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Ich kapsle mich immer mehr ab.

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Das ist im Grunde richtig... Die Ursachen dieser Angst liegen hauptsaechlich in negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit... Um der Angst zu entkommen, beginnt man eine Vermeidungsstrategie, um seinen Stresslevel niedrig zu halten... Diese auessert sich hier speziell im Rueckzug... Das Fatale daran, man gibt sich selbst nicht die Chance auch positive Erfahrungen zu sammeln, man verlernt seine sozialen Kompetenzen...
Hier geht es um die Frage, wie man gegensteuern kann. Wenn Angst vor Demütigung, vor Lästigfallen, vor Zurückweisen da ist, dann könnte das daran liegen, dass man das Gegenüber "verkehrt" einschätzt- also komisch von jenem denkt....und natürlich auch andersrum, was denkt man sich von sich selber aus? Wieso sollte der Kontaktierte was gegen mich haben, ich bin doch harmlos und friedlich und ein lieber Mensch obendrein.

Kontaktscheue schauen also nicht mit Wohlwollen auf andere und garantiert sehen sie sich selber auch nicht mit Wohlwollen im Spiegel an, auf den Punkt gebracht. Oder?
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Meine Kontaktscheu ist vorhanden, die ist da, das spüre ich natürlich, wie ich auch feindselige Gedanken in mir vernehmen kann. Das ist wie eine zweite Stimme, die auch existiert, neben der anderen. Ähnlich, wie wenn sich in mir ein Persönlichkeitsanteil befindet, der halt so ist, der so gebaut ist, so ausgerichtet ist, solche Überlegungen hat und so tickt. Neben dieser inneren Persönlichkeit existiert noch eine, die ist andersrum- also offenherzig, liebevoll, achtsam, herzlich, gutmütig, zutraulich, heiter, humorvoll usw.
Zwischen diesen beiden Wesenszügen gibts frappante Unterschiede, der eine erlebt dies, der andere jenes. Wie bei der Geschichte mit den Wölfen, die ich schon oft hierherkopiert habe.
Ich füge sie ein für jene, die sie nicht kennen.
Es ist in uns beides vorhanden, beides hat seinen Sinn, denn auch Misstrauen ist wichtig und oft ein guter Schutz, wie auch Angst ein Schutz ist. Man muss halt die Balance finden, die gut tut und gefällt.

 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Mir ist aufgefallen, seit Corona, viele Menschen will ich nicht mehr, brauch ich nicht mehr, nachdem ich entwöhnt wurde von ihnen. Es geht mir leichter und besser ohne sie. Ebenso gibt es Menschen, Leute, die ich vermisse, vermisste- zu manchen habe ich aber wieder den Durchbruch geschafft, da brauchte es nicht viel, wir sind beinahe wieder wie früher. Noch ein paar Male sehen, dann ist die alte Gewohnheit wieder selbstverständlich, wie vor der langen Trennung. Wie haben jedenfalls entschieden, dass wir uns diese Gewohnheiten wieder zurückerobern, also uns wieder anlernen, was wir verlernt haben.

