Für mich ist ein Rechtskonservativer ein älterer Herr, der die Abschaffung der Ehe für alle, mehr Polizei auf den Straßen, weniger Ausländer im Land und die 50-Stundenwoche für alle verlangt. Finde ich zwar alles falsch, aber in die Argumente dafür kann ich mich hineindenken.
ja, das kann natürlich auch ein nicht älterer Herr sein oder eine (alte/junge) Frau
. Aber grundsätzlich wären das was Du da ausfzählst rechtskonservative Positionen, die man nicht teilen muss, aber solange derjenige, der sie äußert seine Interessen auf den Boden der Verfassung stellt, ist ja alles fein.
Also, wenn man zB die Ausländerfrage hernimmt, so wird wohl ein rechts-konservativer Mensch eher die Haltung vertreten, dass alles getan werden muss, um so wenig Ausländer wie möglich ins Land zu lassen, bzw sie möglichst schnell wieder loszuwerden. Und überhaupt würde eine rechtskonservative Position halt eher dafür plädieren, Ausländer nur dann ins Land zu lassen, wenn sie Geld bringen oder als Arbeitskräfte, während humanitäre Grüde wohl eher skeptisch gesehen und hinten angestelt werden.
OK, ein rechtskonservativer Mensch würde aber wohl niemals so weit gehen, Menschen grundsätzlich abzulehnen, nur weil sie Ausländer sind und erstrecht würde er keine Abwertung oder gar Gewalt befürworten.
In einem rechtsradikalen Weltbild ist das aber egal: Da muss der Ausländer weg, weil er eben Ausländer ist und hier nicht her gehört. Man ist auch nicht einfach nur mit den Grünen uneins und lehnt ihre Positionen ab sondern man lebt und verbreitet einen unnatürlichen Hass, der eben auch vor dem menchlichen Ebene nicht zurückschreckt.
In einem rechtsradikalen Weltbild (wie in allen radikalen Weltbildern) gibt es eben immer Narrative, die weit über das Inhaltliche hinaus gehen: Also Ideologien in denen man zB Herkunft mit einer Wertung des Menschen verbindet.
Und da liegt ja der Hase im Pfeffer: Wenn eben grundliegende Werte und Menschenrechte nicht mehr gelten und Hass und Feindbilder die politische Agenda bestimmen, muss man sich dagegen wehren, wenn man die Demokratie und den Rechtsstaat schützen will.
Also wenn ein Rechtskonservativer fordert, dass kriminelle Ausländer so schnell wie möglich abgeschoben werden, so ist das nunmal eine komplett andere Hausnummer, als wenn ein Rechtsradikaler fordert (oder sich insgeheim wünscht) dass alle Ausländer (oder eine Gruppe Ausländer bestimmter Herkunftsgebiete) das Land verlassen sollen und man dafür sogar notfalls bereit ist, ihnen die Grundrechte abzuerkennen.
Und da solche Positionen nur dann mehrheitsfähig werden, wenn man sie geschickt verpackt: Also so, dass sich der Rechtskonservative sie schönreden kann und zustimmt, braucht man eben eine bestimmte Pressearbeit: Also medien, die die eigene Haltung schönreden und alle Kritiker und Gegner als Lügner diffamieren.
Drum ist der ÖRR rechtsaußen ja so unbeliebt, bzw wurde zum Feindbild stilisiert.
Kritische Berichterstattung kann man in diesem Meinungskampf halt einfach nicht brauchen und deswegen versucht man es zu diskreditieren wo es nur geht und dabei sind auch alle Mittel recht. (stichwort: Alternative Fakten)