Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Leute, die sich nicht für rechts halten aber AFD wählen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich sehe es mittlerweile so. Wenn früher eine Partei, Politik für die Bevölkerung gemacht hat, galt sie als links. Mittlerweile ist Politik für die eigene Bevölkerung rechts.

Das soll nicht heißen, dass ich AfD Wähler bin oder mich für diese Partei positioniere.
Nur finde ich das AfD Bashing mittlerweile echt lächerlich. Als ob durch die Wahl der AfD ein neues drittes Reich bevorsteht. Als ob wir Deutschen uns nicht regelmäßig selbst an unsere Gräueltaten erinnern und sich auch jeder bewusst ist, was damals geschehen ist. Als ob durch die Wahl der AfD plötzlich alle zu Nazis werden und wir wieder einen Weltkrieg anzetteln würden. Da denke ich mir nur, lasst doch mal alle die Kirche im Dorf.

Man ist so vehement damit beschäftigt, gegen diese Partei zu sein, nur um vom eigenen Versagen abzulenken oder um nur nicht zu riskieren, Applaus von der falschen Seite zu erhalten.
Wenn ich mir Talkrunden oder Interviews ansehe, habe ich denn Eindruck, dass bei keinem anderen jedes Wort so auf die Goldwaage gelegt wird, als bei einem AfD Politiker. Es wird nicht sachlich oder kritisch diskutiert, sondern eher provozierend und abwertend.
Mir kommt es so vor, egal was die AfD sagt, wird als "irgendwas mit Nazis" in Verbindung gebracht.
Und ganz ehrlich, hätte man einen Grund, die Partei zu verbieten, wäre es schon längst geschehen.
Demzufolge hat für mich diese Partei genauso ihre Berechtigung, wie jede andere auch.

Und bevor sich gleich irgendwer seine politisch korrekten Tippfinger leckt...ich bin Linkswähler.
Lies mal Björn Höckes "Nicht zweimal in denselben Fluss", wo er ankündigt dass die Afd alle anderen Parteien abschaffen und durch die Afd als neue politische Elite ersetzen möchte. Und wo er auch schreibt, dass die Volksteile, die dann nicht spuren und sich nicht ins neue Regime einfügen, "mit wohltemperierter Grausamkeit" entsorgt werden.
Höcke ist genauso verrückt und gefährlich wie Hitler und die Afd ist eine genauso radikale Nazipartei wie die NSDAP, und wie die NSDAP wird sie auch oft aus Protest gewählt.
Diese Protestwahl ging damals gar nicht gut aus, und wenn alles ganz schlecht läuft und viele Idioten Afd wählen, ist das Dritte Reich schneller wieder da als wir uns auch nur ansatzweise vorstellen können.
Und nein, die Afd hat nicht ihre Berechtigung, da sie durch und durch antidemokratisch ist.
 
Ja, aber nur, wenn sie über die absolute Mehrheit verfügt, dass wird so schnell nich geschehen.
Im Osten bringt die Afd es schon auf bis zu 35%. Und in der Weimarer Republik genügten 35% für die Nazis an die Macht zu kommen. 65% haben die braune Pest damals nicht gewählt, trotzdem kam die Pest an die Macht, das sollte uns allen eine Warnung sein, die Gefahr nicht zu unterschätzen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Da hier so aktiv vor "rechts" gewarnt wird, erlaube ich mir mal links/grün zu Ende zu denken. Also was droht uns wenn wir den aktuellen Weg der Ampel Regierung konsequent weiter gehen?
  • Massiver wirtschaftlicher Abstieg zu einem Niveau dritter Welt Länder wie Bangladesh und Pakistan
  • Eine Verarmung von allen Menschen, die derzeit noch überhalb von Bürgergeld und Mindestlohn leben
  • Einstellung diverser wirtschaftlicher Aktivitäten wie etwa Chemieindustrie, Autoindustrie aber auch Wohnungsbau und praktisch allem was eine Investition benötigt
  • Eine Art Kriegs- und Mangelwirtschaft vergleichbar mit Großbrittannien während des zweiten Weltkrieges
  • Lebensmittelmarken und Punktesysteme, so dass man sich nur noch eingeschränkt Dinge wie Süßigkeiten leisten kann
  • Massive staatliche Gleichmacherei bis hin zu Vorschriften wie viele Knöpfe ein Kleid haben darf
  • Eine ineffiziente DDR Wirtschaft, welche den Betrieben Ressourcen zuteilt -> Planwirtschaft
  • Abwanderung von qualifizierten Arbeitskräften und noch mehr Zuwanderung von Menschen ohne Qualifikation -> "Braindrain"
  • eine massive Konzentration der Macht in der Regierung und damit eine autoritäres Regime, da sich anders die Forderungen der Ideologie nicht durchsetzen lassen
Dazu auch eine Grünen Insiderin, welche die Partei als Sekte bezeichnet:

Das alles sind keine Horrorszenarien sondern sie zeichnen sich ja längst ab. Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands liegt bereits jetzt hinter allen anderen westlichen Nationen zurück. Bereits jetzt steuert der Staat immer mehr und viele Unternehmen verlassen das Land.

