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Sri Lanka... Reflektion und Lehren für die eigene Zukunft

Styx.85

Aktives Mitglied
Servus miteinand,

den ein oder anderen unter euch ist vielleicht die gegenwärtige Situation aus Sri Lanka nicht entgangen.

Gemeint ist Folgendes in Kurzfassung:


Nun haben wir es hier keinesfalls mit einer Naturkatastrophe oder generell etwas Unerwartetem zu tun.
Grund für dieses millionenfache Leid ist eklatantes Missmanagement auf Basis von Ideologie und Verblendung:

Sri Lanka stellte innerhalb sehr kurzer Zeit in absolut dilletatntischer Art und Weise nahezu seinen ganzen Agrar-Sektor auf biologischen Anbau um.
Die Folgen aus Verzicht auf Kunstdünger, Insektizide und Wachstumsbeschleuniger holen sie nun ein.

Eine korrekte, wenn auch in Teilen unnötig relativierende Analyse hierzu liefert arte:


Nun...

Da es ja auch hier recht stark in diese Richtung geht und man zunehmend (zumindest online und in selbstdarstellender Form) gerne "Bio" propagiert, würde mich doch mal interessieren, wie der ein oder andere zu diesem Missstand steht.

Wenn Ideologie Bildung ersetzt, sind solche Szenarien, wenn auch in abgewandelter Form, auch zunehmend in reicheren Teilen der Welt möglich.

Bio ist eben kein Allheilsbringer und schon gar nicht geeignet um eine permanent wachsende Welt zu ernähren.
Wir brauchen industrielle Landwirtschaft. Wir brauchen Gentechnik, Dünger, Pestizide und weitere Additive...

Besonders heikel:
Sri Lanka ist ein tropisches Land mit fruchtbaren und eigentlich ganzjährig bebaubaren Böden. Es hat durchaus (mit modernen Mitteln) die Kapazität, sein Volk zu ernähren, auch ohne große Importe aus dem Ausland. Wenn man denn vernünftig Landwirtschaft betreiben dürfte...

Eine ähnliches Szenario in vielen anderen Teilen der Welt dürfte somit noch (!) heftiger ausfallen, als dort.

Sri Lanka als Fanal für die Zukunft?
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Ideologisch verblendet ist wohl der, der dem falsch angegangenen Bioanbau jetzt die ganze Schuld zuschreibt und somit die Idee verteufelt. Nicht die Idee an sich ist schlecht, sondern die Durchführung. Und die Gründe dafür (Gier).

„Der Präsident – findig in Geldangelegenheiten, weniger bewandert in landwirtschaftlichen Fragen – wollte durch die Umstellung der Landwirtschaft auf Bio in erster Linie Geld sparen: 400 Millionen Dollar für importierte Düngemittel? Die braucht man als rein biologisch wirtschaftender Staat ja nicht mehr. Pflanzenschutzmittel? Total überflüssig. Das gesparte Geld konnte man dann wunderbar investieren in.… ja, in was? Nicht in die Ausbildung der Bauern, die von Ökolandbau bis dahin keinerlei Ahnung hatten. Nicht in organische Dünger, Kompost oder geeignetes Saatgut. Sondern in Dinge, die dem Präsidenten am meisten am Herzen lagen: Prachtbauten, Steuergeschenke an gute Freunde und in Projekte der guten alten Familie. Die ist in Sri Lanka seit mehr als 17 Jahren an der Macht und auf dem besten Wege, das Land zu einem autokratischen System auszubauen.“

„Wer nun also geneigt ist, dem Ökolandbau die Schuld an der Misere zu geben, der sollte sich einmal fragen: Was ist die größere Gefahr für die Menschheit, der Verzicht auf Pflanzenschutz oder die menschliche Gier? Die Umstellung auf Bio ist nicht der Grund für den Zusammenbruch des Landes. Sie hat aber einen letzten Schubs zum endgültigen Niedergang gegeben. Denn wie jeder Landwirt weiß: Vor Bio kommt die Umstellungsphase. Und die ist eine Durststrecke.“
 

Revan233

Aktives Mitglied
Das Problem ist, so wie in vielen Ländern, dass es der Staatsführung gleichgültig ist, was im Land vorsichgeht. Sie brauchen keine guten Entscheidungen treffen, weil es für sie selbst völlig egal ist ob sie gute Entscheidungen treffen.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Hmmm... ach so ist das...

Biolandwirtschaft geht also doch irgendwie mit Kunstdünger und Pestiziden.

