O.k.
Aber diese Trennung gibt es doch seit Jahr und Tag, das muss nicht neu erfunden werden.
Diese Trennung wurde durch die Aufteilung in Hartz 4 (heute Bürgergeld) und Grundsicherung (für Erwerbsunfähige) geschaffen. Das war eine wichtige und richtige Reform, auch um Erwerbsunfähige nicht in einen Topf mit Erwerbsfähigen zu werfen und Erwerbsunfähigen oder armen Rentnern die Scham zu nehmen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Dies beinhaltete aber auch ausdrücklich die Idee, dass Bürgergeld
nachrangig ist und Menschen zuerst mal selber ihren Lebensunterhalt sicher stellen sollen. Inzwischen ist dies vollkommen verdreht. Es bekommt jeder, der nicht bei 3 auf dem Baum ist, Bürgergeld. Selbst junge, gesunde und absolut arbeitsfähige Personen bekommen über Jahre und Jahrzehnte diese Unterstützung. Noch mehr: Selbst Migranten, die illegal nach Deutschland kommen, erhalten nach einer kurzen Übergangszeit Bürgergeld. Ein Witz, weil diese Menschen nicht mal "Bürger" sind. Und das macht kaum ein Land auf der Welt so.
Nun können wir lange darüber diskutieren, wann eine Hilfeleistung angemessen ist oder wer arbeitsfähig ist. Das würde aber den Thread sprengen. Was ich sagen wollte ist: Meine politische Einstellung ist, dass die Unterstützung von arbeitsfähigen Menschen nur ultima ratio sein darf. Der Staat sollte alles dafür, tun, dass Menschen
mehr Chancen erhalten und garnicht erst Hilfe benötigen.
Deswegen habe ich die Bildung erwähnt. Bildung war und ist die einzige Möglichkeit für Deutschland erfolgreich zu sein. Wir haben nicht so viele junge Arbeitskräfte wie andere Länder, wir haben kaum Ressourcen im Land. Wenn wir auch nur halb so viel über Bildung reden würden wie über "soziale Gerechtigkeit", könnten wir viele Menschen und Deutschland helfen bevor überhaupt eine Hilfsbedürftigkeit eintritt.
Meine politische Einstellung ist: Ein Problem an der Wurzel zu bekämpfen (Armut vermeiden) statt Symptome zu bekämpfen (Armen nur Geld geben). Ich würde z.B. auch massiv die Vermögensbildung fördern damit Menschen mehr Eigentum schaffen können. Muss man keine Miete zahlen, ist das wieder ein Baustein mehr warum man nicht so schnell in finanzielle Schwierigkeiten gerät.
Deutschland macht das aus meiner Sicht komplett falsch: Macht achtet auf eine niedrige Staatsverschuldung aber die Menschen haben relativ wenig Vermögen. Andere Länder machen es genau andersrum.
Deutschland war leider immer ein Land welches Menschen von Transferleistungen abhängig gemacht hat: Rente, Soziales, sonstige Kassen. Während in anderen Ländern weniger Transferleistungen existieren aber Menschen mehr Eigentum haben.
Ich möchte einen emanzipierten Bürger, der nicht um die nächste Sozialhilfe- oder Rentenzahlung zittert, die ihm vielleicht verwehrt wird, weil der Staat ne Schuldenbremse einhält. Ich will einen emanzipierten Bürger der selber für seine Rente vorsorgt, als Altersvorsorge eine Immobilie hat, gebildet ist, Arbeit hat und keine Sozialleistungen braucht.
Ich will dass dieser Staat für alle Menschen die Chancen schafft so emanzipiert zu werden.