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Müssen ich oder mein Ehepartner für evtl. Pflege meines Vaters aufkommen?

G

Gelöscht 126322

Gast
Ich kann Deinen Unmut absolut verstehen. Wenn man bedenkt welchen Wert Deine Schwester "vererbt" bekommt sind 30.000 Euro ein Witz.

Es ist natürlich schon clever, wenn man seinen Kindern alles überschreibt, bevor man zum Pflegefall wird. Dass aber nur Deine Schwester profitiert finde ich schon sehr hart. Immerhin bist Du ja auch noch da.

Bezüglich der Pflegekosten:

Damit Dich und Deinen Mann irgendwer zur Kasse bitten kann müsste Euer jährliches Einkommen schon 100.000 Euro übersteigen. Das wird bei Dir vielleicht nicht der Fall sein. Bei Deiner Schwester kann es dann wegen des Hofes und der Mieteinnahmen schon anders aussehen. Sie wird dann auch für die Pflege aufkommen müssen.

.
 

Blume444

Mitglied
Ich würde gar ichts unterschreiben. Das hört sich echt nach nichts an.
Andererseits, wie ist der Kontakt zum Vater? Wo lebst du?
Wer kümmert sich um alles? Du oder deine Schwester?
Das Verhältnis zum Vater war immer gut. Erst vor ein paar Wochen war ich dort zu Besuch. Warum hat er nicht mit mir geredet, sondern schickt mir einfach einen Brief, indem sogar steht, wann ich die 30.000 Euro erhalten soll: Dezember diesen Jahres. Der macht also zeitlich Druck auf mich. Und ich steh da und hab in vielen Teilen keine Ahnung was dieser Vertrag bedeutet bzw. umfasst.

Außer Haushalt muss sich meine Schwester nicht um den Vater kümmern. Der ist übrigens nicht pflegebedürftig, sondern fährt mit dem Traktor rum. Ja, das gehört honoriert und da kann sie den Hof ja haben.
Aber muss sie zusätzlich noch sämtliches privates Erbe vom Vater bekommen, wie das 2-Familienhaus, das nichts mit dem Hof zu tun hat? Und mein Bruder und ich sollen sogar auf den Pflichtteil verzichten?
Tut mir leid, aber wir haben auch noch eine Mutter (Eltern geschieden), die ein Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen besitzt, da will meine Schwester nicht verzichten. Und um die Mutter müssen sich später mein Bruder und ich kümmern.
Also entweder mein Bruder und ich bekommen den Pflichtteil beim Vater und die Schwester den Pflichtteil bei der Mutter, oder mein Bruder und ich verzichten auf den Pflichtteil beim Vater, die Schwester dann aber genauso auf den Pflichtteil bei der Mutter.

Oder findest du das gerecht, dass die eine Seite verzichten soll, die andere Seite aber doppelt kassiert? Und beide Seiten haben sich mal um ein Elternteil zu kümmern.

Kleiner Spoiler: Der Vertrag ist sowieso unwirksam, da mein Nachname falsch geschrieben wurde - ein Vater, der nicht mal den Nachnamen seiner Tochter richtig schreiben kann...
 

Boone92

Aktives Mitglied
Wieso solltest du auf den Pflichtteil verzichten? Völliger Schwachsinn. Bevor ihr jetzt alle mit Anwälten Säbel rasselt, fahrt zum Vater und setzt euch an einen Tisch.

Auf keinen Fall würde ich da jetzt klein bei geben, da ist so viel da, das reicht um allen drei Kindern eine halbwegs vernünftige Altersvorsorge zu hinterlassen und wenn es "nur" eine der Wohnungen ist, die jeder bekommt und dann vermietet.


Wenn er alles jetzt schon schenken will, würde ich offen vorschlagen, die Verwaltung des Mietobjektes zu übernehmen, das ist Arbeit, aber zeigt auch dass ihr gewillt seid, auch was beizusteuern.
 
I

Irgendeinname

Gast
Kleiner Spoiler: Der Vertrag ist sowieso unwirksam, da mein Nachname falsch geschrieben wurde - ein Vater, der nicht mal den Nachnamen seiner Tochter richtig schreiben kann...
Da irrst du dich leider. Entscheidend ist, dass für beide Parteien erkennbar ist wer oder was gemeint ist. Anstatt Schmidt Schmitt zu schreiben hat beispielsweise keine Auswirkung. Würdest du also einen Vertrag unterschreiben in dem dein Name falsch geschrieben ist, erkennst du den Vertrag trotzdem an. Sonst hättest du ja nicht unterschrieben. Einen objektiv nachvollziehbaren Irrtum der dich da dann raus holt kann man nur sehr schwer nachweisen. Vor allem bei simpler fehlerhafter Schreibweise.
 

Blume444

Mitglied
Was erwartest du vom Vater?
Ich erwarte, dass er sich mit allen 3 Kindern und dem Notar an einen Tisch setzt und genau erklärt wird, was dieser Vertrag bedeutet, was er umfasst und welche Auswirkungen das auf jeden hat, damit jeder für sich entscheiden kann, ob er dem zustimmt.

