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Sinn von Arbeit immer mehr in Frage gestellt?

Enie

Aktives Mitglied
Wenn man solche Lebenseinstellungen hat, okay. Ich würde mich damit aber nicht an den Pranger stellen und das eben so offen kommunizieren.
Das scheint mir ein grosser Unterschied zu uns "Älteren", die Meinung wird herausposaunt. Und wir schämen uns fremd 🙈.

Ich sag passes halber immer, das Motto heute ist, "ich rede, also bin ich". Was dabei geredet wird, scheint komplett zweitrangig.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Oft fehlen dann einfach Argumente.
Was für Argumente. Entweder suche ich mir einen Job nach meinen Vorstellungen, oder lass es bleiben. Findet sich kein Job der meinen Vorstellungen entspricht, sollte ich über meine Vorstellung nachdenken und wie realistisch sie sind. Wenn ich mehr ME Time haben will, dann Halbtagsjob oder Aushilfsjob. Man muss sich halt mit dem zufriedengeben, was man rausbekommt.

Es gibt jedes Jahr Berufseinsteiger die keinen Bock haben oder sich schwertun in die Arbeitswelt einzufinden. Nur hat früher nicht jeder so ein Geschiss draus gemacht. Ein Arbeitgeber ist dazu da, mir einen (festen) Job und ein monatliches Einkommen zu geben. Jeder Job bringt gewisse Anforderungen mit sich, entweder erfülle ich sie, oder nicht. Jede Firma arbeitet gewinnorientiert, wenn nicht geht sie pleite.

Warum glaubt momentan jeder das diese Generation mehr Ahnung hat, als alle anderen zuvor und es besser wüsste, nur weil sich keiner mehr die Hände schmutzig machen will und das Handwerk scheut?
Ich bezweifle das alle vorhergehenden Generationen, nur zu langsam gearbeitet haben und man den Arbeitstag locker auf 5 - 6 h runterkürzen könnte.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Das wäre schön, mir fehlt jedoch der Glaube.
Ich wünschte, ich könnte noch an solche Träume glauben. Ich hoffe sehr, dass es in Teilen Realität wird.
Viel besser gefiele mir, wenn es diese Umkehrung nicht bräuchte, sondern beides Anerkennung fände.
Ich denke ja, dass es zu so einer Umkehr allein schon deswegen kommen wird, weil sich eben die Vorstellung von "Luxus" und einem gelungenen Leben langsam zu wandeln beginnen.
Für meine Großeltern war es wichtig, ein Haus mit Garten und Pool zu haben. Es war auch irgendwie wichtig einen guten Job in einer Führungsposition zu haben: Darüber hat man sich definiert. Auch das Auto und Reisen gehörten eben dazu.

Das nimmt aber immer mehr ab...merkt man ja jetzt schon allein an der Tatsache, DASS eben immer mehr Menschen lieber finanziell zurückstecken würden, wenn sie dafür mehr Freizeit haben und zB ihre Kinder aufwachsen sehen können.
Und wir haben nunmal eine immer älter werdende Gesellschaft, die den Pflegebedarf erhöht und gleichzeitig Menschen, die mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen wollen (und eben auch müssen). Paralell dazu entwickeln sich die Jobs immer weiter weg von den gängigen Bürozeiten (zeigt sich ja allein schon daran, dass heute der meiste parteienverkehr per Mail abläuft: DH man muss nicht mehr in einem Büro hocken und erreichbar sein).
Forderungen nach Homeoffice, 4-Tagewoche, Teilzeit usw kommen ja nicht von umgefähr und sie werden immer lauter.

Dazu kommt, dass sich die Arbeitswelt einfach so extrem wandelt und viele Menschen in Jobs arbeiten, wo sie oft über lange Phasen Zeit totschlagen müssen und dann wieder Überstunden schieben müssen.

All diese Entwicklungen kann man vielleicht eine Zeit lang ignorieren, aber sie werden ja immer drängender.
Die Arbeitswelt, Kunden und die Arbeitnehmer entwickeln sich in eine Richtung und letztlich WIRD die Arbeitgeberseite dem nachgeben müssen. Geht ja garnicht anders.

Kürzlich habe ich zB von einem Bäcker gelesen, der seinen Laden jetzt später aufmacht und damit sein Personalproblem gelöst hat. Er fängt halt jetzt nicht mehr um 2Uhr in der BAckstube an, sondern erst um 5. Dann gibt es halt später Brot, aber er hat Mitarbeiter und kann seinen Laden weiterführen.
Kein Mensch will mehr Bäcker werden, eben WEGEN der Arbeitszeiten, die einfach kein Sozialleben ermöglichen, aber zu anderen Zeiten geht es.
Und da trifft es sich doch gut, dass die Kunden ja auch immer flexibler sind und durchaus auch bereit sind, später einzukaufen. Also die Kunden, die wirklich um 6 Uhr ihre Semmeln brauchen und nicht später, die werden ja immer weniger. (und wenn immer mehr Menschen im Homeoffice arbeiten, werden es noch weniger.)

