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Gelöscht 125119
Gast
Da gebe ich recht. Deshalb schrieb ich oben "eine zu starke emotionale Involvierung". Wenn man persönliche Erfahrungen reflektieren kann und auch eine gewisse Distanz aufbauen kann, so kann diese persönliche Erfahrung durchaus neue, spannende Aspekte bringen. Wenn man emotional aber zu sehr drin hängt, wird das dann oft schwierig, die sachliche Distanz zu halten.Keine Qualifikation per se, finde ich, aber ich finde die Mischung aus eigener Erfahrung + professioneller Qualifizierung eine super Sache.
Eigene Betroffenheit kann den Blick erstmal verengen, deswegen ist wichtig diese zu reflektieren.
In meinem Studium war nicht untypisch die eigene Biografie in wissenschaftliche Arbeiten einfließen zu lassen, wichtig ist dabei die Positionierung am Anfang, also transparent zu machen, aus welcher Perspektive man sich einem Thema annähert.
Nur weil jemand betroffen ist, ist er nicht automatisch wissenschaftlich schlechter - aber eben auch nicht automatisch wissenschaftlich besser. Er benötigt aber, anders als nicht selbst Betroffene, eine zusätzliche Ebene, um die wissenschaftliche Distanz zu halten.
Allerdings geht es bei Integrationskursen meines Wissens nach auch weniger um Wissenschaftlichkeit, sondern mehr um pädagogisch-integrative Fähigkeiten. Auch hier kann eigene Betroffenheit helfen - oder hindern.