Wenn der Vater das alles der Schwester geben will, kann ich ihn nicht daran hindern. Doch der kann nicht erwarten, dass ich was unterschreibe, das ich nicht verstehe. Er kann auch nicht erwarten, dass ich etwas unterschreibe, bei dem ich Nachteile habe.
 

Blume444

Mitglied
Hallo @Blume444, lass dich auf jeden Fall juristisch beraten, bevor du irgendwas unterschreibst.

Ich verstehe, dass dein Vater den Hof dem Kind überschreiben will, das sich auch darum kümmert.

Ein Freund von mir hat vor über 20 Jahren sein Studium aufgegeben, um seine Eltern auf dem Hof zu unterstützen. Wenn seine Mutter, die sich weigert, irgendwelche Regelungen zu treffen, stirbt, verliert er seine Heimat. Denn er kann seine Geschwister nicht auszahlen und die kleine Landwirtschaft muss verkauft werden. Die ist aber mittlerweile sein Leben geworden.

Hier gibts aber noch mehr Vermögen, oder? Da würd ich erst mal auf gar nichts verzichten.

Das hier ist nämlich echt heftig:

Zu Recht.

Ist er so ein typischer Patriarch, der schon übel nimmt, dass die Nachkommen es wagen, ihr eigenes Leben woanders zu leben?

Konfrontiere ihn direkt damit. Ihr solltet echt mal miteinander reden, ob er will oder nicht.
Ja, der typische Patriarch einer Bauersfamilie, das gibt es oft.
Bei deinem Freund ist es was anderes, wäre das bei meiner Schwester so, ich würde ihr den Hof von Herzen gönnen. Ich gönne ihr den Hof auch so, aber dass sogar sämtliches Privatvermögen (unabhängig vom Hof) an sie geht und mein Bruder und ich sogar auf den Pflichtteil verzichten sollen, finde ich übertrieben.
Zumal meine Mutter auch Vermögen besitzt, bei dem meine Schwester nicht verzichten will. Und um die Mutter werden sich später mal mein Bruder und ich kümmern.

Entweder es gibt einen gegenseitigen Verzicht oder eben keinen Verzicht bzgl. Pflichtteil. Alles andere ist einfach nicht fair.

Tja, sich mit uns an einen Tisch setzen will er nicht. Was erwartet der von mir? Mir einfach einen Brief mit dem Vertrag zuschicken, den ich in Teilen gar nicht verstehe und den soll ich bis Ende des Jahres unterschreiben? Was ist denn das für eine Art der eigenen Tochter gegenüber?
Übrigens ist der Vertrag eh ungültig, der hat meinen Nachnamen falsch geschrieben...

Da er mich komplett im Regen stehen lässt mit diesem Wisch, werde ich das Gleiche mit ihm machen: Ich werde ihm sagen, dass der Vertrag eh ungültig ist und wenn er fragt warum, sage ich zu ihm: Musst du selbst herausfinden, mir hast du auch nicht geholfen den Vertrag zu verstehen. Und dann kann er suchen, mal schauen ob er drauf kommt mit dem falschen Nachnamen.
 

Boone92

Aktives Mitglied
Ja, der typische Patriarch einer Bauersfamilie, das gibt es oft.
Bei deinem Freund ist es was anderes, wäre das bei meiner Schwester so, ich würde ihr den Hof von Herzen gönnen. Ich gönne ihr den Hof auch so, aber dass sogar sämtliches Privatvermögen (unabhängig vom Hof) an sie geht und mein Bruder und ich sogar auf den Pflichtteil verzichten sollen, finde ich übertrieben.
Zumal meine Mutter auch Vermögen besitzt, bei dem meine Schwester nicht verzichten will. Und um die Mutter werden sich später mal mein Bruder und ich kümmern.

Entweder es gibt einen gegenseitigen Verzicht oder eben keinen Verzicht bzgl. Pflichtteil. Alles andere ist einfach nicht fair.

Tja, sich mit uns an einen Tisch setzen will er nicht. Was erwartet der von mir? Mir einfach einen Brief mit dem Vertrag zuschicken, den ich in Teilen gar nicht verstehe und den soll ich bis Ende des Jahres unterschreiben? Was ist denn das für eine Art der eigenen Tochter gegenüber?
Übrigens ist der Vertrag eh ungültig, der hat meinen Nachnamen falsch geschrieben...

Da er mich komplett im Regen stehen lässt mit diesem Wisch, werde ich das Gleiche mit ihm machen: Ich werde ihm sagen, dass der Vertrag eh ungültig ist und wenn er fragt warum, sage ich zu ihm: Musst du selbst herausfinden, mir hast du auch nicht geholfen den Vertrag zu verstehen. Und dann kann er suchen, mal schauen ob er drauf kommt mit dem falschen Nachnamen.
Rede mit deinem Bruder und der Schwester und bietet an euch zeitnah mal in Ruhe zusammenzusetzen. Wenn du jetzt ebenso bockig wie er weitermachst, wird da nie eine für alle Seiten vernünftige Lösung zustandekommen.