Statt darüber zu diskutieren, wie man Oppositionsparteien möglichst stark ins rechtsradikale Lager einordnen kann, solltet ihr vielleicht eher darüber diskutieren, warum sie gewählt werden.

Ich glaube nicht, dass die 30+X% Stimmen, welche die AfD mancherorts bekommt, alles Nazis sind. Damit macht man es sich zu einfach.
Es sind Menschen, die vielfach extrem unzufrieden mit der aktuellen Politik sind. Menschen, die o.g. Zukunftsszenarien sehen und fürchten. Menschen, die bereits jetzt ihren Abstieg sehen, beispielsweise weil sie sich fragen wie sie Dinge wie das Heizungsgesetz umsetzen sollen.

Aber nein, es werden lieber historische Parallelen gesucht, die eine Opposition irgendwie ins rechte Licht rücken. Ich frage mich wann der Erste kommt und sagt: Das Treffen der AfD war im selben Land (=Deutschland) in dem Hitler an die Macht kam! Beweis!!!

Hier wird immer von Demokratie und die Verteidigung der Demokratie gesprochen. Wisst ihr was demokratisch wäre? Über Inhalte zu sprechen, ein Wettbewerb der Meinungen. Darüber zu sprechen, was Menschen an der aktuellen Politik schlecht finden. Darüber zu sprechen warum sie Oppositionsparteien wählen statt Ampel.
 

Daoga

Urgestein
Meinst Du, dass es WIRKLICH so anders war?
Ja, war es, wenn man Bücher liest die in dieser Zeit spielen - ältere, noch geschrieben von Leuten die diese Zeiten selber miterlebt haben, dann wird klar daß es massive Unterschiede gibt. Z. B. war Gewalt im Vorlauf von Wahlen und in der Politik an sich bis hin zum Mord an Kandidaten gegnerischer Parteien damals gang und gäbe, und zwar ohne den heutigen "Märtyrer-Effekt" zu generieren, der heute der Partei eines Ermordeten quasi automatisch den Sieg sichert wie ein den Wählern eindressierter Pawlowscher Reflex.

Ein weiterer Unterschied ist, daß es damals die heute gültige 5-%-Klausel nicht gab, die eine Zersplitterung auf unzählige Kleinparteien die unter diesen 5 % liegen verhindern soll. Dadurch wurde das ganze politische Gefüge so geschwächt, daß die Nazis trotz nichtvorhandener Mehrheit an die Macht kommen konnten, als eine der wirklich großen Einheiten.
Im Osten bringt die Afd es schon auf bis zu 35%. Und in der Weimarer Republik genügten 35% für die Nazis an die Macht zu kommen. 65% haben die braune Pest damals nicht gewählt, trotzdem kam die Pest an die Macht, das sollte uns allen eine Warnung sein, die Gefahr nicht zu unterschätzen.
Heute sind es quasi die Elefanten, alle die über mindestens 5 % kommen, die das politische Geschehen unter sich ausmachen. Im Elefantenrennen ist es schwierig, einen vorgegebenen Kurs in eine völlig neue Bahn zu lenken, das Beharrungsvermögen der schieren Masse verhindert das. Deutscher Bundestag - Sitzverteilung des 20. Deutschen Bundestages Dieses Bild zeigt sehr schön, wie die "Elefanten" positioniert sind. Die AfD ist nur einer im Rudel. Er kann vielleicht ein bißchen in eine andere Richtung drücken, aber wenn sich die anderen einig sind, geben sie den Ton an.
 
