Ich bin nicht völlig gegen die Idee, einen Teil der Rentenbeiträge in Aktieb, Fons usw. anzulegen. Ich weise nur darauf hin, daß es da ganz praktische Probleme gibt.
Wenn die Aktienrente beispielsweise im Juli 2024 beginnt, fehlen im August 2024 in meinem Rechenbeispiel ca. 2,5 Milliarden Euro in der Rentenkasse. 1/12 von 27 Milliarden Euro jährlich. Diese 2,5 Milliarden Euro wurden in einem Fon investiert und können nicht ausgegeben werden.
Ich habe es dir bereits ausführlich erklärt. Deine Aussage ist falsch. Es fehlt durch die Aktienrente kein Geld im Haushalt und die Aussage, es könne weniger ausgegeben werden, ist falsch. Es muss also auch keiner in Deutschland fürchten irgendwo weniger zu kriegen, weil der Staat Aktien kauft.
Schon richtiger ist deine Folgeaussage, dass die Aktien mit Schulden gekauft werden:
Diesen Betrag von 27 Milliarden Euro muss der Staat als Kredit aufnehmen, er macht also Schulden.
Wiederum falsch ist deine Folgeaussage zu dieser Verschuldung:
Es spielt zunächst keine Rolle, ob der Staat für diesen Kredit einen Gegenwert in Form von Aktien bekommt oder ob er dieses Geld einfach ausgibt, z.B. für Gehälter. Im Gegensatz zu einer Immobilie sind diese Aktien ja keine Sicherheit, denn man kann sie nicht verkaufen. Dann bräche die Aktienrente in sich zusammen.
Aktien sind Sachwerte, buchhalterisch ähnlich zu Immobilien. Witzigerweise sind ja sogar Aktien von Immobilienunternehmen drin, so dass man über den Aktienbesitz sogar Miteigentümer an Immobilien wird. Und natürlich könnte man Aktien verkaufen und selbst bei Kurseinbrüchen würde das System nicht zusammenbrechen, weil die Aktienrente nur über die Dividenden der Aktien bezahlt werden kann. Der Staat ist also auch nie in Not Teile der Aktien zu niedrigen Kursen verkaufen zu müssen.
Deswegen habe ich dir auch bereits erklärt dass dafür eine Ausnahme von der Schuldenbremse gilt und diese Neuverschuldung sinnvoll und gewünscht ist.
Unterm Strich macht der Staat sogar Gewinn, weil er für rund 2-3% Schulden aufnehmen kann, aber für im Schnitt 7% am Aktienmarkt Rendite macht.
Die ganze Angst vor Aktien ist unbegründet und zeigt eigentlich nur, dass Menschen vor diesem "Aktienkram" keine Ahnung haben.
Noch weiter gesprochen: Was passiert denn wenn es zu globalen Wirtschaftskrisen kommt, mit der gesetzlichen Rente? Die wird über Steuern und Rentenbeiträge finanziert. Bei einer globalen Krise mit Massenarbeitslosigkeit und massenhaften Unternehmenspleiten bricht doch nicht nur der Aktienmarkt ein, auch die Einnahmen für die gesetzliche Rente brechen weg. Die gesetzliche Rente ist insofern keinen Cent sicherer als eine Aktienrente. Beide basieren auf einer florierenden Wirtschaft und geraten in Wirtschaftskrisen in Gefahr.
Deutschland war 7 mal in der Geschichte pleite und es gab starke Hyperinflation, die staatliche Renten wertlos gemacht hat. Der globale Aktienmarkt war nie pleite und hat sich selbst von globalen Krisen wie dem zweiten Weltkrieg erholt. Wenn ich mich morgen zwischen einem staatlichen System und dem Aktienmarkt entscheiden müsste, würde ich jederzeit den Aktienmarkt wählen.
Gerne würde ich den Aktien-Ausflug an dieser Stelle beenden. Wichtig ist denke ich nur zu verstehen, dass die FDP mit der Aktienrente etwas tut, was alle Regierungen der letzten 50 Jahre versäumt haben:
Sie denkt an die Zukunft.
Sie baut das Rentensystem in kleinen Schritte so um dass es zukunftsfähiger wird, generationengerechter und finanzierbarer.
Ungeachtet ihrer zweifelhaften Rolle in der Ampel ist für mich die FDP immer noch das kleinste zu wählende Übel, weil diese Partei weiter denkt als andere.