellt habe ihr morgens zeige und sie darauf zeigt was sie lieber anzieht an dem tag.
Meine Tochter kann wenigstens in ihrem Alter bitte und danke sagen. Viele 6 Jährige in meiner Gruppe sind dazu nicht in der Lage.
Ja, bin ich. Unter der Voraussetzung, dass das Kind jeder Zeit aufstehen kann, wenn es nach einiger Zeit nicht möchte und nichts gemacht hat und keiner sagt: Du darfst erst aufstehen, wenn du dein Geschäft erledigt hast. Das ist hier nämlich der Knackpunkt. Und das unterscheidet sich auch vom klassischen Töpfchentraining. Erklär mir doch bitte, wo ein Kind Schaden nimmt, wenn es auf den Topf gesetzt wird und dann wenn es nichts machen möchte wieder aufsteht? Es schnallt niemand das Kind fest und es sagt auch keiner, dass es erst wieder aufstehen darf, wenn es fertig ist.
Du solltest einsehen, dass es im Leben auch Regeln gibt und eine 2 Jährige nicht die Weite einer Entscheidung einordnen kann. Und danke und bitte sind völlig andere Sachverhalte. Das hat damit nichts zu tun.

Halt dich mal fest es klappt sogar sehr gut.
Und das behauptet wer? Du? Soweit ich weiß, bist du ja keine Erzieherin, sondern in der Kinderpflege.
 

Rom2022

Aktives Mitglied
Sorry aber du bist auch der meinung das Töpfchentraining gut ist für kinder.
Du solltest einsehen das kinder menschen sind mit Bedürfnisse und ja auch eine zwei Jährige kann ein bisschen entscheiden.
Nur zum Verständnis, aber wie definierst du überhaupt Töpfchentraining? Ich kapiere ehrlich gesagt nicht, was daran schlimm sein soll, sein Kind auf den Topf zu setzen. Wie soll es denn sonst lernen, sein Geschäft zu verrichten? Durch Gedankenübertragung?
Nichts anderes haben wir mit unserer Tochter ab 20 Monaten damals auch gemacht. In Abständen immer mal auf den Topf gesetzt. Wenn es ging, super. Dann wurde gelobt. Wenn nicht, nicht weiter tragisch. Dann wurde sie wenn sie nicht mehr sitzen wollte oder es nachdem man nochmal motiviert hat und nicht geklappt hat eben wieder hoch genommen und der Topf in die Ecke gestellt.
Ich frage mich wie einige von euch denken, dass Kinder trocken werden.
Dass man ein Kind auf den Topf setzen kann, kennst du aber schon? Nur so zum Verständnis.

azu gehört auch, die Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen und nicht einfach konsequent als Trotz oder Böswilligkeit eines Kindes abzutun: Als etwas, das man brechen und in eine Form pressen muss, um das kind zu einem harten Erwachsenen zu erziehen (dieser Erziehungstil ist zum Glück hinter uns)
Und dazu gehört zB dass man ein Kind das Thema trockenwerden "entdecken" lässt: Ohne es zu bremsen aber auch ohne es unter Druck zu setzen.
Das sehe ich auch wieder etwas anders. Man macht doch Angebote und zeigt dem Kind gewisse Sachen und versucht es dahingehend zu fördern. Dann setzt man es eben auf den Topf und motiviert es mit dem Lauflernwagen zu gehen und sich nochmal hochzuziehen und weiter zu laufen. Hier läuft dann doch vieles über Lob.
Ich denke keiner hier beabsichtigt zu sagen, dass irgendwas mit Strafen erfolgt und mir wird hier auch vieles sehr durcheinander gebracht. Nur weil der Begriff Töpfchentraining verwendet wird, ist das nichts schlechtes. Meine Tochter geht heute auch zum Reittraining und trotzdem wird sie nicht gezwungen und kann uns jeder Zeit anrufen, damit sie abgeholt wird.
Und trotzdem heißt es Reittraining. Gefährlich wird es doch nur, wenn erpresserische Sachen dazu kommen. Dass das Kind zwingend reiten muss oder nicht eher vom Klo kommen darf, bis das große Geschäft gemacht wurde. Ich habe hier aber keinen Beitrag gelesen, wo das jemand sagt. Ich finde die Idee Kindern Entscheidungen zu überlassen an sich auch gut, aber eben erst ab einem gewissen Alter, wo sie schon nachvollziehen, was die Entscheidung bewirkt und wenn Sonnenblumes Tochter wirklich erst 2 ist, kann sie das eben nicht.
Man kann das im kleinen bei Kindern üben. Ob sie lieber ein Zitroneneis haben wollen oder ein Himbeereis. Sowas. Bei Kleidung hätte ich mich da aber sehr zurück gehalten. Weil ich denke, dass das eben schnell in eine andere Richtung gehen kann und zu viele Entscheidungen sind nicht gut für ein Kind und überfordern es.

