Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten mit den wirklich hilfreichen Ratschlägen!
Fast habe ich nun ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht schon eher etwas in die Wege geleitet habe. Ich habe wohl mal die Probleme meiner Tochter bei der Kinderärztin angesprochen. Ihre Antwort war: Die Kleine braucht nur etwas mehr Selbstbewusstsein und dann wird sie ihren Weg schon gehen!
Ich versuche, sie immer wieder zu ermuntern und schimpfe auch nicht bei schlechten Noten trotz Nachhilfe. Doch es ist schwer für ein junges Mädchen, wenn es schon so viele Misserfolgserlebnisse zu verkraften hatte: viele Unfälle als Kind, schlechte Leistungen in der Schule, fehlende Anerkennung durch Gleichaltrige. Mit Jugendlichen, die einige Jahre jünger sind als sie, kommt sie oft gut klar. Hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass sie in ihrer Reife hinterher hinkt und sie sich bei Jüngeren nicht an so hohen Maßstäben messen lassen muss.
Was mich ein bisschen an psychische Probleme hat denken lassen ist, dass sie sich früher oft in eine Phantasiewelt geflüchtet hat. Sie hat Geschichten von Bären oder eine Freundin erfunden. Sobald sie schreiben konnte, hat sie auch einiges dazu aufgeschrieben.
Trotzdem hat sie sich immer sehr um andere Kinder bemüht, zumindest in der Grundschulzeit. An der weiterführenden Schule zog sie sich aber mehr und mehr zurück, weil sie nicht akzeptiert wurde.
Meine Tochter hat auch das Problem, dass sie sich kaum am Unterricht beteiligt. Deswegen hat sie in den mündlichen Fächern auch fast nur schlechte Noten. Ich sage ihr ständig, sie soll sich einfach trauen, von einer falschen Antwort geht doch die Welt nicht unter. Sie hat aber immer Angst, ausgelacht zu werden.
Da ihr Kontakte zu anderen Kindern lange Zeit sehr wichtig waren, schließe ich auch Autismus schon mal aus.
Weitere Vermutungen von euch waren AD(H)S und Epilepsie. Mit Epilepsie beschäftige ich mich bei mir selbst gerade, da ich mir oft im Schlaf auf die Zunge oder Lippe beiße. Vielleicht ist das aber auch nur stressbedingt. Was Absencen betrifft, so muss ich mich damit noch beschäftigen. Das war mir bisher kein Begriff.
Ehrlich gesagt hatte ich auch schon mal an AD(H)S gedacht. Da scheint doch vieles zu passen. Das Langsame, Verträumte, Sensible, aber auch das Sprunghafte. Wenn ich bedenke, wieviele Hobbys meine Tochter schon hatte und dann nach relativ kurzer Zeit wieder aufgegeben hat... Nur beim Reiten ist sie seit 5 Jahren dabei. In den Sommerferien habe ich ihr auch 2 Wochen auf einem Reiterhof ermöglicht und es hat ihr wirklich gutgetan. Ich erhoffe mir dadurch auch einen Motivationsschub für das letzte Schuljahr.
Ihre Augen und Ohren sind schon vor langer Zeit gründlich untersucht worden. Ihre Ohren sind in Ordnung, nur auf einem Auge hat sie eine leichte Sehschwäche und braucht für die Schule und zum Fernsehen eine Brille.
Vielen Dank für den Tipp mit dem SPZ. Ich denke mal, dass es das in der nächst gelegenen Großstadt gibt.
Ich finde es toll, dass sich in diesem Forum so viele Menschen um hilfreiche Antworten bemühen!
Es grüßt euch
Marika