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Die Mär von der gefährlichen westdeutschen Großstadt

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Von welchem Vorurteil sprichst du?

Die Städte im Osten sind weitaus weniger sind der "Statistik" vertreten, als die im Westen. Liegt auch daran, dass der Osten im Allgemeinen kleiner ist.

Bevor du eine Diskussion ankurbelst, würde ich doch gerne erstmal deinen Standpunkt genauer hören und weshalb dich das beschäftigt. Und natürlich, von welchem Vorurteil du sprichst.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Und da der Anteil der westdeutschen Städte im Vergleich 8:2 ist, ist es doch gar keine Mär, sondern ein Fakt den man schwarz auf weiß nachlesen kann.
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Danke dafür - mir war bisher gar nicht bekannt, dass tatverdächtige Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft in die polizeiliche Kriminalstatistik nur als Deutsche eingehen. Diese Info habe ich in etlichen Artikeln über verzerrende Effekte beim Vergleich von deutschen und ausländischen Tatverdächtigen noch nie gelesen. :cool:

Was mich an dem Video aber etwas irritiert (min 03:40 - 04:40): Die Berechnungen kommen mir seltsam vor. Auf Basis der dort genannten Ausgangsdaten käme ich beim Delikt "Gruppenvergewaltigungen" auf einen Ausländeranteil von 80 % (nicht 83,2 %) der Tatverdächtigen, wenn man die Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, aber deutlich ausländischen Namen dazuzählt. Und nach meiner Rechnung ergibt sich tatsächlich eine 3,4-fache Überrepräsentation ausländischer Tatverdächtiger gegenüber dem allgemeinen Ausländeranteil in NRW, wenn man nur die in der PKS als Ausländer gezählten Personen einbezieht... aber eine 5-fache Überrepräsentation (anstatt Faktor 3), wenn die Personen mit deutschem Pass und ausländischem Namen hinzugerechnet werden. :unsure:

Stehe ich jetzt gerade auf dem Schlauch, oder hat er sich da vertan?
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Puh, das wäre aber schon eine krasse Herangehensweise, wenn man Menschen mit ausländischem Nachnahmen in einer Kriminalitätsstatistik zu Ausländern zählen würde:eek:. (Ist das die neuauflage des Kevin-Phänomens, wo man feststellen kann, dass Lehrer Schüler unterbewusst schlechter benoten, weil sie gewisse namen tragen?)
DANN müsste man diese Menschen aber auch in allen anderen Statistiken zu den Ausländern zählen (also man müsste dann eine Zahl haben, wie viele Menschen hierzulande dann überhaupt noch las "nicht-Ausländer" statistisch erfasst werden)
- also eine Frau Müller, die aber in Peking geboren wurde und Asiatin ist, wäre dann statistisch eine Ausländerin: OK
- Ein Herr Januszkow, der hier geboren wurde und dessen Vorfahren mal irgendwo aus einen Slavischen Land kamen wäre dann AUCH ein Ausländer
- Ein Herr Santos, der hier geboren aufgewachsen ist und dessen Vater Spanier war, ist dann auch Ausländer
- und ein Herr Öztürk, der in der Türkei geboren wurde sowieso.

Also SO verzerrt man Statistiken.
Auf der einen Seite nimmt man die Gesamtbevölkerung und schaut: Wie viele Ausländer (der Herkunft nach) haben wir? Und auf der anderen Seite zählt man dann jene mit, die einen ausländischen Namen haben.
Puh....also von dem her würde ich dann in der Verbrecherstatistik unter Ausländer fallen, weil ich einen ausländischen Nachnamen habe...kann zwar außer englisch und leidlich frazösisch nicht mal eine andere Sprache und bin hier geboren und aufgewachsen, aber trotzdem....wäre ich dann Ausländer....fühlt sich schräg an....ich habe ja sogar noch einen ausländischen Vornamen, aber der kommt aus einem komplett anderen Kulturkreis als mein Nachname...Mist... wo gehöre ich denn dann dazu?

