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Wie geht man normalerweise in einem Sterbefall vor? Wie geht man mit Trauer um?

Luisa1960

Aktives Mitglied
Bei meinem Partner ist es so, das er sagt wenn es mir schlecht geht, geht's ihm auch schlecht und er macht sich Sorgen, er will das es mir gut geht.
Daraus schliesse ich, dass ich ihm nicht zeigen darf wenn es mir schlecht geht und es mir gut gehen muss.
Das macht mich jetzt etwas betroffen :cry: :cry:
Wie soll es einem gut gehen, wenn man um einen geliebten Verstorbenen trauert?
Wenn man das seinem Partner nicht zeigen darf/sollte, wem denn dann?
Ja dann ist er eben traurig, weil du traurig bist, das nennt man Mitgefühl.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Bei meinem Partner ist es so, das er sagt wenn es mir schlecht geht, geht's ihm auch schlecht und er macht sich Sorgen, er will das es mir gut geht.
Daraus schliesse ich, dass ich ihm nicht zeigen darf wenn es mir schlecht geht und es mir gut gehen muss.
Das ist nicht gut. Dein Partner soll ja nicht alles stehen und liegen lassen, aber er sollte für dich da sein und dir zuhören, ohne dass es ihn selbst vollkommen aus der Bahn wirft.

Natürlich will man, dass es dem Partner gut geht, aber manchmal ist das halt nicht so, und das sollte man aushalten können, ohne selbst eine Krise zu bekommen.

Bist du in Therapie und kannst deine Trauer dort ansprechen?
 
G

Gelöscht 129772

Gast
Also erstmal aufrichtiges Beileid zum Tod deines Lieblingsopas.

Vorab möchte ich sagen, dass es beim Trauern nicht den einen, richtigen Weg gibt. Manche weinen, andere nicht, nichts davon ist besser. Es ist einfach individuell. Nicht in Ordnung ist es, anderen die eigene Form der Trauer als die einzig richtige aufzudrängen. Wenn jemand weint, ist das gut. Wenn jemand nicht weint, ist es auch gut.

Ich unterscheide anhand von so etwas Freunde von Bekannten. Freunde "belästige" ich nicht, wenn ich sie in einer für mich schwierigen Situation anrufe. Bei meiner besten Freundin wüsste ich, dass ich alles sagen dürfte: "Lass uns heute Abend telefonieren.", oder "Lass uns heute Abend treffen" oder "Nimm dir frei und wir sprechen jetzt", all das wäre in Ordnung. Derjenige, der so einen Verlust erlitten hat, darf bestimmen, was er oder sie braucht.

Von Bekannten würde ich das nicht erwarten, dass sie in dem Maße da sind, denen würde ich mich aber auch nicht so öffnen wollen.

Ich wünsche dir alles Gute für die kommenden Tage.
 

Schwertlilie

Aktives Mitglied
Ja, ich wünschte schon das mein Partner hier wäre, wir haben eine Fernbeziehung und sehen und ca. alle 6 Wochen für 1 Woche. Geplant ist jetzt Anfang September.
Anfangs tauschten wir viele Sprachnachrichten aus, das wurde/war aber auch anstrengend, weil man bei vielen Sprachtnachrichten den Überblick behalten musste, da auch auf alles einzugehen und zu antworten.
Wurde mir irgendwann zuviel und seit ein paar Monaten schreiben wir meist nur, da es anstrengend war und ich auf Sprachnachrichten (Ich wäre dran gewesen) dann nicht antwortete und es aufschob und nur schrieb.
Telefoniert haben wir noch nicht miteinander, fragte ihn aber beim letzten Treffen ob wir das mal probieren können.
Ansich komme ich gut zurecht mit der Fernbeziehung, so hab ich viel Freiraum und meine Ruhe, andererseits ist man manchmal schon einsam oder hat wie jetzt niemanden der einen direkt auffangen kann und für einen da ist...also muss ich für mich allein da sein, ist kniffelig.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Telefoniert haben wir noch nicht miteinander, fragte ihn aber beim letzten Treffen ob wir das mal probieren können.
Was spricht denn dagegen?

Ich muss gestehen, dass ich das Hantieren mit Sprachnachrichten auch unübersichtlich fände und überhaupt nicht verstehe was das soll. Klar, man "stört" den anderen nicht, denn der kann die Nachricht dann zur Kenntnis nehmen wenn er will und antworten wann er will. Das geht beim Telefonieren aber auch, man braucht ja nicht ranzugehen und sowas wie eine Mailbox, früher "Anrufbeantworter", gibt es ja auch.
Und gerade wenn was passiert ist, wofür man Hilfe braucht oder akuten Gesprächsbedarf hat, ist Telefonieren doch das Mittel der Wahl - finde ich.
 
E

Eule789

Gast
Mein Beileid! Tut mir leid, dass Du Deinen Lieblingsopa verloren hast.

Ich kann Dir das Buch "Sarggeschichten" sehr empfehlen. Ich lese es selbst gerade, es ist sehr informativ und warmherzig geschrieben. Es lässt einen Tod und Sterben in einem anderen Licht sehen.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Ansich komme ich gut zurecht mit der Fernbeziehung, so hab ich viel Freiraum und meine Ruhe, andererseits ist man manchmal schon einsam oder hat wie jetzt niemanden der einen direkt auffangen kann und für einen da ist...also muss ich für mich allein da sein, ist kniffelig.
Naja, ich nehme mal an, du hast dir nicht die Beziehungsform ausgesucht, sondern den konkreten Menschen, und der wohnt halt nicht um die Ecke.
Selbstverständlich kann man auch bei Fernbeziehungen füreinander da sein, nur sich halt nicht spontan in den Arm nehmen. Aber man hat immerhin - hoffentlich - einen Partner, mit dem man reden kann und der einem hilft wenn man ein Problem hat. Und selbst wenn er berufstätig ist und nicht spontan freinehmen kann, was hindert ihn daran, nächstes Wochenende frei zu nehmen und dir bei deiner Trauer auch anwesend beizustehen?
 