G

Gelöscht 119326

Gast
Ich glaube nicht, dass die 30+X% Stimmen, welche die AfD mancherorts bekommt, alles Nazis sind. Damit macht man es sich zu einfach.
Es sind Menschen, die vielfach extrem unzufrieden mit der aktuellen Politik sind. Menschen, die o.g. Zukunftsszenarien sehen und fürchten. Menschen, die bereits jetzt ihren Abstieg sehen, beispielsweise weil sie sich fragen wie sie Dinge wie das Heizungsgesetz umsetzen sollen.
Ich bin in ganz vielen Punkten deiner Meinung und finde es schlimm, was für krasse Unterstellungen der AFD gegenüber gemacht werden, wofür es keinerlei Beweise gibt. Dennoch finde ich, sollte man an der Aussage von dir überdenken, die allermeisten Wähler sind mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Nazis. Aber was spielt das schon für eine Rolle? Es geht darum was passiert, wenn die AFD an die Macht kommt. Einmal gewählt und an der Macht, spielt es keine Rolle mehr, ob die damaligen Wähler nun Nazis sind oder nicht, sondern was die AFD dann tatsächlich umsetzt. Zu 100 % bin ich mir nicht sicher und ich finde hier einige Beiträge gegen AFD ehrlich gesagt nicht sehr aufklärend weil da keine deutlichen Belege drin stecken wie schon gesagt, aber allein schon die Aussagen von Höcke sollten alarmierend sein meinst du nicht?
Ich sehe es auch so wie du, die aktuellen bzw. zuletzt gewählten Parteien fahren diese Land nur die gegen Wand in jeglicher Hinsicht und sollten auf keinen Fall gewählt werden, aber die AFD zu wählen, ist ebenfalls keine Lösung und es entstehen sehr wahrscheinlich ganz andere schlimme Probleme in diesem Land, wenngleich sie einige gute Ansätze in vielen Bereichen haben, dieses Land wieder zu stabilisieren. Ich finde wenn man denen zuhört, da gibts sehr viel positives, aber das negative und die Gefahren sollte man deshalb nicht ausser acht lassen und ich glaube das ist das Hauptproblem bei den AFD Wählern, dass sie nur die ganzen guten Punkte sehen, die mmn. nach wirklich viele sind und auch sehr gut von der AFD rübergebracht werden. Aber man muss sich mit jeder Partei intensiver auseinander setzen und sollte solche extremen Punkte nicht links liegen lassen.

Ich bin etwas überrascht, dass ich bisher noch von niemanden etwas darüber gelsen habe (vielleicht habe ichs auch übersehen). Was ist denn eure Meinung zu der Partei von Sarah Wagenknecht?
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Wie müsste denn ein anderer Weg für Dich aussehen?
Und wie würdest Du es Dir idealerweise denn vorstellen, dass es weitergeht, wenn immer mehr Menshcen die AFD wählen würden, die eigentlich garnichts mit ihr am Hut haben? Also was wäre das beste Ergebnis und was wäre für Dich der worst case?
Der worst case, ganz klar absolute Mehrheit für die AfD.
Idealerweise gewinnt die AfD soviel Stimmen, dass nur ein Zusammenschluss der von SPD, CDU, Grünen und FDP eine Regierungsbildung zulässt.
Entweder raffen die sich dann auf oder wir haben Chaos.
Auf das laufen wir aus meiner Sicht ohnehin schon zu, eigentlich haben wir es ja bereits.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Ja, also entweder zweidrittel radikale oder ein drittel radikale und ein weiteres drittel, das sich davon was verspricht so zu tun, als wäre es radikal.
Sollte man nicht lieber selber immer so handeln, dass man sich hinterher sagen kann, man hat das richtige getan und nicht: Ich habe bewusst das falsche getan, in dem Wissen, dass es genug andere gibt, die ein Gegengewicht zu dem darstellen was ich tue und es somit wieder geraderücken....
Also dann wäre ich doch eher für Kant: Also die Maxime deines Handelns wäre ja ne ziemliche Katastrophe für unser Land. Du setzt also sozusagen darauf, dass es immernoch genug Menschne gibt, die für andere Ideale eintreten und sich dafür dann aber auch noch runtermachen lassen.
Aber was, wenn das immer weniger werden?
Möglich ist alles.
Aus meiner Sicht befinden wir uns schon am Anfang einer Katastrophe.
Es ist fünf nach zwölf, um gegenzusteuern.
Ich sehe aber niemanden, der steuert.

Wer lässt sich runtermachen?
Von wem?

Man kann für Ideale eintreten, allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass es kein Ideal gibt.
Es gibt relativ viele Menschen aus meinem erweiterten Bekanntenkreis, die bereit sind, die AfD zu wählen, von denen, die ich meine, macht das keiner aus politischer Überzeugung.

Schau Dir die Wahlbeteiligung der letzten Jahre an, alleine das ist ein Armutszeugnis generell und insbesondere für eine Demokratie.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Dieses " ich finde die ja gar nicht gut, ich will nur protestieren" und das 100000fach, so dass die Partei in die Position kommt, genau dass zu tun, was man ja nicht gut findet, weil ja alle nur ein Zeichen setzten wollten.

Vorsichtig ausgedrückt, unüberlegt.
Siehst Du eine Alternative, bei der tatsächlich etwas verändert wird?
Ich wäre dafür dankbar.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben