Fachkräftemangel - Wo ist er ?

Ich kann aus meinem Umfeld sagen, dass es praktisch in der gesamten öffentlichen Verwaltung massiven Fachkräftemangel gibt.

Die Anzahl der Bewerbungen hat sich halbiert und die Qualität der Bewerber ist so schlecht geworden, dass man oft kein geeignetes (Fach-)Personal findet. Das gilt für fachspezifische Bereiche wie der Kindesbetreuung, der Feuerwehr aber auch für allgemeine Bereiche. Bei letzteren wird oft schlechter bezahlt als in der Privatwirtschaft.
Den einzigen Trump den wir da noch haben ist die Familienfreundlichkeit+Sicherheit. Deswegen arbeiten sehr viele Frauen im öffentlichen Dienst weil sie Teilzeit und Kind hier gut unter den Hut kriegen.

Aber ja, es mangelt massiv an Fachkräften.

_vogelfrei meinte:

Du, das ist mir bewusst Das ist ja meine Kritik: Es gab damals nicht genug Plätze und heute einen eklatanten Mangel.

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Und als Ergänzung: das ist noch nicht allzu lange her, ich hab 2014 zu studieren begonnen. Mit einem Abschnitt von 2,4 habe ich im ersten Bewerbungsjahr (10 Hochschulen) nur Absagen bekommen und erst im 2. Jahr als ich mich wirklich Deutschlandweit an über 20 HS beworben habe 4 Zusagen bekommen.

Andreas900 meinte:

Deswegen arbeiten sehr viele Frauen im öffentlichen Dienst weil sie Teilzeit und Kind hier gut unter den Hut kriegen.

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Nein, das liegt daran weil die Jobs in der Verwaltung leider sogenannte typische Frauenberufe sind. In der freien Wirtschaft ist ebenso Teilzeit möglich und natürlich mobiles Arbeiten. Zudem dürfen auch Männer Teilzeit arbeiten und sich um die Kinder kümmern. Es sollte nicht als Selbstverständlich angesehen werden, dass das Aufgabe der Frauen ist, denn die 50iger sind schon etwas länger vorbei. Ansonsten stimme ich dir zu und habe im öffentlichen Dienst dieselben Eindrücke zu Bewerbungen gesammelt.

Es gibt Bereiche, wo Hungerlöhne gezahlt werden. Da braucht sich dann keiner zu wundern, wenn dort niemand arbeiten will.

Ich war meinem öffentlichen Dienst Arbeitgeber zu teuer und er hat mich einer Abfindung in Rente geschickt. War in Orndnung, so viel Geld hätte nicht mehr sparen können. Aber dafür wird dann jemand eingestellt, der billiger ist als ich. So kann man es auch machen.

Bei uns sind auch die Stellenbewertungen nach unten gestuft worden. Was da teilweise alles gefordert wird und wie es dann eingestuft ist...

Andreas900 meinte:

Ich kann aus meinem Umfeld sagen, dass es praktisch in der gesamten öffentlichen Verwaltung massiven Fachkräftemangel gibt.

Die Anzahl der Bewerbungen hat sich halbiert und die Qualität der Bewerber ist so schlecht geworden, dass man oft kein geeignetes (Fach-)Personal findet. Das gilt für fachspezifische Bereiche wie der Kindesbetreuung, der Feuerwehr aber auch für allgemeine Bereiche. Bei letzteren wird oft schlechter bezahlt als in der Privatwirtschaft.
Den einzigen Trump den wir da noch haben ist die Familienfreundlichkeit+Sicherheit. Deswegen arbeiten sehr viele Frauen im öffentlichen Dienst weil sie Teilzeit und Kind hier gut unter den Hut kriegen.

Aber ja, es mangelt massiv an Fachkräften.

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Naja, Sicherheit....im ÖD gibt es mehr Befristungen als in der freien Wirtschaft.

