Jeden Tag daheim arbeiten und sich Lebensmittel und Fastfood (nicht unbedingt Champagner) liefern lassen statt selber einzukaufen ist doch jetzt schon weit verbreitet, in allen Städten wo die Lieferwege kurz sind, den Extremfall bietet Japan, wo sich immer mehr junge Leute in ihren Wohnungen regelrecht verschanzen, nie an die frische Luft gehen und nur noch elektronisch mit der Welt kommunizieren.
Hikikomori – Wikipedia Wo kriegen die ihre Notwendigkeiten her? Per Lieferdiensten!
Was ist da jetzt das Problem? Der "Champagner" als Zeichen angeblichen Reichtums? Oder daß die Lieferdienste immer mehr zunehmen, wo man gern die Frage stellen darf wieviel den Boten (die oft per Fahrrad oder Mofa unterwegs sind) bezahlt wird?
Na und? Was wäre daran schlimm?
Dass wieder mehr Struktur (meint nicht Durchgeplantheit bis zur letzten Minute) in Tagesabläufe von Familien käme, mehr Familien ein gemeinsames Essen pro Tag hinbekommen, wären gesunde Nebeneffekte.
Bezweifle ich, denn auch in Zukunft wird es Menschen mit sehr unterschiedlichen Tagesabläufen geben, Leute die darauf angewiesen sind auch spät noch einkaufen zu gehen, weil in der Frühe die Zeit zu knapp oder der Weg zu weit ist, wenn man nur von der Arbeitsstelle aus bequem einkaufen gehen kann. Es gibt auch Familien die schon nicht zu gleicher Zeit aufstehen und daher auch zu unterschiedlichen Zeiten essen. Kenne ich von mir selber, meine Mutter hatte ja einen Landwirt geheiratet, da wurde täglich schon um 5 Uhr früh aufgestanden (ich nicht, mich bekommt man zu so einer Zeit nicht aus dem Bett), entsprechend gab es kein gemeinsames Frühstück mit den später Aufstehenden sondern 2 Schichten, und auch das Mittagessen fand dann sehr zeitig um 12 Uhr statt, während ich von der Schule (15 Kilometer entfernt) frühestens um halb zwei, bei Nachmittagsstunden auch erst um 6 Uhr daheim aufgeschlagen bin, je nachdem wie der Bus gefahren ist, daher nix gemeinsames Mittagessen, sondern jeden Tag Aufgewärmtes für mich. Das Abendessen um etwa 7 Uhr kam dann logischerweise für mich viel zu früh. Das mit den gemeinsamen Mahlzeiten hat dann logischerweise nur an den Wochenenden geklappt, aber selbst dann in der Frühe nicht, denn das Vieh wollte auch da ab 5 Uhr seine Versorgung kriegen, und ich und vor 9 Uhr an einem freien Tag aufstehen? Garantiert nicht!
Kurz: wenn jeder Mensch seinen eigenen individuellen Tagesrhythmus hat und zu anderen Zeiten an-oder abwesend ist, darf man nicht automatisch auf tägliche Schnittpunkte für alle bauen. Ansonsten muß nämlich jeder Abschläge machen. Je mehr Beteiligte die alle ihr eigenes Leben haben, um so schwieriger wird die Koordinierung.