Das wäre schön, mir fehlt jedoch der Glaube.
Ich wünschte, ich könnte noch an solche Träume glauben. Ich hoffe sehr, dass es in Teilen Realität wird.
Viel besser gefiele mir, wenn es diese Umkehrung nicht bräuchte, sondern beides Anerkennung fände.
Ich denke ja, dass es zu so einer Umkehr allein schon deswegen kommen wird, weil sich eben die Vorstellung von "Luxus" und einem gelungenen Leben langsam zu wandeln beginnen.
Für meine Großeltern war es wichtig, ein Haus mit Garten und Pool zu haben. Es war auch irgendwie wichtig einen guten Job in einer Führungsposition zu haben: Darüber hat man sich definiert. Auch das Auto und Reisen gehörten eben dazu.
Das nimmt aber immer mehr ab...merkt man ja jetzt schon allein an der Tatsache, DASS eben immer mehr Menschen lieber finanziell zurückstecken würden, wenn sie dafür mehr Freizeit haben und zB ihre Kinder aufwachsen sehen können.
Und wir haben nunmal eine immer älter werdende Gesellschaft, die den Pflegebedarf erhöht und gleichzeitig Menschen, die mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen wollen (und eben auch müssen). Paralell dazu entwickeln sich die Jobs immer weiter weg von den gängigen Bürozeiten (zeigt sich ja allein schon daran, dass heute der meiste parteienverkehr per Mail abläuft: DH man muss nicht mehr in einem Büro hocken und erreichbar sein).
Forderungen nach Homeoffice, 4-Tagewoche, Teilzeit usw kommen ja nicht von umgefähr und sie werden immer lauter.
Dazu kommt, dass sich die Arbeitswelt einfach so extrem wandelt und viele Menschen in Jobs arbeiten, wo sie oft über lange Phasen Zeit totschlagen müssen und dann wieder Überstunden schieben müssen.
All diese Entwicklungen kann man vielleicht eine Zeit lang ignorieren, aber sie werden ja immer drängender.
Die Arbeitswelt, Kunden und die Arbeitnehmer entwickeln sich in eine Richtung und letztlich WIRD die Arbeitgeberseite dem nachgeben müssen. Geht ja garnicht anders.
Kürzlich habe ich zB von einem Bäcker gelesen, der seinen Laden jetzt später aufmacht und damit sein Personalproblem gelöst hat. Er fängt halt jetzt nicht mehr um 2Uhr in der BAckstube an, sondern erst um 5. Dann gibt es halt später Brot, aber er hat Mitarbeiter und kann seinen Laden weiterführen.
Kein Mensch will mehr Bäcker werden, eben WEGEN der Arbeitszeiten, die einfach kein Sozialleben ermöglichen, aber zu anderen Zeiten geht es.
Und da trifft es sich doch gut, dass die Kunden ja auch immer flexibler sind und durchaus auch bereit sind, später einzukaufen. Also die Kunden, die wirklich um 6 Uhr ihre Semmeln brauchen und nicht später, die werden ja immer weniger. (und wenn immer mehr Menschen im Homeoffice arbeiten, werden es noch weniger.)
Und so sehe ich das in vielen Branchen.
Es gibt einfach immer mehr Jobs, die passen nicht mehr in das normale Raster und es gibt immer mehr menschen, deren Lebensentwurf passt nicht mehr in dieses Raster.
Darauf wird man letztlich reagieren MÜSSEN.