Also ich würde solche Dinge auf keinen Fall mit den Eltern besprechen, solange ich noch zuhause wohne. Du weißt nicht, was da für eine Diskussion draus entsteht und es ist besser, wenn man in dem Falle danach erst mal eine Weile auf Distanz gehen kann. Darüber hinaus finde ich sowieso, dass mein Sexleben meine Eltern nichts angeht, genauso wenig wie umgekehrt. Ich wollte auch nicht wissen, was die im Bett so treiben, ob die mal im Swingerclub waren oder whatever.
Das mit dem ausfragen und übertrieben sorgen finde ich total nervig, vor allem weil ich auch so aufgewachsen bin. Bei mir hat es leider viel zu spät zu einer richtigen Abnabelung geführt und mir darüber hinaus noch eine Angststörung eingebracht. Ich habe verinnerlicht, dass wenn sich die Eltern immerzu sorgen, ja dann irgendwie alles gefährlich sein muss, was ich tue.
Eventuell geht das bei dir auch schon in eine ähnliche Richtung, von wegen, dir wäre es lieber, wenn sie alles wüssten, damit sie dir dafür ihr Einverständnis geben. Noch krasser wäre, wenn du am Ende sogar ein schlechtes Gewissen hättest, bei Dingen, von denen du weißt, dass deine Eltern sie nicht gutheißen. Also z. B. offene Beziehung, sexuelle Vorlieben usw.
Den Drogenvergleich finde ich total unpassend, denn Drogen sind illegal und ein Schritt in die Sucht nicht weit. Da fände ich es sogar unnormal, wenn sich Eltern nicht sorgen würden, wenn man ihnen davon erzählte. Die eigene sexuelle Entwicklung ist aber nichts verbotenes und vollkommen normal.