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Themen Privileg und Allyship in eurem Leben

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Und was muss ich besitzen oder an mir haben, um in dieser priviligierten Gruppe zu sein?

Also dass ein Sexist brav wird, nachdem ich ihm die Leviten gelesen habe?

Oder wodurch gehöre ich nicht zu dieser "priviligierten Gruppe"?
Das kommt immer darauf an. Als Mann bist du zum Beispiel in den meisten Ländern privilegiert, du kannst privilegiert sein, weil du weiß bist, weil du able-bodied bist, weil du wohlhabend bist und so weiter.

Er wird vielleicht nicht direkt brav sein, aber er wird eventuell darüber nachdenken, eventuell auch nur ruhig sein. Was imho noch wichtiger ist, ist das die unterprivilegierte Person merkt, dass sie einen Verbündeten hat.

Ich hätte mir das schon manchmal gewünscht, wenn ich mich wegen anderer Dinge abgewertet gefühlt habe. Es ging in dem Fall nicht um Geschlecht.

Ich denke, dass andere das bestimmt auch mal brauchen.
 

_cloudy_

Urgestein
Ich denke, viele Menschen sind wahrscheinlich je nach Situation mal privilegiert und mal unterprivilegiert. Als Beispiel kann man z.B. einen homosexuellen Deutschen sehen, der als "weißer einheimischer Mann" einerseits privilegiert, aber in seiner Eigenschaft als Homosexueller auch bisweilen unterprivilegiert ist.
Jeder Mensch ist doch bei irgendeinem Thema "unterprivilegiert?

Wir Frauen schon, weil wir Frauen sind, nach diesem Verständnis.

Wenn ich sehe dass eine Frau angemacht wird obwohl sie das nicht möchte,
bin ich als Frau nach eurer Definition "unterprivilegiert".

Aber deshalb würde ich doch trotzdem einschreiten, auch ohne Privileg.

Sorry, ich kapiers wohl nicht.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Sorry, ich kapiers wohl nicht.
Naja, gemeint ist halt einfach, dass es einen zusätzlichen unterstützenden Effekt hat, wenn man bei einer offen ersichtlichen Diskriminierung mit der diskriminierten Person Solidarität zeigt, wenn man selbst sozusagen privilegiert ist. Einfach, weil dann die eigene Präsenz häufig noch mehr Gewicht hat.

Vielleicht ein Beispiel:
in der U-Bahn wird jemand angepöbelt, weil man ihn als LGBT-Person identifiziert hat. Solidarisiert sich mit ihm nun beispielsweise ein vermutlich heterosexueller Mann mit ihm, hat das vielleicht mehr Gewicht, als wenn das ein weiterer LGBT-Mensch macht (weil man dann vielleicht sagt "Klar, die halten natürlich zusammen", oder weil der zweite LGBT-Mann ebenfalls angepöbelt werden kann).
 

kasiopaja

Urgestein
Das Thema habe ich gerade im Gesellschaftsforum angerissen, doch möchte ich noch weiter dazu diskutieren.

Ich habe mich mit dem Prinzip Allyship auseinandergesetzt. Konkret geht es mir um Geschlecht, aber ihr könnt auch gerne andere Eigenschaften diskutieren…

Ich war imho noch nie ein übler Sexist und bei den schlimmsten Auswüchsen habe ich auch immer etwas gesagt. Dadurch aber, dass ich mich mit dem Konzept auseinander gesetzt habe, habe ich verstanden:

1. Dass ich männliches Privileg besitze, obwohl ich in anderen Dingen unterprivilegiert werde. Das heißt, wenn ich benachteiligt werde, kann ich sicher sein, dass es wahrscheinlich nicht ist, weil ich ein Mann bin
2. Dass es wichtig ist, dass privilegierte Personen sich immer äußern, wenn die Gefühle von unterprivilegierten Gruppen bedroht werden, da nämlich mir als Mann eher zugehört wird, wenn ich sage, dass etwas sexistisch ist. Frauen können natürlich für sich selbst sprechen, aber einige Männer hören dann einfach nicht zu

Dadurch ergibt sich für mich, dass ich etwas sage, auch wenn ich humorlos und nervig rüberkomme und mich unbeliebt mache. Ich mache das ungern, aber ich denke, dass es wichtig ist.

Habt ihr euch mal damit beschäftigt?
Ich sehe da keinen privileligiert und und ich finde auch nicht, dass einem Mann eher zugehört wird als mir. Jedenfalls ist mir das bisher noch nicht passiert.
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
Und was muss ich besitzen oder an mir haben, um in dieser priviligierten Gruppe zu sein?

Also dass ein Sexist brav wird, nachdem ich ihm die Leviten gelesen habe?

Oder wodurch gehöre ich nicht zu dieser "priviligierten Gruppe"?
Das Böseste ist der "weiße, alte Mann".
Im Idealfall bist du NICHT weiß, NICHT männliuch, NICHT alt.
Denn die Alten haben den Klimaklebern ja die Erde kaputtgemacht!
Also, wenn du Frau bist, hast du schon mal Pluspunkte, denn du gehörst zu den Geknechteten. Farbige Frau ist super. Dazu noch sexuell originell (pan oder so) und du spielst in einer hohen Liga.
priviligiert sein ist sehr, sehr böse. Du darfst dich nicht daran erfreuen. Du musst dich deiner Privilegien schämen. Und wenigstens als "Ally" etwas für die Gerechtigkeit auf der Welt tun.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Das Böseste ist der "weiße, alte Mann".
Im Idealfall bist du NICHT weiß, NICHT männliuch, NICHT alt.
Verstehe ich jetzt nicht. Es ging doch eigentlich darum, dass man beispielsweise als weißer heterosexueller Mann die Möglichkeit hat, sich mit jemandem zu solidarisieren, der nicht zu dieser Gruppe gehört und diskriminiert wird (weil er/sie beispielsweise Migrant ist oder schwul).
 

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Das Böseste ist der "weiße, alte Mann".
Im Idealfall bist du NICHT weiß, NICHT männliuch, NICHT alt.
Denn die Alten haben den Klimaklebern ja die Erde kaputtgemacht!
Also, wenn du Frau bist, hast du schon mal Pluspunkte, denn du gehörst zu den Geknechteten. Farbige Frau ist super. Dazu noch sexuell originell (pan oder so) und du spielst in einer hohen Liga.
priviligiert sein ist sehr, sehr böse. Du darfst dich nicht daran erfreuen. Du musst dich deiner Privilegien schämen. Und wenigstens als "Ally" etwas für die Gerechtigkeit auf der Welt tun.
Ich habe mich noch nie geschämt, weil ich ein Mann bin. Warum sollte ich das auch tun? Darum geht es doch gar nicht.
Ich kenne niemanden, der sich schämt, ein Mann zu sein.
 

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