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Probleme mit wohlwollenden Vorgesetzten

Ilina

Mitglied
Bin ich die einzige hier, die sowas unverschämt findet?
Man gibt einem Neuling ein sinnloses Projekt, damit er üben kann, wie man mit Niederlagen umgeht?
Da frage ich mich, ob die noch alle Tassen im Schrank haben bzw ob das eine besonders perfide Art von Assessment ist.
Hmm interessanter Gedanke.
So schlimm war's aber nicht. Wir wussten nicht wie schlecht das Projekt da stand (frag nicht warum) als ich's übernommen habe. Dann hatten wir gute Pläne dafür aber es ging dann intern vieles Schief und jetzt sind wir da, wo wir sind.
Das Projekt ist fachlich wichtig für uns und die Mitarbeiter haben Spaß und lernen was fachliches dabei. Ich als neuer Projektleiter lerne auch viel. Auch viel wie's nicht geht und hab eigentlich (neben meinem Mentor) immer meine Führungskraft dabei, die hinter mir steht.

Wenn ich neben "verschiedenen Mentorings" alle 2 Wochen mit einem Fremden, der nicht mein Therapeut ist und der auch nicht als solcher ausgebildet ist, über meine Psyche reden sollte, wäre ich schon nach den ersten 2 Wochen weg.
Ist nicht jede Reflektion das Reden über die Psyche? Gerade mit Kundenkontakt sollte man sich im klaren darüber sein, wie man auf andere wirkt.

Ich würde stark davon ausgehen, dass es dem Mentee peinlich ist, dass ihm die Tränen kommen (und genau das ist ja der Fall), daher würde ich diese für den Mentee sehr unangenehme Situation so bald wie möglich beenden oder das Thema wechseln.
Ja, es ist mir peinlich gewesen. Aber wenn wir nächstes Mal sinnvoll darüber sprechen können, weiß ich, dass ich mir keine Gedanken darüber machen muss. Ich weiß dann, dass mein Mentor in der Lage ist in einem Gespräch meine Gefühle zu akzeptieren und ich mich eben nicht verstellen muss.
Das wäre für mich ein wichtiger Schritt in die Richtung, dass ich mich nicht immer verbiegen muss, wenn ich mit ihm über Schwierigkeiten spreche.
 

Ilina

Mitglied
Solche Mentorings unterstützen höchstens im praktischen Lernprozess, der ohnehin im Arbeitsalltag täglich läuft auf neuen Positionen, weil man das Gefühl hat, man ist weniger allein und einen Sparring-Partner zum gemeinsamen Reflektieren hat.
Aber genau das machen wir doch?

Wenn man das Reflektieren aber erst lernen muss, ist man auf solchen Positionen falsch (
Verstehe deine Gedanken. Ich reflektiere mich selbst gern viel zu kritisch. Da hilft ein externer Blick auf eine Situation schon.
 

Santino

Moderator
Teammitglied
Hmm interessanter Gedanke.
So schlimm war's aber nicht. Wir wussten nicht wie schlecht das Projekt da stand (frag nicht warum) als ich's übernommen habe. Dann hatten wir gute Pläne dafür aber es ging dann intern vieles Schief und jetzt sind wir da, wo wir sind.
Na, das klingt aber anders, als du es zunächst beschrieben hast. Die Frage ist dann für mich aus Sicht des oberen Managements eher, was strukturell falsch läuft, dass diese Situation offenbar länger untergeht und sich dann noch verschlechtert.

Oder die haben dich einfach nur verarscht und alle wussten, wie es um das Projekt steht, es wollte nur keiner machen. Da sollte sich das mittlere Management die Frage stellen, wie man die Transparenz erhöhen kann und solche Situationen glättet.
 

Ilina

Mitglied
Oder die haben dich einfach nur verarscht und alle wussten, wie es um das Projekt steht, es wollte nur keiner machen.
Nein, das war's auf keinen Fall.
Mein direkter Vorgesetzter hat gewechselt und der war auch neu und hatte daher noch keinen Plan. Wir habens dann versucht das Projekt auf die Beine zu stellen und dann kam wieder ein Wechsel in den Zuständigkeiten. Der neue Budgetverantwortliche kann aber nicht mit dem Kunden umgehen und dann waren mir die Hände gebunden.
Mein Mentor ist aus dem oberen Management und versucht mich dabei zu unterstützen, wie ich den Karren aus dem Dreck ziehen kann und wie ich mit solchen internen Schwierigkeiten umgehe ohne, dass ich selbst auf der Strecke bleibe.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Ist nicht jede Reflektion das Reden über die Psyche?
Aber sicher nicht, und schon gar nicht ist es Reden über MEINE Psyche. Wenn es darum geht, zu überlegen, wie etwas auf Kunden wirkt, dann ist es allenfalls Reden über die Kundenpsyche.
Ich glaube, wir sind hier ein bisschen beeinflusst, weil wir hier alle viel mit Therapie und psychischen Krankheiten zu tun haben.
Das hatte ich noch nicht gelesen, als ich meinen vorherigen Beitrag geschrieben habe.
Wenn du nun zB Psychotherapeutin wärst, dann wäre es klar, dass du und deine Chefs und Kollegen einen anderen Zugang zu "Psychogesprächen" habt.
Wenn der Gegenstand eines Jobs §§, Maschinen, Zahlen usw sind, ist das halt was anderes. Da hat man es dann trotzdem mit Menschen zu tun (Kunden, Kollegen), und da ist die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit usw, und entsprechende Empathie auch wichtig, aber das was ich vorhin Psychogelaber genannt habe, ist einem eher fremd und das braucht es dann auch nicht regelmäßig alle 2 Wochen.
 

kasiopaja

Urgestein
Danke, so werd ich's machen.

