Schafft man es objektiv nachzuweisen, wie viel Erwerbsarbeitszeit in einem Leben im Schnitt nötig wäre, um eine Gesellschaft am Laufen zu halten?
Völlig unmöglich, da sich der Bedarf sekündlich ändert. Schließlich hängt das von der Nachfrage ab, und diese ändert sich je nach dem wie gut oder schlecht das Angebot ist. Noch dazu ist der Bedarf an unterschiedlichen Dingen je nach Person teils ziemlich unterschiedlich, von den Grundbedürfnissen einmal abgesehen. Auch was uns die Güter wert sind ist rein subjektiv.
Für mich ist z.B. der Eigenbedarf an einer Zigarette 0, da ich nicht rauche. Aber in Zeiten in denen auf die Geldwährung kein Verlass war wurden diese wie Gold als Zahlungsmittel gehandelt, einfach weil die Nachfrage so stark war. D.h. sie hätte, unter den Umständen, für mich plötzlich einen sehr hohen Wert, auch wenn ich sie gar nicht konsumieren möchte.
Es kann also niemals ein Bedarf und damit auch kein Preis objektiv festgelegt werden. Der Wert eines Produktes ist immer subjektiv für jeden Menschen. Nicht zuletzt weil Menschen unterschiedliche Ziele im Leben haben, für deren Erreichung sie die zur Verfügung stehenden Güter nutzen. Und je nach Angebot dafür auf andere Güter zurückgreifen, oder auch ihre Ziele ändern.
Jeder von uns hat andere Vorstellungen was für sie das Leben lebenswert macht, ich könnte z.B. nur schwer auf Schokolade verzichten, trinke aber niemals Alkohol. Das ist nichts was sich zentralisieren lässt.
Es würde mich sehr wundern, wenn wir in den nächsten Jahrzehnten nicht nochmal einen großen Schub in der Produktivität hätten (durch KI und Robotik, autonomes Fahren, 3D-Druck, Biotechnologie...). Deswegen habe ich wegen steigender Altersarmut und Rentenkollaps wie er in der heutigen Form debattiert wird eigentlich keine so großen Bedenken
Die Produktivitätssteigerungen der letzten 50 Jahre waren ganz enorm, die Produktivität ist um rund 250% gewachsen. Nicht zu verwechseln mit dem Wirtschaftswachstum. Nur seit die Bindung an den Goldstandard aufgehoben wurde kommt diese Steigerung nicht mehr bei der breiten Bevölkerung an. D.h. diese wird nicht mehr am Wirtschaftswachstum beteiligt.
Hier grafisch dargestellt (gleich die erste Grafik):
https://wtfhappenedin1971.com/
Auch der Rest der Seite ist sehenswert.
Staaten gaben daraufhin viel mehr Geld aus als durch das Wirtschaftswachstum überhaupt an Gegenwert auf der anderen Seite geschaffen wurden. Meist im Namen von Gerechtigkeit, wegen Krieg, Rettung der Welt und anderen angeblich alternativlosen Gründen, aus denen wir Produkte an denen Blackrock verdient unbedingt von Steuergeldern kaufen mussten. Oder, wie jetzt, die Bevölkerung zu deren Kauf per Gesetz zwingt.
Es folgten cantillon effekt, Inflation, moralische Korrption der Gesellschaft, verzerrte Wirtschaftsrechnung und massive Fehlalokation von Ressourcen inkl. daraus folgender Umweltschäden, die Verunmöglichung Geld als Werterhaltung zum Sparen zu benutzen, gewaltige Umverteilung hin zu 0,01% der Weltbevölkerung welche die Sachwerte besitzen - auf Kosten aller anderen usw.
Wenn wir jetzt bis 67 arbeiten sollen und trotz enormer Produktivitätssteierungen die Arbeitsbedingungen immer belastender werden, dann weil exponentiell wachsende Schulden auch exponentiell wachsende Zinsen verlangen. Damit wird ja auch die angeblich alternativlose Notwendigkeit von Zuwanderung begründet.
Lange hat man diesen Zinssatz planwirtschaft (EZB) niedrig gehalten, doch aufgrund der unvermeidlichen Inflation ist dies nun nicht mehr möglich.
Jetzt pendelt die EZB zwischen Inflationsbekämpfung und Euro-Rettung hin und her, ohne aus dieser Zwickmühle entkommen zu können.
