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Fachkräftemangel - Wo ist er ?

Waingro

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

lt. den Medien werden ja händeringend Fachkräfte gesucht.

Selbst suche ich im Bereich IT-Support nen Job.
Ich bekomme viele Absagen.
Was mir aufgefallen ist, ist daß auf dem Arbeitsmarkt in meinem Bereich, immer wieder die gleichen Firmen Mitarbeiter für die selben Stellen suchen.
Meine Gedanken, weshalb das so ist:
Ansprüche an die Stelle ist zu speziell
Ansprüche an die Stelle ist nicht machbar
schlechte Bezahlung,
schlechte Arbeitsbedingungen
kurze Einarbeitungszeit
wenig Transparenz
die Stelle ist nur ausgeschrieben, da die Firma sichtbar sein möchte
die Stelle ist nur ausgeschrieben, um evtl. "eine Perle" abzufischen
geringe Belastbarkeit der Bewerber

Selbst habe ich es über Zeitarbeit versucht, durfte allerdings nach 18 Monaten wieder gehen.
Meinen Nachfolger haben sie über komplizierte Umwege eingestellt, da er als Meister für ein Gesellengehalt arbeitet.

Mein Cousin, Personalleiter eines Dax-Unternehmens, sagte zu mir er sehe keinen Fachkräftemangel.
Wenn er ein Projekt hat, sagte er das den Zeitarbeitsfirmen, er brauche diese und diese Leute, wenn das Projekt zu Ende ist oder "scheitert, schickt er sie wieder weg.


Scheinbar werden viele Leute gesucht.
Meine Frage ist wo und zu welchen Bedienungen ?

Den Firmen, die immer wieder Stellen inserieren (meistens auch immer die gleichen Bereiche, sei es Personalwesen, Einkauf, Buchhaltung oder was auch immer) eilt i.d.R. ein gewisser Ruf voraus. Meistens kein sonderlich guter.

Genau diese Firmen haben auch aus verschiedensten Gründen mit hoher Fluktuation zu kämpfen (schlechte Personalführung, miese Bezahlung bei gleichzeitig hoher Erwartungshaltung, kaum bis keine Aufstiegsmöglichkeiten, schlecht strukturierte Arbeitsplätze/prozesse, starre Hierrachien usw.).

Aber statt bekannte Probleme anzugehen und sich in diesen Dingen zu verbessern, lächelt man diese weg oder handelt komplett am Problem vorbei.

Die Top-Arbeitgeber in ihren Branchen haben selbstredend kaum mit Personalmangel zu kämpfen, weil sich da zum einen kaum jemand wegbewirbt und sie andersherum von ihrem guten Ruf profitieren, sich somit auch mehr Leute bewerben.

Viele Unternehmen haben es eben immer noch nicht verstanden, dass die Leute nicht mehr fürn Appel und n Ei arbeiten, in einer Zeit wo alles massiv teurer wird und Aufsichtsräte und Führungspositionen in Konzernen jährlich irgendwelche üppigen Prämien ausgeschüttet bekommen, das Geld für sonstwas verschleudern und man selbst um jeden Euro mehr kämpfen muss.

Abseits davon ist es allerdings auch ein Scam , was man Brutto mehr verdienen muss, damit man es dann am Netto wirklich spürt...
 

Daoga

Urgestein
Befristungen im öD seh ich eigentlich kaum noch. Höchstens bei Stellen für Projekte mit Ablaufzeit und oder bezahlt aus Fördergeldern. Vor 5-7 Jahren waren Befristungen noch Gang und Gebe inzwischen können die sich das nicht mehr erlauben. Sie sind froh, wenn sie überhaupt Personal finden und halten können.
Das gab es schon mal in den 60ern, als die freie Wirtschaft deutlich verlockender war als der öD und deshalb alles zum lebenslänglichen Beamten gemacht wurde was sich nicht rechtzeitig dünne gemacht hat. Heute scheut man die Verbeamtung wegen der dicken Keule namens Pensionsforderungen, die irgendwann hinterher kommt, aber vielleicht läßt sich das anders gar nicht mehr lösen als wieder zu Verbeamten. Die Leute möchten heute gern wieder mehr Sicherheit im Beruf, bessere Vereinbarkeit Beruf/Familie, und da läßt der Staat als AG wenig anbrennen.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Nun besteht der Arbeitsmarkt aber nicht nur aus dem ÖD und IT Bereich, interessant wäre da eher wie es im Ganzen aussieht.
Es scheint auch so zu sein das heute jeder denkt er wäre zu höherem berufen, heisst nur ein Studium kommt in Frage.
Das dem nicht so ist zeigen doch einschlägige Threads hier im HR, da fragt man sich doch was ist denn so schlecht daran einen handwerklichen Beruf zu erlernen, immerhin muss es auch den geben der ein Haus baut, eine Heizung installiert oder Dachstühle errichten kann.
 