Und so sehe ich das in vielen Branchen.
Es gibt einfach immer mehr Jobs, die passen nicht mehr in das normale Raster und es gibt immer mehr menschen, deren Lebensentwurf passt nicht mehr in dieses Raster.

Darauf wird man letztlich reagieren MÜSSEN.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Das Problem ist das ganz besonders für Familien es sich heut zu Tage nicht mehr lohnt Abeiten zu gehen.
Mein Mann hat vor paar Wochen mal spaßeshalber auf der Homepage vom Jobcenter ausgerechnet wie viel Bürgergeld wir bekommen würden wenn wir beide arbeitslos wären. Ergebnis war wir hätten zusammen 80€ mehr im Monat.
Das kann ja auch nicht sein.
Arbeit muss sich wieder Lohnen. In allen Bereichen müssen die Löhne erhöht werden
Und die 4 Tages Woche sollte auch eingeführt werden.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Das scheint mir ein grosser Unterschied zu uns "Älteren", die Meinung wird herausposaunt. Und wir schämen uns fremd 🙈.

Ich sag passes halber immer, das Motto heute ist, "ich rede, also bin ich". Was dabei geredet wird, scheint komplett zweitrangig.
Na, ja gerade zwischen der älteren Generation und den ganz Jungen wie du hier siehst ist ein Gap. Wobei ich die Argumente auch nachvollziehbar finde.

So ein Quatsch. Die Menschen Würden eher mehr einkaufen was für die Wirtschaft sehr gut wäre.
Und wo soll das Geld dafür herkommen? Meinst du, die Löhne steigen, wenn alle nur 30 Stunden arbeiten? Das glaube ich nicht.
[
QUOTE="Sonnenblume4407, post: 4186652, member: 62868"]
Das Problem ist das ganz besonders für Familien es sich heut zu Tage nicht mehr lohnt Abeiten zu gehen
[/QUOTE]
Mit geringer Qualifizierung sicher nicht. Wenn du bestimmte Mängelfächer studierst aber schon. Ich bekomme bei 26 Stunden derzeit zwischen 1600 Euro netto raus. Damit hätte ich nie gerechnet. Ich habe etwas sozialpädagogisches studiert und vorher eine Ausbildung gemacht.
Klar, ohne oder mit Geringqualifizierung ist man auf Höhe des Bürgergeldes. Das sind aber eben nicht alle Familien.

Ich denke ja, dass es zu so einer Umkehr allein schon deswegen kommen wird, weil sich eben die Vorstellung von "Luxus" und einem gelungenen Leben langsam zu wandeln beginnen.
Das kommt spätestens wenn die Gen Z so alt ist wie die Babyboomer jetzt und alle Babyboomer die Heime bevölkern.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Weil die Pflege vor allem auf Kosten der Hausfrauen ging, die sowieso den ganzen Tag daheim waren und auf Gnaden des Mannes von einem Taschengeld lebten, denn selber verdient haben sie im Regelfall nichts, die Pflegeleistung wurde nicht honoriert. Aber die reine Hausfrauenehe, die oft genug in weiblicher Altersarmut endet, ist heute nicht mehr gewünscht, und von den viel weniger Jungen heute kann man nicht erwarten, daß ausgerechnet Pflege ihre Lieblingstätigkeit ist. Es gibt viele Berufe, die weitaus weniger psychisch und körperlich belastend sind, und "Idealismus", der Wunsch tagtäglich mit Kranken und Alten umzugehen, läßt sich nicht befehlen oder eintrichtern.
Das sehe ich differenziert. Die Frau ist nur emanzipierter geworden. Es gibt aber auch heute noch Frauen, die zu Hause sind und generell verdienen Frauen schlechter. Bis in die 70er brauchte Frau ja eine Erlaubnis vom Ehemann, dass sie auch arbeiten gehen darf, wenn verheiratet.
Das Problem ist, dass die Lebenserwartung steigt. Aber auch heute leisten immer noch viele Frauen carearbeit und die Honorierung ist wohl ein Witz.
Es sind bei Pfleggrad 3 um die 500 oder 600 Euro. Wenn man damit zu Hause bleiben täte, müsste man wenn nicht familienversichert bei 200 bis 300 Euro KV Beiträge pro Monat zahlen. Bleiben gut gerechnet 300 Euro pro Mo at für alles andere. Wer soll sich das leisten können? Ich denke, das ist das Problem.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Wie meinst du das?
Wenn du jemanden mit 50 oder 60 kurz vor der Rente fragst was er/sie von Vollzeitarbeit hält und wie er/sie über die Gen Z denkt und das mit jemandem von dieser Gen Z vergleichst und was der darüber denkt, wirst du sehr unterschiedliche Antworten erhalten.
Auch wenn du über den Sinn von Arbeit debattierst.
Es ist bei der Generation von 50 oder 60 Jährigen aber verpönt zuzugeben, dass man nicht Vollzeit arbeitet weil die Lebensrealisierung sonst nicht hin haut. Die heutigen 20 bis 30 Jährigen können das schon eher verstehen.
 

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