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Klima Umwelt Arten und Bodenschutz und was die Landwirtschaft damit zu tun hat

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Deutsche Bauern produzieren aber auch sehr viel Gülle, und belasten den Boden und Trinkwasser mit Nitrat.
Vor allem in der Gegend Vechta-Okdenburg, durch die massenhafte Schweinehaltung.
Diese Art der Viehhaltung kommt nunmal irgendwann an seine Grenzen, und man kann nicht immer mehr und immer billiger produzieren, ohne daß es Konsequenzen für uns und die Umwelt hat.
Übrigens sind es da ja auch die großen Landwirte, und ich habe nichts dagegen, wenn sie als Verursacher auch mehr für die Schäden zahlen, als kleinere Landwirte mit Tier-und verbraucherfreundlicherer Haltung.
Deutsche Landwirt verbringen idR 16,5m3 auf deutschen Äckern aus das ist nichts und der Nitrateintrag ist so gering das er von der Folge oder Bestandskultur aufgenommen wird, da Pflanzenverfügbar.

Viel schlimmer sind da die Medikamentenrückstände der Klärwerke und auch Gesundheits und Umweltschädliche Haushaltsreiniger sind nicht ohne
Gülle wird hdute per N Sensor ausgebracht. Hier gibt man am Schlepper PC den Sollwert N ein, und def Sensor gibt dann die Menge an Gülle vor, nix da Umweltschäden.

Schwarze Schafe aber gibt es natürlich auch unter den Landwirten ubd nicht jeder hat das Geld für die neueste nicht ganz so günstige Technik.

Viehbetriebe unterstehen eben oder Düngeverordnung wie Ackerbaubetriebe, bei ihnen nennt sich diese Hof/Stall Bilanzierung, sie müssen die im Boden befindliche Menge und Gülle und N angeben.
Die Ermittlung erfolgt durch Bodenbeprobung genau so wie auch der Ackerbaubetrieb.
Zusätzlich werden alle Flächen in der BRD ohne Wissen des Landwirts alle paar Monate von der Kammer beprobt. Stimmen die Werte nicht gibt es rwichlich Ärger.

Zusätzlich zum Ackerbaubetrieb muss der Viehaltungsbetrieb die verbrachten und im Lager befindlichen Mengen Gülle und Mist angeben. Der Ackerbaubetrieb muss Zwischenfrüchte und Strohhäcksel angeben da auch dort Nährstoffe drin enthalten sind die unmittelbar in den Boden eingearbeitet werden.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
So ist es, dem kann ich auch nur zustimmen.
Das Land wird von wenigen Großinvestoren im großen Stil aufgekauft.

Doch es ist nicht gut so. Wir wollen doch (angeblich) keine Massentierhaltung und dann das:
.

Ich würde hier als Landwirt in nichts mehr investieren und nur noch für den Eigenbedarf was halten oder anbauen.
Unser Betrieb wurde erstmals 1722 Aktenkundig erwähnt, der Betrieb eines Bekannten 1287, sie sind seit Jhd. ten in Familienbesitz, die gibt man nicht so einfach auf.

Wovon soll der Landwirt denn leben wenn er nur für sich produziert?

In China werden auch Kühe auf gleiche Art gehalten und Kohlekraftwerke gebau. China ist somit kein Maßstab.
 

Fenris85

Aktives Mitglied
Wobei es teils viele Jahre dauert bis Nitrat das Grundwasser erreicht. D.h. was heute drin ist, und vermutlich auch das was in den nächsten Jahren noch kommt, wurde schon vor langer Zeit verursacht, als es heutige technische Möglichkeiten noch nicht gab und die Akzeptanz dafür, Nachkriegszeit Not und so, gößer war. Ich vermute auch mal auch das Wissen darüber war geringer, oder zumindest nicht so verbreitet, aber so alt bin ich nicht um das zu wissen.

