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Ich mag mein inneres Kind nicht

AnD

Mitglied
Hallo, ich wollte mich mit meinen Problemen auseinandersetzen (Therapie ist schon in Planung). Momentan denke ich an mein "inneres Kind" und versuche mich selbst mit ihm auseinanderzusetzen. Außer Mobbing in der Schule, hab ich nie wirklich was traumatisches erlebt. Dennoch bin ich so unglücklich. Ich bin ehrlich. Als Kind hab ich weder in der Schule aufgepasst, noch habe ich zuhause etwas getan. Ich war einfach faul. Stundenlanges TV schauen, im Internet Spiele spielen und Essen... So viel Essen. Ich war stark übergewichtig und hatte keine Freunde. Meine Gelenke und mein Hormonhaushalt spüren das kindliche Übergewicht heute. Außerdem war ich echt frech und manipulativ und habe immer alles an meiner Mutter ausgelassen. Talente und irgendwelche Basic-Skills hatte ich nie oder waren nicht vernünftig ausgeprägt. Ich hatte schlechte Noten und Probleme mit dem Lesen und Rechnen, aber war zu faul, um daran etwas zu ändern. Wir hatten immer ein unordentliches zuhause mit Wäschebergen und viel Dreck. Aber statt zu helfen, hatte ich überall mein Spielzeug liegen gelassen. Generell war ich im sozialen Bereich auch immer super peinlich und bin daher nie rausgegangen. In den Sommerferien war ich teilweise Wochen nicht draußen. Habe mich immer zu sehr geschämt und war gleichzeitig zu faul. Außerdem hatte ich Haustiere, die mir meine Eltern geschenkt hatten, damit ich Verantwortung übernehme, aber sie haben trotzdem das Meiste gemacht, was ich bis heute auch sehr bereue.

Ich weiß, dass das innere Kind eine Metapher ist und ich das zu wörtlich sehen und viele sagen, dass es eh nicht existieren würde, aber wenn ich einen Tag zurückreisen würde in die Vergangenheit, dann würde ich es definitiv weder mögen noch umarmen oder so...

Ich weiß ich kann jetzt nichts mehr ändern, aber die Tatsache, dass meine Probleme, wenn ich überhaupt welche habe, mein Eigenverschulden sind, belastet mich so. Vor allem tut es mir leid an die Leute, die mich schon damals gekannt haben wie meinen Eltern.

Wie kann ich lernen damit umzugehen? Das abschließen und Weitermachen fällt mir schwer. Ich bereue so viel und schäme mich so sehr.
 

Buntehäsin

Sehr aktives Mitglied
Ich weiß, dass das innere Kind eine Metapher ist und ich das zu wörtlich sehen und viele sagen, dass es eh nicht existieren würde, aber wenn ich einen Tag zurückreisen würde in die Vergangenheit, dann würde ich es definitiv weder mögen noch umarmen oder so...
Und? Was glaubst Du?
Ich empfehle Dir die Lektüre von Anselm Grün.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Liebe @AnD , es klingt, als sei schon dein kindliches Ich überfordert gewesen und hätte keinerlei Unterstützung in der Familie, geschweige denn ein Zuhause mit Geborgenheit und geregelten Abläufen gehabt.

Daran bist aber nicht du schuld!

Warum warst du so viel auf dich allein gestellt und in der Wohnung gab es Wäscheberge und Dreck? Das liegt doch nicht in der Verantwortung des Kindes, sondern der Eltern.

Ich finde, du solltest das in der Therapie aufarbeiten.
 

AnD

Mitglied
Liebe @AnD , es klingt, als sei schon dein kindliches Ich überfordert gewesen und hätte keinerlei Unterstützung in der Familie, geschweige denn ein Zuhause mit Geborgenheit und geregelten Abläufen gehabt.

Daran bist aber nicht du schuld!

Warum warst du so viel auf dich allein gestellt und in der Wohnung gab es Wäscheberge und Dreck? Das liegt doch nicht in der Verantwortung des Kindes, sondern der Eltern.

Ich finde, du solltest das in der Therapie aufarbeiten.
Meine Eltern hatten sich wirklich bemüht. Mein Vater war arbeiten und meine Mutter Hausfrau. Sie kam halt kaum hinterher mit der Hausarbeit, weil ich ihr so viel Extra-Arbeit gemacht hatte.
Geborgenheit gab es auch. Sie haben mich ab und zu umarmt und haben mich nie körperlich verletzt. An sich hatte ich sehr Glück mit meinen Eltern. Ihnen kann ich wirklich nicht die Schuld geben.
 

AnD

Mitglied
Könntest Du das etwas näher erläutern?
Empfände ich als sehr wichtig in Bezug auf den Thread!
Also halt einfach mein "Vergangenheits-Ich" und das meine ich halt nicht als Modell oder Konstrukt wie in der Literatur, wo oft von Gefühlen und Traumata die Rede ist.
Sondern eher als Handlungen des Vergangenheits-Ichs, die mich belasten.

Vielleicht ist es auch doch das gleiche und ich interpretiere es falsch. Ich hoffe, dass ihr versteht was ich meine.
 

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