Wer draufkommt, dass er wieder abgedriftet ist vom eigentlichen Ideal, der kann ja gegenrudern, sollte es auch, das funktioniert, man muss sich halt durchsetzen und stark machen, statt nachgeben ( ich geh lieber fernsehen, als zur Veranstaltung xxx zb, oder nein, heute wird nicht vermieden, ich stelle mich der Herausforderung. Meine nächste Hürde ist meine Enkel zu besuchen, ach, da scheue ich, denn die ganzen Ferien über waren sie nie da, das kommt dann für mich rüber, als wollten sie mich nicht sehen- wahr ist, ich war nie dort, ich war irrsinnig viel mit dem Job und anderen Wichtigkeiten beschäftigt. Nun müssen wir klarstellen, das kann so kommen, ist aber nicht böse gemeint. Denn, man kann das so interpretieren auf beiden Seiten. Wolf Nummer zwei macht das. Wolf Nummer eins ermutigt, geh hin und zieh sie zu dir her und freut euch, weil wieder Zeit ist für Zusammenkommen. So müsste ich machen, aber schaffe ich da auch locker? Es könnte sein, dass sie sagen, jetzt brauchst du auch nicht mehr auftauchen, hast uns so lange alleine gelassen...
Unsere Kopfgeschichten sind uns im Wege.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Mein Freund hatte ja gestern Geburtstag und am Abend schauten zwei Bekannte vorbei, "Freundinnen des Hauses", sie waren schon vor mir gern zu Besuch, bei der Ex vom Lebensgefährten, sind Nachbarn und zwangsweise haben wir öfters zu tun miteinander. Ich könnte sie manchmal abmurksen, weil sie so arg sind, so richtig Stutenbissig. Diese feindselige Regung ( wehe sie beleidigen mich, dann aber) habe ich aber gestern unterdrückt und es kam ein wirklich lustiger und netter, sogar gutmütiger, schöner Plausch zustande, nur, weil ich mir verkniffen habe selbst Stutenbissig zu sein. Also es geht schon viel anderes vor, wenn man SICH SELBST anders benimmt.
Ich habe mir vorgestellt, sie sind eigentlich "Geschenke", also sei artig, liebe Holunderzweig, beisse sie nicht, hör mal zu und unterlasse deine Sticheleien... dann habe ich halt zugehört, bin auf sie eingegangen, war bemüht, sie zu verstehen, hab mich gefragt, was gut ist an ihnen, auf das achte ich mal, nicht immer auf das, was mich ärgert und stört, mit dem Ergebnis, dass ich sie tatsächlich anders wahr genommen habe, eh nett, Mädels, wie du und ich, die viel mitgemacht und ausgefasst haben und sich auch durchkämpfen versuchen, mit mal mehr Erfolg, mal weniger. Dann kam auch zustande, dass wir uns zuletzt herzlich umarmt haben, so ganz anders wie sonst, diesmal echt, nicht geheuchelt.
Wenn ihr mich fragt, das ist der Herzensweg, wenn man den geht, dann kommts leicht und frei von Komplikationen. Nachdem wir auch nur Menschen sind, haben wir halt nicht immer den Willen, auch nicht immer die Laune, schon gar nicht einen Bock drauf, mit allen ein Herz und eine Seele zu sein. Ich hab das nicht vor. Mag gern meine traute Ruhe und daher, Kontaktscheuheit hat Vorteile. Man hat viel mehr Zeit für sich selbst. Stimmts nicht?
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Das Fatale daran, man gibt sich selbst nicht die Chance auch positive Erfahrungen zu sammeln, man verlernt seine sozialen Kompetenzen...
Man verwildert, ist nicht mehr domestiziert. Scheu wie ein Reh.

Meine Ex-Schulkollegin ist wieder aufgetaucht nach vielen Jahren, ihre Mutter wohnt im gleichen Dorf wie ich, sie, die Ex-Schulkollegin wohnt in der anonymen Großstadt und hat tatsächlich null zwischenmenschliche Kontakte gehabt über lange Zeit. Es gab zwischen ihr und ihrer Mama auch nur distanziertes Schweigen, direkt zornig beschuldigte sie ihre Mutter, NUR verachtet worden zu sein, nie geliebt. Sie projeziert praktisch ihr Leid auf die Mam, die einzige Person, mit der sie enger ist/war.

Inzwischen hat sich da viel geändert. Wir haben viel telefoniert, wenn sie da war, gingen wir gemeinsam baden, wandern, verbrachten Zeit miteinander und man konnte direkt merken, sie musste wieder sprechen lernen, normal, ohne Klagen, ohne Zittern in der Stimme, was das ausmacht, wenn man niemanden hat, da bildet sich alles zurück. Jetzt plappert sie wieder, manchmal lacht sie auch, sie legte sich auch eine Katze zu und die trägt auch dazu bei, aus diesem Verließ zu kommen, in das sie geraten ist. Inzwischen gibts schon mehrere Kontakte zu Leuten in ihrer Nähe, es hat sich viel Gutes getan, seit sie "angesprochen" wurde, im wahrsten Sinn des Wortes.

Ich glaube, das müssten wir voraussetzen, wenn wir mit jemanden in Austausch kommen wollen, dass das für manche recht holprig ist zuerst, bis es fließt und leicht geht. Die Übung ist es, bzw eben die mangelnde Übung, nur an dem liegts oft, ist meine Meinung.
 
G

Gelöscht 127543

Gast
Ist das irgendwie ein neues Phänomen: Menschen, die sich beklagen, dass sie isoliert sind, die sich aber einfach auch für nichts zu interessieren scheinen, was sie aus dieser Isolation rausholt?

Die nichts von Vereinen halten, dabei gibt es doch nun wahrlich für alles einen Verein und die einzige Gemeinsamkeit ist, dass dort Menschen was zusammen machen?

Mir scheint die Bereitschaft, einfach mal das Smarthphone aus der Hand zu legen und das eigene Ego einer Gruppe unterzuordnen, irgendwie auszusterben. Und darüber wird sich dann lauthals beklagt.
 
G

Gelöscht 127524

Gast
Ich kenne auch solche Kandidaten. Interessen: Netflix, sonst nichts. Gleichzeitig hätten sie aber gern mehr Sozialkontakte. Aber alle Aktivitäten, bei denen man Kontakte knüpfen könnte, sind nicht richtig.

Ob das nicht mit dem Aufwachsen auch zu tun hat?
Ich denke schon. Man muss Interessen entdecken und entwickeln. Man muss auch das Verhalten in Gruppen erlernen. Und das geht am besten in der Kindheit.
 

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