Bis die Nährstoffe im Grundwasser ankommen, brauchen sie allerdings einige Jahre. Wie lange es genau dauert, bis das Nitrat im Grundwasser ankommt, ist bisher nicht bekannt. Das bedeutet wiederum, dass die heutige Konzentration von Nitrat im Wasser das Ergebnis der letzten Jahre Agrarwirtschaft ist und nicht die der heutigen Landwirte. Kurzfristig lassen sich die Nitratwerte im Trinkwasser also nicht reduzieren.
Dass Landwirte eine Verantwortung für die Umwelt tragen sehe ich auch so. Allerdings haben sie auch ein großes Eigeninteresse daran ihr genutztes Land nicht kaputt zu wirtschaften. Gerade Familienbetriebe denken da, Ausnahmen bestätigen die Regel, sehr langfristig und über Generationen.
Bei Großkonzernen mit Managern, die aber nicht selbst Eigentümer sind, sieht das leider oft anders aus. Da wird viel eher kurzfristig auf die nächsten Quartalszahlen geschaut.
Für mich nur ein Grund mehr, weshalb ich Familienbetriebe so schätze.
Die Trennung von Verantwortung und Konsequenzen funktioniert einfach nicht, man sieht das insbesondere gut wenn Beamte und Politiker sich Wissen anmaßen und für andere Menschen Entscheidungen treffen und Vorschriften machen, von deren Konsequenzen sie dann aber selbst nicht betroffen sind.

Aus meiner Sicht funktioniert Umweltschutz dann am besten, wenn besagte Umwelt sich in jemandes Privatbesitz befindet. Es also jemanden gibt der ein wirtschaftliches und/oder persönliches Interesse daran hat, dass das Gut auch dauerhaft in einem guten Zustand verbleibt.
Entweilige Umweltschäden würden dann umgehend mit gerichtlichen Klagen geahndet werden.

Bleibt noch das Allmende-Problem, welches @Sigillaria vermutlich gemeint hat (sonst korrigiere mich bitte, aber ich hab das jetzt mal so verstanden)
Also das gleiche Problem wie beim Euro, wo sich die Länder im Schuldenmachen gegenseitig überbieten, weil ja die anderen dafür aufkommen müssen.

Grundwasser, Luftqualität und Fischbestände im Meer wären hier typische Beispiele. Ein Dilemma das um so größer wird, je mehr Dinge zu öffentlichen, also gemeinschaftlichen, Gütern erklärt werden. Einer von Millionen Gründen weshalb der Sozialismus mit seiner Vergemeinschaftung von Gütern immer scheitern muss.
Wie bei einem Dilemma üblich gibt es dafür keine korrekte Lösung, daher wäre mein Plädoyer erst einmal dafür zu sorgen dass es so wenig wie möglich auftritt, also nach Möglichkeit privatisieren sodass es jemanden gibt, den man zur Verantwortung ziehen kann und der ein persönliches Interesse hat tätig zu werden, und andererseits den regional betroffenen Menschen ein großes Mitspracherecht zu geben.
(Im Falle des Euros wäre das ein Ende der illigalen Staatenfinanzierung durch die EZB)
Denn genannte Menschen sind es ja letztendlich die betroffen sind, also die Abwägung treffen müssen ob es ihnen das Wert ist oder nicht. Mit allen Konsequenzen in beide Richtungen.

Da es, wie gesagt, nicht die eine richtige Antwort geben kann läuft es auf persönliche Präferenz hinaus. In Zeiten wo die Menschen hungern macht mal halt Abstriche, sobald es einem Land ökonomisch besser geht steigen die Ansprüche an Umwelt-, Tierschutz, Arbeitssicherheit usw. Auch haben die Menschen dann mehr Zeit in Parks zu verweilen, sich besser zu informieren und können sich finanziell mehr leisten.
Letzteres z.B. in Form höherer Qualität und damit länger haltbarer Produkte.
Den besten Umweltschutz gibt es immer in Ländern die auch wirtschaftlich erfolgreich sind. Wirtschaftswachstum führt also zu mehr Umweltschutz.

Und um den verbreiteten Irrtum direkt anzusprechen: Wirtschaftswachstum entsteht auch und gerade durch Effizientsgewinne, also weniger Ressourcenverbrauch, geringerer Einsatz von Arbeitszeit (Verlust von Arbeitsplätzen bei gleicher Produktion ist etwas Gutes), kürzere Transportwege, besser auf den Kunden zugeschnittene Produkte usw.
 

carrot

Aktives Mitglied
Unser Betrieb wurde erstmals 1722 Aktenkundig erwähnt, der Betrieb eines Bekannten 1287, sie sind seit Jhd. ten in Familienbesitz, die gibt man nicht so einfach auf.