Damit leisten wir uns eine sich neofeudal aufführende Herrschaftsklasse, deren Einkommen komplett davon entkoppelt ist ob sie der Wirtschaft bzw. der Gesellschaft einen Mehrwert bringen, fern jeglicher Validierung mit der Wirklichkeit. Ein Paradies für moralisch aufgeladene Ideologien, welche sich um Tatsachen, Realität, physikalische Gesetze und Bedürfnisse der Menschen nicht scheren.
Ein Wohlstandsphänomen, aus meiner Sicht vergleichbar mit der Dekadenz an der schon das römische Reich gescheitert ist.
Aufgrund der planwirtschaftlichen Ausrichtung, fern der Realität, spricht man hier auch vom Geld- oder Milliardssozialismus.
Damit das Geld wieder bei den wertschöpfend tätigen Menschen ankommt, Leistungsanreize zurück kehren, diese Personengruppe wieder die Nachfrage am Markt und damit die Produktion bestimmen kann (statt erwähnten Neofeudalisten), wodurch sich der Markt wieder an den Bedürfnissen der Bevökerung orientieren würde, wäre eine Umsteuerung zurück zur Marktwirtschaft nötig.
Dies wird aber in absehbarer Zeit demokratisch nicht passieren, da die 14mio Netto-Steuerzahler in der Minderheit sind, alle anderen sind direkt oder indirekt vom Staat abhängig. Und jene Mehrheit wählt lieber Poltiker welche ihnen mehr (Sozial-)leistungen versprechen. Was zu mehr Geldschöpfung führt, mehr Inflation, höheren Steuern, mehr Umverteilung, weniger Leistungsanreize, usw. s.o.
Noch dazu sind die großen Medien komplett abhängig (da sie sich am freien Markt mit diesen Gehältern für die Führungsebene nicht halten könnten, siehe staatliche Zuschüsse und Anzeigenkauf) und werden, aus mir unverständlichen Gründen, immer noch konsumiert.
Und dort wird natürlich jegliche Gefahr für die Neofeudalisten als Untergang der Welt, unethisch, Nazi usw. dargestellt. Was wurde uns nicht alles zum Brexit erzählt, man hatte den Eindruck die Insel geht unter.
Um das zu ändern müsste folgendes passieren:
- Die Bevölkerung wählt eine Alternative
- Diese führt eine stabile, idealer Weise gedeckte Währung ein, was das Ende des Euros bedeuten würde
- Die Staatsausgaben müssten aufgrund fehlender Finanzierbarkeit zurück gefahren werden...
- ... was den Sumpf dann austrocknet, siehe Graichen-Affaire mit den von Blackrock finanzierten Agora-Vereinen
- Auch der Staat müsste sich wieder an de Bedürfnissen der Bevölkerung ausrichten, denn Steuererhöhungen sind viel schwieriger durchzusetzen als die indirekte Inflationssteuer (Zuflucht von Oppertunisten, denn die Menschen verstehen hier Ursache und Wirkung nicht)
- Geld hätte plötzlich wieder die Eigenschaft zum Werterhalt
- Leistung würde wieder bezahlt werden
- Geld zu verdienen wäre nur noch möglich wenn man der Gesellschaft ein Angebot macht welches diese auch möchte. Also keine Zwangsfinanzierung ala GEZ
- Ein Wirtschaftswachstum ohne Ausdehnung der Geldmenge würde die Preise langsam sinken lassen (gedeckte Währungen sind leicht deflationär, auch so eine Lüge dass das was Schlimmes wäre)
- Durch sinkende Preise würden auch jene Menschen profitieren die nicht oder nur wenig Arbeitsleistung erbringen können - nur ohne dass dafür wem anderen etwas weggenommen werden müsste
- Die Produktivität kommt wieder bei der breiten Bevökerung an, welche sich dann z.B. dafür entscheiden kann nur noch 4 Tage zu arbeiten
- Die gigantische Inflationsumverteilung hätte ein Ende und die Kaufkraft würde stattdessen marktwirtschaft auf die Bevölkerung verteilt werden (mehr Leistungsanreiz, sinkende Preise...)
Da auch ich gerne eine 4-Tagewoche hätte und wir unser Schicksal (noch) demokratisch in der Hand haben, bleibt mir also nichts anderes übrig als über beschriebene Zusammenhänge aufzuklären, in der Hoffnung dass die Menschen eine Rückkehrt zur freien Marktwirtschaft und Kapitalismus wählen, welche uns den Wohlstand gebracht haben von dessen Substanz wir die letzten 20 Jahre gezehrt haben.
Wer mehr über Ökonomie lernen möchte dem empfehle ich den YT-Kanal von Dr. Thorsten Polleit bzw. dessen literarische Werke.