@Dalmatiner
Du machst mir wenig Hoffnung. Selbstjustiz, dafür bin ich psychisch einfach nicht gebaut, das kann ich nicht. Juristisch bringst du es wahrscheinlich auf den Punkt. Schon die Staatsanwältin wollte das Verfahren - nachdem sie es ein halbes Jahr inaktiv ruhen liess, einfach einstellen. Dummer Nachbarschaftskonflikt, damit beschäftigen wir uns nicht. Wenn er die Nachbarin erschossen hätte, dann wär mehr Fleisch am Knochen, aber so? Nein, sie wollte einstellen. Ich habe dann eine ganze Nacht lang an einer Einsprache gegen die Einstellungsverfügung gearbeitet. Die Einsprache wurden angenommen, die Staatsanwältin stellte einen Strafbefehl aus, diesen fechtete mein Nachbar an. So kam es zum Verfahren vor Gericht. Die Staatsanwältin nahm nicht teil. Die Richterin schien sich genervt zu fühlen und putzte uns runter. Ich verstehe es nicht wirklich, habe den Eindruck, man sieht nicht hin oder aber mein Nachbar wird protegiert oder Bogenschützen haben eine mächtige, heimliche Lobby bei Staat und Verwaltung oder ich weiss auch nicht! Jedenfalls drückte sie klar aus, dass sie nicht gewillt war, hier ein Urteil zu sprechen. Faktisch hat sie es auch noch nicht gesprochen, wir bekommen es erst in der kommenden Woche schriftlich. Jedoch hat mein Nachbar deutlich gemacht, dass er eine Verurteilung auch anfechten würde. Das heisst, entweder habe ich jetzt verloren oder es folgt das nächste Verfahren. Ich bin müde. Der gegnerische Anwalt hat in einem pfauenhaften Plädoyer fast eine halbe Stunde auf mir rumgeritten, was ich für eine Nörglerin sei etc., hat sich sehr bemüht, mich in ein schlechtes Licht zu rücken und das ganze als reinen Nachbarschaftskonflikt darzustellen. Ich habe das Gefühl, man schaut nicht wirklich hin. Etwas läuft schief, ich bin seit dem Gerichtsverfahren ziemlich durch den Wind und froh, kann ich hier wenigstens alles mal niederschreiben und eure Reaktionen bekommen. Dafür Danke.