Wovon soll der Landwirt denn leben wenn er nur für sich produziert?

In China werden auch Kühe auf gleiche Art gehalten und Kohlekraftwerke gebau. China ist somit kein Maßstab.
Warum ist China kein Maßstab? Wir leben nun mal in einer globalen Welt und da gehört China nun mal auch zu.

Rein wirtschaftlich gesehen, wird ja hier so Deutschland oder auch Europa ausgebremst.
China hat die Auflagen nicht und damit wirtschaftlich gesehen Wettbewerbsvorteile.

Ich würde hier nicht in der Landwirtschaft investieren, weil immer neue Regeln kommen.
z. B. investiert der Bauer heute damit Schweine, Kühe und Hühner mehr Freigehege haben und somit es dem Tierwohl entspricht, weniger Tiere auf mehr Fläche, Der Bauer hat für die Investitionen von heute oder morgen Kredite von morgen und übermorgen am laufen. Dann kommen schon die neuen Auflagen für Übermorgen von der EU. Es ist einfach unrentabel unter den Rahmenbedingungen zu arbeiten.

Am Ende müssen die ja doch aufgeben. Früher oder später zumindest die meisten. Auch die Baueraufstände bewirken dagegen wohl wenig.
Da kann er sich doch besser jetzt etwas Land verpachten, davon Einnahmen generieren uns sich eine schöne Zeit machen. Evtl. noch woanders gegen Lohn arbeiten z. B. im Gartenbau.
Landwirtschaft nur noch zur Eigenversorgung oder als Hobby betreiben um noch ein paar Euro mit Hofverkauf als Ökobetrieb machen.
Viele machen das schon so.
Wenn das alle so machen, gibt es auch keine Massentierhaltung.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Warum ist China kein Maßstab? Wir leben nun mal in einer globalen Welt und da gehört China nun mal auch zu.

Rein wirtschaftlich gesehen, wird ja hier so Deutschland oder auch Europa ausgebremst.
China hat die Auflagen nicht und damit wirtschaftlich gesehen Wettbewerbsvorteile.

Ich würde hier nicht in der Landwirtschaft investieren, weil immer neue Regeln kommen.
z. B. investiert der Bauer heute damit Schweine, Kühe und Hühner mehr Freigehege haben und somit es dem Tierwohl entspricht, weniger Tiere auf mehr Fläche, Der Bauer hat für die Investitionen von heute oder morgen Kredite von morgen und übermorgen am laufen. Dann kommen schon die neuen Auflagen für Übermorgen von der EU. Es ist einfach unrentabel unter den Rahmenbedingungen zu arbeiten.

Am Ende müssen die ja doch aufgeben. Früher oder später zumindest die meisten. Auch die Baueraufstände bewirken dagegen wohl wenig.
Da kann er sich doch besser jetzt etwas Land verpachten, davon Einnahmen generieren uns sich eine schöne Zeit machen. Evtl. noch woanders gegen Lohn arbeiten z. B. im Gartenbau.
Landwirtschaft nur noch zur Eigenversorgung oder als Hobby betreiben um noch ein paar Euro mit Hofverkauf als Ökobetrieb machen.
Viele machen das schon so.
Wenn das alle so machen, gibt es auch keine Massentierhaltung.
Massentierhaltung wird es immer geben
Warum ist China kein Maßstab? Wir leben nun mal in einer globalen Welt und da gehört China nun mal auch zu.

Rein wirtschaftlich gesehen, wird ja hier so Deutschland oder auch Europa ausgebremst.
China hat die Auflagen nicht und damit wirtschaftlich gesehen Wettbewerbsvorteile.

Ich würde hier nicht in der Landwirtschaft investieren, weil immer neue Regeln kommen.
z. B. investiert der Bauer heute damit Schweine, Kühe und Hühner mehr Freigehege haben und somit es dem Tierwohl entspricht, weniger Tiere auf mehr Fläche, Der Bauer hat für die Investitionen von heute oder morgen Kredite von morgen und übermorgen am laufen. Dann kommen schon die neuen Auflagen für Übermorgen von der EU. Es ist einfach unrentabel unter den Rahmenbedingungen zu arbeiten.

