Um eines klar zu stellen. Der Landwirt ist Unternehmer und diese können nicht streiken sondern protestieren.
Wie seht ihr die Angelegenheit?
Persönlich bin ich sehr erschüttert über die vorwiegend von Unverständnis bis zu blanken Neid getragenen Kommentare in Zeitung und Netz.
Anscheinend wird die Mehrzahl der Landwirte für von Steuergeldern subventionierte Unternehmer gehalten.
Die meisten sind davon weit entfernt.
Der zum Teil große und notwendige Maschinenpark ist in aller Regel geleast und nicht Eigentum.
Ohne Subventionen sind die meisten nicht überlebensfähig.
Sie haben ein Arbeitspensum, vor dem es den meisten Bürgern grausen würde.
Den meisten geht es nicht wirklich schlecht, aber sollte man so etwas voraussetzen oder erwarten?
Die ursprünglich geplanten einschneidenden Kürzungen der Subventionen sind in der Form aus meiner Sicht eine Frechheit.
Sie sind ein weiterer Garant für die Ideenlosigkeit und Unfähigkeit unserer Politiker.
Ohne Landwirte würde sich unser Alltag, die Ernährung erheblich verändern, und nicht zum Guten.
Es erschreckt mich immer wieder, mit wie wenig Hintergrundwissen übelste Stellungnahmen abgegeben werden.
Nein nur die wenigsten Maschinen sind geleast, das ist mit Verlaub Blödsinn. Leasen macht nur Sinn bei Traktoren und auch das nicht immer. Die allermeisten Maschinen und Geräte sind Eigentum der Landwirte. In der Regel sind sie von Banken finanziert.
Mein Maschinenpark hatte einen Neuwert von etwas 800.000DM/€.
Da ich aber Lohnunternehmer war wurden sie im verkauf nur als Schrott bezahlt auf Grund der hohen Fächenleistung unsd damit einhergehendem Verschleiß.
Zuden geplanten Kürzungen kommen noch
Düngeverordnung 80% Bedarfsdüngung/ha
Flächenstilllegung 4%
Ackerrandstreifen von 5 auf 10m ausgedehnt
Tierwohllabel
uvm.
Meine Arbeitswoche hatte 80h/+
Den Landwirten geht es immerhin so schlecht das jeden Tag zehn Betrieb ihre Tore schließen, zudem sind die per Gesetz verordneten Stallumbauten oder Neubauten in der Größenordnung 500.000€ -1000.000€. Wer soll das bezahlen.
Düngemittel sind extrem teuer geworden die Tonne KAS kostet fast 1000€ eine Preissteigerung von 960%. Gekostet hat sie ein Jahr zuvor nur 64€.
Ich sehe die Forderungen der Landwirte auch als berechtigt an, aber nicht die Nötigung von Mitbürgern im Straßenverkehr die nichts dafür können. Politik regelt man über Wahlverhalten.
Ich sehe da zu Klimaklebern keinen wesentlichen Unterschied der ausreichen könnte, meine Meinung hierbei zu ändern.
Wir können unsere Traktoren aber nun mal nicht unter dem Armtragen dafür sind sie ein wenig zu schwer