Ich glaube, dass Kamala Harris unter normalen demokratischen Umständen, bei denen es innerhalb der Demokraten Partei eine Wahl gegeben hätte, keine Chance gehabt hätte, die Kandidatin zu werden.
Das ganze wird das "Team Biden" zu dem wohl auch Kamala Harris gehört mit Kalkül gemacht haben. Insbesondere da nur noch rund 100 Tage bis zur Wahl sind, nehmen sie anderen möglichen Kandidaten die Möglichkeit sich noch zu präsentieren. Plötzlich gibt es in den Medien nur noch Kamala Harris.
Das Team Biden ist in Wahrheit das Team Biden-Harris - und hat mit leichter Hand ein Schaf weggeführt (wie es bei den 36 Strategemen heißt). Hier das Buch "D...
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Und jetzt läuft die Kampagne der eigentlich politischen völlig blassen Kamala Profil einzuhauchen und sie als geeignete Kandidatin zu verkaufen - anstatt die Wahrheit zu sagen: Dass sie die schlechteste Kandidatin der Demokraten ist, aber Biden sie in Position gebracht hat.
Ob sie gewinnen kann? Glaube ich nicht aber in den USA ist alles möglich.
Kamala Harris ist die Tochter eines Professors und einer Forscherin, sie drückt sich gewählt aus, ihre gute Bildung ist unüberhörbar. Sie ist eine typische "Elitäre", mit denen sich nur eine städtische Minderheit in den USA identifizieren. Sie vertritt ähnlich wie man ein Grüner in Deutschland, den Typ, der in einer teuren Wohnung in einer Stadt lebt, gebildet ist, sich für woke Themen interessiert und ein hippes E-Auto fährt. Wer bislang gegen Biden war, wird vermutlich noch mehr gegen Harris sein.
Trump kann seinen Anti-Establishment-Wahl gegen gegen Harris genauso weiter treiben wie gegen Biden. Die Demokraten haben aus meiner Sicht nicht verstanden, dass viele Wähler genau damit ein Problem haben, dass "mächtige, elitäre Politiker-Familien" scheinbar wie Könige über Generationen in den USA herrschen - und diese Könige die Sorgen vor allem der Arbeiterklasse tendenziell ignorieren.
Allerdings hat Kamala Harris die Medien voll auf ihrer Seiten. Selbst unpolitische Kanäle hissen ihr Fähnchen für Harris. Und in den deutschen Medien rollt auch fleißig die Welle, dass Harris angeblich 44% der Stimmen hätte und Trump nur 42%. Dabei geht es nicht wie im deutschen System um die Mehrheit der Stimmen, sondern darum wer die "Swingstaates" bekommt. Hier führte bislanf Trump meist vor Biden und ich halte es für unwahrscheinlich, dass Harris das wesentlich ändert, insbesondere weil es alles ländlichen Staaten sind, deren Bürger weit weg sind von einer woken Harris Politik.
Here’s how Harris would fare against Trump in the seven key swing states, according to the most recent polls.
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Ich persönlich wünsche mir weder Trump noch Harris. Es erinnert mich an den Wettkampf zwischen Trump und Hillary Clinton. Da wollte auch keiner Hillary aber man hat sie halt gewählt weil man Trump schlimmer fand. Wobei das garnicht immer eine politische Betrachtung ist. Viele mögen Trump einfach nicht, weil er laut und frech ist.
Ich finde die ganzen Diskussionen immer sehr ermüdend. Man sollte seiner politischen Überzeugung nach wählen und nicht nach dem Gesicht. Viel wird sich Harris von Biden nicht unterscheiden, sonst hätte er sie auch nicht vorgeschlagen.
Wäre ich amerikanischer Wähler, würde ich Demokraten oder Republikaner wählen und nicht Harris oder Trump. Leider geht die eigentliche Politik im Wahlkampf (auch hierzulande) oft unter und man beschimpft sich lieber gegenseitig oder versucht den Anderen in Schubladen zu stecken.
Ich wünsche mir einen sauberen, themenbezogenen Wahlkampf.