G

Gelöscht 130078

Gast
Hallo Leute,

ich weiß es ist wieder eine von diesen dummen Fragen, aber wie geht man normalerweise miteinander um wenn jemand gestorben ist?
Kann und darf man erwarten das andere alles stehn und liegen lassen und für einen da sind?

Zu mir, warum ich Schwierigkeiten hab:
In meiner Kindheit starb mein Lieblingsbruder am goldenen Schuss (ich war ca. 9 Jahre alt), es wurde mir von meinem Stiefvater verboten auf die Beerdigung zu gehen.
Ich schlich mich hin und schaute heimlich von weitem zu.
Ich war unendlich traurig und musste ganz allein mit meiner Trauer zurecht kommen, niemand tröstete mich.

Als meine Oma (da war ich 13 oder so) starb, sagte mein Vater auf der Beerdigung, dass es gut ist das ich nicht weine, ich war traurig, hatte aber gelernt das Gefühle zeigen ein Tabu ist.

Dann starb meine andere Oma (hab sie auch geliebt) als ich ca. 20 war, auch da war ich allein mit meiner Trauer und fiel in tiefe Depression.
Auf der Beerdigung weinte ich sogar und meine Tante war lieb zu mir und legte den Arm auf mich.

Jetzt ist mein Lieblingsopa gestorben und ich frage mich ob es ok wäre Freunde und meinen Freund zu "belästigen" damit.
Als ich die Nachricht bekam schrieb ich es Freundinnen und Freund und gab es an meine Geschwister weiter.
Ich hätte gern einen Anruf von meinem Freund gehabt, traute mich nicht ihn anzurufen.
Ich frage mich ob ich nach einem sofortigen Treffen bei meinen Freundinnen hätte fragen dürfen.

Ich mein ich ging einfach raus und fand liebe neue Leute die für mich da waren und konnte es so gut verarbeiten, war eine neue korrigierende Erfahrung für mich.
Aber hätte ich diese Leute nicht zufällig gefunden, hätte ich die Trauer ganz allein mit mir ausgemacht.
Dennoch frage ich mich wie es bei normalen Leuten so abläuft und was man von seinem Umfeld erwarten darf, oder ob man die dann belästigt mit seinen Problemen und runter zieht.
mein beileid zu deinem verlust.

jeder mensch trauert unterschiedlich und da ist es glaub gut wenn man wünsche an andere kommuniziert.
für mich wäre es keine gute partnerschaft oder freundschaft wenn ich mit der trauer über einen todesfall nicht zu diesen personen kommen könnte. alles stehen und liegen lassen würde ich nicht erwarten, das steht mir nicht zu....aber trost und ein offenes ohr kann man denk schon erwarten.
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
Kann und darf man erwarten das andere alles stehn und liegen lassen und für einen da sind?
Nein.
Das kann man von guten Freunden erwarten/erhoffen.
Nicht von jedem.
Jetzt ist mein Lieblingsopa gestorben und ich frage mich ob es ok wäre Freunde und meinen Freund zu "belästigen" damit.
Ja, das ist ok.
Wenn dir früher Erwachsene verboten, deine Trauer zu zeigen, hatte das den Grund, dass sie selbst schlecht darin waren, mit IHREN Emotionen umzugehen.
Du musst dich heute nicht mehr an deren Regeln halten.
Mein Beileid zum Tod deines Großvaters.
Bedenke in Momenten der größten Trauer, dass er ein langes, erfülltes Leben hatte und nicht wollen würdest, dass du in tiefen Kummer fällst.
Lebe für ihn mit, erinnere dich an gute Momente mit ihm.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

auch von mir herzliches Beileid.

Es tut mir sehr leid, dass Dein Vater da so kalt und falsch reagiert hat und Dir Trauer und die Beerdigung verboten hat. Sowas sollte man niemals tun. Gefühle haben einen Grund und einen Zweck und es ist wichtig, dass man sie zeigen und ausleben darf.

Gute Freunde kann man immer anrufen, dafür sind es gute Freunde. Wenn man sie braucht - ob Tag oder Nacht - dann sollten gute Freunde für einen da sein. Wie oft, wie lange, kommt natürlich immer auch auf deren Lebenslage an. Aber da sollte Du Dich nie scheuen zu sagen, dass Du Hilfe brauchst oder jemanden zum Reden.

Eine Trauergruppe oder eine Therapie, um Deine ganzen Trauerfälle mal sich näher anzugucken, wäre sicherlich nicht verkehrt.

Bei Deinem Freund klingt es so, als seid Ihr etwas zu sehr gefühlsmäßig voneinander abhängig. Wenn es dir schlecht geht, muss es ihm nicht auch zwangsläufig schlecht gehen und selbst wenn, sollte Dich das nicht davon abhalten, Deine Trauer zu zeigen und darüber zu reden.

Guck einfach, was Dir gut tut. Eine Gruppe zum Reden, Zeit mit Dir selbst, einen Platz, wo Du Deinen Verstorbenen gedenken kannst - in der Wohnung oder der Natur, unter einem Baum, irgendwo wo Du zur Ruhe kommen kannst und Zwiesprache halten kannst.

Alles alles Gute. Lg, Binchy
 

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