Verwehrt man das einem Kind, wird es als Erwachsener eher Schwierigkeiten haben, seine Bedürfnisse SELBER durchzusetzen.
Das klingt an sich sehr schön, ist aber im Alltag nie so realisierbar wie du es meinst. Wenn es danach ginge, dürftest du das Kind erst dann in die Kita geben, wenn es will. Viele Eltern müssen aber arbeiten und sie müssen auch früh arbeiten. Ich erinnere an die Tränen, die es oft gibt, wenn ein Kind nach dem Urlaub der Eltern oder in der Eingewöhnungszeit in die Kita muss, obwohl es nicht will. Weiter geht es mit der frühen Zeit. Viele Kinder werden schon um 6:30 Uhr gebracht. Da schlafen viele Kinder diesen Alters normalerweise aber noch. Also machst du das Kind munter und übergehst wieder sein Bedürfnis.
Morgens müssen die Eltern auf Arbeit. Das Kind trödelt und will lieber eine Fernsehserie schauen. Was machst du? Du musst zur Arbeit und übergehst wieder die Bedürfnisse des Kindes.
Ich denke was die Mehrheit von euch sagen will ist, dass die Erziehung sich an der Lebenswelt der Kinder orientiert. Mit bedürfnisorientiert habe ich meine Probleme, weil das hieße, man richtet das Leben an den Bedürfnissen der Kinder aus und das ist nicht realisierbar.
Diese Waldorfkonzepte, in denen das übermäßig praktiziert wird sehe ich übrigens auch etwas skeptisch, weil so eben nicht das Leben ist. Kita sollte auch etwas auf die Schule vorbereiten und wenn man diese Konzepte so immer realisiert, ist es nicht realitätsnahe.
 

Santino

Moderator
Teammitglied
Mit bedürfnisorientiert habe ich meine Probleme, weil das hieße, man richtet das Leben an den Bedürfnissen der Kinder aus und das ist nicht realisierbar.
Diese Waldorfkonzepte, in denen das übermäßig praktiziert wird sehe ich übrigens auch etwas skeptisch, weil so eben nicht das Leben ist.
Waldorfpädagogik hat nichts mit bedürfnisorientierter Erziehung zu tun - im Gegenteil: Die Klassen/Gruppen in klassischen Waldorfschulen und -kindergärten sind so gross, dass es für Lehrer schwierig sein wird, auf einzelne Kinder und Jugendliche individuell einzugehen. Es sind i.d.R. mindestens 30-40 Kinder/Jugendliche.

Dazu ist die Waldorfpädagogik tatsächlich eher autoritär - die suchen sich zum Einen sehr genau aus, wer in ihre Schulen/Kindergärten geht, ob die Einstellung/Gesinnung der Eltern stimmt, ob das Kind nach subjektivem Gusto in das Gruppenklima passt, etc. Zum Anderen ist der Schulalltag sehr rigide strukturiert, die lernen ja bspw. in s.g. Epochen, in denen sie sich mehrere Wochen lang mit nur einem Fach beschäftigen. Die Waldorfpädagogik ist nicht im klassischen Sinne entwicklungsorientiert, sondern sie geht davon aus, dass Kinder erst ab einem bestimmten Alter (in 7er Schritten, Jahrsiebte) bestimmte Inhalte erlernen können - wenn das Kind sich davor dafür interessiert, gibt es das schlichtweg nicht.

Wenn der einzelne Lernende da nicht mitmachen möchte oder anders ist, gibt es schnell Probleme. Und es wird bspw. auch von den Eltern erwartet, dass diese sich aktiv in Arbeitskreisen ins Schulleben bzw. in die Gestaltung des Kindergartens einbringen. Zwar gibt es bis zur 9. Klasse keine Schulnoten, dennoch wird Wert auf Leistung gelegt in Form von mündlichen und schriftlichen Leistungsrückmeldungen. Auch wird grosser Wert auf insbesondere Konformität gelegt, Klassenkasperl haben da eher wenig zu melden.