Hat denn diese Statistik dann wenigstens bei der "Einordnung" der deutschen Gesamtbevölkerung auch alle Mandys, Zoes, Jeffreys und co zu den Ausländern gezählt?
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Puh, das wäre aber schon eine krasse Herangehensweise, wenn man Menschen mit ausländischem Nachnahmen in einer Kriminalitätsstatistik zu Ausländern zählen würde:eek:
Das kann ich mir ehrlich gesagt schon deswegen nicht vorstellen, weil ja oft gar nicht eindeutig klar ist, ab wann ein Nachname als "ausländisch" zu werten wäre. Es gibt doch viele Leute mit polnischen, ungarischen, tschechischen etc. Nachnamen, deren Vorfahren trotzdem schon lang in Deutschland leben. Oder man denke an die Nachfahren der Hugenotten mit französischen Vorfahren und Nachnamen. Dann kommen natürlich die eingebürgerten Menschen mit Migrationshintergrund dazu.
Umgekehrt gibt es auch Ausländer mit deutschem Nachnamen, was man vor allem in Amerika oft antrifft.
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Das kann ich mir ehrlich gesagt schon deswegen nicht vorstellen, weil ja oft gar nicht eindeutig klar ist, ab wann ein Nachname als "ausländisch" zu werten wäre. Es gibt doch viele Leute mit polnischen, ungarischen, tschechischen etc. Nachnamen, deren Vorfahren trotzdem schon lang in Deutschland leben. Oder man denke an die Nachfahren der Hugenotten mit französischen Vorfahren und Nachnamen. Dann kommen natürlich die eingebürgerten Menschen mit Migrationshintergrund dazu.
Umgekehrt gibt es auch Ausländer mit deutschem Nachnamen, was man vor allem in Amerika oft antrifft.
Nein, das steht meines Wissens überhaupt nicht zur Diskussion. In der Kriminalstatistik könnte man aber beispielsweise die Tatverdächtigen mit doppelter Staatsbürgerschaft nennen. Da das nicht gemacht wird und somit ein unbekannter Anteil der in der PKS als deutsch gelisteten Personen auch noch eine weitere Staatsbürgerschaft besitzt, wurden in dem Video sozusagen behelfsweise die Namen zur Einschätzung herangezogen, wie viele der deutschen Tatverdächtigen wirklich "Bio-Deutsche" sind.

Das ist natürlich keine taugliche Methode für die polizeiliche Kriminalstatistik. Sowas behauptet oder fordert aber auch niemand, soweit ich weiß. Für die PKS gäbe es geeignetere Möglichkeiten, bezüglich des Migrationshintergrunds der Tatverdächtigen genauer zu differenzieren.
 

MarinaM

Aktives Mitglied
(...)
Am Hauptbahnhof sind wohl alle Grossstädte relativ unsicher. Aber muss man dort sein ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Nein, das steht meines Wissens überhaupt nicht zur Diskussion. In der Kriminalstatistik könnte man aber beispielsweise die Tatverdächtigen mit doppelter Staatsbürgerschaft nennen. Da das nicht gemacht wird und somit ein unbekannter Anteil der in der PKS als deutsch gelisteten Personen auch noch eine weitere Staatsbürgerschaft besitzt, wurden in dem Video sozusagen behelfsweise die Namen zur Einschätzung herangezogen, wie viele der deutschen Tatverdächtigen wirklich "Bio-Deutsche" sind.
Aber ist es denn überhaupt interessant, ob jemand "Biodeutscher" ist?
Also nach den Kriterien, die zB in diesem Video aufgestellt sind, bin ich auch nicht "biodeutsch".
Und jetzt?
ich meine...Es wäre total unsinnig Menschen wie mich, die einfach komplett deutsch aufgewachsen und sozialisiert sind, in den gleichen Topf zu werfen, wie jemanden, der zB erst seit wenigen Jahren hier lebt und komplett anders sozialisiert ist.
Also Biodeutsch bedeutet ja "biologisch"- Deutsch. Wer ist das?
Wie will man DAS denn vernünftig definieren? Mit Gentests? (ich meine: DIESE Büchse wollen wir bestimmt nicht aufmachen)
Also es macht schlicht keinen Sinn, Deutsche Staatsbürger in Biodeutsche und nicht Biodeutsche zu unterteilen. nimm mal menschen, deren Eltern vor 30 Jahren aus dem Balkan hergekommen sind und die hier aufgewachsen sind: Die sind doch komplett hier verwurzelt, hier zur Schule gegangen, arbeitet hier usw, auch wenn an ihnen NIX Biodeutsch ist.
Diese Menschen kann man doch hinsichtlich ihrer Sozialisation (und auch der Probleme, die sich evtl aus der Sozialisation ergeben) niemals mit zB einem Flüchtling vergleichen, der eben erst aus einem Kriegsgebiet hier her gekommen ist und nichts dasteht und nicht mal die Sprache spricht.