G

Gelöscht 60553

Gast
Es scheint auch so zu sein das heute jeder denkt er wäre zu höherem berufen, heisst nur ein Studium kommt in Frage.
Ja, das stimmt. Als ich 2009 meine Ausbildung abgeschlossen hatte, haben mir die Unternehmen suggeriert, dass das nichts wert ist. Keiner wollte mich einstellen und so ging es vielen anderen auch. Ich war förmlich gezwungen nochmal zu studieren, um auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben. Jetzt haben wir den Salat, dass es zu viele Akademiker gibt....
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Ja, das stimmt. Als ich 2009 meine Ausbildung abgeschlossen hatte, haben mir die Unternehmen suggeriert, dass das nichts wert ist. Keiner wollte mich einstellen und so ging es vielen anderen auch. Ich war förmlich gezwungen nochmal zu studieren, um auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben. Jetzt haben wir den Salat, dass es zu viele Akademiker gibt....
Richtig und es gibt im Umkehrfall deshalb auch zuwenuige die einen handwerklichen beruf erlenen wollen. Was aber ist so dramatisch daran eben nicht zu studieren sondern mit einer Ausbildung ins berufsleben einzusteigen.

Ich zb. bin gelernter Landwirt und war selbständig mit einem gepachteten Betrieb und als Lohnunternehmer, im späteren Verlauf war ich angestellt auf einem Lohnbetrieb.
Das Studium wird viel zu hoch bewertet in dem man der Meinung ist ohne nur ein Mensch zweiter Klasse zu sein.
 
G

Gelöscht 63394

Gast
Befristungen im öD seh ich eigentlich kaum noch. Höchstens bei Stellen für Projekte mit Ablaufzeit und oder bezahlt aus Fördergeldern. Vor 5-7 Jahren waren Befristungen noch Gang und Gebe inzwischen können die sich das nicht mehr erlauben. Sie sind froh, wenn sie überhaupt Personal finden und halten können.
Nein, das stimmt nicht. Bei uns sind der Großteil der Ausschreibungen befristet. Die Abteilungen haben mit den Auswirkungen seit Jahren zu kämpfen. Aber die Entscheidungen zu den Befristungen werden an anderen Stellen getroffen.
 
G

Gelöscht 63394

Gast
Ja, das stimmt. Als ich 2009 meine Ausbildung abgeschlossen hatte, haben mir die Unternehmen suggeriert, dass das nichts wert ist. Keiner wollte mich einstellen und so ging es vielen anderen auch. Ich war förmlich gezwungen nochmal zu studieren, um auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben. Jetzt haben wir den Salat, dass es zu viele Akademiker gibt....
Gibt es denn zu viele Akademiker? Die allermeisten Akademiker kommen unter. Die Arbeitslosenquote unter den Akademikern insgesamt ist nicht höher als bei anderen Berufen.
In manchen Branchen fehlen eben so oder so Leute, ob es nun Akademiker gibt oder nicht. Und das sind eben die Branchen mit den schlechten Arbeitsbedingungen.
 

kasiopaja

Urgestein
Den Firmen, die immer wieder Stellen inserieren (meistens auch immer die gleichen Bereiche, sei es Personalwesen, Einkauf, Buchhaltung oder was auch immer) eilt i.d.R. ein gewisser Ruf voraus. Meistens kein sonderlich guter.

Genau diese Firmen haben auch aus verschiedensten Gründen mit hoher Fluktuation zu kämpfen (schlechte Personalführung, miese Bezahlung bei gleichzeitig hoher Erwartungshaltung, kaum bis keine Aufstiegsmöglichkeiten, schlecht strukturierte Arbeitsplätze/prozesse, starre Hierrachien usw.).

Aber statt bekannte Probleme anzugehen und sich in diesen Dingen zu verbessern, lächelt man diese weg oder handelt komplett am Problem vorbei.

Die Top-Arbeitgeber in ihren Branchen haben selbstredend kaum mit Personalmangel zu kämpfen, weil sich da zum einen kaum jemand wegbewirbt und sie andersherum von ihrem guten Ruf profitieren, sich somit auch mehr Leute bewerben.
Das stimmt so nicht. Es gehen halt auch mehr in Rente als nachkommen.
Bei uns suchen alle Firmen in allen Branchen und Berufen händeringend.
Wir waren gerade bei einer mittelständischen Firma ein Gartengerät kaufen.
Die haben uns erzählt, dass eine Mitarbeiterin in der Firma gekündigt hat, die 12 Jahre dort gearbeitet hat, weil sie einen Arbeitsplatz direkt neben ihrer Wohnung gefunden hat.
Die haben wochenlang ohne Erfolg inseriert und nun durch Zufall per Mundpropaganda eine neue Mitarbeiterin gefunden.
Die haben nicht lange rumverhandelt , sondern waren einfach glücklich überhaupt jemanden gefunden zu haben.
Und das geht hier den meisten Firmen so.
 
G

Gelöscht 63394

Gast
Bei uns in der Gegend ist der Fachkräftemangel schon deutlich spürbar.
Die Firmen bekommen auch nicht mehr genug Azubis. Noch nicht mal die Banken oder Krankenkassen.
Manchmal bekommen die Mitarbeiter sogar Prämien, wenn sie einen Azubi anschleppen oder einen Arbeitnehmer.
Viele Banken bauen ja auch überall Filialen ab. Da würde ich auch keine Ausbildung machen wollen.
 

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