Ich find's spannend, dass du das sinnfrei findest.
Ich würde dir gern ein Beispiel für ein Thema geben, was wir in der Vergangenheit besprochen haben.

Ich hatte ein Gespräch mit meinem Kunden, bei dem es ziemlich persönlich wurde. Mir wurde vorgeworfen, dass ich Dinge vertuschen würde und ich sie absichtlich anlügen würde.
Das Gespräch war für mich wirklich schwierig, weil ich mich schwer getan hab da raus zu kommen ohne, dass einer von beiden als Buh Mann dasteht.
Das war für mich eine recht emotionale Situation weil die Vorwürfe unberechtigt waren, aber Ichs nicht beweisen konnte.

In meinem Mentoring ging's dann eben darum, wie man Strategien entwickelt, aus solchen Gesprächen raus zu kommen, ohne dass eine Partei das Gesicht verliert.

Genauso lerne ich, wie ich mein Team davor schütze, in solche Situationen zu kommen. Wie ich den Kopf beim Kunden hinhalten, wenn jemand aus meinem Team was verbockt hat und dann konstruktiv mit meinem Teammitglied sprechen. Niemals Scheisse von oben (Kunde) nach unten(meine Mitarbeiter) durchfallen zu lassen.
Mitarbeiterzufriedenheit ist essentiell.
Das weiß ich auch ohne andauerndem Monitoring. Sowas muss einem echt liegen.
Ich käme mir vor wie bei einer Sekte oder sowas.
 

Ilina

Mitglied
Das weiß ich auch ohne andauerndem Monitoring. Sowas muss einem echt liegen.
Ich käme mir vor wie bei einer Sekte oder sowas.
Du und ich wissen das wohl. Aber bei weitem nicht alle.
Und wieder andere können vielleicht nicht von Anfang an so gut damit umgehen, wenn man regelmäßig vom Kunden persönlich angegriffen wird. Man muss halt erst Mal lernen, wie man in diesen Gesprächen reagiert um trotzdem eine sinnvolle Zusammenarbeit auf lange Sicht zu erwirken.

Ich freue mich jedenfalls über die Möglichkeit, mit einem erfahrenen Mitarbeiter aus dem Management über die komplexe Dynamik von Kundenbeziehungen und meiner Außenwirkung zu sprechen.
 
I

Irgendeinname

Gast
Ich finde es ziemlich schockierend, wie viele es hier als übergriffig empfinden von seinem Arbeitgeber nicht wie scheiße behandelt zu werden. Das zeigt eigentlich nur, wie dermaßen krank unsere Arbeitswelt ist. Wahrscheinlich wäre es für euch besser, wenn jeder Fehler mit einem Faustschlag ins Gesicht und einem so lauten brüllen das einem das Trommelfell platzt quittiert wird. Wer dann mal einen Tag krank ist wird sofort gefeuert, weil unwichtig und ersetzbar. Wer will denn so arbeiten?

Die TE leidet darunter, das ihr Mentor sie nicht anbrüllt sondern verständnisvoll reagiert und sich um ihre Gesundheit sorgt. Das ist meiner Meinung nach ein Symptom für ein interniertes toxisches Arbeitsverhalten das sie mit ihrem Therapeuten besprechen sollte. Gegenüber ihrem Mentor sollte sie einfach ehrlich sagen was los war: nicht das Projekt, sondern seine freundliche und mitfühlende Art haben sie zum weinen gebracht.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Ich bin vermutlich zu alt für so was. Alle 2 Wochen mich mit einem vorgesetzten Mentor zu treffen, wäre mir persönlich auch in jüngeren Jahren deutlich zu viel gewesen. Von einem Mentor würde ich mir eher erwarten, dass er mich über Eigenheiten von bestimmten Kunden aufklärt, mir Tipps bei der Mitarbeiterführung gibt, Strategien an die Hand gibt, wie ich mit verärgerten Kunden umgehen kann.

Emotionen im Job finde ich o.k.. Wir sind ja keine Machinen.

Ich heule eher aus Wut im Job. Ist so, kann ich auch nicht runterschlucken oder verbergen. Das letzte Mal habe ich vor etwa einem Jahr in meinem vorherigen Job geheult. Da lag es aber daran, dass die Arbeitsathmosphäre schlecht war und ich den undankbarsten Job hatte, bei dem ich ja sowieso nichts tat.
 

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