Ok, das wusste ich natürlich nicht und der Präsi von Sri Lanka wohl auch nicht.

Dachte man wäre in diesem Milieu immer stolz darauf von dem "Teufelszeug" welches die Welt ernährt, eben nichts verwenden zu müssen.

Ja, da geht etwas schief und niemand möchte eigentlich so recht wissen wieso.
Notfalls reichen da eben auch Einzeiler ohne jeden Beleg.... (...)

Die hier gezogenen Vergleiche sind ziemlich traurig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Das Problem ist, so wie in vielen Ländern, dass es der Staatsführung gleichgültig ist, was im Land vorsichgeht. Sie brauchen keine guten Entscheidungen treffen, weil es für sie selbst völlig egal ist ob sie gute Entscheidungen treffen.
Das lässt einen hier für die Zukunft nichts gutes erahnen. Übrigens, war auch nicht der Sozialismus am Untergang des Ostblocks dran Schuld, sondern man hat ihn nur falsch ausgeführt noch Fragen, ich nicht mehr.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Zunächst müsste man ja mal klären, ob die Lage weltweit überhaupt mit der Situation in Sri Lanka vergleichbar ist. In Deutschland jedenfalls ist Bio nicht die Antwort auf alles. Im Gegenteil.


Wenn man sich mit den Biobauern auf den Märkten unterhält, sind das oft auch ganz kleine Höfe, die für die Umgebung produzieren. Und das ist derzeit das Problem. Der Umsatz von Biolebensmitteln bricht gerade massiv ein, da Lebensmittel teuer sind und die Menschen dann eben lieber Bio in den Supermärkten kaufen als in den Hofläden. Bereits diesen Winter bleibt viel Gemüse auf den Feldern, weil die Bauern es nicht mehr loswerden.

.



Abgesehen davon werden in Europa immer noch die flächenmäßig großen Höfe unterstützt.
Die kleinen Biohöfe werden bei uns fast gar nicht unterstützt.



Aber @Shorn weiß da sicher besser Bescheid und ich bin gespannt, wie er das sieht.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Billiges, effizient produziertes Essen ist also ein Problem... ok.

"Sie haben also kein Brot... na, sollen sie doch Kuchen essen."

Einem Problem, welches Millionen Menschen Lebensgefahr beschert und von Experten gut analysiert wurde, wird ein Artikel einer Öko-Landwirtschafts-Influencerin gegenübergestellt, welcher ein Kommentar ist, keine fachkunde Analyse... auch ok.

Der fast mantraartige Verweis, dass etwas "nicht richtig" gemacht wurde, nachdem es krachend und in einem nahezu abgeschlossenen System schief lief ist auch nichts Neues aus einer gewissen Ecke des politischen Spektrums.

Öko ist Glaube, Öko ist Luxus und nein, Öko ernärt keine 8 Mrd. Menschen auf der Welt.

Und setzt sich Öko oder vielmehr dessen radikalisierte Verfechter gegen den freien Markt durch, wird sich das Elend von unten nach oben fressen.
Ich finde es immer spannend, wie man, vom Leben selbst gebeutet und in seinen Optionen doch arg eingeschränkt, noch munter weiter in geradezu selbstzerstörerischer Art und Weise für sich selbst zuerst die Knute fordert.

Aber gut.... bitte weiter so.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Sri Lanka stellt seine Landwirtschaft um, die Leute verhungern daraufhin reihenweise und wir sollen mal wieder daran Schuld sein, habe ich das so richtig verstanden?
Normalerweise sollte jeder wissen, dass erst mit der Erfindung des Kunstdüngers der Hunger zurückgedrängt werden konnte, auch hier in Deutschland, es sollte allgemein bekannt sein das man diese riesen Menge an Menschen auf der Welt nicht mit Methoden des Frühmittelalters ernähren kann. Das haben wir schon im Heimatkundeunterricht in der 4. Klasse gelernt.
Die Erfindung des Kunstdüngers und die damit einher gegangenen Ertragssteigerungen waren ein Meilenstein in der Ernährung der Menschheit. Wenn dennoch irgendwelche abgehobenen unfähigen Politiker egal wo sie sind, trotz dieses Wissens, das Fahrrad noch einmal erfinden möchten, brauchen sich nicht zu wundern, dass sie auf die Schxxxxxe fliegen. Ich hoffe die Bevölkerung jagt diese Truppe zum Teufel.
 

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