Am Ende müssen die ja doch aufgeben. Früher oder später zumindest die meisten. Auch die Baueraufstände bewirken dagegen wohl wenig.
Da kann er sich doch besser jetzt etwas Land verpachten, davon Einnahmen generieren uns sich eine schöne Zeit machen. Evtl. noch woanders gegen Lohn arbeiten z. B. im Gartenbau.
Landwirtschaft nur noch zur Eigenversorgung oder als Hobby betreiben um noch ein paar Euro mit Hofverkauf als Ökobetrieb machen.
Viele machen das schon so.
Wenn das alle so machen, gibt es auch keine Massentierhaltung.
Gerade dann gäbe es nur noche Massentierhaltung. Die Welt will ernährt werden und dazu gehört nun mal auch Fleisch.
Was du hier schreibst ist die Demontage der Landwirtschaft und damit auch das eben nicht mehr genug Lebensmittel produziert würden um den Eigenbedarf der BRD zu decken.
Wer heute in einen Aussenklimastall investiert macht dies nicht Adhoc sondern nach Jahrelanger Planung. Diese Betriebe müssen auch später nicht aufgeben weil solide.

Die BRD und erst recht nicht die Welt könnte von einem Heer von Klein und Kleinstbauern ernährt werden. Viele davonsind Quereinsteiger ohne fachliche Kenntnis. Diese kann zwar erworbrn werden aber die Umsetzung ist etwas ganz anderes.
Landwirtschaft ist höchst komplex und nur wril wer drei Jahre gelernt hat ist er auch ein guter Landwirt.

Die meisten Landwirte/Landwirtinnen sind Söhne und Töchter von ebensolchen, diese verfügen bereits vor Ausbildungsbeginn über eingewisses Maß an Kenntnissen, kennen dis Betriebsabläufe und sind in der Regel auch mit der im Betrieb befindlichen Technik vertraut.

China ist alleine deshalb kein Maßstab das auf dem Land die Bauern klein und arm sind.
Das Schweinehhochhaus wäre Gott sei Dank in der BRD niemals genehmigungsfähig,
 

Sigillaria

Aktives Mitglied
@Shorn ich glaube auch nicht, daß irgendwer hier oder sonstwo glaubt, daß man die Welt durch Kleinbauern und Nebenerwerbs-Landwirte ernähren kann.
Ich hätte ja auch nix gegen eine Reduktion der Weltbevölkerung, aber ganz sicher nicht auf diese Art....😉

Allerdings gab es in Europa bis in die 60er Jahre hinein keine Legebatterien und Großmastställe, aber haben die Leute hier in den 50er und 60er Jahren deshalb gehungert, oder kaum Fleisch gegessen?
Doch wohl nicht....
Die letzten nicht nur regionalen Hungersnöte in Europa (von Kriegen natürlich abgesehen!) hat es um 1816 gegeben, durch das "Jahr ohne Sommer", in dem vor allem die Alpenländer, Teile von Deutschland, Frankreich und Nordengland betroffen waren, und massive Ernteausfälle hatten.
(Zum Glück waren wenigstens die Kartoffeln kaum betroffen, sonst wäre das Ganze noch viel schlimmer gewesen)

Natürlich können und wollen wir nicht zurück in vorindustrielle Zeiten, das wäre ja auch gar nicht möglich, selbst wenn es sich jemand wünscht.
Aber ich lese gern Autoren aus dem 18. und 19. Jahrhundert, und ein paar Dinge könnte man von den Menschen von damals lernen.
So erzählt in einer Geschichte aus den 1820ern ein junger Mann aus einer Stadt, der zu Besuch bei der Familie seines Freundes auf deren Bauernhof weilt, der Bauernfamilie wie das Leben in der Stadt so abläuft.
Und die Tochter fragt ihn, was sie in der Stadt denn mit den Kartoffelschalen und anderen Obst-und Gemüseabfällen anfangen, wenn sie doch keine Tiere haben, die das Zeug essen.
Da erzählt er, daß die Kartoffelschalen usw mitsamt dem Kochwasser für ein paar Pfennige von Frauen abgeholt wird, die selbst zu Hause ein Schwein oder ein paar Hühner halten.
"Denn das ist ja das Praktische in so einer Stadt, daß nichts verloren geht..."
Dieser Satz gefällt mir, und ich würde es sehr begrüßen, wenn unsere moderne Gesellschaft auch irgendwann dahinkommt, daß nicht mehr soviel"verlorengeht"...