Da ihr kein besonderes Interesse an einem guten Verhältnis mit eurem Vater zu haben scheint, könnt ihr später immernoch alle Geschütze auffahren aber wenn es dir darum geht, möglichst viel vom Erbe rauszuschlagen, spiele jetzt erstmal die interessierte, überraschte Tochter.

Ich halte die bisher hier genannten Zahlen übrigens für massiv unterschätzt. Für mich hört sich das nach einem Gesamtwert von 1,5-2 Mio Minimum an (und selbst das imo sehr konservativ geschätzt). 30.000 wären weniger als 2% davon, das ist für's leibliche Kind ein schlechter Witz.
 

Dunkle Prinzessin

Moderator
Teammitglied
Ich erwarte, dass er sich mit allen 3 Kindern und dem Notar an einen Tisch setzt und genau erklärt wird, was dieser Vertrag bedeutet, was er umfasst und welche Auswirkungen das auf jeden hat, damit jeder für sich entscheiden kann, ob er dem zustimmt.

Wenn der Vater das alles der Schwester geben will, kann ich ihn nicht daran hindern. Doch der kann nicht erwarten, dass ich was unterschreibe, das ich nicht verstehe. Er kann auch nicht erwarten, dass ich etwas unterschreibe, bei dem ich Nachteile habe.
Unterschreibe das auf gar keinen Fall und lass dich anwaltlich beraten, für mich liest sich das so als ob euer Vater euch ganz bewusst sehr unterschiedlich im Erbe bedacht und du solltest ihn zur Rede stellen warum er das macht. Ein Gespräch würde ich auch mal mit der Mutter führen, sie könnte vielleicht mehr dazu wissen, denn wenn ihn einer gut kennt, dann sie.

30.000 sind ein Witz, bedenkt man mal, dass hier sehr viel Wohlstand vorhanden ist wie z.b Mietwohnungen die noch jeden Monat Einkommen generieren. Das muss auch berechnet werden im Erbfall ,ich täte diesen Abspeisevertrag niemals unterschreiben, das ist lose-lose für dich, mache es nicht.
 

Blume444

Mitglied
Ich habe in den 90gern eine Frau gekannt, deren Vater seine Firma auf den Sohn überschrieben hatte und sie als Tochter bekam lebenslanges Wohnrecht in einer kleinen Wohnung, welche zur Firma gehörte. Das wurde damals auch vertraglich bei einem Notar so geregelt. Sie unterschrieb.
Nach einigen Jahren wurde sie krank und fiel dann irgendwann in Grundsicherung. Das Sozialamt ließen diesen Vertrag prüfen und es ging vor Gericht. Dabei stellte der Richter fest, dass der Vertrag sittenwidrig war. Er wurde für ungültig erklärt.
Ich würde das bei einem Notar prüfen lassen, ob das was dein Vater und deine Schwester da ausgeküngelt haben rechtlich überhaupt möglich ist. Denn ein Notar kann erst einmal alles ausstellen, so wie der Klient das wünscht. Ni ht alles muss dann unbedingt auch in Ordnung sein.
Lass das überprüfen.
Ich danke dir.
Vor allem enthält der Vertrag noch andere "Gemeinheiten" bei denen z.B. mein Schwager (Ehemann meiner Schwester) massiv benachteiligt wird: Laut Vertrag wird er bei Scheidung vom Zugewinn ausgeschlossen, sofern kein Ehevertrag besteht, der dieses enthält, soll dieser Vertrag das regeln, dass er keinerlei Zugewinn enthält. Und bei Tod meiner Schwester erbt er nicht den Hof, sondern der Hof fällt an den Vater zurück. So würde er mit NICHTS dastehen.
Und da laut Notarvertrag (vorläufiger Entwurf) nur mein Vater und seine 3 Kinder bei Vorlesung und Unterschreibung anwesend sind, ist der Schwager gar nicht anwesend und weiß vielleicht gar nicht, was da über ihn entschieden wurde.
Wie kann sich mein Vater (ich weiß nicht ob meine Schwester das unterstützt) so massiv in die Ehe meiner Schwester einmischen, dass er sogar einen nicht vorhandenen Ehevertrag durch diesen Notarvertrag quasi ersetzt? Ob das rechtens ist, weiß ich auch nicht.
Des weiteren sehr seltsam: Sollte meine Schwester, obwohl sie die neue Eigentümerin wäre, und zwar die alleinige Eigentümerin, in eine Insolvenz kommen, wäre der Hof nicht Teil der Insolvenzmasse, sondern würde wieder an den Vater zurückfallen.
Du siehst also, das ist ein sehr seltsamer Vertrag, bei dem ich mich auch frage, ob der wirklich rechtens ist.
Kann das ein "normaler" Notar ausreichend überprüfen oder soll ich mir einen suchen, der auf Erbrecht spezialisiert ist?
 

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