@phoenix
Danke, dass du das so siehst. Wenn ich in eher feministischen Gruppen unterwegs bin, dann entstehen auch öfter unangenehme Situationen, weil ich deutlich sage was ich denke, wenn sexistische Kommentare oder Verallgemeinerungen zu Männern kommen.
Grundsätzlich zu dem Unverständnis, das manche hier haben:
Die Diskriminierung von Frauen betrifft viel den Bereich der Stärke. Was schwierig ist, weil es Unterschiede im Bereich der körperlichen Stärke schon allein durch Schwangerschaften und den weiblichen Zyklus (höhere Körpertemperatur, Blutverlust, monatliche Vorbereitung des Körpers auf eine Schwangerschaft). Anforderungen, die an Frauen gestellt werden ( Haus, Kindererziehung, Emotionale Arbeit) und wie erwähnt die körperlich anderen Voraussetzungen(Körper muss Schwangerschaft vorbereiten oder durchführen) führen zu einer anderen
Erziehung , als bei Männern (gesellschaftliche Anforderungen: Arbeit, Versorung Schutz). Die PowerPositionen in die Männer dadurch geraten führen dazu, dass Männer mehr materielle Ressourcen haben als Frauen und damit auch mehr Entscheidungen zu ihren Gunsten beeinflussen. Ganz normales menschliches Verhalten.
Außerdem sind hauptsächlich männliche Attribute gefragt in der Arbeitswelt, die Frauen zum einen durch ihre Erziehung nicht bekannt sind. Sie werden bei Ihnen nicht gefördert unabhängig was jetzt biologisch schon da ist. Gleichzeitig werden sie mit diesen Attributen auch weniger gesellschaftlich gewertschätzt!, weil es nicht weiblich ist. Und es wird auch teilweise in der Arbeitswelt bei Frauen abgewertet (eine Studie zeigt, dass bei gleicher schriftlicher Kritik die weibliche Führungskraft als so aggressiv wahrgenommen wird, während die Kritik der männlichen Führungskraft hingenommen wurde.
Schlussendlich gibt es die beschriebenen körperliche Unterschiede. Während einzelne Männer abgewertet werden für Schwächen führt es zu einer systematischen Abwertung von der Gruppe der Frauen generell, weil ihr Körper eben noch andere Aufgaben hat neben reiner muskulärer Stärke.
Wenn Schwäche generell in männerdominierten Bereichen abgewertet wird, wie kann da dann nicht von einer Diskriminierung (Abwertung) von Frauen gesprochen werden?
Die emotionale Unterstützung (Frauen dürfen Stärke, untypische Interesen zeigen), die gesellschaftliche Unterstützung (Frauen werden genauso wie Männer in Chefetagen gefördert) und die häusliche Unterstützung (heteropärchen teilen sich die kompletten häuslichen Aufgaben) fehlen. Frauen kommen seltener in Entscheidungspositionen und können ihr Umfeld weniger (nicht garnicht) und langsamer gestalten.
Wenn Männer grundsätzlich in mehr PowerPositionen eingesetzt sind, fehlt auch Möglichkeiten das Umfeld, die Arbeitswelt nach den weiblichen Bedürfnissen anzupassen und zu ändern. Wie kann hier nicht von Diskriminierung (Benachteiligung) gesprochen werden?
Falls jetzt die Frage kommt was anders wäre, mal abgesehen von den Nachteilen gegen die schon gekämpft wurden und die früher auch nicht als Diskriminierung gesehen wurden:
- Mehr materielle Ressourcen, die Frauen zur Verfügung stehen und die sie einsetzen können
- geringere Abhängigkeit von Männern als Elternteil
- mehr Möglichkeiten für Frauen bestimmten Interessen nachzugehen (gilt für beide Geschlechter, zumindest in der Arbeitswelt ist es jedoch so, dass frauendominierte Bereiche sehr viel kleiner und beschränkter sind; bei Freizeitgestaltung kann ich das nicht verglechen)
- dementsprechend mehr berufliche Selbstverwirklichung
- ich würde sagen, generell mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein für Frauen
- Mit Abwertungen kann anders umgegangen werden, da der Selbstwert mehr dadurch bestimmt wird was Frau selbst erreichen kann und weniger von anderen und deren Launen abhängig ist.
Zur eigentlich Frage:
Ja Frauen lästern über Frauen und Männer. Wie schon beschrieben gibt es strukturelle Abwertungen von weiblichen, was einzelne Abwertungen verschlimmert. Das typische den Finger in eine vorhandene Wunde legen. Deshalb meinte der TE meinte, dass er da unterstützen will.
Ich persönlich finde allerdings auch, dass man Leute ihren Konflikt austragen lassen sollte. Deine Meinung solltest du sagen, wenn danach gefragt wird. Was ja wie es rausgelesen habe der Fall war. Wenn es um Freundinnen geht, kannst du auch einfach fragen ob Ihnen das lieb ist. Wenn niemand da ist, finde ich es wichtig, dass du sexistischen Aussagen entgegentritst.