Mirila meinte:

Nein, das liegt daran weil die Jobs in der Verwaltung leider sogenannte typische Frauenberufe sind. In der freien Wirtschaft ist ebenso Teilzeit möglich und natürlich mobiles Arbeiten. Zudem dürfen auch Männer Teilzeit arbeiten und sich um die Kinder kümmern. Es sollte nicht als Selbstverständlich angesehen werden, dass das Aufgabe der Frauen ist, denn die 50iger sind schon etwas länger vorbei. Ansonsten stimme ich dir zu und habe im öffentlichen Dienst dieselben Eindrücke zu Bewerbungen gesammelt.

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Und ich stimme dir wiederum zu, dass Kindeserziehung keine reine Frauensache ist, aber selbst in der Verwaltung gibt es praktisch keine Männer die Teilzeit arbeiten. Es arbeiten vielleicht 30% der Frauen in Teilzeit aber es sind keine 3% der Männer.

Ob Verwaltung der typische Frauenberuf ist weiß ich nicht. Ich finde gerade die Arbeit im Büro ist sehr geschlechtsneutral. Es gibt nur in den spezifischen Feldern Schwerpunkte. Zum Beispiel arbeiten bei der Feuerwehr fast nur Männer und in Kindertagesstätten fast nur Frauen.

Übrigens dort....

Blättchen meinte:

Bei uns sind auch die Stellenbewertungen nach unten gestuft worden. Was da teilweise alles gefordert wird und wie es dann eingestuft ist...
Naja, Sicherheit....im ÖD gibt es mehr Befristungen als in der freien Wirtschaft.

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..... gibt es dann auch viele Befristungen. Befristungen gibt es vor allem in Bereichen mit stark schwankenden Arbeitsbedarfen. Das ist bei den Kindertagesstätten oder in Flüchtlingsunterkünften so.
Umgekehrt haben die meisten allgemeinen Verwaltungsmitarbeiter unbefristete Verträge.
Nur kriegt man die Fachkräfte halt auch mit unbefristeten Verträgen kaum noch.

Die starren und unflexiblen Strukturen passen nicht zu den Erwartungen vieler junger Menschen und Sicherheit wissen viele erst dann zu würdigen wenn sie älter sind und es mal nicht mehr so läuft.

Ich glaub das ist aber eine generelles Problem, welches auch zum Beispiel Handwerker haben. Es gibt weniger junge Menschen und weniger motivierte. Die Bindung zum Arbeitgeber ist geringer und die Auswahl an Jobangeboten ist groß wenn man was drauf hat.

Bei uns in der Gegend ist der Fachkräftemangel schon deutlich spürbar.
Die Firmen bekommen auch nicht mehr genug Azubis. Noch nicht mal die Banken oder Krankenkassen.
Manchmal bekommen die Mitarbeiter sogar Prämien, wenn sie einen Azubi anschleppen oder einen Arbeitnehmer.

Befristungen im öD seh ich eigentlich kaum noch. Höchstens bei Stellen für Projekte mit Ablaufzeit und oder bezahlt aus Fördergeldern. Vor 5-7 Jahren waren Befristungen noch Gang und Gebe inzwischen können die sich das nicht mehr erlauben. Sie sind froh, wenn sie überhaupt Personal finden und halten können.

Mirila meinte:

Befristungen im öD seh ich eigentlich kaum noch.

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Das ist ja auch verständlich, ich habe es selbst erlebt.
Du deckst das Projekt als Zeitarbeiter ab, danach wirst du wieder weggeschickt.

Somit brauche ich weniger Festangestellte.

Hajooo hast du dich eigentlich auch mal im Amt als IT-ler beworben? Soweit ich weiß, ist die Bezahlung zwar nicht so top wie in der freien Wirtschaft, dafür sind die Arbeitsplätze sicher & zumindest in Berlin werden in den Ämtern immer IT-ler gesucht.