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Ich mag mein inneres Kind nicht

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Viele sprechen hier von "Venachlässigung", aber ich empfinde das überhaupt nicht so. Hatte viele Spielsachen, es war Essen im Haus, auch wenn es oft nur Snacks waren und sie haben mich immer umarmt und waren sehr nett zu mir, obwohl ich es nicht zu ihnen gewesen bin.
Danke nicht, dass die Schuld auf meine Eltern zu schieben das richtige ist.
Na ja, Schuld ist ein großes Wort. Deine Eltern haben vermutlich das Beste gegeben, was sie eben geben konnten.

Dass du Spielsachen und "Snacks" hattest, ist aber noch kein Zeichen, dass du nicht vernachlässigt wurdest.

Du wurdest alleine vor dem Fernseher bzw. PC sitzen lassen, nicht zum Arzt gebracht, hast keine Unterstützung in deiner mangelnden sozialen Kompetenz und in deinem Lernverhalten erhalten, hast keine Unterstützung erhalten, um deinem Übergewicht entgegenzuwirken, deine Eltern haben nichts mit dir unternommen.

Du wurdest vernachlässigt.
 
A

Albert Heitmann

Gast
Hallo, ich wollte mich mit meinen Problemen auseinandersetzen (Therapie ist schon in Planung). Momentan denke ich an mein "inneres Kind" und versuche mich selbst mit ihm auseinanderzusetzen. Außer Mobbing in der Schule, hab ich nie wirklich was traumatisches erlebt. Dennoch bin ich so unglücklich. Ich bin ehrlich. Als Kind hab ich weder in der Schule aufgepasst, noch habe ich zuhause etwas getan. Ich war einfach faul. Stundenlanges TV schauen, im Internet Spiele spielen und Essen... So viel Essen. Ich war stark übergewichtig und hatte keine Freunde. Meine Gelenke und mein Hormonhaushalt spüren das kindliche Übergewicht heute. Außerdem war ich echt frech und manipulativ und habe immer alles an meiner Mutter ausgelassen. Talente und irgendwelche Basic-Skills hatte ich nie oder waren nicht vernünftig ausgeprägt. Ich hatte schlechte Noten und Probleme mit dem Lesen und Rechnen, aber war zu faul, um daran etwas zu ändern. Wir hatten immer ein unordentliches zuhause mit Wäschebergen und viel Dreck. Aber statt zu helfen, hatte ich überall mein Spielzeug liegen gelassen. Generell war ich im sozialen Bereich auch immer super peinlich und bin daher nie rausgegangen. In den Sommerferien war ich teilweise Wochen nicht draußen. Habe mich immer zu sehr geschämt und war gleichzeitig zu faul. Außerdem hatte ich Haustiere, die mir meine Eltern geschenkt hatten, damit ich Verantwortung übernehme, aber sie haben trotzdem das Meiste gemacht, was ich bis heute auch sehr bereue.

Ich weiß, dass das innere Kind eine Metapher ist und ich das zu wörtlich sehen und viele sagen, dass es eh nicht existieren würde, aber wenn ich einen Tag zurückreisen würde in die Vergangenheit, dann würde ich es definitiv weder mögen noch umarmen oder so...

Ich weiß ich kann jetzt nichts mehr ändern, aber die Tatsache, dass meine Probleme, wenn ich überhaupt welche habe, mein Eigenverschulden sind, belastet mich so. Vor allem tut es mir leid an die Leute, die mich schon damals gekannt haben wie meinen Eltern.

Wie kann ich lernen damit umzugehen? Das abschließen und Weitermachen fällt mir schwer. Ich bereue so viel und schäme mich so sehr.
Nenne mal die Probleme Herausforderungen!
Du kannst die Vergangenheit nicht ändern, es gibt keine Schuld, nur Verantwortung.
Die solltest du nun für dich übernehmen.
Du schadest doch niemand mit dem was du mal gemacht, oder eher ( nicht gemacht ) hast, und bereuen ändert es auch nicht.
Wer sich selbst nicht liebt mit seinen Fehlern, so wie er eben ist, wie soll der weitermachen.
Wie kann man lernen, sich mit seinen Fehlern zu lieben? (mindhelp.de)
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Es gibt auch Kinder reicher Eltern, die vernachlässigt werden. Die haben materiell alles, aber die Eltern sind halt nicht da, nicht zugewandt, uninteressiert.

