Und irgendwo wird es immer vermerkt sein
Selbst wenn es nicht irgendwo schriftlich vermerkt ist, ist es in den Köpfen der Menschen vermerkt. Ich sagte es schon. Wir leben nicht in Afrika oder irgendwo in den USA wo es unendliche Weiten sind und dass man wenn man an die Westküste zieht sein ganzes Leben von der Ostküste hinter sich lassen kann.
Deutschland ist ein kleines Land, wo doch irgendwie jeder irgendwen kennt der den anderen kennt.
Man vergeltet Mord mit Mord (Todesstrafe)Das sehe ich anders. Was hat eine Strafmündigkeit mit der Todesstrafe zu tun? Die Todesstrafe ist im Deutschland abgeschafft und kann auf legalem Wege auch nicht wieder eingeführt werden, weil das gegen die Verfassung verstoßen würde.
Wenn man 12 Jährige einsperrt klammert man aus, dass sie durch ihr Umfeld sozialisiert werden und das Umfeld immer eine gewisse Rolle an der Prägung des Menschen spielt.
Und wo will man dann die Grenzen ziehen?
Wie schon gesagt, mit 12 ist der Kopf noch im Reifeprozess.
12 Jährige haben ein anderes Verständnis von Recht und Unrecht als viele 14 Jährige, denen ab dem Alter durchaus schon bewusst ist, welche Konsequenzen ihr handeln hat. Nicht umsonst findet in dem Alter oft auch die Konfirmation statt. 14 Jährige haben ein anderes Verständnis als 10 oder 12 Jährige. Wer das in Frage stellt, sollte sich mal die Mühe machen Jugendliche und Kinder in einer 6. und in einer 8. Klasse aufzusuchen und diese Mal eine Schulstunde lang begleiten. Man wird feststellen: Zwischen 2 Jahren liegen Welten.
Richtig, finanzierbar. Mehr 12 Jährige im Jugendknast kosten mehr Geld, das jetzt schon kaum da ist. Viele Jugendvollzugsanstalten suchen händeringend nach Personal.Man muss rational abwägen, welche Gründe dafür und welche dagegen sprechen und welche Strafen und Maßnahmen - je nach Schwere der Straftaten - bei Kindern im Alter von 12 und 13 Jahren angemessen wären. Und ob dies überhaupt hilfreich und finanzierbar wäre.
Abgesehen davon halte ich es nach wie vor für bedauerliche Einzelfälle.
Jugendgewalt mag zugenommen haben, aber solche Extremfälle mit 30 Messerstichen unter unter 14 Jährigen passieren vielleicht alle 5 bis 10 Jahre ein oder zwei Mal irgendwo.
Ich finde es medial bedauerlich, dass man jetzt so tut, als wären alle Eltern der Horror und als würden Jugendliche heutzutage Monster sein.
Und auch gehe ich hier mit dem Allheilmittel Gefängnis nicht konform.
Ich weiß nicht, aber bei der Debatte wird so getan, als ob man irgendwas richten kann, wenn man 12 Jährige 10 Jahre lang ins Gefängnis steckt. Vielleicht hätten einige bei dem Gedanken ihren Seelenfrieden, aber was erwartet man wirklich, wenn man auf die Resozialisierung der Täterinnen schaut? Schaut man bei der Forderung nach Gefängnis und früherer Strafmündigkeit wirklich nach dem Wohlbefinden der Täterinnen oder geht es denjenigen dabei nur um ihren inneren Seelenfrieden? Frei nach, jetzt sind die weggesperrt und die werden sich dadurch in jedem Fall ändern? Denkt man 10 Jahre Gefängnis machen daraus bessere Menschen?
Ich lege meine Hand ins Feuer, dass 2 Jahre Aufenthalt in einer Psychiatrie mit dementsprechenden Therapieprogrammen mehr erreichen als 10 Jahre Gefängnis.
Ja, unser Jugendstrafrecht ist im Vergleich zu den USA sehr human, aber wir wissen auch, dass sich im Alter zwischen 12 und 18 sehr viel ändern kann und der Mensch nie wieder so beeinflussbar sein wird wie da.
Dass man aber auch nie wieder so viel versauen kann wie in diesem Alter. Wir sollten uns insofern genau überlegen, ob wir eine frühere Strafmündigkeit auch wollen.
Wie gesagt, die Schweiz ist ein kleineres Land. Ich bezweifle arg, dass Deutschland das finanzieren könnte und es ist nachgewiesen, dass man bei 12 Jährigen mit Therapie mehr erreicht, als sie einzusperren.