Also wenn ich jetzt nur meine eigene Person als Beispiel nehme: Was soll das? Würde ich jetzt in einer Statistik plötzlich unter "Ausländer" laufen und wenn ICH jetzt ein Verbrechen begehe würde das auf das Konto der Ausländischen Mitbürger gehen und nicht auf unser eigenes Konto? Wobei eben das einzig nicht deutsche an mir mein Name und ein Teil meiner Gene ist?

Das einzige was Sinn macht, ist die Menschen nach Staatsbürgerschaft zu unterteilen und bei der doppelten Staatsbürgerschaft muss man die Staatsbürgerschaft nennen unter welche er HIERZULANDE fallen würde- also die Staatsangehörigkeit, die maßgeblich ist.
Alles andere macht doch keinen Sinn.

Ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Ein iranischer Arzt der seit 40 Jahren hier lebt mit doppelter Staatsbürgerschaft.
Überall auf der Welt gilt seit deutscher Pass NUR im Iran sein iranischer.
DH wenn er in USA in Schwierigkeiten kommt, wäre die deutsche Botschaft für ihn zuständig. Er würde von überall auf der Welt nach Deutschland "heimgeschickt" werden, NUR im Iran nicht: Für die dortigen Behörden wäre er Iraner.
Was ist er nun: Klar- kein Biodeutscher, aber wohl rechtlich ein Deutscher und auch hier ausgebildet und hier verwurzelt.
Warum sollte man bei der Nennung der Staatsbürgerschaft NICHT seine deutsche nennen, wenn das doch die maßgebliche ist?
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Umgekehrt gibt es auch Ausländer mit deutschem Nachnamen, was man vor allem in Amerika oft antrifft.
Amis sind eh ein gutes Beispiel für die Frage, wie sinnfrei solche Fragen sein können: Ein Freund von mir wurde in Amerika geboren- sein Vater ist Amerikaner und er eben auch Ami, weil dort geboren. Er trägt einen amerikanischen Nachnamen, ist aber hier aufgewachsen und hat natürlich die Deutsche Staatsbürgerschaft. Spricht bayrisch usw.
Also Biodeutsch ist er nicht, aber rechtlich und rein logisch natürlich schon.
Niemand käne auf die Idee zu fordern, dass - wenn er zB ein Verbrechen begehen würde- man in der Presse dann schreibt: Der US-Amerikaner XY...
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Ich sagte es ja schon mal an anderer Stelle: Es gäbe natürlich Möglichkeiten, den Grad der Integration von Personen mit Migrationshintergrund nach möglichst aussagekräftigen Kriterien in ein paar Abstufungen abzuschätzen und zu schauen, ob sich ein Zusammenhang mit der Kriminalitätsrate ergibt. Methodisch wäre das wohl nicht allzu problematisch.
 

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