Du musstest zwischen Wäschebergen und Dreck aufwachsen, alleine vor dem Fernseher. Das ist nicht normal. Kannst du das erkennen?
 

AnD

Mitglied
Ja, wahrscheinlich hätten mir Grenzen, Konsequenzen und eine saubere Umgebung mit normalem Essen besser getan. Trotzdem denke ich, dass ich immer noch eine Mitschuld trage, da ich meine Freiheiten falsch eingesetzt habe, auch als ich schon älter war.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Ja, wahrscheinlich hätten mir Grenzen, Konsequenzen und eine saubere Umgebung mit normalem Essen besser getan. Trotzdem denke ich, dass ich immer noch eine Mitschuld trage, da ich meine Freiheiten falsch eingesetzt habe, auch als ich schon älter war.
Ich sehe keine Mitschuld. Wie hättest du normales Verhalten lernen sollen - vom Fernseher?
 

kasiopaja

Urgestein
Viele sprechen hier von "Venachlässigung", aber ich empfinde das überhaupt nicht so. Hatte viele Spielsachen, es war Essen im Haus, auch wenn es oft nur Snacks waren und sie haben mich immer umarmt und waren sehr nett zu mir, obwohl ich es nicht zu ihnen gewesen bin.
Danke nicht, dass die Schuld auf meine Eltern zu schieben das richtige ist.
Im Grunde haben sie Dich im wahrsten Sinn des Wortes einfach abgespeist.
Materiell versorgt und der Rest war egal, solange sie ihre Ruhe hatten.
Das ist Vernachlässigung.
 

Sigillaria

Aktives Mitglied
Viele sprechen hier von "Venachlässigung", aber ich empfinde das überhaupt nicht so. Hatte viele Spielsachen, es war Essen im Haus, auch wenn es oft nur Snacks waren und sie haben mich immer umarmt und waren sehr nett zu mir, obwohl ich es nicht zu ihnen gewesen bin.
Danke nicht, dass die Schuld auf meine Eltern zu schieben das richtige ist.
Aber sie haben dich nicht erzogen, haben dir keine Grenzen gesetzt, sind nicht mit dir rausgegangen, und haben dir nicht gezeigt, wie man mit anderen Menschen umgeht, und wie und warum man etwas für die Schule lernt.

Statt dessen haben sie alles gemacht was du gefordert hast, und was du in diesem Moment am besten und bequemsten fandest, wie z.B. TV glotzen, Computerspiele und dir dabei noch jede Menge Chips und Süßigkeiten vorgesetzt.

Ist natürlich für Mama und Kind am bequemsten, zumal deine Mutter ja anscheinend auch aus Frust und Überforderung zuviel gegessen hat, anstatt sich mal mit ihren Problemen und deiner Erziehung zu befassen.

Und das ist schon ein ziemlich großes Stück von Vernachlässigung, schließlich ist es Aufgabe der Eltern, die Kinder auf das Leben vorzubereiten!
Und ihnen im besten Fall auch schöne und gesunde Dinge nahezubringen wie z B. schwimmen gehen, interessante Bücher lesen, sich mit Tieren beschäftigen, eigenständig Hobbys zu entdecken, usw.

Alles das ist bei euch anscheinend nie passiert, statt dessen hat sich deine übergewichtige Mutter aus Scham und Bequemlichkeit auch lieber zu Hause verkrochen, und du hast dir das natürlich abgeschaut...
 

AnD

Mitglied
Ich wollte noch was ergänzend einbringen, was mir noch eingefallen ist beim Nachdenken:

Ich glaube meine Eltern haben aufgegeben als ich dick, hässlich und schlecht in der Schule wurde.

Also als Baby und Kleinkind war ich noch schlank und recht hübsch, aber ab dem Grundschulalter hat sich mein Gesicht anders ausgebildet und ich war nicht mehr süß. Das Gewicht, was daraufhin rasant gestiegen ist, hat es noch schlimmer gemacht und dazu noch die schlechten Noten.

Wahrscheinlich war es ihnen auch unangenehm, dass ich ihre Tochter bin und sie haben deshalb immer wieder aufgegeben, weil sie dachten, dass es eh nichts mehr bringt.

Das ist zumindest gerade mein Gedanke.
 

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