Aber da sehe ich eher andere als die Landwirtschaft in der Verantwortung.
Nämlich vor allem die Nutzung von Plastik in allen möglichen Varianten!
Abschaffen können wir ihn natürlich nicht, zumal der manchmal schon aus hygienischen Gründen für uns unverzichtbar ist.
Deshalb hoffe ich sehr, daß es bald Wege gibt, Plastik und Mikroplastik auf irgendeine Art abzubauen und unschädlich zu machen, damit die Vermüllung von Meeren, Stränden und Flächen mit dem Zeug endlich aufhört.
Denn wenn das immer so weitergeht, dann wird das Leben in den Meeren irgendwann gänzlich aus dem Gleichgewicht geraten, mit wirklich katastrophalen Folgen für große Teile der Menschheit.
Denn was das z.B. für die ostasiatischen Länder wie Japan, Vietnam, Thailand usw bedeuten würde, für die Fisch & Co eine Hauptnahrungsquelle sind, stelle ich mir lieber nicht vor.
Und dieses Problem wird m.E. leider in den Medien zu wenig thematisiert, statt dessen geht es ständig nur um den Klimawandel.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
@Shorn ich glaube auch nicht, daß irgendwer hier oder sonstwo glaubt, daß man die Welt durch Kleinbauern und Nebenerwerbs-Landwirte ernähren kann.
Ich hätte ja auch nix gegen eine Reduktion der Weltbevölkerung, aber ganz sicher nicht auf diese Art....😉

Allerdings gab es in Europa bis in die 60er Jahre hinein keine Legebatterien und Großmastställe, aber haben die Leute hier in den 50er und 60er Jahren deshalb gehungert, oder kaum Fleisch gegessen?
Doch wohl nicht....
Die letzten nicht nur regionalen Hungersnöte in Europa (von Kriegen natürlich abgesehen!) hat es um 1816 gegeben, durch das "Jahr ohne Sommer", in dem vor allem die Alpenländer, Teile von Deutschland, Frankreich und Nordengland betroffen waren, und massive Ernteausfälle hatten.
(Zum Glück waren wenigstens die Kartoffeln kaum betroffen, sonst wäre das Ganze noch viel schlimmer gewesen)

Natürlich können und wollen wir nicht zurück in vorindustrielle Zeiten, das wäre ja auch gar nicht möglich, selbst wenn es sich jemand wünscht.
Aber ich lese gern Autoren aus dem 18. und 19. Jahrhundert, und ein paar Dinge könnte man von den Menschen von damals lernen.
So erzählt in einer Geschichte aus den 1820ern ein junger Mann aus einer Stadt, der zu Besuch bei der Familie seines Freundes auf deren Bauernhof weilt, der Bauernfamilie wie das Leben in der Stadt so abläuft.
Und die Tochter fragt ihn, was sie in der Stadt denn mit den Kartoffelschalen und anderen Obst-und Gemüseabfällen anfangen, wenn sie doch keine Tiere haben, die das Zeug essen.
Da erzählt er, daß die Kartoffelschalen usw mitsamt dem Kochwasser für ein paar Pfennige von Frauen abgeholt wird, die selbst zu Hause ein Schwein oder ein paar Hühner halten.
"Denn das ist ja das Praktische in so einer Stadt, daß nichts verloren geht..."
Dieser Satz gefällt mir, und ich würde es sehr begrüßen, wenn unsere moderne Gesellschaft auch irgendwann dahinkommt, daß nicht mehr soviel"verlorengeht"...