Das nur zum Hintergrund - habe mich mal näher damit befasst. Waldorfpädagogik ist nicht das, was du unter bedürfnisorientierter Erziehung beschreibst.

Quelle:

Auch hier:

Wer möchte, kann sich dazu auch die Doku "Guten Morgen, liebe Kinder" ansehen - diese Doku und die daran anschliessenden haben eine Klasse einer Waldorfschule vom 1. bis zum 8. Schuljahr begleitet. Da wird eigentlich alles deutlich, was ich hier beschreibe.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Nein, das ist zu pauschal. Es gibt auch Kinder, die schon mit anderthalb trocken sind.
Also richtig trocken, im Sinne von: "Ich spüre einigermaßen zuverlässig, wenn ich muss, und mache mich dann auf den Weg zum Lokus", dürfte äußerst selten sein. Geben tut es das bestimmt, aber solche Ausnahmen kann man nicht auf alle Kinder übertragen.
Mich würde interessieren warum du hier von Zwang sprichst. Das Kind aufs Töpfchen zu setzen, hat nichts mit Zwang zu tun.
Ich sage nicht, dass auf den Topf setzen Zwang ist, ich sage, dass jeder Zwang falsch wäre.
Mich würde interessieren warum du hier von Zwang sprichst. Das Kind aufs Töpfchen zu setzen, hat nichts mit Zwang zu tun. Wenn es nichts macht, setzt man es eben runter.
Zwang ist doch nur, wenn man sagt, dass es nicht eher aufstehen darf, bis es etwas gemacht hat und das behauptet hier keiner. Insofern ist es für das Kind auch nicht schädlich immer mal wieder aufs Töpfchen gesetzt zu werden. Solange es jeder Zeit hoch kann, wenn es nicht muss.
mag sein, aber letztlich bleibt es doch, dass das Kind auf den Topf gehockt wird, ohne wirklich zu kapieren warum. Ein 18 Monate altes Baby wird in der Regel sofort aufstehen und weiterspielen wollen. Also ist es wohl ziemlich sinnlos es immer wieder auf den Topf zu hocken, solange es das Bedürfnis und den Zopf garnicht wirklich verbindet.
wenn man- wie Du sagst- das Kind jederzeit aufstehen lässt, wird es das vermutlich auch jedes mal sofort tun: Ob es sein Geschäft nun verrichtet hat oder nicht.
ich denke, bei den allermeisten Kindern wird das in dem Alter vielleicht nützlich sein, um das Kind grundsätzlich daran zu gewöhnen, dass es das Töpfchen halt auch gibt: Also ein Bekanntmachen, mit diesem Ding. Aber wirkliche Sauberkeit die man dann zuverlässig in der Kita "nützen" könnte, wird man so wohl in dem Alter so nur selten erreichen.
Erklär mir doch bitte, wo ein Kind Schaden nimmt, wenn es auf den Topf gesetzt wird und dann wenn es nichts machen möchte wieder aufsteht?
Garnicht: Es wird wohl aber eben auch nichts bringen.
DAS Kind wird vielleicht den Pott untersuchen, wird ihn interessant finden, vielleicht macht es auch mal rein... aber da von sauberwerden im klassischen Sinn zu reden, wäre wohl einfach zu früh.
Erklär mir doch bitte, wo ein Kind Schaden nimmt, wenn es auf den Topf gesetzt wird und dann wenn es nichts machen möchte wieder aufsteht? Es schnallt niemand das Kind fest und es sagt auch keiner, dass es erst wieder aufstehen darf, wenn es fertig ist.
Du solltest einsehen, dass es im Leben auch Regeln gibt und eine 2 Jährige nicht die Weite einer Entscheidung einordnen kann. Und danke und bitte sind völlig andere Sachverhalte. Das hat damit nichts zu tun.
Was denn nun? Regeln oder selbst entscheiden, wann es aufstehen will?
Klar kann ein zweijähriges schon erste Regeln einhalten, aber die sollten sich eben nichts aufs Sauber werden beziehen. DAs wäre dann nur mit Druck zu erreichen.
Dass man ein Kind auf den Topf setzen kann, kennst du aber schon? Nur so zum Verständnis.
Was Du nichts sagst? DAS geht? Ist ja n Ding....
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben