Kinder großziehen ist vor allem eine eigene Entscheidung. Ich entscheide mich, meine Zeit, meine Bequemlichkeit, meine Ruhe zu opfern und vor allem eine Menge Kohle. Es ist meine persönliche Entscheidung.
ja, es ist (meist) eine eigene Entscheidung, aber eben eine die unsere Gesellschaft dringend braucht.
Wenn es keiner mehr macht, wer zahlt dann unsere Rente und die Steuern der Zukunft?
Es ist vielleicht eine freie Entscheidung, aber eben keine die einen nur persönlich betreffen würde und vor allem ist es keine Entscheidung, auf die die Gesellschaft als Gesamtheit verzichten könnte.
Übrigens ist auch die Pflege eines älteren Angehörigen eine freiwillige Sache: Wer zB seinen Ehepartner oder die Schwiegermutter pflegt hätte sich ja auch anders entscheiden können: man kann sich doch scheiden lassen, bzw hätte man doch garnicht heiraten müssen.
Du vergleichst hier Kinderaufzucht mit Pflege von Angehörigen,
Nein, ich vergleiche sie nicht:
Kinder"aufzucht" IST Pflege von Angehörigen!
Du vergleichst hier Kinderaufzucht mit Pflege von Angehörigen, die mir übrigens auch ohne Kinder noch bevorsteht.
Ja und aus Sicht der Gesamtgesellschaft ist es auch durchaus gut und erstrebenswert, dass Du deine Angehörigen pflegst und dies nicht die Allgemeinheit mittragen muss.
Klingt vielleicht etwas komisch, aber auch wer selber keine Kinder hat, IST ja in jedem Fall selber Kind- also jemand, der später in der Gesellschaft seinen Teil beiträgt.
Ein Kind ist eben KEIN reines Privatvergnüngen, sondern die Gesellschaft hat in der Regel etwas davon.
Also jeder von uns, der Steuern zahlt, Rente zahlt, Angehörige pflegt, konsumiert und sonst wie den Laden durch Arbeit, Einsatz oder Geld am Laufen hält, war ja einmal ein Kind, das von Eltern geboren und aufgezogen wurde und von einem System an Pflege- und Bildungseinrichtungen erzogen wurde. Der Staat investiert in die Kinder und bekommt etwas zurück (zumindest in der Regel)
Und sobald dieses Kind anfängt, seinen Teil beizutragen hat es sich quasi für die Gesellschaft schon "gelohnt" und ist eben nicht einfach nur "Privatvergnügen der Eltern".
Abgesehen vom menschlichen Wert, aber der steht ja auf einem ganz anderen Blatt: Hier reden wir ja vom wirtschaftlichen bereich und da darf man das ganze nicht nur aus der Warte "Habe ich Kinder oder nicht" sehen, sondern man muss sich klar sein: Man WAR ja selber einmal ein Kind, in das der Staat investiert hat und jetzt als Erwachsener investiert man eben in die nächste Generation erwachsener: Ob es nun die eigenen Kinder sind oder nicht.