Aber da sehe ich eher andere als die Landwirtschaft in der Verantwortung.
Nämlich vor allem die Nutzung von Plastik in allen möglichen Varianten!
Abschaffen können wir ihn natürlich nicht, zumal der manchmal schon aus hygienischen Gründen für uns unverzichtbar ist.
Deshalb hoffe ich sehr, daß es bald Wege gibt, Plastik und Mikroplastik auf irgendeine Art abzubauen und unschädlich zu machen, damit die Vermüllung von Meeren, Stränden und Flächen mit dem Zeug endlich aufhört.
Denn wenn das immer so weitergeht, dann wird das Leben in den Meeren irgendwann gänzlich aus dem Gleichgewicht geraten, mit wirklich katastrophalen Folgen für große Teile der Menschheit.
Denn was das z.B. für die ostasiatischen Länder wie Japan, Vietnam, Thailand usw bedeuten würde, für die Fisch & Co eine Hauptnahrungsquelle sind, stelle ich mir lieber nicht vor.
Und dieses Problem wird m.E. leider in den Medien zu wenig thematisiert, statt dessen geht es ständig nur um den Klimawandel.
In den1950ger Jahren gab es auch noch keine Regelwütige EU und auch nicht den Versuch der Gleichschaltung aller westlichen Länder und Kontinente.
Es ist gerade die EU die immer größere Betriebseinheiten und Tierbestände notwendig macht.
Man ist der Meinung das nur Gigantismus den weltweiten Nahrungsmittelbedarf decken könne.
Der von der EU so oft als erhaltenswert zitierte bäuerliche Fami,ienbetrieb hat da kaum rine Überlebenschance.

Plastik wird in der Landwirtschaft nur sehr wenig verwandt und wenn ist es Hochfester Industriekunststoff an Maschinen und Geräten.
 

Daoga

Urgestein
Plastik wird in großen Mengen als Abdeckung für Spargelkulturen, Strohballen die nicht in Scheunen gelagert werden und in einfach konstruierten Silos benutzt. Und die letzte große Hungersnot in Europa, abgesehen von den häufigen Kriegen, dürfte die in Irland ab 1845 aufgrund Kartoffelfäule und der gnadenlosen Ausbeutung der Iren durch britische Landeigentümer gewesen sein. Etwa eine Million Iren sind damals verhungert, zwei weitere Millionen ausgewandert, überwiegend in die USA wo sie bis heute einen wichtigen Anteil der wohlhabenden da nie arbeitsscheuen weissen Mittel- bis Oberschicht stellen. Eine der berühmtesten dieser Familien heißt Kennedy.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Plastik wird in großen Mengen als Abdeckung für Spargelkulturen, Strohballen die nicht in Scheunen gelagert werden und in einfach konstruierten Silos benutzt. Und die letzte große Hungersnot in Europa, abgesehen von den häufigen Kriegen, dürfte die in Irland ab 1845 aufgrund Kartoffelfäule und der gnadenlosen Ausbeutung der Iren durch britische Landeigentümer gewesen sein. Etwa eine Million Iren sind damals verhungert, zwei weitere Millionen ausgewandert, überwiegend in die USA wo sie bis heute einen wichtigen Anteil der wohlhabenden da nie arbeitsscheuen weissen Mittel- bis Oberschicht stellen. Eine der berühmtesten dieser Familien heißt Kennedy.
Wad du hier beschreibst sind Silageballen diese werden immer ungeachtet des Lagerplatzes mit Luftdichter Folie umwickelt.

Das gleiche Verfahren wird auch bei Fahrsilos verwendet
 

Sigillaria

Aktives Mitglied
Plastik wird in großen Mengen als Abdeckung für Spargelkulturen, Strohballen die nicht in Scheunen gelagert werden und in einfach konstruierten Silos benutzt. Und die letzte große Hungersnot in Europa, abgesehen von den häufigen Kriegen, dürfte die in Irland ab 1845 aufgrund Kartoffelfäule und der gnadenlosen Ausbeutung der Iren durch britische Landeigentümer gewesen sein. Etwa eine Million Iren sind damals verhungert, zwei weitere Millionen ausgewandert, überwiegend in die USA wo sie bis heute einen wichtigen Anteil der wohlhabenden da nie arbeitsscheuen weissen Mittel- bis Oberschicht stellen. Eine der berühmtesten dieser Familien heißt Kennedy.
Stimmt, deshalb schrieb ich ja auch, daß die letzte nicht-regionale(!) Hungersnot in Europa schon über 200 Jahre her ist.
Die irische Kartoffelkrise war was anderes, nämlich eine hausgemachte Mischung aus zuviel Monokulturen und ausbeuterischer Misswirtschaft, wie du ja auch geschrieben hast.

Aber für die Wetterphänomene der 1810er Jahre konnte wirklich niemand etwas...
 

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