Naja einerseits ja, andererseits ist das aber eben auch eine Haltung die einer Gesellschaft nicht besonders gut tut. Gerade in einer überalternden Gesellschaft tut man schon gut daran, Kinderkriegen attraktiv zu machen und eben nicht nur noch für "Reiche" zu ermöglichen.Nach wie vor sind 100% Elterngeld auf 3 Jahre illusorisch, auch wenn es für gewisse Leute wie der 6er im Lotto klingt. Sich ein Kind anzuschaffen ist eine bewusste Entscheidung, ich weiß, was auf mich zukommt und muss mit den Abstrichen leben.
Unser Staat tut eine Menge für Familien mit Kindern, eine 100%-Finanzierung ist weder machbar noch realistisch, von fair ganz zu schweigen.
Also im Sinne der Gesamtgesellschaft ist es schon richtig, das Leben mit Kindern finanzierbar zu machen.
Und ich finde, das hat weniger mit Fairness zu tun, als eben auch mit Pragmatismus. Wollen wir in einer Gesellschaft leben, in der man es sich schlicht nicht mehr leisten kann Kinder (oder eben auch alte Menschen- das darf man nicht vergessen: Hier gelten ähnliche Prinzipien) "mitzuschleifen" und wo nur der Erwerbstätige Mensch etwas zählt?
Aber natürlich wäre zB ein Elterngeld von 100% nicht realisierbar und auch nicht so sinnvoll. Viel viel sinnvoller wäre in meinen Augen, wenn es endlich mal geeignete maßnahmen gäbe, die sicherstellen, dass:
1. Menschen, die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen durch die berufliche Auszeit keine derartigen Nachteile haben müssen, sondern dass es eben machbar ist, ein paar Jahre auszusetzen und TROTZDEM hinterher nicht von Altersarmut bedroht zu sein
2. Die Fremdbetreuung muss besser und fächendeckender werden
und 3. (und das sist in meinen Augen der wichtigste Punkt): Es muss endlich etwas dagegen unternommen werden, dass Familien nicht mehr von einem (guten) Gehalt leben können: Es muss unbedingt was an den Mieten gemacht werden. In meine nAugen ist das eine riesen Schande, dass die Mietlage letztlich über den gesamten Lebensentwurf (Kriege ich Kinder? Wieviele? Kann ich sie zuhause betreuen?) entscheidet.
Das würde auch ALLEN zugute kommen und wäre sicher sinnvoller als eine Erhöhung des Elterngeldes.
ich bin schon der Meinung, dass es weniger Sinn macht, wenn der Staat immer weiter Lücken füllt und reinbuttert: Es braucht mehr Regeln an ANDERER Stelle! (eben zB dem Mietmarkt)