Es fing an mit einer Radikalisierung der Sprache. Dinge, die lange zu Recht als Tabu galten, wurden nach und nach salonfähig gemacht, auch durch Staatschefs wie Trump oder Putin. Rechtspopulismus wird über moderne Kommunikationsmedien verbreitet, zusammen mit Lügen und „Fake News“.
Die Zersplitterung der Parteienlandschaften nimmt weiter zu und verhindert eine tragfähige politische Mehrheit der Mitte bei der Regierungsbildung. Mit der Folge, dass Koalitionen sehr unterschiedlicher Parteien notwendig sind, die ein zum Teil desaströses Bild von Demokratie abgeben.
Verunglimpfung mit „Galgen-Installationen“ bis hin zu Aufrufen zur Gewalt gegen Vertreter des Rechtsstaats. Massive Einschüchterungen. Deportationsphantasien rechter Fanatiker. Und nun gewalttätige "Bauernaktionen" gegen Politikerinnen und Politiker. Sachbeschädigungen, Autoscheiben werden eingeschlagen, Menschen verletzt, weil man anderer Meinung ist und wirtschaftliche Nachteile für sich befürchtet. Veranstaltungen müssen abgebrochen werden.
Wie es in den 1930er Jahren weitergegangen ist, wissen wir. Unsere liberale Demokratie ist wehrfähig, aber die große gemäßigte Mitte der Gesellschaft, die Mehrheit dieses Landes, muss sich weiter nachhaltig zu Wort melden. Es ist an der Zeit, dass wir aus der Geschichte lernen.