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Ich mag mein inneres Kind nicht

AnD

Mitglied
Geh weiter zurück in der Zeit dann stößt Du irgendwann auf ein Kleinkind dem Du wirklich nicht böse sein kannst. Im Gegenteil hat es Deine Liebe und Fürsorge verdient.
Das schlimme ist ja, dass meine Mutter sich in dem Alter besonders bemüht hatte und mich sogar gestillt hatte und frische Beikost gekocht hat. Ich erinner mich nur leider nicht daran und kenne es nur aus ihren Erzählungen, aber ich war wohl damals schon schwierig und haben viel geschrien und schlief kaum.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Das schlimme ist ja, dass meine Mutter sich in dem Alter besonders bemüht hatte und mich sogar gestillt hatte und frische Beikost gekocht hat. Ich erinner mich nur leider nicht daran und kenne es nur aus ihren Erzählungen, aber ich war wohl damals schon schwierig und haben viel geschrien und schlief kaum.
"Sogar" - nein. Das ist selbstverständlich, keine Extraleistung.

Mein Sohn war auch ein high-need-Kind, das ist eine große Herausforderung, aber meist bessert es sich mit dem Laufen- und Sprechenlernen.
 

kasiopaja

Urgestein
Das habe ich ja gemacht. Deshalb bin ich ja so aufgelöst. Ich habe ein übergewichtiges Kind beobachtet, was TV schaut und dabei PC-Spiele spielt, während es zwei Chipstüten ist und seine Mutter anschreit, dass sie gefälligst rausgehen solle.
Das erfüllt mich bis heute mit Scham.
Bin schüchtern und sozial unbeholfen, weil ich kaum Sozialkontakte hatte.
Ja gut, aber ich hätte auch selbst zum Mülleimer laufen können oder mal was wegräumen können. Das fällt mir grundsätzlich bis heute schwer diese Gewohnheiten abzulegen.

Die Extra-Arbeit war auch viel psychischer Art. Es ist sicher schwer den Haushalt zu führen, wenn ein Kind dabei die ganze Zeit motzt.
War halt nur zu hause so schlimm. In der Schule hatte ich nur rumgesessen und geschwiegen. Vereine und so hab ich nie besucht.

Sie halten trotzdem Kontakt mit mir per Telefon, aber ich besuche sie selten. Fühle mich dafür einfach zu unwohl und beschämt. Also von deren Seite aus sieht man wirklich Bemühung.
Ich hatte einfach durchgehend Hunger und sie konnten mir kein Essen vorenthalten.
Meine Mutter hat versucht mir bei den Hausaufgaben zu helfen, aber es war dann nur Schreierei, daher hat sie das ab der 2. oder 3. Klasse gelassen.
Die gesamte Kindheit und Jugend.

Habe halt gefordert TV zu schauen, PC zu spielen und wollte ständig neues Zeug haben und mehr zu essen.
Sie haben es immer wieder versucht, aber schnell aufgegeben.

Meine Mutter hatte auch oft versucht zu kochen mittags, aber sie fing immer erst an, wenn ich schon zuhause war, daher hatte ich mich, weil ich nach der Schule so Hunger hatte, mit anderen Dingen vollgestopft.

Der Wille war also immer da, aber keiner von ihnen war wirklich konsequent.
Ich sehe da ein normales Kind, dem aus Faulheit, keine Grenzen gesetzt und nichts normales beigebracht wurde und das man durchaus vernachlässigt hat.
Aus welchen Gründen auch immer.
Die Reaktionen des Kindes sind daher nicht verwunderlich.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Das schlimme ist ja, dass meine Mutter sich in dem Alter besonders bemüht hatte und mich sogar gestillt hatte und frische Beikost gekocht hat. Ich erinner mich nur leider nicht daran und kenne es nur aus ihren Erzählungen, aber ich war wohl damals schon schwierig und haben viel geschrien und schlief kaum.
Ich sehe das wie Geißblatt.
Stillen und frisch für das Kind kochen, sollten Selbstverständlichkeiten sein.

Hat deine Mutter dir oft so Geschichten erzählt, die so etwas nach "ich war ja so eine tolle Mutter, obwohl du mir so das Leben schwer gemacht hast" klingen?
 

AnD

Mitglied
Ich sehe das wie Geißblatt.
Stillen und frisch für das Kind kochen, sollten Selbstverständlichkeiten sein.

Hat deine Mutter dir oft so Geschichten erzählt, die so etwas nach "ich war ja so eine tolle Mutter, obwohl du mir so das Leben schwer gemacht hast" klingen?
Ja, sehr oft bis heute. Denke es ist nicht 100 Prozent selbstverständlich. Viele nehmen Pulver und Gläschen oder lassen das Kind in einem anderen Zimmer schreien. Das hat sie nie getan und dafür bin ich sehr dankbar. Daher fühle ich mich heute auch umso schuldiger.
 

AnD

Mitglied
Viele sprechen hier von "Venachlässigung", aber ich empfinde das überhaupt nicht so. Hatte viele Spielsachen, es war Essen im Haus, auch wenn es oft nur Snacks waren und sie haben mich immer umarmt und waren sehr nett zu mir, obwohl ich es nicht zu ihnen gewesen bin.
Danke nicht, dass die Schuld auf meine Eltern zu schieben das richtige ist.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Ja, sehr oft bis heute. Denke es ist nicht 100 Prozent selbstverständlich. Viele nehmen Pulver und Gläschen oder lassen das Kind in einem anderen Zimmer schreien. Das hat sie nie getan und dafür bin ich sehr dankbar. Daher fühle ich mich heute auch umso schuldiger.
Manche Mütter wissen tief in sich selber, dass sie als Mutter nicht alles richtig gemacht haben, wollen es sich aber nicht selber eingestehen.
Die erzählen dann - oft auch gegenüber dem eigenen Kind - was sie alles so tolles gemacht haben (was an sich aber eher Selbstverständlichkeiten sind), während sie das Kind oft als sehr schwierig, undankbar etc... darstellen.

Es klingt etwas so, als könnte das bei deiner Mutter so sein.
Du musst nicht dankbar sein, dass sie dich als Kleinkind nicht schreiend in einem Zimmer lässt. Sowas sollte ebenfalls selbstverständlich sein.
Du packst deine Mutter auf ein Podest, dass sie nicht verdient hat, während du dich selber so schlimm und schuldig darstellst, was du auch nicht verdient hast.

Es klingt schon stark nach (von der Mutter eingepflanzten?) falschen Glaubenssätzen.
 

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